DE10054383A1 - Strombegrenzender Niederspannungs-Leistungsschalter - Google Patents
Strombegrenzender Niederspannungs-LeistungsschalterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Niederspannungs-Leistungsschalter (1) mit strombegrenzender Öffnung eines bewegbaren Schaltkontaktes (8). Die kraftübertragende Verbindung zwischen dem Schaltwellenhebel (12) und dem bewegbaren Schaltkontakt (8), beziehungsweise dem Kontaktträger (7), ist als Verklinkerungseinrichtung (13) ausgebildet und weist zwei, mittels eines durch fluchtende Durchgangsbohrungen (21; 22) in konzentrischen Teilen (19; 20) der Hebel (14; 15) geführten Gelenkbolzens (23) gebildeten Gelenks (16) miteinander verbundene und um das Gelenk (16) relativ zueinander schwenkbare identische Hebel (14; 15) auf, welche an ihren Berührungsflächen als Verzahnung wirkende Schrägflächen (17; 18) besitzen. Die Hebel (14; 15) sind im Bereich des Gelenks (16) durch eine Andruckfeder (24) mit einer auf die Verzahnung wirkenden, einstellbaren Federkraft beaufschlagt.
Description
Die Erfindung betrifft einen strombegrenzenden Niederspan
nungs-Leistungsschalter mit einem durch ein Schaltschloß
verklinkbaren Kontaktsystem, das pro Phase mindestens ein be
wegbares und ein festes Kontaktelement aufweist, dessen be
wegliches Kontaktelement bei auftretenden hohen Strömen, zum
Beispiel bei Kurzschlüssen, infolge elektrodynamischer Kräfte
entgegen der Wirkung einer Kontaktkraftfeder abhebt, welcher
folgende Merkmale aufweist:
- - eine Antriebsvorrichtung zur Überführung des Schaltkontak tes in eine Einschaltstellung und in eine Ausschaltstellung,
- - eine im Zuge der Kraftübertragung von der Antriebsvorrich tung zum Schaltkontakt angeordnete Verklinkungseinrich tung, die ausgehend von der Einschaltstellung des Schalt kontaktes durch eine vom Schaltkontakt ausgehende und in der Richtung der Ausschaltstellung wirkende Öffnungskraft lösbar ist, wenn die Öffnungskraft einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, wobei diese Verklinkungseinrich tung als mechanisches Verbindungsglied zwischen der An triebsvorrichtung und dem bewegbaren Schaltkontakt ausge bildet ist und wenigstens zwei zusammenwirkende, winklig zur Richtung der Öffnungskraft angeordnete Arbeitsflächen und eine auf die Arbeitsflächen wirkende Andruckfeder auf weist.
Bei strombegrenzenden Niederspannungs-Leistungsschaltern wer
den extrem kurze Auslösezeiten von wenigen Millisekunden an
gestrebt. Die normalen Auslösezeiten bei Leistungsschaltern
sind länger, denn beim klassischen Aufbau eines dynamisch festen,
d. h. mit selektiv staffelbarer Auslösung arbeitenden
Leistungsschalters ist das Kontaktsystem in sich völlig
starr. Die Kontakte bleiben geschlossen, bis sie an anderer
Stelle freigegeben werden. Der Auslösemagnet muss zum Anspre
chen gebracht werden, was eine verhältnismäßig lange Zeit in
Anspruch nimmt und es muss dazu eine komplette Schaltmechanik
freigegeben werden, in der eine relativ große Anzahl von Tei
len bewegt werden muss. Daraus resultiert aber auch, dass der
Schalter bezüglich der Stromführungsfähigkeit die hohe Bela
stung aushalten muss und nicht vorher durch Überhitzung be
schädigt oder zerstört wird. Das kann dadurch umgangen wer
den, dass die elektrodynamischen Stromkräfte selbst zur Kon
taktöffnung ausgenutzt werden. Dafür gibt es eine Reihe un
terschiedlicher Prinzipien.
Eines dieser Prinzipien besteht darin, zu bewirken, dass die
abhebenden Kontaktkräfte bei hohen Strömen zur Wirkung kommen
können, bevor eine normale mechanische Verklinkung im Schal
terantrieb freigegeben wird. Das beruht darauf, dass jeder
stumpf aufeinander treffende Kontakt durch die Stromengekräf
te eine abstoßende Wirkung erfährt und wenn die Kontakte
nicht durch Fremdkräfte zusammengehalten werden, heben sie
bei einer bestimmten Stromstärke ab. Mit dem Öffnen der Kon
takte muss dann auch der Schaltmechanismus in die Ausschalt
stellung gebracht und der Kontaktträger mit dem Schaltmecha
nismus wieder verriegelt werden. Dabei wird angestrebt, dass
gegebenenfalls ein einzelner Pol eines mehrpoligen Leistungs
schalters unter dem Einfluß dieser Kräfte zum Öffnen gebracht
wird, während die anderen noch geschlossen bleiben, weil eben
dieser eine Pol den hohen Strom führt. Wenn diese extrem
schnelle Öffnung stattfindet, wird ein Schaltlichtbogen ent
stehen und dessen Widerstand ist im Vergleich zu den Wider
ständen der Strombahnen über die gesamte Fehlerstelle und den
Schalter so groß, dass er strombegrenzend wirkt. Es kann also
nicht die volle Höhe des Kurzschlußstromes erreicht werden.
Der beschriebene Vorgang kann auf unterschiedliche Art reali
siert werden. Bei geringen Anforderungen, wenn der Schaltme
chanismus besonders gut, insbesondere mit geringer Masse der
zu bewegenden Teile, aufgebaut ist, genügt es, ihn dreipolig
freizugeben. Besser ist es aber, wie schon erwähnt, eine ein
polige Unterbrechung der betroffenen Strombahn zu bewirken,
weil dadurch ein höherer Strombegrenzungsfaktor erreicht
wird.
Die FR-PS 721 451 beschreibt einen Gleichspannungs-Schnell
schalter, bei dem die Stromkräfte durch einen vom Kontaktsy
stem getrennten, bei einer Stromerhöhung ansprechenden elek
tromechanischen Wandler erzeugt werden. Durch die
AT-PS 250 479 ist ein strombegrenzender Schalter bekannt ge
worden, dessen beweglicher Schalthebel in der Einschaltstel
lung durch eine Verklinkung gehalten ist, die sowohl mittels
einer durch elektrodynamische Kräfte hervorgerufenen Bewegung
des beweglichen Schalthebels als auch durch einen elektroma
gnetischen Überstromauslöser lösbar ist. Die Übertragung der
Auslösebewegung des Überstromauslösers auf die Verklinkungs
stelle geschieht dabei durch mehrere Zwischenglieder.
In der DE-PS 18 01 071 ist ein Niederspannungs-Leistungs
schalter mit einer schleifenförmigen Strombahn, die auseinan
dertreibende kontaktöffnende Kräfte erzeugt, dargestellt, bei
dem durch die, bei besonders hohen Überströmen auftretenden,
elektrodynamischen Kräfte im Kontaktsystem der Schalthebel
entgegen der Kraft einer Feder bewegt wird. Am bewegbaren
Kontakthebel ist eine Stange vorgesehen, die sich mit einer
Rolle an einem Sperrglied abstützt. Durch dieses Sperrglied,
das seinerseits gegen Federkraft verschiebbar ist und eine
Rolle, wird ein Klinkenhebel verschoben und freigegeben, wo
durch der Schalthebel in die Ausschaltlage gebracht werden
kann.
Eine andere Möglichkeit zur schnellen Kontaktöffnung auf
Grund von Stromkräften ist in der DE 14 63 312 A1 beschrie
ben. Hier wird der durch einen auftretenden hohen Strom auf
geschleuderte, in einem fliegenden Drehpunkt gelagerte Kon
takt durch eine Verklinkungsmechanik in der geöffneten Stel
lung festgehalten und über einen Hebelmechanismus die normale
Kraftspeicher-Auslösewelle betätigt, wodurch der Schalter in
seine endgültige Ausschaltlage gebracht wird.
Die DE 15 13 341 A1 beschreibt einen weiteren derartigen Lei
stungsschalter, bei dem bei einem hohen Kurzschlußstrom in
folge der elektrodynamischen Kräfte eine abstoßende Wirkung
zwischen den beiden Kontaktelementen zustande kommt. Dabei
löst sich beim Schwenken des Kontaktträgers mit dem bewegba
ren Kontakt in einer Verriegelungseinrichtung die Verriege
lung des Kontaktträgers mit dem Schaltmechanismus und ein
Traghebel wird gedreht. Über zwei weitere, als Doppelhebel
wirkende Hebel, wird die Auslösewelle gedreht, die eine Ent
klinkung des Schaltschlosses bewirkt.
Eine andere Lösung zur strombegrenzenden Abschaltung zeigt
die DE 14 63 311 A1. Bei dieser Bauart ist das bewegliche
Kontaktstück auf einem schwenkbaren Hebel gelenkig gelagert.
Im Kurzschlußfall wird durch die Bewegung des beweglichen
Kontaktstücks infolge elektromechanischer Kräfte eine Kon
taktstücksperre gelöst, so dass die Kontaktfeder entspannt
und das bewegliche Kontaktstück in die Aus-Stellung geschleu
dert wird.
Die DE 25 11 948 A1 beschreibt einen Schalter, bei dem durch
eine elektrodynamische Öffnungsbewegung des beweglichen Kon
taktstücks sofort nach der Kontaktöffnung und bei ansteigen
der Kontaktfederkraft eine Hebelanordnung zur direkten Ent
klinkung des Schaltschlosses betätigt wird. Dazu ist das be
wegliche Kontaktstück auf einem Träger drehbar gelagert und
in der Einschaltstellung von einer sich am Träger abstützen
den Kontaktkraftfeder gegen das Festkontaktstück gepreßt. Der
Träger ist an einem ortsfesten Drehpunkt gelagert und im Ein
schaltzustand vom Schaltschloß starr verriegelt. Die Öff
nungsbewegung des beweglichen Kontaktstücks zur Entriegelung
des Trägers wird über eine Hebelanordnung auf das Schalt
schloß und auf die Verriegelung des Trägers geleitet.
In der EP 0 398 461 A2 ist ein Leistungsschalter mit einer
Antriebsvorrichtung und einer Verklinkungseinrichtung für ei
nen bewegbaren Schaltkontakt gezeigt bei welchem in der An
triebsvorrichtung ein mechanisch nichtlineares Element einge
fügt ist. Dieses wird bezüglich seiner Wirkungsweise im we
sentlichen aus teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilen ge
bildet. Beide weisen miteinander zusammenwirkende Schrägflä
chen mit einer Federbeaufschlagung auf. Wenn die auf die Ver
bindung wirkenden Kräfte die normale Kontaktandruckkraft um
ein bestimmtes Maß überschreiten, gleiten die Schrägflächen
schlagartig aneinander ab und der beaufschlagte Kontaktträger
wird schlagartig in die Ausschaltstellung bewegt, um den
strombegrenzenden Schaltlichtbogen zu erzeugen.
In der DE 197 40 422 A1 wird vorgeschlagen, dass als Verbin
dung zwischen dem bewegbaren Kontakthebelträger und der
Schaltwelle eine Knickhebelverbindung vorgesehen ist, die
durch miteinander gelenkig verbundene Teillaschen gebildet
ist, welche durch eine Feder derart beaufschlagt sind, dass
sie eine gestreckte Lage einnehmen. Der bewegbare Kontakthe
belträger ist dabei nicht, wie bisher üblich, starr, sondern
durch ein, vorzugsweise durch eine Welle gebildetes Schwenk
lager mit seinen Stützhebeln verbunden, so dass er eine
Schwenkbewegung ausführen kann. Er besitzt eine Tasche, die
zur Aufnahme und Verbindung der am bewegbaren Kontakthebel
träger angelenkten Teillasche der Knickhebelverbindung mit
dem bewegbaren Kontakthebelträger mittels eines Koppelbolzens
dient und eine, durch eine Kante der Tasche gebildete An
schlagfläche, zur Einwirkung des Kontakthebelträgers durch
seine Schwenkbewegung auf eine der Teillaschen. Dadurch wer
den die Teillaschen aus ihrer Strecklage ausgelenkt und die
zunächst starre Knickhebelverbindung eingeknickt. Der beweg
bare Kontakthebelträger ist weiterhin im Bereich der bei nor
malen Schaltern durch ihn hindurchtretenden Kontakthebelwelle
mit Aussparungen versehen, die so ausgebildet sind, dass sei
ne Schwenkbewegung nicht durch diese Kontakthebelwelle behin
dert wird.
Alle vorgenannten Schalter haben gemeinsam den Nachteil, dass
für die Realisierung der Strombegrenzung eine Vielzahl zu be
wegender Teile, teilweise auch nur für die Strombegrenzung
zusätzlich erforderliche Bauelemente, vorhanden sind. Das ist
mit hohem mechanischen und fertigungstechnischen Aufwand ver
bunden.
Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass Kunden nicht
nur einen derartigen Schaltertyp benötigen, sondern auch ei
nen, der konventionell, also selektiv öffnet, also nur dann,
wenn bei Auftreten eines hohen Stromes eine bestimmte Zeit
verstrichen ist. Es ist aber sehr aufwendig, dem Kunden zwei
ganz unterschiedlich aufgebaute Typen von Leistungsschaltern
anzubieten, denn es müssen zwei unterschiedliche Schalterkon
struktionen vorgehalten werden. Es kann also von beiden Typen
jeweils nur die halbe Losgröße gefertigt werden. Die Kunden
rüsten heute die Anlagen häufig um und benötigen deshalb
preiswerte universell verwendbare Leistungsschalter.
Das Bestreben die unterschiedlichen Funktionen, klassischer,
selektiv zeitabhängig staffelbarer Leistungsschalter oder
strombegrenzender Schalter, alternativ zur Verfügung zu ha
ben, soll deshalb möglichst kostengünstig verwirklicht wer
den.
Die Aufgabe der Erfindung besteht folglich darin, einen
strombegrenzenden Niederspannungs-Leistungsschalter vorzu
schlagen, der ohne wesentlichen konstruktiven und fertigungs
technischen Aufwand aus einem normalen serienmäßigen Schalter
abgeleitet werden kann, ohne dass an diesem wesentliche Ver
änderungen vorgenommen werden müssen. Herkömmliche Schalter
haben einen beweglichen Schaltpol mit einem Schaltkontakt mit
einem Schalterantrieb und dazwischen eine Hebelkette welche
die Schaltwelle und den Kontaktträger verbindet, so dass es
sich anbietet, in den Zug der Hebelkette ein Element einzu
bauen, das eine mechanisch nichtlineare Charakteristik auf
weist, insofern, dass die Hebelkette unabhängig von der
Schaltwelle nachgibt, ausknickt oder einknicken kann, wenn
durch die stromabhebenden Kräfte der Kontaktträger gegen die
Hebelkette drückt.
Davon ausgehend wird die vorgenannte Aufgabe der Erfindung
dadurch gelöst, dass die bisher als Hebelkette ausgeführte
Kraftübertragung vom Schalterantrieb zum Kontaktträger bau
lich völlig umgestaltet wird, insofern, dass sie als eine Art
Knickglied aufgebaut wird.
Der erfindungsgemäße, strombegrenzende Leistungsschalter mit
einem bewegbaren Schaltkontakt, mit einer Antriebsvorrichtung
zur Überführung des Schaltkontaktes in eine Einschaltstellung
und in eine Ausschaltstellung, einer im Zuge der Kraftüber
tragung von der Antriebsvorrichtung zum Schaltkontakt ange
ordneten Verklinkungseineinrichtung, die ausgehend von der
Einschaltstellung des Schaltkontaktes durch eine vom Schalt
kontakt ausgehende und in der Richtung der Ausschaltstellung
wirkende Öffnungskraft lösbar ist, wenn die Öffnungskraft ei
nen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, wobei die Verklin
kungseinrichtung als mechanisches Verbindungsglied zwischen
der Antriebsvorrichtung und dem bewegbaren Schaltkontakt aus
gebildet ist und wenigstens zwei zusammenwirkende, winklig
zur Richtung der Öffnungskraft angeordnete Arbeitsflächen und
eine auf die Arbeitsflächen wirkende Andruckfeder aufweist,
besitzt folgende Merkmale:
- - die Verklinkungseinrichtung weist zwei, mittels eines Ge lenks miteinander verbundene und um das Gelenk relativ zu einander schwenkbare Hebel auf, wobei das Gelenk durch ei nen fluchtende Durchgangsbohrungen in konzentrischen Tei len der Hebel durchdringenden Gelenkbolzen gebildet ist, und die Hebel identisch ausgebildet sind,
- - die Hebel weisen an ihren Berührungsflächen an den konzen trischen Teilen im Bereich des Gelenks als Verzahnung wir kende Schrägflächen auf, die konzentrisch um die Durch gangsbohrungen für den Gelenkbolzen angeordnet sind,
- - die Hebel sind an den konzentrischen Teilen im Bereich des Gelenks durch eine Andruckfeder mit einer auf die durch die Schrägflächen gebildete Verzahnung an ihren Berüh rungsflächen wirkende Federkraft beaufschlagt,
- - die Hebel stehen im Ruhezustand der Verklinkungseinrich tung zur Erzeugung eines von der Öffnungskraft abhängigen relativen Drehmomentes in einem von der Strecklage ver schiedenen Winkel zueinander,
- - die dem Gelenk abgewandten Enden der Hebel weisen mit Durchgangsbohrungen versehene Aufnahmen zur gelenkigen Verbindung mit dem Schaltkontakt bzw. mit der Antriebsvor richtung auf.
Der Gelenkbolzen weist zweckmäßig an seinem einen Ende einen
Kopf als Widerlager für die Andruckfeder und an seinem ande
ren Ende ein Gewinde für eine Mutter auf. Die als Verzahnung
dienenden, bei Belastung der Verklinkungseinrichtung in der
Verdrehrichtung der Hebel aufeinander zu bewegten Schrägflä
chen sind mit steilen Flanken als Schnappflächen ausgebildet
und die bei Belastung der Verklinkungseinrichtung in der Ver
drehrichtung der Hebel voneinander weg bewegten Schrägflächen
weisen flache Flanken als Gleitflächen auf.
Die Andruckfeder ist vorteilhaft als den Gelenkbolzen um
schließende und am Kopf des Gelenkbolzens abgestützte Schrau
bendruckfeder ausgebildet.
Die Achse des die Hebel verbindenden Gelenkes ist zweckmäßig
parallel zu einer Schwenkachse des bewegbaren Schaltkontaktes
angeordnet.
Die von der Andruckfeder auf die Berührungsflächen der Hebel
an den konzentrischen Teilen im Bereich des Gelenks mit den
als Verzahnung wirkenden Schrägflächen ausgeübte Andruckkraft
ist durch Veränderung der wirksamen Länge des Gelenkbolzens
einstellbar.
Diese Veränderung der wirksamen Länge des Gelenkbolzens wird
in einfacher Weise dadurch bewirkt, dass die Mutter weiter
aufgeschraubt oder weniger weit aufgeschraubt wird. Durch die
erfindungsgemäße Verklinkungseinrichtung wird eine neue Bau
gruppe zur kraftübertragenden Verbindung des Schaltwellenhe
bels mit dem Schaltkontakt, beziehungsweise dem Kontaktträger
geschaffen. Sie ist als kraftabhängig ausknickendes Element
ausgebildet, welches es ermöglicht, dass beim Auftreten eines
Kurzschlußstromes jede Schalteinheit, unabhängig voneinander
und unabhängig von der EIN-Position der Schaltwelle, öffnet.
Die beiden Hebel der Verklinkungseinrichtung sind identisch
ausgebildet. Es ist also fertigungsmäßig nur ein Teil herzu
stellen. Die als Verzahnung der konzentrischen Teile der He
bel ausgebildeten Schrägflächen stehen unter dem Federdruck
einer Andruckfeder, welcher so bemessen ist, dass eine defi
nierte Kraft zum Einschalten und zur Bereitstellung der Kon
taktkräfte ohne Ausknickung übertragen werden kann. Die Fe
derkraft der Andruckfeder ist dabei stufenlos einstellbar, so
dass die gewünschte Ausknick-Kraft der Verklinkungseinrich
tung ebenfalls stufenlos eingestellt werden kann. Die erfin
dungsgemäße Verklinkungseinrichtung wird nicht, wie bei be
kannten Ausführungen, teleskopartig zusammengeschoben, son
dern es erfolgt eine Drehknickbewegung. Wenn im weiteren Ver
lauf des Abschaltvorganges der elektromagnetische Schnellaus
löser den Schalter endgültig abschaltet, wird durch die sich
drehende Schaltwelle und ihren Schaltwellenhebel die Verklin
kungseinrichtung wieder in ihre Ruhestellung gebracht. Damit
ist der Schalter wieder einschaltbereit.
Die Erfindung soll nachfolgend zum besseren Verständnis an
hand eines bevorzugten, den Schutzumfang nicht einschränken
den, Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Niederspannungs-Leistungs
schalter mit der erfindungsgemäßen Verklinkungseinrichtung in
einer Schnittdarstellung im ausgeschalteten Zustand.
Die Fig. 2 zeigt schematisch einen Niederspannungs-Leistungs
schalter mit der erfindungsgemäßen Verklinkungseinrichtung in
einer Schnittdarstellung im eingeschalteten Zustand.
Die Fig. 3 zeigt schematisch einen Niederspannungs-Leistungs
schalter mit der erfindungsgemäßen Verklinkungseinrichtung in
einer Schnittdarstellung im ausgelösten Zustand.
Die Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Verklinkungseinrichtung in der Seitenansicht.
Die Fig. 5 zeigt einen einzelnen Hebel der erfindungsgemäßen
Verklinkungseinrichtung gemäß der Fig. 4 in der Draufsicht.
Die Fig. 6 zeigt die erfindungsgemäße Verklinkungseinrichtung
gemäß der Fig. 1 teilweise montiert.
In den Fig. 1 bis 3 ist schematisch ein Niederspannungs-
Leistungsschalter 1 im Schnitt dargestellt, um den Einbauort
der erfindungsgemäßen Verklinkungseinrichtung 13 zu verdeut
lichen. Durch die Rückwand 2 des Niederspannungs-Leistungs
schalters 1 sind die obere Anschlußschiene 3 und die untere
Anschlußschiene 4 hindurchgeführt. An der oberen Anschluß
schiene 3 befindet sich der feststehende Schaltkontakt 5 und
an der unteren Anschlußschiene 4 ist über flexible Verbindun
gen 6 der auf einem Kontaktträger 7 befindliche bewegbare
Schaltkontakt 8 angeschlossen. Über dem festen Schaltkontakt
5 und dem bewegbaren Schaltkontakt 8 ist die Lichtbogenlösch
kammer 9 angeordnet. Im Schalterantrieb 10 befindet sich die
Schaltwelle 11 mit dem Schaltwellenhebel 12, an welchem die
erfindungsgemäße Verklinkungseinrichtung 13 als Verbindungs
element zum Kontaktträger 7 befestigt ist.
In der Fig. 1 stehen, im ausgeschalteten Zustand des Nie
derspannungs-Leistungsschalters 1, die Hebel 14; 15 im Ruhezu
stand der Verklinkungseinrichtung 13 zur Erzeugung eines von
der Öffnungskraft abhängigen relativen Drehmomentes in einem
von der Strecklage verschiedenen Winkel zueinander, wobei die
Achse des die Hebel 14; 15 verbindenden Gelenkes 16 parallel
zu einer nicht dargestellten Schwenkachse des bewegbaren
Schaltkontaktes 8 angeordnet ist. Die gleiche Konstellation,
nur im eingeschalteten Zustand des Niederspannungs-Leistungs
schalters 1 zeigt die Fig. 2, während in der Fig. 3 der Nie
derspannungs-Leistungsschalter 1 mit der Verklinkungseinrich
tung 13 im ausgelösten Zustand gezeigt ist, in welchem die
Verklinkungseinrichtung 13 eingeknickt ist und eine Öffnung
des bewegbaren Kontaktes 8 erfolgt ist.
Die Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Verklinkungseinrichtung 13 in der Seitenansicht.
Sie weist zwei identisch ausgebildete Hebel 14; 15 auf, die
durch ein Gelenk 16 miteinander verbunden und um das Gelenk
16 relativ zueinander schwenkbar sind. Die Berührungsflächen
der Hebel 14; 15 enthalten als Schrägflächen 17; 18 ausgebil
dete Arbeitsflächen, welche in der Form einer Verzahnung der
konzentrischen Teile 19; 20 ausgebildet sind. Dabei ist die
Schrägfläche 17 steil als Schnappfläche ausgebildet und die
Schrägfläche 18 flach als Gleitfläche.
Das die Hebel 14; 15 verbindende Gelenk 16 ist durch einen
fluchtende Durchgangsbohrungen 21; 22 der Hebel 14; 15 durch
setzenden Gelenkbolzen 23 gebildet, welcher gleichzeitig die
Führung und die Halterung für die als Schraubendruckfeder
ausgebildete Andruckfeder 24 bildet, die den Gelenkbolzen 23
umschließt und am Ende des Gelenkbolzens 23 durch einen
scheibenförmigen Kopf 25 desselben abgestützt ist. Auf der
dem Kopf 25 gegenüberliegenden Seite des Gelenkbolzens 23 ist
ein Gewinde 26 zur Aufnahme einer Mutter 27 vorgesehen, mit
tels welcher die Spannung der auf dem Gelenkbolzen 23 sitzen
den Andruckfeder 24 veränderbar ist. Die beiden Hebel 14; 15
stehen somit unter dem veränderbaren Federdruck der Andruck
feder 24. An den dem Gelenk 16 gegenüberliegenden Seiten wei
sen die Hebel 14; 15 mit je einer Durchgangsbohrung 28; 29
versehene Aufnahmen 30; 31 auf, die zur Verbindung mit dem
Schaltwellenhebel 12 beziehungsweise dem Kontaktträger 7 die
nen.
Die Fig. 5 zeigt einen einzelnen Hebel der erfindungsgemäßen
Verklinkungseinrichtung gemäß der Fig. 4 in der Draufsicht.
Die beiden Hebel 14; 15 sind identisch ausgebildet, weshalb
nur ein Hebel 15 dargestellt ist. Die als Schrägflächen 17;
18 ausgebildeten Arbeitsflächen des Hebels 15 sind konzen
trisch um die Durchgangsbohrung 22 für den Gelenkbolzen 23 im
konzentrischen Teil 20 angeordnet. Am entgegengesetzten Ende
des Hebels 15 ist die mit einer Durchgangsbohrung 29 versehe
ne Aufnahme 31 angeordnet, die zur Verbindung mit dem Schalt
wellenhebel 12 beziehungsweise dem Kontaktträger 7 dient.
Die Fig. 6 zeigt die erfindungsgemäße Verklinkungseinrichtung
13 gemäß der Fig. 1 teilweise montiert, wobei die Mutter 27
weggelassen wurde. In dieser Darstellung, in welcher gleiche
Teile entsprechend der Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen ver
sehen sind, ist deutlich die Ausbildung der Schrägflächen 17;
18 als Verzahnung der konzentrischen Teile 19; 20 zu erkennen,
welche im montierten Zustand unter dem Federdruck der
auf dem Gelenkbolzen 23 sitzenden Andruckfeder 24 steht.
Die erfindungsgemäße Verklinkungseinrichtung 13 wirkt wie
folgt:
Überschreitet, beispielsweise im Falle eines Kurzschlusses, die durch die elektrodynamischen Stromkräfte und Stromenge kräfte auf das Kontaktsystem ausgeübte Öffnungskraft einen vorherbestimmten Wert, der die Knick-Kraft so groß werden läßt, dass die an den aneinanderliegenden, als Schnappflächen ausgebildeten Schrägflächen 17 auftretende Hubkraft die ein gestellte Federkraft der Andruckfeder 24 überschreitet, glei ten diese Schrägflächen voneinander ab und schnappen über. Dadurch knickt die Verklinkungseinrichtung 13 ein und gibt den bewegbaren Schaltkontakt 8 frei. Sind die Schrägflächen 17 als Schnappflächen voneinander abgeglitten, setzen die Schrägflächen 18 als in der Bewegungsrichtung abfallende Gleitflächen dem Einknicken der Verklinkungseinrichtung 13 keinen Widerstand mehr entgegen.
Überschreitet, beispielsweise im Falle eines Kurzschlusses, die durch die elektrodynamischen Stromkräfte und Stromenge kräfte auf das Kontaktsystem ausgeübte Öffnungskraft einen vorherbestimmten Wert, der die Knick-Kraft so groß werden läßt, dass die an den aneinanderliegenden, als Schnappflächen ausgebildeten Schrägflächen 17 auftretende Hubkraft die ein gestellte Federkraft der Andruckfeder 24 überschreitet, glei ten diese Schrägflächen voneinander ab und schnappen über. Dadurch knickt die Verklinkungseinrichtung 13 ein und gibt den bewegbaren Schaltkontakt 8 frei. Sind die Schrägflächen 17 als Schnappflächen voneinander abgeglitten, setzen die Schrägflächen 18 als in der Bewegungsrichtung abfallende Gleitflächen dem Einknicken der Verklinkungseinrichtung 13 keinen Widerstand mehr entgegen.
Der in dieser nicht stabilen Phase des Abschaltvorganges beim
öffnen des bewegbaren Schaltkontaktes 8 zwischen diesem und
dem feststehenden Schaltkontakt 5 entstehende Abschaltlicht
bogen begrenzt durch seinen Widerstand den fließenden Kurz
schlußstrom, bevor im weiteren Verlauf des Abschaltvorganges
der elektromagnetische Schnellauslöser anspricht und den
Schalter endgültig abschaltet.
Wenn im weiteren Verlauf des Abschaltvorganges der elektroma
gnetische Schnellauslöser den Schalter endgültig abschaltet,
wird durch die sich drehende Schaltwelle 11 und ihren Schalt
wellenhebel 12 die Verklinkungseinrichtung 13 wieder in ihre
Ruhestellung gebracht. Damit ist der Schalter wieder ein
schaltbereit.
Die Federkraft der Andruckfeder 24 ist durch Veränderung der
wirksamen Länge des Gelenkbolzens 23 durch mehr oder weniger
weites Aufschrauben der Mutter 27 problemlos einstellbar und
damit die Funktionskraft der Verklinkungseinrichtung 13 regu
lierbar.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist mechanisch sehr einfach
aufgebaut und hat trotzdem den Vorzug, dass die Funktions
kraft problemlos regulierbar ist. Die beiden Hebel 14; 15 sind
identisch ausgebildet, es ist also fertigungsmäßig nur ein
Teil herzustellen.
1
Niederspannungs-Leistungsschalter
2
Rückwand
3
Obere Anschlußschiene
4
Untere Anschlußschiene
5
Feststehender Schaltkontakt
6
Flexible Verbindung
7
Kontaktträger
8
Bewegbarer Schaltkontakt
9
Lichtbogenlöschkammer
10
Schalterantrieb
11
Schaltwelle
12
Schaltwellenhebel
13
Verklinkungseinrichtung
14
Hebel
15
Hebel
16
Gelenk
17
Schrägfläche
18
Schrägfläche
19
Konzentrisches Teil
20
Konzentrisches Teil
21
Durchgangsbohrung
22
Durchgangsbohrung
23
Gelenkbolzen
24
Andruckfeder
25
Kopf
26
Gewinde
27
Mutter
28
Durchgangsbohrung
29
Durchgangsbohrung
30
Aufnahme
31
Aufnahme
Claims (7)
1. Leistungsschalter mit strombegrenzender Öffnung eines be
wegbaren Schaltkontaktes mit folgenden Merkmalen:
- - eine Antriebsvorrichtung zur Überführung des Schaltkontak tes in eine Einschaltstellung und in eine Ausschaltstel lung,
- - eine im Zuge der Kraftübertragung von der Antriebsvorrich tung zum Schaltkontakt angeordnete Verklinkungseineinrich tung, die ausgehend von der Einschaltstellung des Schaltkontak tes durch eine vom Schaltkontakt ausgehende und in der Richtung der Ausschaltstellung wirkende Öffnungskraft lös bar ist, wenn die Öffnungskraft einen vorgegebenen Grenz wert überschreitet,
- - wobei die Verklinkungseinrichtung als mechanisches Ver bindungsglied zwischen der Antriebsvorrichtung und dem bewegbaren Schaltkontakt ausgebildet ist und wenigstens zwei zusammenwirkende, winklig zur Richtung der Öff nungskraft angeordnete Arbeitsflächen und eine auf die Arbeitsflächen wirkende Andruckfeder aufweist,
- - die Verklinkungseinrichtung (13) weist zwei mittels eines durch fluchtende Durchgangsbohrungen (21; 22) in konzen trischen Teilen (19; 20) der Hebel (14; 15) geführten Ge lenkbolzens (23) gebildeten Gelenks (16) miteinander ver bundene und um das Gelenk (16) relativ zueinander schwenk bare Hebel (14; 15)auf, welche identisch ausgebildet sind,
- - die Hebel (14; 15) weisen an ihren Berührungsflächen an den konzentrischen Teilen(19; 20)im Bereich des Gelenks (16) als Verzahnung wirkende Schrägflächen (17; 18) auf, die konzentrisch um die Durchgangsbohrungen (21; 22) für den Gelenkbolzen (23) angeordnet sind,
- - Die Hebel (14; 15) sind an den konzentrischen Teilen (19; 20) im Bereich des Gelenks (16) durch eine Andruckfeder (24) mit einer auf die durch die Schrägflächen (17; 18) gebildete Verzahnung an ihren Berührungsflächen wirkende Federkraft beaufschlagt,
- - die Hebel (14; 15) stehen im Ruhezustand der Verklinkungs einrichtung (13) zur Erzeugung eines von der Öffnungskraft abhängigen relativen Drehmomentes in einem von der Streck lage verschiedenen Winkel zueinander,
- - die dem Gelenk (16) abgewandten Enden der Hebel (14; 15) weisen mit Durchgangsbohrungen (28; 29) versehene Aufnah men (30; 31) zur gelenkigen Verbindung mit dem Schaltkon takt bzw. mit der Antriebsvorrichtung auf.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gelenkbolzen (23) an seinem einen Ende einen Kopf (25)
als Widerlager für die Andruckfeder und an seinem anderen En
de ein Gewinde (26) für eine Mutter (27) aufweist.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die als Verzahnung dienenden, bei Belastung der Verklin
kungseinrichtung (13) in der Verdrehrichtung der Hebel
(14; 15) aufeinander zu bewegten Schrägflächen (17) mit stei
len Flanken als Schnappflächen ausgebildet sind.
4. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die als Verzahnung dienenden, bei Belastung der Verklin
kungseinrichtung (13) in der Verdrehrichtung der Hebel (14;
15) voneinander weg bewegten Schrägflächen (18) mit flachen
Flanken als Gleitflächen ausgebildet sind.
5. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andruckfeder (24) als den Gelenkbolzen (23) um
schließende und am Kopf (25) des Gelenkbolzens abgestützte
Schraubendruckfeder ausgebildet ist.
6. Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
dass die Achse des die Hebel (14; 15) verbindenden Gelenkes
(16) parallel zu einer Schwenkachse des bewegbaren Schaltkon
taktes angeordnet ist.
7. Leistungsschalter nach 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
die von der Andruckfeder (24) auf die Berührungsflächen der
Hebel (14; 15) an den konzentrischen Teilen(19; 20)im Bereich
des Gelenks (16) mit den als Verzahnung wirkenden Schrägflä
chen (17; 18) ausgeübte Andruckkraft durch Veränderung der
wirksamen Länge des Gelenkbolzens (23) einstellbar ist.
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