"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von farbgesprenkeltem pulverförmi- gemSchüttg t"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von farbgesprenkeltem pulverfόrmigen Schüttgut mit nichtfarbigen und farbigen Pulverbestandteilen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Pulverförmige Schüttgüter, wie granulatförmige Wasch- und Reinigungsmittel werden wegen der optischen Anmutung teilweise mit einem geringen Anteil farbiger Pulverbestandteile vermischt. So werden beispielsweise weiße Wasch¬ oder Reinigergranulate durch Zudosierung von farbigen Granulaten optisch aufgewertet. Dabei können die Farbgranulate größere Korndurchmesser als das nichtfarbige, weiße oder helle Grundpulver haben. Die Korndurchmesser können aber auch gleichgroß sein.
Zur Herstellung von derart gesprenkelten Waschpulvern ist es derzeit üblich, zunächst ein weißes oder helles einfarbiges Pulver herzustellen. In einem separaten Herstellungsprozeß wird ein kräftig gefärbtes Pulver hergestellt. Die beiden Pulver werden dann in einem nachgeschalteten Schritt in dem gewünschten Verhältnis miteinander gemischt.
Die Erzeugung von zwei oder mehreren Pulvern unterschiedlicher Farbe erfordert jedoch ersichtlich einen hohen Herstellungsaufwand. Meist wird auf der gleichen Anlage weißes und farbiges Pulver nacheinander hergestellt, was zusätzlich mit einem erheblichen Reinigungsaufwand verbunden ist. Außerdem
erfordert jedes zusätzliche Pulver vor der Mischung eine Zwischenlagerung mit entsprechend erheblichem Platzbedarf und muß mit hohen apparativem und/oder logistischem Aufwand transportiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit der farbgesprenkeltes pulverförmiges Schüttgut wesentlich einfacher hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zunächst nichtfarbiges pulverförmiges Schüttgut hergestellt wird und anschließend das nichtfarbige pulverförmige Schüttgut teilweise mit einer Farblösung besprüht wird.
Erkennbar wird durch diese Verfahrensführung die Herstellung von farbgesprenkeltem pulverförmigen Schüttgut wesentlich vereinfacht. Es ist lediglich eine Anlage zur Herstellung von Schüttgut, also beispielsweise Wasch- oder Reinigungsmittel notwendig, in der lediglich nichtfarbiges, z.B. weißes Pulver hergestellt wird. Das so hergestellte Pulver wird dann anschließend lediglich teilweise dosiert besprüht, so daß sich die gewünschte Farbsprenklung einstellt. Eine dazu geeignete Zerstäubungseinrichtung läßt sich auf einfache Weise auch nachträglich beispielsweise in eine vorhandene Dosieranlage (z.B. Gemengeanlage einer Waschpulveraufbereituπg) einbauen oder vor- bzw. nachschalten.
Um ein besonders gutes und apparativ leicht erreichbares Farbspren- kelungsergebnis zu erzielen, ist vorteilhaft vorgesehen, daß das nichtfarbige pulverförmige Schüttgut als dosierter Pulverstrom gefördert und dabei von einer Oberflächenseite mit der Farblösung besprüht wird. Stromabwärts der Besprühung wird dann das so besprühte Pulver in üblicher Weise von der Fördereinrichtung des Dosierers abgeworfen, wodurch sich automatisch eine
innige Vermischung mit den ungefärbten Pulveranteilen einstellt und die gewünschte Farbsprenkelung eintritt.
Zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens und zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung auch eine Vorrich-tung vor, die eine Förder¬ einrichtung für pulverförmiges Schüttgut und wenigstens eine im Bereich der Fördereinrichtung angeordnete und diese beaufschlagende Zerstäubungsein¬ richtung für Farblösung aufweist. Eine solche Vorrichtung läßt sich auf relativ einfache Weise herstellen und auch in vorhandene Dosieranlagen einbauen, was ohne Schwierigkeiten auch nachträglich erfolgen kann.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die wenigstens eine Zerstäubungseinrichtung über eine Dosiereinrichtung mit einem Dosierbehälter für Farblösung verbun¬ den ist. Auf diese Weise läßt sich die gewünschte bzw. erforderliche Dosierung der Farbbestandteile leicht regulieren.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die wenigstens eine Zerstäubungseinrichtung eine ultrafein zerstäubende Düse aufweist. Dadurch wird sichergestellt, daß das Pulver durch den ausgedüsten Strahl nicht hochgeblasen wird. Bei der Farbsprenkelung von Waschpulver hat sich z.B. eine Ultraschalldüse besonders gut bewährt. Die Farbaerosole des ausgedüsten Strahles werden dabei auf die Oberfläche eines dosierten Pulver¬ stromes oder auf den abfallenden Pulverstrom nach einem Pulverdosierer aufgetragen.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Fördereinrichtung als Dosierbandwaage ausgebildet ist. Da eine solche Dosiereinrichtung ohnehin benötigt wird, kann diese dann gleichzeitig auch zur Farbbesprühung benutzt werden, weil das Pulver beim dosierten Transport eine gut zu besprühende Oberfläche bietet.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in einem vereinfachten Verfahrensfließbild eine Vorrich¬ tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Vorrichtung weist zunächst eine Fördereinrichtung 1 für pulverförmiges Schüttgut auf, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel bevorzugt als Dosierbandwaage ausgebildet ist. Im Bereich des Anfangs dieser Förderein¬ richtung 1 ist ein Vorlagebunker 2 angeordnet, in welchem nichtfarbiges, z.B. weißes oder graues, pulverförmiges Schüttgut gelagert ist. Alternativ wäre es auch möglich, dieses nichtfarbige Schüttgut unmittelbar aus der Herstellungs¬ anlage (beispielsweise Waschmittelpulverherstellungsanlage) zuzuführen.
Oberhalb der Fördereinrichtung 1 sind stromabwärts des Vorlagebunkers 2 eine Mehrzahl von neben- und/oder hintereinander angeordneten Zerstäu¬ bungseinrichtungen angeordnet, welche jeweils mit dem Bezugszeichen 3 gekennzeichnet sind.
Diese Zerstäubungseinrichtungen 3 sind jeweils mit einer vorzugsweise ultrafein zerstäubenden Austrittsdüse 4 versehen, welche beispielsweise als Ultraschalldüse ausgebildet sein kann, was sich zur Besprühung von Wasch¬ mittelpulver besonders bewährt hat.
Die Zerstäubungseinrichtungen 3 sind über Zuleitungen 5 und Dosier- bzw. Regeleinrichtungen 5a mit einem Dosierbehälter 6 für Farblösung verbunden, in diesen Dosierbehälter 6 kann beispielsweise ein Rührwerk 7 integriert sein. Dieser Dosierbehälter 6 ist über eine Zuleitung 8 mit Förderpumpe 9 und Regelarmaturen 10 mit einem Farbansetzbehälter 11 verbunden, in welchem die gewünschte Farblösung zubereitet wird.
Dazu wird in den Farbansetzbehälter 11 beispielsweise Farbpulver, was durch den Pfeil 12 angedeutet ist, und fluide Farbgrundsubstanz zugeführt, was durch den Pfeil 13 angedeutet ist. Außerdem kann der Farbansetzbehälter 11 mit einem Rührwerk 14 ausgerüstet sein.
Zur Herstellung von farbgesprenkeltem pulverförmigen Schüttgut wird nun zunächst nichtfarbiges weißes oder graues pulverförmiges Schüttgut, also z.B. Wasch- oder Reinigungsmittel in üblicher Weise hergestellt und vorteilhaft im Vorlagebunker 2 zwischengelagert. Aus dem Vorlagebunker 2 wird dann auf der Dosierbandwaage 1 ein dosierter nichtfarbiger pulverförmiger Schütt¬ gutstrom gefördert, der von der Oberseite von den Zerstäubungseinrichtungen 3 mit Farblösung besprüht wird. Auf diese Weise wird die oberste Schicht des Pulverstromes eingefärbt und nach dem Abwurf des Schüttgutes von der Dosierbandwaage 1 erfolgt automatisch eine Vermischung der ungefärbten und gefärbten Pulveranteile und es steht das gewünschte farbgesprenkelte Schüttgut zur Verfügung.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann das Schüttgut unter Verzicht auf den Vorlagebunker 2 auch kontinuierlich zugeführt werden.