Abrasivum in kosmetischen Produkten und Verfahren zur
Herstellung und Verwendungen desselben
Die vorliegende Erfindung betrifft mit einem Bleichmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid behandeltes Material in feiner Verteilung aus natürlichen Schalen und/oder Kernen, das als Abrasivum in kosmetischen Produkten enthalten ist, ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie Verwendungen des Abrasivums.
Ein wesentlicher Bestandteil kosmetischer Reinigυngs- und Behandlungsmittel ist das Reibemittel, das die Aufgabe hat, die Reinigungswirkung von waschaktiven bzw. tensidartigen
Komponenten mechanisch zu unterstützen.
Nach dem Stand der Technik lassen sich zahlreiche
anorganische und organische Materialien in
Reinigungspräparaten als mechanische Reinigungs- und Behandlungsmittel einsetzen, beispielsweise in Handreinigern oder in sogenannten Peeimg-Cremes und Spezialreinigungs-Gelen zur Entfernung der obersten, abgestorbenen Hautzellen oder von Hautverunreinigungen, beispielsweise im Gesicht oder an anderen Körperteilen.
In der EP-B-01 04 679 wird ein abrasives Material offenbart, das aus Agglomeraten von tem verteiltem Schleifmaterial besteht, wobei dieses mittels eines organischen Binders
agglomeriert ist. Als Schleifmaterial wird Calzit verwendet. Zahlreiche andere abrasive Materialien sind bekannt, wie Kreide, Marmor, Dolomit, Feldspat oder Quarz. Aufgrund der starken Schl eif wi rkung sind diese Material ien jedoch für zahlreiche Anwendungen nicht geeignet. Im Falle des Calzit, der in sehr feiner Verteilung mit einem hydrophoben
organischen Binder agglomeriert ist, läßt sich gemäß dieser Patentschrift das Zerkratzen empfindlicher Flächen vermeiden.
In Beispiel 4 wirα der Zusatz eines chlorbildenden Bleichmittels erwähnt, wobei das Chlor die Reinigung des Reibemittels unterstützt und im Falle von zu reinigenden Kunststoff- Flächen keimtötend wirkt.
Die US-A-2561043 betrifft eine spezielle Vorrichtung, in der unter anderem aus Nußschalen Nußschalenmehle hergestellt werden können, ohne daß es beim Vermählen zu Explosionen oder Feuern kommen kann.
Aus Nußschalen kann so ein < 325 mesh Nußschalenmehl
(Maschenweite 4b μm) bei einer Betriebstemperatur der Vorrichtung von bis zu
275 °F (entsprechend 135 ºC; erzeugt werden, indem das Mahlwerk mit 0,1 bis 0,5 Gallonen (entsprechend 0,4 bis 1,9
Liter) Wasser pro Minute gekühlt wird. Dieses Nußschalenmehl weist eine Restfeuchtigkeit von 2 bis 4 % auf.
Die US-A-4279890 betrifft Wainußschalenmehl enthaltende
Puderzusammensetzungen, die Körperflüssigkeit gut
absorbieren, und insbesondere aber die Gesichtspuderzusammensetzungen. Das Walnußschalenmehl, dessen Herstellung nicht näher erläutert ist, wird in Form eines Pulvers mit einer Teilchengröße von weniger als 40 μm, vorzugsweise von weniger als 30 μm eingesetzt, was nach Angaben dieses Standes der Technik eine zwingende Größe ist, um seine Eigenschaften als Füllstoff und ölabsorbierendes Agens zu sehen. Der Gehalt des Walnußschalenmehls m den kosmetischen Zusammensetzungen liegt zwischen 30 und 99 $, der Rest sind andere öl- und/oder feuchtigkeitsabsoroierende Füllstoffe, Bindemittel und weitere Hilfs- und Zusatzstofte.
In der japanischen Patentanmeldung J 611 59 495 wird eine Reinigungszusammensetzung oftenbart, die Polysaccharid und Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copoiymer enthält und als
abrasives Mittel SiO2, Al2O3, MgO, SiC, B4C, Fe2O3, TiO2 und andere sowie Zusätze wie Parfüm, Farbstoffe, pilztötende
Agenzien, Rostinhibitoren, Bleichmittel und pH-Kontrollmittel enthält.
Ähnliche abrasive Mittel werden in der japanischen Patentanmeldung J 59 036 200 beschrieben.
Um das Risiko zu starker Schielfwirkung anorganischer
Materialien auszuschließen, ist Holzmehl als Schleifmittel in kosmetische Produkte eingetuhrt worden (Haut und Beruf,
Strategien zu berufsbedingten Hauterkrankungen, H. Tronnier, Grosse-Verlag, Berlin 1989, Seiten 84/85).
Es ist jedoch seit langem bekannt, daß Holzstaub durch als Allergene wirkende Inhaltsstoffe nachteilige Wirkungen auf Haut und Atemwege nahen Kann. Holzinhaltsstoffe, die gesundheitliche Risiken darstellen, sind zum Beispiel Harze,
Terpene, Phenole, Gerbstölte und Chinone.
In anderen Produkten wird ein harz- und rindenfreies Weichholzmehl eingesetzt, das geringere Anteile an möglichen allergenen Begleitsubstanzen enthalten soll (Humane
Produktion, 7/88, Seiten 8 und 9, Messebericht zur 9.
Fachausstellung: Arbeitssicherheit in Hannover).
Eine Hautreinigungspaste, die Weichholzmehl und weitgehend unbehandeltes Olivenkerngranuiat als Abrasiva enthält, wird in einer Werbung der Firma Chemische Fabrik Wilden GmbH, Postfach 10 11 80, 6078 Neu-Isenburg 1, beschrieben.
Holzmehl ist jedoch mit einem hohen Keimgehalt behaftet und als Folge seiner weichen, raserigen Struktur treten
Quellprozesse im Endprodukt aur, die zu einem unerwünschten Viskositätsanstieg und damit zu gebrauchstechnischen
Nachteilen führen. Ferner müssen ca. 2 Gew.-% an aufhellenden Pigmenten, wie zum Beispiel von Titandioxid zugesetzt werden, um helle, sauber wirkende und kosmetisch akzeptable Produkte zu erhalten.
Die genannten Nachteile des Holzmehls entfallen, wenn man Reibemittel auf Basis von Poiyethylen- oder Polyurethan- Pulver einsetzt. Kunststottpulver haben jedoch den Nachteil, daß sie biologisch nicht abbaubar sind und teilweise aufgrund schwierig durchzurührender Mahlprozesse zu einer
unregelmäßigen Kornverteiiung tuhren, so daß, auch bedingt durch das geringe Schuttgewicht dieser Materialien,
formulierungstechnische Schwierigkeiten bei der Herstellung kosmetischer Produkte auttreten.
Als Materialien, die aurgrund ihrer Härte und Korngröße für die oberflächliche Hautreinigung geeignet sind, wurden natürliche Abrasivstorre, wie gewaschene und gemahlene
Schalen von Walnüssen sowie gemahlene Aprikosenkerne oder Olivenkerne eingetuhrt. Obgleich diese Materialien mit keimtötenden Mittein behandelt werden, erreicht die maximale Keimzahl Werte von 200/ g (siene zum Beispiel Prospekt der Firma Cosmetochem AG, Kiedstraße /, CH-6330 Cham, Schweiz).
Diese Materialien haben eine schonende, sehr gut reinigende Wirkung ohne die Haut zu zerkratzen. Sie führen jedoch, wie auch Polyurethan-fuiver zu kosmetischen Produkten, die ein dunkles, schmutziges Aussehen haben. Man muß daher, wie bei Holzmehl aufhellende Pigmente, wie zum Beispiel Titandioxid mit ca. 2 Gew.-% zusetzen.
Ein Bleichveπanren rur die Schalen von Walnüssen wird in Research and lndustry, voiume 29, Maren 1984, Pages 10 - 16, beschrieben.
Durch eine Behandlung mit Natrium-Hydrogensulfit und anderen Mitteln soli das Aussehen der Schalen verbessert werden, um den Export der Wamusse aus Indien nach Europa zu
erleichtern.
Aus dem geschilderten Stand der Technik wird deutlich, daß
noch immer der dringende Bedart an einem Abrasivum besteht, das bei Einsatz in kosmetischen Reinigungsmitteln bei geringstmöglicher Konzentration oder unter völligem Verzicht an aufhellenden Substanzen zu optisch hellen und kosmetisch akzeptablen, sauberen Produkten tuhrt. Es soll ein
Naturprodukt sein und einen Keimgehait unter 100/g besitzen, möglichst frei von allergenen Substanzen sowie biologisch abbaubar und von detimeruer, gleichbleibender Kornverteilung sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen abrasiven Stoff (Abrasivum; fur kosmetische Präparate bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch einen speziell erhaltenen und zusammengesetzten abrasiven Stört gelost. Die vorliegende
Erfindung betrittt somit einen abrasiven Stoff für
kosmetische Präparate, die ggfs. Tenside, Seifen oder andere Emulgatoren, organische Losungsmittel oder öle sowie ggfs. Verdickungsmittei, Geruststotre, Rücktettungsmittel, Parfümstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Antioxidantien enthalten, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er gebleichtes natürliches Schalen- und/ oder Kernmehl enthält.
Weitere Autgabe der Erfindung ist es,ein Herstellungsverfahren tur diesen abrasiven stott bereitzustellen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß natürliche Schalen und/oder Kerne zu einem Mehl detinierter Korngröße gemahlen werden, das Mehl in wasserhaltiger Suspension mit Bleichmittel behandelt und anschließend abtutriert wird und schließlich mit Wasser gewaschen und dann getrocknet wird.
Eine weitere Autgabe der ttrtmdung ist dann, diesen abrasiven Stoff in Hautremigungsmittein zu verwenden. Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, kosmetische Zubereitungen,
insbesondere Handwascn- und Handreinigungsmittel,
bereitzustellen, die den vorgenannten abrasiven Stoff enthalten.
Bevorzugtes Bleichmittel ist wäßrige
Wasserstoffperoxidlosung. Erfindungsgemäß ist die Herstellung des abrasiven Stoffes dadurch gekennzeichnet, daß natürliche Schalen und/oder Kerne zu einem Mehl definierter
Kornverteiiung gemahlen werden, das Mehl in wasserhaltiger Suspension mit Bleichmittel behandelt wird und anschließend abfiltriert, gewaschen und getrocknet wird.
Das Abrasivum wird ertindungsgemaß beispielsweise in lösungsmittelfreien oder losungsmitteinaitigen Handwaschpasten, in wasserfreien Hautreinigungsmittein und in Peeling-Cremes verwendet.
Das natürliche schalen- oder Kernmehl kann beispielsweise Walnußschalenmehl, Mandelschaienmeni, Haselnußschalenmehl, Olivenkernmehl, Aprikosenkernmehl, Kirschkernmehl oder sonstiges natüricnes Schalen- oder Kernmehl, beispielsweise von Palmkernen und Kokosnüssen, Pistazien- und Pinienschalen und anderem Kernobst sowie ein beliebiges Gemisch der
genannten Materialien sein.
Um ein Produkt mit der gewünschten Kornverteilung zu
erhalten, wird das Schalen- oder Kernmaterial in an sich bekannter Weise zu einem Mehl, ggfs. unter Einbeziehung einer Klassifizierung durch Siebe gemahlen, das eine Korngröße von 50 - 2000 μm, bevorzugt von 70 - 1000 μm und besonders bevorzugt von 80 - 400 μm besitzt.
Zum Mahlen können die bekannten Zerkleinerungsapparate bzw. Mühlen eingesetzt werden, wie zum Beispiel: Feinprallmühlen mit Pendel- oder Plattenschiagerwerk, Passagenwalzwerke, Hammerschlag- oder Stittmunien ggfs. mit Klassierungs- Aggregaten, z. B. Condux-muhlen.Das Mehl wird nunmehr in einem Rührbenalter bei einer Tempaertur von 20 °C bis 100 °C, vorzugsweise von 50 c bis
100 ºC, während 300 bis 30 Minuten, vorzugsweise 60 bis 90 Minuten, beispielhaft mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid als Bleichmittel behandelt. Die Konzentration des Wasserstoffperoxid betragt 1,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 Gew.-% bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Ansatzmenge, vorzugsweise wird das Bleichmittel, z. B. das Wasserstoffperoxid in Kombination mit einem
Stabilisierungsmittel bei der Bieichbehandlung eingesetzt. Im Falle einer Bieichbehandlung mit Wasserstoffperoxid kommen als Stabilisierungsmittel Natronwasserglas, Magnesiumchlorid, Carbonsäuren und Phosphorsauren sowie Chelatbildner und Polyacrylsäure und/ oder deren salze in Frage.
Reste an H2O2 können ggfs. durch Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumhydrogensulfit oder Ascorbinsaure bzw. durch
Temperaturerhöhung der Suspension auf 100 °C zerstört werden.
Anschließend wird das Mehl abfiitπert und mit Wasser
gewaschen, um Reste an wasserlöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Das so erhaltene Produkt wird bei 100 °C bis 170 ºC, vorzugsweise bei
120 ºC bis 150 ºC, oder bei Unterdruck im Temperaturbereich von 60 ºC bis 140 ºC bis zu einem Restfeuchtegehalt von 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 8,0 Gew.-%, getrocknet.
Das getrocknete Produkt kann nunmehr in unterschiedlichen kosmetischen Präparaten eingesetzt werden. Eine besonders geeignete Verwendung ist jedoch die Verwendung in
Hautreinigungsmittein.
Überraschend lassen sich mit einem solchen gebleichten Naturmehl unter völ l igem Verzicht bzw. mit nur 0,5 Gew.-%
Titandioxid helle, saubere und kosmetisch akzeptable Pasten erhalten. Während vor dem Bleichen die Naturmehle Keimgehalte von 103 bis 104 /g mitunter sogar mehr enthalten,erreicht man durch die Bieichbehandlung und Trocknungsprozeß solche von deutlich unter 102 /g. Dadurch lassen sich die in das
Endprodukt einzusetzenden Konservierungsmittelmengen
minimieren, was auch das durch Konservierungsmittel bedingte Allergisierungspotentiai verringert. Durch den Bleich- und Waschprozeß wird der Gehalt an unerwünschten Begleitstoffen im Mehl herabgesetzt. Die gebleichten Mehle sind biologisch vollständig abbaubar und liegen in definiert,
gleichbleibender Kornverteilung vor. Verbunden mit einer höheren Festigkeit gegenüber dem Holzmehl läßt sich durch die einheitliche Kornverteilung eine den Handwaschpasten gebraucheadäquate Viskosität erzielen, ohne daß Quellprozesse auftreten.
Die Prüfung von gebieientern wamußschalenmehl auf
sensibilisierende Wirkung ergab keinen Hinweis auf eine
Aktivierung des Immunsystems. Somit ist nicht zu erwarten, daß nach dermalem Kontakt bei menschlicher Exposition ein allergenes Potential besteht.
Mit Hilfe der Beispiele wird das verfahren zur Herstellung und Anwendung des ertindungsgemaßen abrasiven Stoffes näher erläutert.
Beispiel 1
Bleichprozeß von natürlichem Schalen- oder Kernmehl mit
Wasserstoffperoxid.
Der Bleichprozeß wird in einem 1000-Liter-Edelstahlapparat mit MIG-Rührwerκ sowie seheizungs- und Kühleinrichtung durchgeführt. Die Ansatzgroße betragt 518,3 kg.
In dem Reaktionsgetaß werden
300,0 kg Wasser
150,0 kg wamußschalenmehl, mittlere
Korngroße 100 - 200 μm
26,3 kg Natronlauge 45%lg
3,0 kg Natronwasserglas und
3,0 kg Magnesiumchiorid
vorgelegt .
Die dunkelbraune Suspension wird unter stetigem Rühren auf 60 °C erwärmt. 26,3 kg Wasserstoffperoxid 35%ig werden über einen Zeitraum von 30 Minuten kontinuierlich zugegeben. Die Suspension wechselt nach der Haltte der Zugabe die Farbe von dunkelbraun nach beige. Es wird zur Vollständigkeit der
Reaktion 90 Minuten nachgerunrt und der Rest-Wasserstoffperoxid-Gehalt titrimetrisch bestimmt.
Zur Reduktion des überschüssigen Wasserstoffperoxids kann die äquimolare Menge Ascorbinsaure oder Natriumsulfit zugesetzt werden, oder die Zersetzung wird durch Erwärmen auf 90 - 100 ºC erreicht.
Die Suspension wird über eine Kammerfi l terpresse filtriert und der Filterkucnen mit heißem Wasser gewaschen. Der Wassergehalt beträgt danach ca. 50 %.
Das feuchte Naturmehl wird danach in einem Flugstromtrockner bis zu einem Restwassergenalt von 5,1 % getrocknet. Zur
Trocknung kann auch ein Tellertrockner verwendet werden.
Die Ausbeute betragt ca. 95 %, bezogen auf das eingesetzte Mehl.
In der getrockneten Form ist das gebleichte Mehl über mehrere Wochen und Monate lagerfähig, ohne mikrobiell zu verderben. Es kann so direkt in Handwaschpasten eingesetzt werden.
Beispiel 2
Bei der Optimierung des tecnnischen Prozesses konnte die Menge des eingesetzten Magnesiumchiorids um 50 % und die Menge des zugegebenen Wasserstoffperoxids um 21,6 % reduziert
werden. Bei einer Ansatzgroße von insgesamt 518,3 kg werden somit nur 1,5 kg Magnesiumchiorid und nur 20,6 kg Wasserstoffperoxid 35%ιg benotigt, um das gleiche Bleichergebnis zu erhalten.
Eine weitere Verbesserung des bieicnverfahrens wurde dadurch erreicht, daß als Stabilisator Phosphorsäure statt
Natronwasserglas und Magnesiumchiorid verwendet wird und der Prozeß bei Raumtemperatur ablauft. Das verbleibende Wasserstoffperoxid wird mit dem Wascnwasser ausgewaschen bzw. beim Trocknungsprozeß zerstört. Die vorteile liegen in der
Einsparung an Prozeßzeit, Energiekosten und Rohstoffkosten. Der zur Reaktion benotigte Anteil an Wasserstoffperoxid konnte noch einmal um 25 %, bezogen auf die
Einsatzkonzentration, reduziert werden.
In den Beispielen 3 bis 6 werden eine lösungsmittelfreie und eine lösungsmitteinaltige erfindungsgemäße Formulierung einer Handwaschpaste, eine Formulierung einer lösungsmittelfreien Handwaschpaste ohne TiO2 bzw. mit geringem TiO2- und
Konservierungsmittelanteil, eines wasserfreien
Hautreinigungsmittels und einer Peeling-Creme mit gebleichtem Schalen- und/ oder Kernmehl angegeben.
Beispiel 3
Formulierung einer l ösungsmittel freien Handwaschpaste.
Rohstoff Einsatzmenge/Gew. -%
Tensid-Kombmation bestehend
aus Natrium-Lauryisuitat und
Natrium-Alkylbenzoisuitonat, 50 %lg 18 ,00
Rizinusölsulfonat, 68 %lg 10 , 00
Wasser 51 , 30
Zitronensaure 0 , 30
Carboxymethylzellulose 1 , 00
Olein 2 , 00
Titandioxid 2 , 00
gebleichtes Schalen- oder Kernmehl
z. B. Walnußschalenmeni < 350 μm 15,00 Hexamethylentetramin 0,20 Parfüm 0,20
100,00
Beispiel 4
Formulierung einer lösungsmittelfreien Handwaschpaste mit geringem Titandioxid- und Konservierungsmittelanteil.
Rohstoff Einsatzmenqe/Gew.-%
Tensid-Kombmation bestehend aus
Natriumlaurylsultat und
Natriumalkylbenzoisuitonat, 50%lg 18 , 00 Rizinusölsuitonat, 68%lg 10 , 00 Wasser 52 , 97
Zitronensäure 0 , 30 Carboxymethylzellulose 1 , 00 Olein 2 , 00
Titandioxid 0 , 50 gebl eichtes Schal en- oder Kernmehl z . B . Wamußschal enmehl < 250 μm 15,00 2-Brom-2-nitropropan-1 , 3-diol 0,03 Parfüm 0,20
100,00
Beispiel 5
Formulierung einer lösungsmittelfreien Handwaschpaste ohne Titandioxidanten.
Rohstoff Einsatzmenge/Gew. -%
Tensid-Kombination bestehend aus
Natriumlaurylsultat und
Natriumalkylbenzoisuitonat, 50%lg 18,00 Rizinusölsuitonat, 68%lg 10,00 Wasser 53,47
Zitronensäure 0,30 Carboxymethylzellulose 1,00 Olein 2,00 gebleichtes Schalen- oder Kernmehl z. B. Oiivenkernmeni < 400 μm 15,00
2-Brom-2-nιtropropan-1,3-diol 0,03
Parfüm 0,20
100,00
Beispiel 6
Formulierung einer iosungsmitteinaitigen Handwaschpaste.
Rohstoff Einsatzmenqe/Gew.-%
Natrium-Monoethanol- aminfettalkohol-sulrat, 40%lg 37,00
Rizinusölsuitonat, 68%lg 14,00
Wasser 11,97
Zitronensäure 0,30
Carboxymethylzellulose 2,00 n-Paraff in 19 ,00
Siliziumdioxid 0,50 gebleichtes Schalen- oder
Kernmehl z. B. wamußschalenmehl < 250 μm 15,00
2-Brom-2-nιtropropan--1,3-diol 0,03
Parfüm 0,20
100,00
Für die Formulierung der Handwaschpasten können auch andere Tenside, wie zum Beispiel Natrium-Fettaikohol-Ethersulfat, Cocamidopropylbetam oder Aikyipoiygiykoside oder Abmischungen davon verwendet werden.
Die Herstellung der Produkte erfolgt nach den üblichen, bekannten Verfahren, die allgemein für die Formulierung von Tensid-Systemen bekannt sind (G. Ziolkowski, Kosmetik-Jahrbuch 1986, 1987, I98y, Verlag tur Chemische Industrie, H.
Ziolkowski KG Augsburg; W. Umbach, Kosmetik, 1988, Georg-Thieme-Verlag Stuttgart, insbesondere Kapitel 5 und 13).
Beispiel 7
Formulierung eines wasserfreien Hautreinigungsmittels.
Rohstoff Einsatzmenqe/Gew.-%
Fettalkohol C12-C185 EO (waschaktive Substanzen) 15,0 Dimethyladipat (Losemittel) 9,3
Dimethylglutarat (Losemittel) 35,3
Dimethylsucc inat (Losemittel ) 9 , 4 iso-Octylstearat (Rucktettungsmittei) 5,0 pyrogene Kieselsaure (Verdickungsmittel) 2,3
Ethylenglykoldistearat (verdickungsmittel) 7,0
Celluloseacetobutyrat (Verdickungsmittel) 3,8
Parfüm 0,4
Walnußschalenmehl < 250 um. gebleicht 12,5
100,0
Bejspjel 8
Formulierung einer Peeiing-creme.
A. MIGLYOLR 812 Neutraioi (gemischt säuriges
Triglycerid der frakt. C8-10 Kokosfettsäuren;
Herst.: Dynamit Nobel AG) 66,45%
IMWITORR 780 K (herst.: Dynamit Nobel AG) 5,0 %
TeginacιdR (Mischung von Giycerinmono- distearaten mit Anteilen an Poiygiykolfettalkoholetnern; Herst.: Th. Goldschmidt AG) 3,4 %
TexaponR L 100 (Natriumlaurylsultat, Herst.:
Henkel KG aA) 1 , 45 %
Paraffinöl 2 , 5 %
Phenonip 1 , 0 %
(Phenoxiethanoi mit Paqrabenen, Nipa Laboratories, GBB))
B. Kartoffelstarke 5 , 0 %
Olivenkernmehl < 300 μm, gebleicht 6 , 0 %
C. AerosilR 200 (Pyroiytisch hergestelltes hochdisperses Siliciumoioxid Herst.: Degussa AG) 4,0 % SyloidR 244 (hocndiserse Kieselsäure;
Herst.: Grace and Co.) 6,0 %
Parfümöl 0.2 %
100,00%
Beispiel 9
Konservierungsmittelversuch anhand einer Formulierung einer lösungsmittelfreien handwascnpaste.
Rohstoff Einsatzmenge/Gew.-%
Tensid-Kombination bestehend aus
Na-Laurylethersuitat, Cocamidopropyl- betain und Rizinusölsuitonat (40% g) 57,9 gebleichtes bzw. ungebleichte Mischung aus
Walnußschalen und oiivenkernmeni,
50 : 50, < 300 μm 15,0
Verdicker-Kombination aus
Carboxymethylceliuiose und Bentonit 5,0
Titandioxid 0,5
Zitronensäure 0,2
Parfüm 0,2
Konservierungsmittel it. Tabelle
Wasser ad 100,0
Tabelle
Konzentration des Konservierungsmittels (Bronopol 0,00 % 0,03 % 0,08 % 2-Brom-2-nitropropan- 1,3-diol)
Keime/g bei Einsatz der
ungebleichten Mischung 1.3.000 2,400 200 (nach 2 Tagen) (Wachstum) (Wachstum) (Wachstum)
Keime/g bei Einsatz der
gebleichten Mischung < 100 < 100 < 100 (nach 2 Tagen)
Bei Einsatz der ungebleichten Scnaien-Kernmehlmischung in einer losemitteifreien Handwaschpaste ohne Konservierungsmittel nach Rezeptur beispiei 9 wurden im Produkt nach 2 Tagen Keimzahlen von 1,3 × 104/g gefunden, während das
Produkt bei Verwendung des gebleichten Mehles keine erhöhten Keimzahlen aufwies.