Kennfeldstabilisierung bei einem Radialverdichter
Die Erfindung betrifft eine Kennfeldstabilisierung bei einem Radial¬ verdichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1.
Der Trend in der Entwicklung aufgeladener Motoren geht heute zu höheren Mitteldrücken schon bei niedrigen Motordrehzahlen. Beim Einsatz heute üblicher Verdichter kommt man mit der Motorbetriebslinie der Pumpgrenze recht nahe und bewegt sich in dem der Pumpgrenze teilweise vorgelagerten Geräuschegebiet.
Um solche Motoren besser bedienen zu können, sind Verdichter mit einer Charakteristik erforderlich, die ein breites Kennfeld und breite Wirkungs¬ gradmuscheln besitzen.
Um den genannten Forderungen mit bestehender Hardware näher zu kommen, bietet sich der Einsatz von kennfeldstabilisierenden Maßnahmen (KSM) im Eintrittsbereich des Verdichters als sehr effektive Methode an.
Solche kennfeldF^abilisierenden Maßnahmen in Form von Zirkulations¬ kammern sind seit längerem bekannt. Sie wirken in Kennfeldbereichen, in denen das Laufrad falsch angeströmt wird. Die Kennfeldstabilisierung ermöglicht in solchen kritischen Betriebspunkten eine Stabilisierung des Kennfeldes, indem solche Störungen durch das Puffervolumen im Zirkulationsraum kompensiert wird. Ist die Störung ausgeprägter, tritt einen Zirkulation zwischen den Kontur-
nuten und dem Zirkulationsraum ein. Im Bereich der Pumpgrenze wird das Lauf¬ rad mit zunehmend kleinerem Anströmwinkel angeströmt und zusätzlich steigt der Druck im Laufrad. Dadurch wird Luftmasse an den Verdichtereintritt zurückgefördert. Am Laufradeintritt wird mehr Luft angesaugt, als der Verdichter insgesamt fördert. Damit wird der Anströmwinkel für diesen Betriebs¬ punkt verbessert und die Pumpgrenze zu kleineren Durchsätzen verschoben. Die Stopfgrenze wird durch Erreichen der Schallgeschwindigkeit am Laufradeintritt verursacht. Hier entsteht Unterdruck und über die Umwegleitung wird Luft ins Laufrad gefördert, womit die Stopfgrenze nach rechts verschoben wird. Dazwischen ist die Funktion der Kennlinienstabilisierung mehr oder weniger außer Betrieb. Bei idealer Anströmung und Abstimmung ist sie ohne Wirkung.
Die Technik, den Druck durch Umwegleitungen auszugleichen, die an verschiedenen axialen Bereichen angeschlossen sind und über welche ein Druckausgleich stattfinden kann, ist besonders durch die DE-PS 1428077 bekannt. Die Technik wurde stetig weiterentwickelt , wie in einem Übersichtsar¬ tikel von H.-D. Henssler (Kühnle, Kopp & Kausch, Sonderdruck aus VGB Kraftwerkstechnik, 57. Jahrgang, Heft 3, 1977) dargestellt wird.
Moderne Einrichtungen für die Kennlinienstabilisierung sind durch die EP-A 348674, EP-B 229519 und GB-OS 2220447 bekannt. Dabei offenbaren die EP-B 229519 und GB-OS 2220447 eine Umwegleitung, die direkt vom Saugmund hinter den Verdichtereintritt führt. Der Förderstrom durch den Zirkulationsraum wird durch den Druckunterschied vor dem Verdichterrad-Eintritt über eine Öffnung zum Zirkulationsraum, die im folgenden Öffnung 1 genannt wird, bzw. vom Zirkulationsraum zum Druck in einer Öffnung am Verdichterrad, die im folgenden als Öffnung 2 bezeichnet wird, bestimmt.
Nachteilig ist, daß der Zustand des Zirkulationsraumes nicht an den Zustand im Saugkanal, direkt vor Verdichterrad-Eintritt, angebunden ist. Für die Abstimmung ist als wesentliche Regelstelle nur die Nut nutzbar. So könnte eine breite Nut die Stopfgrenze deutlich verschieben, verschlechtert aber im Bereich des Optimums den Wirkungsgrad beträchtlich, so daß sich mit der gerade noch tolerierbaren Verschlechterung des Wirkungsgrades die Grenze dieser
Ausfuhrung ergibt.
Diese negativen Eigenschaften werden in EP-A 348647 dadurch umgangen, daß sowohl Eingang als auch Ausgang nahezu senkrecht zur Haupt¬ strömung liegen. Die Umwegeleitung wird also nicht mehr direkt angeblasen. Dadurch ergibt sich eine Umwegströmung, die von den Druckunterschieden am Eingang und Ausgang der Umwegleitung erzeugt wird.
Der Nachteil dieser Konstruktion ergibt sich daraus, daß beide Seiten der Umwegeleitung vor dem Verdichterrad liegen. Das heißt der Druckunter¬ schied an der Umwegeleitung ist in jedem Fall sehr gering, wodurch diese Konstruktion nur wirksam wird, wenn extreme Druckgradienten vor dem Verdichterrad auftreten. Es ist aber wünschenswert die Stabilisierung viel früher einsetzen zu lassen, da dann die Kennlinie schon im Bereich hoher geförderter Volumina verbreitert wird. Für den Nennleistungspunkt eines Antriebsmotors bedeutet dies einen besseren Wirkungsgrad bei niedrigerem Drehzahlniveau bzw. größere Höhenbetriebsreserven.
Ein weiterer Nachteil bisheriger Konstruktionen besteht darin, daß die Stabilisierungseinrichtung auf den Verdichtertyp angepaßt werden muß. Unterschiede in der Verdichterschaufelauslegung, von Konturvariationen und daraus resultierende unterschiedlichen Lagen und Intensitäten von Störungs¬ bzw. Abreißbereichen, erlauben es bisher nicht, eine klare technische Richtlinie zur Auslegung einer Stabilisierungseinrichtung zu geben. Es kann bisher nicht sicher vorhergesagt werden, ob überhaupt und mit welcher Stabilisierungsma߬ nahme bei einem gegebenen Verdichter, insbesondere bei einem Radialverdichter, eine stabile Kennlinie zu erreichen ist. Es wäre beim gegenwärtigen Stand der Technik äußerst wünschenswert, wenn eine Anpassung mit möglichst wenigen Parameter möglich wird.
Aus diesen Nachteilen leitet sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ab, eine Kennlinienstabilisierung für Radialverdichter zu schaffen, die eine Verbreiterung des Kennlinienfeldes ohne Wirkungsgradverluste ermöglicht.
Ausgehend von einer Einrichtung der Kennlinienstabilisierung der
eingangs genannten Art, wird diese Aufgabe durch eine Kennlinienstabilisierung nach den Kennzeichen des Anspruch 1 gelöst.
Nach den Merkmalen des Anspruch 1 verläuft die Strömung durch den als Umwegleitung dienenden Zirkulationsraum im Eingangsbereich praktisch senkrecht zur Hauptströmung an der Wand, sodaß zusätzliche Wirbel an dieser Öffnung und die damit verbundenen Nachteile minimiert sind. Durch den Einlaufring ist dieser Bereich stärker am Zustand der Hauptströmung direkt vor Verdichterrad- Eintritt gekoppelt. Das andere Ende des Zirkulationsraums mündet hinter dem Verdichterrad-Eintritt ins Laufrad. Das bedeutet, die Kenn¬ linienstabilisierung arbeitet bei höherer Druckdifferenz und reagiert damit wesentlich empfindlicher auf Druckänderungen zwischen Eingang und Ausgang des Zirkulationsraumes als bei einer Konstruktion nach EP-OS 0348674. Die Regelwirkung setzt stärker ein. Die Ausnutzung großer Druckdifferenzen durch die strömungsmäßige Verbindung zum Laufrad ist in dieser Konstruktion möglich. Die Erfindung ermöglicht bei stabilen Betriebsbedingungen, daß eine Druckdifferenz Null am Zirkulationsraum im optimalen Betriebsbereich konstruktiv eingestellt werden kann, sodaß dann der Zirkulationsraum wirkungslos ist und keine Wirkungsgradeinbußen an diesem Arbeitsbereich auftreten.
Nach dem oben Gesagten ergibt sich für die Erfindung auch, daß man bei dieser Ausfuhrung einen Verdichter auf neue Bedingungen anpassen kann, indem man den Eingangsbereich optimiert. Die Ausfuhrung sieht dafür einen Einlaufring vor, der über Veränderung der Strömungsverhältnisse im Eingang die Druckdifferenz im Zirkulationsraum beeinflußt. Daraus resultierend wird eine einfache Optimierung der Kennlinienstabilisierung auf Anwendungen mög¬ lich, d.h. mit der Größe des Einlau_-ring-l__mendurchmessers kann der Zustand im Zirkulationsraum abgestimmt werden. Mit kleiner werdendem Einlaufdurchmes¬ ser wird der Zustand im Zirkulationsraum enger an den Strömungszustand bzw. den Strömungsdruck vor der Laufradeintrittskante angepaßt.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfol¬ genden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeich-nung. Es zeigen
Fig.l: ein Teilschnitt durch einen Radialverdichter mit Kennlinienstabi¬ lisierung;
Fig.2: einen Teilschnitt durch einen Radialverdichter mit einer weiteren Kennlinienstabilisierung;
Fig.3: einen Teilschnitt durch einen Radialverdichter mit einer weiteren konstruktiv veränderten Ausführung der Kennlinienstabilisierung;
Fig.4: einen weiteren Teilschnitt einer anderen Ausfuhrungsform;
Fig.5: einen Teilschnitt durch eine Ausführungsform mit einer weiteren Konturnut;
Fig.6: einen Teilschnitt durch eine Ausfuhrungsform mit einem verändertem Einlaufrin .
Der in Fig.l im Teilschnitt dargestellte Radialverdichter besteht aus einem Verdichtergehäuse 1 mit einem Laufrad 49, welches das zu verdichtende Medium in Fig.l von links nach rechts bewegt. Die Hauptströmung tritt vom Einlaufbereich 11, in dem ein teilweise mit konischer Kontur versehener Einlaufring 10 angeordnet ist, in das Laufrad 49 ein und strömt vom Laufrad¬ austritt 46 in den Difiusor 44.
In der Gehäusewandung ist eine Umwegleitung mit einer Zirkulations¬ kammer 31 angebracht, die über eine Einlaufnut 22 mit dem Einlaufbereich verbunden ist, und über eine Konturnut 38 im Bereich der Laufradkontur in die Hauptströmung mündet. Die Einlaufhut 22 schließt die Einlaufstrecke ab und befindet sich mit ihrer vollen Öffnungsbreite 24 vor der Laufradeintrittskante 2. Die Tiefe der Nut reicht in radialer Richtimg bis an den Innendurchmesser 16 des Einlaufringes 10 und wird vom Durchmesser 16 des Einlaufbereichs 11 bis zur Gehäuseinnenfläche von Stegen 32 unterbrochen.
Ein Konturring 26 erstreckt sich von der Einlaufhut 22 bis zur Kontur-
nut 38. Die Laufradeintrittskante 2 befindet sich in einer mittleren axialen Lage des Konturrings. Der Innendurchmesser 28 des Konturringes entspricht dem des Laufraddurchmessser unter Wahrung eines notwendigen Laufspaltes. Der Außendurchmesser des Konturrings 30 kann größer, kleiner oder gleich dem Durchmesser 16 sein. In diesem Ausfuhrungsbeispiel ist er kleiner gewählt. Der Konturring wird über die Stege 32 zum Gehäuse zentrisch gehalten. Die Stege sind an das Verdichtergehäuse 1 angegossen oder in dieses eingefräst. Verdichter¬ gehäuse 1 und Einlaufring 10 können auch aus einem Stück gefertigt sein.
Bei einer anderen Ausfuhrungsform können die Stege 32 auch einstückig mit dem Konturring 26 ausgeführt sein. Des weiteren kann der Konturring 26 auch mit den Stegen 32 und einem weiteren äußeren Ring 27 eine Montageeinheit bilden. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Einheit aus Kunststoff gefertigt ist.
Der Konturring 26 besitzt einen Einlaufkegel am Innendurchmesser. Dieser wird so gewählt, daß der Durchmesser 28 vor der Laufradeintrittskante 2 zylindrisch ist. Die Form des Konturringes 26 in radialer Richtung ergibt sich aus der Form der Einlaufhut 22 und der Konturnut 38.
Die Konturnut 38 befindet sich zwischen dem Konturring 26 und dem Abschnitt 42, der in seiner Form der Außenkontur des Laufrades bis zum Difiusor 44 entspricht. Der Durchmesser 40 der diffusorseitigen Anschnittkante ist größer als der Durchmesser 28 der einlaufseitigen Anschnittkante. Die Konturnut ist in radialer Richtung unter einem Zuströmwinkel 43 zwischen 20° und 30° angeordnet. Üblicherweise ergibt sich der Zuströmwinkel durch die Senkrechte auf die Tangente an der Innenkontur, die der Außenkontur des Laufrades entspricht.
Die Anschnittkanten der Konturnut 38 können mit einem Radius von 0 bis 4 mm abgerundet sein. Mit dem Radius wird eine von scharfen Kanten ausgelöste Geräuschentwicklung verringert. Der Radius ist an beiden Anschnitt¬ kanten gleich.
Auf dem Abschnitt 42 zwischen der Konturnut 38 und dem Diffusor 44 kann eine weitere Konturnut 138 angeordnet sein. In Figur 5 ist eine solche
Ausf hrungsform dargestellt. Die Breite dieser Konturnut 138 ist deutlich kleiner als die Breite 36 der Konturnut 38.
Die Kennlinienstabilisierung beruht auf dem Druckausgleich über den Zirkulationsraum 31, der durch Einlaufring 10, das Verdichtergehäuse 1 und den Konturring 26 gebildet ist und über die von den Konturnuten 22 und 38 gebildeten Verbindir äöffiiungen 33 und 45 mit der Hauptströmung in Verbindung steht.
Der Einlaufring begrenzt den Zirkulationsraum über einen Abschnitt 15 an der Einlaufseite. Durch den konischen Einlaufring 10 wird die Haupt¬ strömung in Richtung Verdichterradeintritt beschleunigt.
Die Wandströmung am Einlaufring fuhrt zu einer Zustandsänderung, die über die Konturnut 22 auch den Zustand im Zirkulationsraum 31 beeinflußt. Die Drucke an den Verbindungsöfihungen 33 und 45 können durch die Dimen¬ sionierung der Konturnuten 22 und 38 und der entsprechenden Strömungs- verhältnisse festgelegt werden. Außerdem muß die Kennlinienstabilisierung an den Verdichtertyp angepaßt werden, wobei die Lage der Konturnut über der Laufradkontur, deren Breite und Schrägstellung ebenso wie die Volumen der Zirkulationskammern, die Gestaltung des Einlaufs und die Lage der Einlaufhut die Charakteristik der Drehzahllinien bestimmen. Bei Festlegung der Druck¬ differenz auf Null im Auslegungsbereich wird die Wirkung des Zirkulations¬ raumes aufgehoben. In diesem Bereich wird die Leistung des Radialverdichters nicht beeinflußt, d.h. es treten keine Wirkungsgradverluste auf.
Entstehen nun Druckabweichungen gegenüber iiesem eingestellten Idealfall, können sich diese über den Zirkulationsraum ausgleichen. Das hat eine Kennlinienstabilisierung links vom Optimum und eine Erhöhung des Durchsatz¬ bereiches rechts vom Optimum zur Folge, insgesamt eine Verbreiterung des Arbeitsbereiches.
Da die Wirkungsweise der Kennlinienstabilisierung wesentlich von den Strömungsverhältnissen im Einlaufbereich abhängt, ist eine einfache Optimierung durch Austausch des Einlaufrings 10 möglich, der mit Montage- stiften 12 befestigt ist und bei entsprechender Ausführung der Befestigung leicht ausgewechselt werden kann.
Die Stege 32, die den Konturring 26 halten, erfüllen zusätzlich zu der zentrischen Befestigungsmöglichkeit, die Aufgabe, die Strömung in axialer Richtung zu stabilisieren.
Bei großen Verdichtern, insbesondere in Verbindung mit großen Naben- verhältnissen, verursachen die relativ breiten Stege vor allem bei einer Strömung von Öffnung 33 zu Öffnung 45 eine ausgeprägte Nachlaufströmung. Die Folge ist ein deutlich höheres, lauteres Klangbild. Eine deutliche Verbesserung des Klang¬ bildes erreicht man in solchen Fällen durch Kürzen der Stege im Zirkulations¬ raum (Fig.2). Der Strömung wird so mehr Weg gegeben, die Nachlaufströmung der Stege abzubauen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist eine Ausfuhrung nach Figur 2 vorzuziehen. Dabei berühren die Stege nicht mehr die Nuten und der Steg selbst ist diffusorseitig ausgerundet.
Eine andere Ausführung der Erfindung ist in Figur 3 dargestellt. Im Gegensatz zu Figur 1 ragt hier die Konturnut 38 nicht weit in den Zirkulations¬ raum 31 hinein. Die Stege 32 sind zur Öflhung der Konturnut 38 hin abgerundet. Gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig.l, in der die ideale Ausführung einer Konturnut unter einem Zuströmungswinkel 43 dargestellt ist, hat die Nut eine geringere Tiefe, um die Montage bei der Serienfertigung zu erleichtern. Beim Einsetzen des Konturrings 26 dient ein Montagestift 13, der in eine Bohrung im Gehäuse paßt als Verdrehsicherung. Der Einlauf in den Zirkulationsraum an der Öffnung 45 ist nach wie vor schräg. Zum Abschnitt 42 hat sich eine radiale Anlagefläche gebildet, die die Montage des Konturrings erleichtert. Gegen Verdrehung sichert der Stift 13.
Der Einlaufring 10 ist in den Beispielen der Figuren 1 bis 3 in den Eintrittsbereich eingepaßt und mit den Stiften 12 gesichert. Eine andere Version sieht die Konstruktion nach Figur 4 vor. Dabei wird der Einsatz 110 direkt am Gehäuse angeschraubt und bestimmt den Außendurchmesser des Zirkulations¬ raumes 31. Dies ist eine weitere Ausführung um einen Verdichter entsprechend den Kundenwünschen abzustimmen.
In Figur 5 ist eine weiter Ausführungsform gezeigt. Der Zirkulations¬ raum erstreckt sich hier fast bis zum Laufradende. Zur besseren Einstellung der Kennlinienstabilisierung sind hier drei Konturnuten 22 45 und 38 vorgesehen.
In Figur 6 ist ein Beispiel einer Ausfiihrungsform gezeigt, in der der Durchmesser 16 der Einlaufstrecke kleiner ist, als der Konturring. Eine solche Ausfuhrungsform hat den Vorteil einer höheren Beschleunigung im Eingangs¬ bereich und eine Verbesserung der Druckdifferenzverhältnisse im Bereich der Öffnung 33 und im Zirkulationsraum.
Wie vorstehend ausgeführt wurde, beruht die Wirkungsweise der Kennlinienstabilisierung wesentlich auf den Strömungsverhältnissen an den Konturnuten 22 und 38 und in dem Zirkulationsraum 31 selbst. Die Strömungs¬ verhältnisse an den Verbindungsöffhungen werden wesentlich von den Kontur¬ nuten beeinflußt.
Die gewünschte Charakteristik erhält man durch Abstimmung des Gesamtsystems, wobei im erfindungsgemäßen Fall größter Wert auf die Beibe¬ haltung des Wirkungsgradniveaus gelegt wird. Eine Abstimmung der Kennlinien¬ stabilisierung zum Hinausschieben der Stopfgrenze liefert unter diesem Gesichts¬ punkt die besten Ergebnisse. Da der Arbeitsbereich einer Verdichterbaugröße be¬ züglich der Pumpgrenze durch die Variation des Nabenverhältnisses bzw. durch die Verdichterkontur eingestellt wird, und weil für eine Verdichterbaugröße die gleiche Zirkulationseinrichtung verwendet werden soll, bezieht man die Dimen¬ sionierung der KSM sinnvollerweise auf die Austrittsfläche des Laufrades.
Bei der Abstimmung sind grundsätzlich folgende Punkte zu beachten:
1) Die Dimensionierung der Fläche des Zirkulationsraumes 31.
2) Der Zustand in diesem Zirkulationsraum ist zusätzlich durch einen Einlaufring 10 abzustimmen, der den Zirkulationsraum im Saugmund mehr oder weniger verdeckt.
3) Die Fläche und die Lage der Konturnut 38 über dem Laufrad.
4) Der Zuströmwinkel 43 der Konturnut 38 über dem Laufrad.
Nachfolgend werden Konstruktionsmerkmale zur Optimierung dieser Größen gegeben.
Der Durchmesser 16 des Einlaufe ist das 0,64 bis l,2fache des Laufrad¬ austrittsdurchmessers 48, wobei der bevorzugte Bereich zwischen 0,7 und 0,9 liegt.
Die Breite 36 der Konturnut 38 beträgt das 0,55 bis 0,7 fache der Lauf¬ radsaustrittsbreite 50.
Bei Anbringung weiterer Konturnuten sollten ihre Breiten nicht mehr als zu einem Viertel der Laufradaustrittsbreite 50 entsprechen.
Die axiale Lage, gegeben durch den Abstand 56 zwischen Kontumut 38 und hinterem Ende des Laufrads 49, beträgt das 0,15 bis 0,3 fache des Laufrad¬ austrittsdurchmessers 48.
Die axiale Lage der Einlaufhut 22 befindet sich im Abstand 58 zum hin¬ teren Ende des Laufrads, wobei dieser Abstand 58 das 0,36 bis 0,6 fache des Laυf- radaustrittssdurchmessers 48 ist.
Die Breite 24 der Einlaufhut 22 ist das 1 bis 1.1 fache der Breite 36 der Konturnut 38.
Das Verhältnis der Querschnittsfläche des Zirkulationsraums 31 in radialer Richtung zur Fläche der Konturnut 38 Hegt zwischen dem 3,5 und 4,5 fachen der Fläche, die auf den Durchmesser 40 der Fläche der Kontumut bezogen ist.
Das Verhältnis des Innendurchmessers 30 des Zirkulationsraumes 31 ist ungefähr das 0,8 fache des Laufradaustrittsdurch-messers 48.
Die Nutbreite 36 der Kontumut 38 ist das 0,03 bis 0,05 fache des Lauf¬ radaustrittsdurchmessers 48.
Das Verhältnis von der Fläche der Konturnut 38 zum Quadrat des Laufradaustrittsdurchmessers 48 ist das 0,106 bis 0,151 fache des Nabenverhält- nisses, wobei das Nabenverhältnis durch das Verhältnis des Laufraddurch-
meβsers im Eintritt 34 zu dem des Austritts 48 bestimmt ist und beispielsweise zwischen 0,64 bis 0,74 Hegt.
Das Volumen des Zirkulationsraums 31 Hegt zwischen dem 0.06 und dem 0.23 fachen der dritten Potenz des Laufiradauβtrittβdurchmessers 48.
Die engen Intervalle dieser Verhältnisse machen deutlich, auf welche Größen bei der Konstruktion eines Radialverdichters mit KennfeldstabiHsierung genauer zu achten ist. Die angegebenen Einstellbereiche zeigen an, in welchem Wertebereich die angegebenen Werte eingehalten werden müssen. Die in den Angaben enthaltene Lehre erlaubt es, eine KennlinienstabiHsierung für Radial¬ verdichter zu konstruieren, die den Wirkungsgrad nicht beeinträchtigt und das Kennfeld verbreitert.