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DE2808943A1 - Neue guanidiniumsalze, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende mikrobicide zubereitungen - Google Patents

Neue guanidiniumsalze, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende mikrobicide zubereitungen

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Publication number
DE2808943A1
DE2808943A1 DE19782808943 DE2808943A DE2808943A1 DE 2808943 A1 DE2808943 A1 DE 2808943A1 DE 19782808943 DE19782808943 DE 19782808943 DE 2808943 A DE2808943 A DE 2808943A DE 2808943 A1 DE2808943 A1 DE 2808943A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
compounds
sulfate
acetate
guanidinium
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19782808943
Other languages
English (en)
Inventor
Guenter Bertelmann
Ulrich Dr Holtschmidt
Arnold Dr Laqua
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
TH Goldschmidt AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by TH Goldschmidt AG filed Critical TH Goldschmidt AG
Priority to DE19782808943 priority Critical patent/DE2808943A1/de
Priority to CH133779A priority patent/CH640220A5/de
Priority to IT48143/79A priority patent/IT1163961B/it
Priority to GB7907209A priority patent/GB2015520B/en
Priority to FR7905371A priority patent/FR2418789A1/fr
Priority to NLAANVRAGE7901707,A priority patent/NL182955C/xx
Publication of DE2808943A1 publication Critical patent/DE2808943A1/de
Priority to US06/141,184 priority patent/US4271190A/en
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C279/00Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C279/04Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of guanidine groups bound to acyclic carbon atoms of a carbon skeleton
    • C07C279/12Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of guanidine groups bound to acyclic carbon atoms of a carbon skeleton being further substituted by nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

'ψ'
Th. Goldschmidt AG, Essen
Neue Guanidxniumsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese Verbindungen enthaltende mikrobicide Zubereitungen
Patentansprüche: Seite 2 bis 4 Beschreibung: Seite 5 bis 27
909836/0278
K _
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen der allgemeinen Formel
C-NH,
NH,
1 2
In dieser Formel sind R und R gleich oder verschieden und bedeuten geradkettige Alkylreste mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen.
X ist ein Anion, z.B. Sulfat, Acetat, Lactat, Gluconat. Die Wahl des Anions ist beliebig. Sie wird im wesentlichen bestimmt durch die geforderte Löslichkeit der Verbindungen und deren Verwendungszweck. So sind z.B. die Acetate dieser Verbindungen leichter löslich als die Sulfate. Verwendet man die Verbindungen in mikrobiciden Zubereitungen, wird man ein physiologisch unbedenkliches Anion, wie z.B. die vorgenannten organischen Anionen, bevorzugen. Ist das Anion zwei- oder mehrwertig, ist der kationische Anteil der Verbindungen im Molekül zwei- oder mehrfach vorhanden.
Der Index η ist gleich 1 oder 2.
Die neuen Verbindungen lassen sich in einfacher und an sich bekannter Weise herstellen. Man geht dabei von geminal substituierten Dialkylpolyaminen der Formel
909836/0278
'N-
2'y
1B
Jn
II
aus. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man diese alkylierten Polyamine
a) mit mindestens halbmolaren Mengen der Verbindung
H0N-C-OCH, 2 j. 3
NH
H2SO4
oder
b) mit mindestens molaren Mengen der Verbindung
H0N-C-S-CH., 2 ,j 3
NH
H2SO4
in wäßriger und/oder alkoholischer Lösung, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, umsetzt und die Verfahrensprodukte, gegebenenfalls nach Einengen, durch Filtration, Zentrifugieren oder eine andere zur Abtrennung eines festen Verfahrensproduktes von einer wäßrigen und/oder alkoholischen Lösung geeignete Verfahrensweise abtrennt
oder
c) mit mindestens äquimolaren Mengen Cyanamid in verdünnter wäßriger Essigsäure, gegebenenfalls in Ge-
909836/0278
genwart zusätzlicher organischer Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur umsetzt und anschließend die Essigsäure, Wasser sowie gegebenenfalls enthaltene organische Lösungsmittel abdestilliert.
Das mit a) bezeichnete Verfahren läuft bereits bei Zimmertemperatur ab. Es empfiehlt sich jedoch bei erhöhter Temperatur zur Beschleunigung der Reaktion zu arbeiten. Geeignete erhöhte Temperaturen sind solche von 30 bis 50 C. Bei dem mit b) bezeichneten Verfahren ist es jedoch zweckmäßig, die Reaktion bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches ablaufen zu lassen.
Als Reaktionsmedium kann Wasser verwendet werden. Anstelle von Wasser können niedere aliphatische Alkohole, wie Äthanol, Propanol, Butanol oder Gemische dieser Alkohole mit Wasser eingesetzt werden.
Das gewünschte Guanidinsalz fällt als mäßig lösliches Sulfat aus und kann von der Lösung durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt werden. Selbstverständlich kann man auch jede andere, zur Trennung einer festen Substanz von einem flüssigen Medium geeignete Verfahrensweise anwenden. Die Mutterlauge kann im Kreis geführt werden. Durch Einengen lassen sich zusätzliche Anteile des Guanidiniumsalzes erhalten.
909836/0271
Die Verfahrensweise a) läßt sich durch folgende Reaktionsgleichung beschreiben
N-
(CHn)--NH
H +
CHn-O-C
,NH,
H,
SO,
- 2CH3OH
-NH
,NH,
) :NH,
SO,
Die Verfahrensweise b) entspricht analog folgender Reaktionsgleichung
H +
.NH,
CH3S-C
^-NH.
HSO
QH3SH
N- (CH0K-NH -C L 2 3 Jn
H,
HSO,
Die Überführung des erhaltenen Guanidiniumsulfates in ein anderes Salz, z.B. das Acetat, kann durch Umsetzung mit dem entsprechenden Calcium- oder Bariumsalz geschehen.
909836/0278
Die Verfahrensweise c) besteht darin, daß man das alkylierte Polyamin der Formel II mit Cyanamid umsetzt. Dabei soll auf 1 Mol des Polyamins mindestens 1 Mol Cyanamid entfallen. Die Umsetzung wird in verdünnter wäßriger Essigsäure durchgeführt. Man kann zusätzlich organische Lösungsmittel, wie niedere aliphatische Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, oder cyclische Äther, wie z.B. Dioxan, zusetzen.**Die Reaktion wird vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen durchgeführt. Die Reaktionstemperatur wird entweder durch den Siedepunkt des Reaktionsgemisches bestimmt oder, falls die verwendeten Lösungsmittel dies zulassen, bis zu 95°C gewählt. Nach Ablauf der Reaktion wird Essigsäure zusammen mit Wasser und gegebenenfalls enthaltenen organischen Lösungsmitteln abdestilliert.
Die Verfahrensweise c) läßt sich durch folgende Reaktionsgleichung beschreiben
R-
+ CH3COOH + H2N-CSI
NH,
N.
• CH3COO
909836/0278
- 1O -
Die neuen Verbindungen weisen ausgezeichnete mikrobicide Eigenschaften auf. Diese mikrobiciden Eigenschaften bleiben auch weitgehend erhalten/ wenn diese Verbindungen auf ein Substrat in Gegenwart von Seife oder Eiweiß, z.B. Serum, einwirken.
Die baktericide Wirksamkeit von Guanidinen und Salzen des Guanidine ist bereits bekannt. Eine ausführliche Zusammenstellung findet sich in der Zeitschrift "Journal of Medicinal Chemistry", Bd. 6 (1963), Seiten 587 bis 595.
Aus der DT-AS 12 49 457 ist bekannt, daß Salze von Alkyldi-guanidinen der allgemeinen Formel
R H
I I
H_N-C-N-(CH.) -N-C-NH0
2 Il 2 m Il 2
NH NH
wobei R ein Alkylradikal von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und m eine Zahl von 2 bis 6 bedeuten, als Mikrobicide verwendbar sind.
In der DT-OS 26 47 915 sind partielle ümsetzungsprodukte von aliphatischen Polyaminen mit Guanidierungsmitteln beschrieben.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden neuen Verbindungen besteht jedoch darin, daß diese die bisher nicht bekannte
909836/0278
© 1
3"
O):
Kombination der Gruppierungen
R1
und -C-NH_
ti 2 "TSIH
1 2 >
(R und R = geradkettige Alkylreste mit 8 bis 16 C-Atomen)
enthalten, die zwar alle für sich in mikrobiciden Wirkstoffen bekannt sind, die aber durch ihre Vereinigung in einem einzigen Molekül diesem im Hinblick auf das Resistenzverhalten eigenständige Eigenschaften verleihen. Ähnliche Phänomene kennt man bei Antibiotika, bei denen man - insbesondere bei den halbsynthetischen ß-Lactam-Gruppen haltigen Vertretern durch Einführung andersartiger Substituenten bzw. Gruppierungen in das Molekül auftretender Resistenzerscheinungen Herr werden kann.
Die anspruchsgemäßen Verbindungen sind in ihrer mikrobiciden Wirkung zumindest gleichwertig anderen Substanzen des Star
def
der Technik. Durch ihren Einsatz verschafft man sich die Q Möglichkeit, gegenüber anderen Wirkstoffen», resistent gewordene Stämme erneut wirksam bekämpfen zu können; bei reihtä1 zeitigem Wechsel verschiedener Wirkstoffe kann man sogar dem Entstehen von Resistenzen wirksam vorbeugen. Somit stellt die zur Verfügungstellung eines neuen hochwirksamen Mikrobicides einen wertvollen Fortschritt im Kampf gegen Krankheitserreger, Nahrungsmittelverderber und anderen Schad-
SÖ9836/027B
mikroben dar.
In der Praxis haben sich als Guanidinderivate insbesondere Chlorhexidinderivate bewährt. Diese entsprechen folgender Formel
f \-HN-C-NH-(CHn) ,-NH-C-NH-/ *>
X/ Il 2 6 Il
NH NH
x > 1
Diese Verbindungen, die unter dem Warennamen "Chlorhexidine" vertrieben werden, haben ausgezeichnete baktericide Wirksamkeit. Ihr Nachteil liegt jedoch darin, daß beim biologischen Abbau dieser Verbindungen chlorierte aromatische
Verbindungen erhalten bleiben, welche dem weiteren biologischen Abbau widerstehen, überdies in hohem Maße toxisch sind und z.B. biologische Kläranlagen vergiften. Der durch die Herstellung bedingte hohe Preis dieser Verbindungen
hat auch bisher nur zu ihrer Verwendung in der Feindesinfektion geführt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind demgegenüber biologisch gut abbaubar. Da die geminal substituierten Polyamine leicht und billig erhältlich sind, können diese einer allgemeinen Verwendung auch in der Grobdesinfektion zugeführt werden.
909836/0278
Die Erfindung betrifft deshalb auch mikrobicide Zubereitungen, welche durch einen wirksamen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I neben üblichen Konfektionierungsmitteln gekennzeichnet sind.
Unter Konfektionieren versteht man dabei die Herstellung von anwendungsgerechten Zubereitungen, z.B. die'Herstellung wäßriger Lösungen der erfindungsgemäßen Verbindungen in konzentrierter oder anwendungstypischer Konzentration. Die Konfektionierung umfaßt dabei auch die Einstellung eines bestimmten/ dem Anwendungszweck entsprechenden pH-Wertes, eventuell die Zugabe von kationischen oder nichtionogenen, bekannten, oberflächenaktiven Substanzen, um die Grenzflächenspannung der Lösungen herabzusetzen und/oder ihre Reinigungswirkung zu erhöhen, gegebenenfalls die Färbung und/oder Parfümierung der Zubereitung. Eine andere Form der Konfektionierung besteht in der Herstellung eines trockenen Produktes, indem man die kristalline Reinsubstanz verwendet oder die Reinsubstanz mit insbesondere anorganischen inerten Trägerstoffen vermischt. Derartige Trägerstoffe sind z.B. wasserlösliche, physiologisch unbedenkliche anorganische Salze oder unlösliche Trägerstoffe, wie Kieselsäuren oder Tone, wie z.B. Bentonite. Neuerdings gewinnt auch die Auflösung der Wirksubstanzen in niedrigsiedenden Lösungsmitteln und die Versprühung der Lösungen der Wirksubstanzen durch aufgepreßtes Treibgas an Bedeutung. Diese Zubereitungsformen werden als Aerosole auf den Markt gebracht.
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Wie oben ausgeführt, können den erfindungsgemäßen Verbindungen kationaktive oder nichtionogene, oberflächenaktive Substanzen zugesetzt werden. Geeignet sind als kationaktive Verbindungen z.B. quaternäre Ammoniumverbindungen/ wie etwa Cetylpyridiniumchlorid oder Benzalkoniumchloride, welche gleichzeitig wirkungssteigernde Eigenschaften haben. Als nichtionogene Verbindungen können an sich bekannte Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Verbindungen mit acidem Wasserstoff, insbesondere an Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 14 Kohlenstoffatomen/ verwendet werden.
In den folgenden Beispielen wird die Herstellung der neuen Verbindungen gezeigt und ihre mikrobicide Wirksamkeit angegeben.
Die mikrobiologische Wirksamkeit der neuen Verbindungen wird im Suspensionsversuch entsprechend den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (III. Auflage 1972) ermittelt. Als Testkeime kommen Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Proteus vulgaris und Pseudomonas aeruginosa zur Anwendung. Es wird die Grenzkonzentration der Wirksamkeit (in ppm entsprechend γ/ml) der erfindungsgemäßen mikrobiciden Verbindungen für eine sichere Keimabtötung einerseits nach einer Einwirkungszeit von 10 Minuten und andererseits nach einer Einwirkungszext von 24 Stunden angegeben.
Als Konzentrationsstufen wurden 0,5; 1; 5; 10; 50 und 100 ppm
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entsprechend γ/ml verwendet. Es wurde verzichtet, die dazwischenliegenden Konzentrationen zu überprüfen. Wird als Wert für die sichere Abtötung ein Wert von beispielsweise 10 ppm angegeben, so heißt dies, daß bei 5 ppm eine sichere Abtötung noch nicht gewährleistet war; die Grenzkonzentration kann aber in dem Bereich zwischen 5 und 10 liegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich entsprechend den Verfahrensvarianten wie folgt allgemein herstellen.
I. Guanidierungsreaktion mit O-Methylisoharnstoffsulfat
2 Mol N,N-Difettalkylpropylendiamin bzw. Ν,Ν-Difettalkyldipropylentriamin werden in 1000 ml H_0 gerührt. Dazu gibt man unter gutem Rühren eine Lösung von 0,96 Mol O-Methylisoharnstoff sulfat' in 400 ml H„0. Die Temperatur der Mischung steigt langsam auf 25 bis 30 C an. Nach Beendigung der exothermen Reaktion erhitzt man den Reaktionsansatz 2 Stunden auf 50 C. Die entstandene Guanidiniumsalzsuspension wird im Rotationsverdampfer von Wasser und Methanol befreit und der verbleibende Rückstand durch Waschen mit Äther gereinigt. Nach dem Trocknen über P9O1. im Vakuumtrockenschrank erhält man das jeweils gewünschte Produkt in einer ausreichend reinen Form
II. Guanidierungsreaktion mit S-Methyl-isothioharnstoffsulfat
Eine Mischung von 1 Mol Ν,Ν-Difettalkylpropylendiamin bzw.
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N,N-Difettalkyldipropylentriamin, 1,3 Mol S-Methyl-isothioharnstoffsulfat und 1000 ml Alkohol werden 6 Stunden unter gutem Rühren am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Das heterogene Reaktionsgemisch wird gekühlt, die ausgefallenen Kristalle abgesaugt, das kristalline Reaktionsprodukt gut mit Alkohol gewaschen und im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Das entsprechende Guanidiniumsulfat wird ohne weitere Umkristallisation in ausreichend reiner Form erhalten.
III. Guanidierungsreaktion mit Cyanamid
1 Mol N,N-Difettalkylpropylendiamin bzw. N,N-Difettalkyldipropylentriamin wird in einem Reaktionskolben mit 460 ml Wasser unter Rühren auf 70 C erhitzt. Aus einem Tropftrichter läßt man 0,6 Mol Essigsäure langsam zulaufen. Es erfolgt eine exotherme Reaktion, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches auf etwa 85 C ansteigt. Es empfiehlt sich die Zugabe von 0,1 ml eines Entschäumers, z.B. einer. Silikonemulsion. Man erhitzt dann weiter auf 95 C. Innerhalb einer Stunde läßt man aus einem Tropftrichter eine Mischung von 1,6 Mol Cyanamid (270 g einer 25 %igen wäßrigen Lösung) und 0,3 Mol Essigsäure zulaufen. Die Reaktionsmischung wird sodann 3 1/2 Stunden auf 98 bis 1OO°C erhitzt. Der pH-Wert wird kontrolliert und durch Zugabe von Essigsäure auf pH 8 gehalten. Hierfür verbraucht man etwa 0,05 Mol Essigsäure. Zur Isolierung des Reaktionsproduktes werden die Essigsäure und H_0 weitgehend abdestilliert.
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Der ausgefallene Niederschlag des jeweiligen Guanidiniumacetats wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und über P2Ojim Vakuumtrockenschrank getrocknet. Das Produkt kann aus
Wasser umkristallisiert werden.
IV. Überführung der nach I. oder II. erhaltenen Guanidiniumsulfate in die Acetate
1 Mol eines Guanidiniumsulfates wird in 1000 ml Äthanol zum Sieden erhitzt. Aus einem Dosiertrichter mit Heizmantel läßt man eine heiße Lösung von 1 Mol des für die Umsalzung gewünschten Erdalkalisalzes, z.B. Bariumacetat, in 1000 ml Wasser zu der Suspension des Guanidiniumsulfates in Äthanol tropfen, Nach der Zugabe erhitzt man noch 15 Minuten am Rückfluß und läßt dann langsam über Nacht abkühlen. Das ausgefallene Erdalkalisulfat wird abfiltriert, das Filtrat im Rotationsverdampfer eingeengt und das erhaltene Guanidiniumacetat im
Vakuumtrockenschrank über P2O1- getrocknet.
Beispiel 1
a) Herstellung des Sulfates von 1-Dioctylamino-3-guanidinopropan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift I werden
596 g (2 Mol) 1-Dioctylamino-S-amino-propan mit 236 g
(0,96 Mol) 0-Methylisoharnstoffsulfat umgesetzt. Nach Auf-
.90 9838/0278
arbeitung des Reaktionsansatzes werden 651 g (83,7 %) der theoretischen Ausbeute an Guanidiniumsulfat erhalten.
Elementaranalyse für C4oHg0 No04S
berechnet gefunden
C 61,7 % C 61,0 %
H 11,6 % H 11,8%
N 14,4 % N 14,1 %
J 12,3 % SO^ 12,8 %
b) Herstellung des Acetats von i-Dioctylamino-3-guanidinopropan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 778 g (1 Mol) des Sulfats der Verbindung 1-Dioctylamino-3-guanidino-propan mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Die Aufarbeitung des Ansatzes führt zu 784 g (98 %) der theoretischen Ausbeute an Guanidiniumacetat.
Elementaranalyse für C22 H-gN.O2
berechnet gefunden
C 66,0 % C 65,4 %
H 12,1 % H 12,0 %
N 14,0 % N 13,4 %
0 7,9 % 0 8,5 %
909836/02 7 8
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Durch Lösen der Guanidiniumsalze in destilliertem Wasser werden 10 %ige Testlösungen mit einem pH-Wert von ca. 7 hergestellt. Für die pH-Werteinstellung wird veifdünnte Essigsäure bzw. Natronlauge verwendet.
Das Sulfat des 1-Dioctylamino-S-guanidino-propans hat als 10 %ige wäßrige Lösung die obere Grenze seiner Löslichkeit erreicht.
Mikrobiologische Prüfungsergebnisse:
Testkeime aureus Wirksame Konzentration
Einwirkungszeit von
10 Minuten
• 10 in ppm nach einer
24 Stunden
Acetat
coli a) Sulfat b) Acetat 50 a) Sulfat b) 0,5
S. vulgaris 50 50 1 5
E. aeruginosa 100 50 5 5
P. 50 5 5
P. 50 10
909836/0278
Beispiel 2
a) Herstellung des Sulfates von 1 -Didecylaniino-3-guanidinopropan
Analog der allgemeinen Arbeitsvorschrift I wa-rden 708 g (2 MoI) i-Didecylamino-3-amino-propan mit 236 g (0,96 MoI) O-Methylisoharnstoffsulfat zur Reaktion gebracht. Die Aufarbeitung des Ansatzes führt zu 623 g (70 %) der theoretischen Ausbeute an Guanidiniumsulfat.
Elementaranalyse für C,„H 1nfiNn0.S
berechnet gefunden
C 64,7 % C 65,0 %
H 12,0 % H 12,2 %
N 12,6 % N 12,1 %
SO^" 10,7 % SO^" 10,3 %
b) Herstellung des Acetates von 1-Didecylamino-S-rguanidinopropan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 890 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung i-Didecylamino-3-guanidino-propan mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Nach Aufarbeitung des Ansatzes werden 866 g (95 %) der theoretischen Ausbeute des entsprechenden Guanidiniumacetates erhalten.
909836/0278
Elementaranalyse für C
berechnet C 68,4 % H 12,4 % N 12,3 % O 6,9 %
ZO DO
gefunden C 67,9 %
H 12,4 %
N 12,0 %
0 6,8 %
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Zur Prüfung werden analog Beispiel 1 c) 10 %ige, neutral eingestellte, wäßrige Lösungen verwendet. Die Löslichkeit des Guanidiniumsulfates in Wasser ist erwartungsgemäß auch bei diesem Beispiel im Vergleich zu dem Acetat erheblich schlechter.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
Testkeime aureus Wirksame Konzentration ]
Einwirkungszeit von
10 Minuten
m ppm nach einer
24 Stunden
\cetat
coli a) Sulfat b) Acetat a) Sulfat b) j 0,5
S. vulgaris 10 10 1 5
E. aeruginosa 10 50 5 5
P. 10 50 5 10
P. 50 50 10
909836/027«
Beispiel 3
a) Herstellung des Sulfates von i-Dioctylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschri£t I werden 710 g (2 Mol) 1-Dioctylamino-4-aza-7-amino-heptan mit 236 g (0,96 Mol) O-Methylisoharnstoffsulfat~umgesetzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsansatzes führt zu 535 g (60 %) der theoretischen Ausbeute an gewünschtem Guanidiniumsulfat.
Elementaranalyse für C46Hio4NinO4S
berechnet gefunden
C 61,8 % C 61,2 %
H 11,7% H 12,0 %
N 15,7 % N 15,3 %
S 3,6 % S 3,7 %
b) Herstellung des Acetates von 1-Dioctylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 892 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung 1-Dioctylamino-4-aza-guanidino-heptan mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Nach Aufarbeitung des Ansatzes werden 850 g (93 %) der theoretischen Ausbeute des entsprechenden Guanidiniumacetates erhalten.
909836/0278
Elementaranalyse für
berechnet
C 65,6 %
H 12,1 %
N 15,2 %
O 7,1 %
gefunden C 65,2 % H 12,0 % N 14,9 % 0 7,0 %
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat konnte aufgrund seiner schlechten Wasserlöslichkeit nur als 1 %ige neutrale Testlösung zur Anwendung kommen. Das Guanidiniumacetat wurde als 10 %ige, wäßrige, neutrale Prüflösung eingesetzt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
Testkeime aureus Wirksame Konzentration
Einwirkungszeit von
10 Minuten
50 in ppm nach einer
24 Stunden
Acetat
coli a) Sulfat b) Acetat 50 a) Sulfat b) 1
S. vulgaris. 100 50 5 5
E. aeruginosa 50 10 10 5
P. 100 5 5
P. 10 10
909836/0273
Beispiel 4
a) Herstellung des Sulfates von 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschr-ift II wird eine Mischung aus 822 g (2 Mol) 1 -Didecylamino-^-aza-?- amino-heptan, 488 g (2,6 Mol) S-Methylisothioharnstoffsulfat und 2000 ml Alkohol 6 Stunden unter gutem Rühren am Rückfluß gekocht. Nach Aufarbeitung des heterogenen Reaktionsgemisches entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift werden 773 g (77 %) der theoretischen Ausbeute des Sulfates der Verbindung 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidinoheptan erhalten.
Elementaranalyse für CV4H1 N10O4S
berechnet gefunden
C 64,5 % C 64,0 %
H 12,0 % H 12,2 %
N 13,9 % N 13,8 %
S ■ 3,2 % S 3,3 %
b) Herstellung des Acetats von 1-Didecylamino-^-aza-?- guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 1004 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidino-heptan mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat zur Reaktion gebracht. Die Aufarbeitung des Ansatzes führt
909836/0278
zu 975 g (95 %) der theoretischen Ausbeute des Acetats der Verbindung i-Didecylamino-'l-aza-T-guanidino-heptan.
Elementaranalyse für C„qH ^
berechnet
C 69,1 %
H 10,6 %
N 13,9 %
O 6,4 %
gefunden C 68,5 H 10,8 N 13,4 0 6,9
c) Prüfung der mxkrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat wird aufgrund seiner schlechten Wasserlöslichkeit als 1 %ige, wäßrige, neutrale Lösung für die mikrobiologische Prüfung verwendet, während das entsprechende Guanidiniumacetat in 10 %iger, neutraler, wäßriger Lösung zur Anwendung kommt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
Testkeime aureus Wirksame Konzentration
Einwirkungszeit von
10 Minuten
10 in ppm nach einer
24 Stunden
b) Acetat
coli a) Sulfat " b) Acetat 50 a) Sulfat
S. vulgaris 50 10 1
E. aeruginosa 50 50 5
P. 50 5
P. 50 5 0,5
5
1
5
909836/027©
Beispiel 5
a) Herstellung des Sulfates von 1-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift I werden 766 g (2 Mol) der Verbindung 1-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-amino-heptan mit 236 g (0,96 Mol) O-Methylisoharnstoffsulfat zur Reaktion gebracht. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches werden 616 g (65 %) der theoretischen Ausbeute des Sulfates der Verbindung i-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan erhalten.
Elementaranalyse für C5 EL.. „N. O.S
berechnet gefunden
C 61 ,0 % C 60,5 %
H 11,9% H 11,8%
N 12,9% N 12,3 %
S 4,3 % S 4,1 %
b) Herstellung des Acetats von i-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschrift III werden 383 g (1 Mol) i-Octyl-decyl-amino^-aza^-amino-heptan in essigsaurer, wäßriger Lösung mit 67 g (1,6 Mol) Cyanamid (gelöst in verdünnter Essigsäure) zur Reaktion gebracht. Das bei der Aufarbeitung des Ansatzes erhaltene Guanidiniumacetat wird zur Erhöhung des Reinheitsgrades einmal aus
309836/0278
Wasser umkristallisiert. Es werden 363 g (75 %) der theoretischen Ausbeute des Acetats der Verbindung 1-Octyl-decylamino-4-aza-7-guanidino-heptan erhalten.
Elementaranalyse für C H5-N5O
berechnet
C 66,9 %
H 12,2 %
N 14,3 %
O 6,6 %
gefunden C 66,4 H 12,0 N 14,1 O 6,4
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat wird als 1 %ige, neutrale, wäßrige Lösung verwendet. Das entsprechende Acetat wird in 10 %iger, neutraler, wäßriger Lösung für die Prüfung eingesetzt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
Testkeim aureus Wirksame Konzentration
Einwirkungszeit von
10 Minuten
5 in ppm nach einei
24 Stunden
0,5
coli a) Sulfat b) Acetat 10 5
S. vulgaris 10 5 a) Sulfat b) Acetat 1
E. aeruginosa 10 10 1 5
P. 10 5
P. 50 5
5
§©9836/027«

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    wobei die Substituenten
    R1 und
    2
    R gleich oder verschieden sind und geradkettige Alkyl-
    reste mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeuten, X ein Anion und
    η =1 oder 2 ist.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet/ daß man Verbindungen der allgemeinen Formel
    N- F(CH2) 3NH j H
    a) mit mindestens halbmolaren Mengen der Verbindung
    909836/0278
    INSPECTED
    H0N-C-OCH.,
    2 il 3
    NH
    * H2SO4
    oder
    b) rait mindestens molaren Mengen der Verbindung
    H0N-C-S-CH
    2 Il
    NH
    • H2SO4
    in wäßriger und/oder alkoholischer Lösung, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, umsetzt und die Verfahrensprodukte, gegebenenfalls nach Einengen, durch Filtration, Zentrifugieren oder eine andere zur Abtrennung eines festen Verfahrensproduktes von einer wäßrigen und/oder alkoholischen Lösung geeignete Verfahrensweise abtrennt
    oder
    c) mit mindestens äquimolaren Mengen Cyanamid in verdünnter wäßriger Essigsäure, gegebenenfalls in Gegenwart zusätzlicher organischer Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur umsetzt und anschließend die Essigsäure, Wasser sowie gegebenenfalls enthaltene organische Lösungsmittel abdestilliert.
  3. 3. Weiterausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach Verfahrensweise
    909836/0278
    a) oder b) erhaltenen Guanidiniumsulfate in ein anderes Salz, vorzugsweise das Acetat, durch Umsetzung mit dem entsprechenden Calcium- oder Bariumsalz überführt.
  4. 4. Mikrobicide Zubereitung, gekennzeichnet durch einen wirksamen Gehalt an Verbindungen des Anspruchs 1 neben üblichen Konfektionierungsmitteln.
    909836/0278
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