DE2808943A1 - Neue guanidiniumsalze, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende mikrobicide zubereitungen - Google Patents
Neue guanidiniumsalze, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende mikrobicide zubereitungenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C279/00—Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C279/04—Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of guanidine groups bound to acyclic carbon atoms of a carbon skeleton
- C07C279/12—Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of guanidine groups bound to acyclic carbon atoms of a carbon skeleton being further substituted by nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
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Description
'ψ'
Th. Goldschmidt AG, Essen
Neue Guanidxniumsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese Verbindungen enthaltende
mikrobicide Zubereitungen
Patentansprüche: Seite 2 bis 4 Beschreibung: Seite 5 bis 27
909836/0278
— K _
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen der allgemeinen Formel
C-NH,
NH,
1 2
In dieser Formel sind R und R gleich oder verschieden und bedeuten geradkettige Alkylreste mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen.
In dieser Formel sind R und R gleich oder verschieden und bedeuten geradkettige Alkylreste mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen.
X ist ein Anion, z.B. Sulfat, Acetat, Lactat, Gluconat.
Die Wahl des Anions ist beliebig. Sie wird im wesentlichen bestimmt durch die geforderte Löslichkeit der Verbindungen
und deren Verwendungszweck. So sind z.B. die Acetate dieser Verbindungen leichter löslich als die Sulfate. Verwendet man
die Verbindungen in mikrobiciden Zubereitungen, wird man ein physiologisch unbedenkliches Anion, wie z.B. die vorgenannten
organischen Anionen, bevorzugen. Ist das Anion zwei- oder mehrwertig, ist der kationische Anteil der Verbindungen im
Molekül zwei- oder mehrfach vorhanden.
Der Index η ist gleich 1 oder 2.
Die neuen Verbindungen lassen sich in einfacher und an sich bekannter Weise herstellen. Man geht dabei von geminal
substituierten Dialkylpolyaminen der Formel
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'N-
2'y
1B
Jn
II
aus. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man diese alkylierten Polyamine
a) mit mindestens halbmolaren Mengen der Verbindung
H0N-C-OCH, 2 j. 3
NH
H2SO4
oder
b) mit mindestens molaren Mengen der Verbindung
H0N-C-S-CH.,
2 ,j 3
NH
H2SO4
in wäßriger und/oder alkoholischer Lösung, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, umsetzt und die Verfahrensprodukte,
gegebenenfalls nach Einengen, durch Filtration, Zentrifugieren oder eine andere zur Abtrennung
eines festen Verfahrensproduktes von einer wäßrigen und/oder alkoholischen Lösung geeignete Verfahrensweise
abtrennt
oder
c) mit mindestens äquimolaren Mengen Cyanamid in verdünnter
wäßriger Essigsäure, gegebenenfalls in Ge-
909836/0278
genwart zusätzlicher organischer Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur umsetzt und anschließend die Essigsäure,
Wasser sowie gegebenenfalls enthaltene organische Lösungsmittel abdestilliert.
Das mit a) bezeichnete Verfahren läuft bereits bei Zimmertemperatur
ab. Es empfiehlt sich jedoch bei erhöhter Temperatur zur Beschleunigung der Reaktion zu arbeiten. Geeignete
erhöhte Temperaturen sind solche von 30 bis 50 C. Bei dem mit b) bezeichneten Verfahren ist es jedoch zweckmäßig,
die Reaktion bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches ablaufen zu lassen.
Als Reaktionsmedium kann Wasser verwendet werden. Anstelle von Wasser können niedere aliphatische Alkohole, wie
Äthanol, Propanol, Butanol oder Gemische dieser Alkohole mit Wasser eingesetzt werden.
Das gewünschte Guanidinsalz fällt als mäßig lösliches Sulfat aus und kann von der Lösung durch Filtration oder Zentrifugieren
abgetrennt werden. Selbstverständlich kann man auch jede andere, zur Trennung einer festen Substanz von einem
flüssigen Medium geeignete Verfahrensweise anwenden. Die Mutterlauge kann im Kreis geführt werden. Durch Einengen
lassen sich zusätzliche Anteile des Guanidiniumsalzes erhalten.
909836/0271
Die Verfahrensweise a) läßt sich durch folgende Reaktionsgleichung
beschreiben
N-
(CHn)--NH
H +
CHn-O-C
,NH,
H,
SO,
- 2CH3OH
-NH
,NH,
) :NH,
SO,
Die Verfahrensweise b) entspricht analog folgender Reaktionsgleichung
H +
.NH,
CH3S-C
^-NH.
HSO
QH3SH
N- (CH0K-NH -C L 2 3 Jn
H,
HSO,
Die Überführung des erhaltenen Guanidiniumsulfates in ein
anderes Salz, z.B. das Acetat, kann durch Umsetzung mit dem entsprechenden Calcium- oder Bariumsalz geschehen.
909836/0278
Die Verfahrensweise c) besteht darin, daß man das alkylierte Polyamin der Formel II mit Cyanamid umsetzt. Dabei soll auf
1 Mol des Polyamins mindestens 1 Mol Cyanamid entfallen. Die Umsetzung wird in verdünnter wäßriger Essigsäure durchgeführt.
Man kann zusätzlich organische Lösungsmittel, wie niedere aliphatische Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, oder
cyclische Äther, wie z.B. Dioxan, zusetzen.**Die Reaktion
wird vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen durchgeführt. Die Reaktionstemperatur wird entweder durch den Siedepunkt
des Reaktionsgemisches bestimmt oder, falls die verwendeten Lösungsmittel dies zulassen, bis zu 95°C gewählt. Nach Ablauf
der Reaktion wird Essigsäure zusammen mit Wasser und gegebenenfalls enthaltenen organischen Lösungsmitteln abdestilliert.
Die Verfahrensweise c) läßt sich durch folgende Reaktionsgleichung
beschreiben
R-
+ CH3COOH + H2N-CSI
NH,
N.
• CH3COO
909836/0278
- 1O -
Die neuen Verbindungen weisen ausgezeichnete mikrobicide
Eigenschaften auf. Diese mikrobiciden Eigenschaften bleiben auch weitgehend erhalten/ wenn diese Verbindungen
auf ein Substrat in Gegenwart von Seife oder Eiweiß, z.B. Serum, einwirken.
Die baktericide Wirksamkeit von Guanidinen und Salzen des
Guanidine ist bereits bekannt. Eine ausführliche Zusammenstellung findet sich in der Zeitschrift "Journal of Medicinal
Chemistry", Bd. 6 (1963), Seiten 587 bis 595.
Aus der DT-AS 12 49 457 ist bekannt, daß Salze von Alkyldi-guanidinen
der allgemeinen Formel
R H
I I
H_N-C-N-(CH.) -N-C-NH0
2 Il 2 m Il 2
NH NH
wobei R ein Alkylradikal von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
und m eine Zahl von 2 bis 6 bedeuten, als Mikrobicide verwendbar sind.
In der DT-OS 26 47 915 sind partielle ümsetzungsprodukte von aliphatischen Polyaminen mit Guanidierungsmitteln
beschrieben.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden neuen Verbindungen besteht jedoch darin, daß diese die bisher nicht bekannte
909836/0278
| © | 1 |
| 3" | |
| O): |
Kombination der Gruppierungen
R1
und -C-NH_
ti 2 "TSIH
1 2 >
(R und R = geradkettige Alkylreste mit 8 bis 16 C-Atomen)
enthalten, die zwar alle für sich in mikrobiciden Wirkstoffen bekannt sind, die aber durch ihre Vereinigung in einem einzigen
Molekül diesem im Hinblick auf das Resistenzverhalten eigenständige Eigenschaften verleihen. Ähnliche Phänomene
kennt man bei Antibiotika, bei denen man - insbesondere bei den halbsynthetischen ß-Lactam-Gruppen haltigen Vertretern durch
Einführung andersartiger Substituenten bzw. Gruppierungen in das Molekül auftretender Resistenzerscheinungen Herr
werden kann.
Die anspruchsgemäßen Verbindungen sind in ihrer mikrobiciden Wirkung zumindest gleichwertig anderen Substanzen des Star
def
der Technik. Durch ihren Einsatz verschafft man sich die Q Möglichkeit,
gegenüber anderen Wirkstoffen», resistent gewordene
Stämme erneut wirksam bekämpfen zu können; bei reihtä1
zeitigem Wechsel verschiedener Wirkstoffe kann man sogar dem Entstehen von Resistenzen wirksam vorbeugen. Somit stellt
die zur Verfügungstellung eines neuen hochwirksamen Mikrobicides einen wertvollen Fortschritt im Kampf gegen Krankheitserreger,
Nahrungsmittelverderber und anderen Schad-
SÖ9836/027B
mikroben dar.
In der Praxis haben sich als Guanidinderivate insbesondere Chlorhexidinderivate bewährt. Diese entsprechen folgender
Formel
f \-HN-C-NH-(CHn) ,-NH-C-NH-/ *>
X/ Il 2 6 Il
X/ Il 2 6 Il
NH NH
x > 1
Diese Verbindungen, die unter dem Warennamen "Chlorhexidine" vertrieben werden, haben ausgezeichnete baktericide Wirksamkeit.
Ihr Nachteil liegt jedoch darin, daß beim biologischen Abbau dieser Verbindungen chlorierte aromatische
Verbindungen erhalten bleiben, welche dem weiteren biologischen Abbau widerstehen, überdies in hohem Maße toxisch sind und z.B. biologische Kläranlagen vergiften. Der durch die Herstellung bedingte hohe Preis dieser Verbindungen
hat auch bisher nur zu ihrer Verwendung in der Feindesinfektion geführt.
Verbindungen erhalten bleiben, welche dem weiteren biologischen Abbau widerstehen, überdies in hohem Maße toxisch sind und z.B. biologische Kläranlagen vergiften. Der durch die Herstellung bedingte hohe Preis dieser Verbindungen
hat auch bisher nur zu ihrer Verwendung in der Feindesinfektion geführt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind demgegenüber biologisch
gut abbaubar. Da die geminal substituierten Polyamine leicht und billig erhältlich sind, können diese einer
allgemeinen Verwendung auch in der Grobdesinfektion zugeführt werden.
909836/0278
Die Erfindung betrifft deshalb auch mikrobicide Zubereitungen,
welche durch einen wirksamen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I neben üblichen Konfektionierungsmitteln
gekennzeichnet sind.
Unter Konfektionieren versteht man dabei die Herstellung von anwendungsgerechten Zubereitungen, z.B. die'Herstellung
wäßriger Lösungen der erfindungsgemäßen Verbindungen in konzentrierter
oder anwendungstypischer Konzentration. Die Konfektionierung umfaßt dabei auch die Einstellung eines bestimmten/
dem Anwendungszweck entsprechenden pH-Wertes, eventuell die Zugabe von kationischen oder nichtionogenen,
bekannten, oberflächenaktiven Substanzen, um die Grenzflächenspannung
der Lösungen herabzusetzen und/oder ihre Reinigungswirkung zu erhöhen, gegebenenfalls die Färbung
und/oder Parfümierung der Zubereitung. Eine andere Form der Konfektionierung besteht in der Herstellung eines
trockenen Produktes, indem man die kristalline Reinsubstanz verwendet oder die Reinsubstanz mit insbesondere
anorganischen inerten Trägerstoffen vermischt. Derartige
Trägerstoffe sind z.B. wasserlösliche, physiologisch unbedenkliche anorganische Salze oder unlösliche Trägerstoffe,
wie Kieselsäuren oder Tone, wie z.B. Bentonite. Neuerdings gewinnt auch die Auflösung der Wirksubstanzen in niedrigsiedenden
Lösungsmitteln und die Versprühung der Lösungen der Wirksubstanzen durch aufgepreßtes Treibgas an Bedeutung.
Diese Zubereitungsformen werden als Aerosole auf den Markt gebracht.
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Wie oben ausgeführt, können den erfindungsgemäßen Verbindungen kationaktive oder nichtionogene, oberflächenaktive
Substanzen zugesetzt werden. Geeignet sind als kationaktive Verbindungen z.B. quaternäre Ammoniumverbindungen/ wie etwa
Cetylpyridiniumchlorid oder Benzalkoniumchloride, welche gleichzeitig wirkungssteigernde Eigenschaften haben. Als
nichtionogene Verbindungen können an sich bekannte Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Verbindungen mit acidem
Wasserstoff, insbesondere an Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 14 Kohlenstoffatomen/ verwendet werden.
In den folgenden Beispielen wird die Herstellung der neuen Verbindungen gezeigt und ihre mikrobicide Wirksamkeit angegeben.
Die mikrobiologische Wirksamkeit der neuen Verbindungen wird im Suspensionsversuch entsprechend den Richtlinien der
Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (III. Auflage 1972) ermittelt. Als Testkeime kommen
Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Proteus vulgaris und Pseudomonas aeruginosa zur Anwendung. Es wird die Grenzkonzentration
der Wirksamkeit (in ppm entsprechend γ/ml) der erfindungsgemäßen mikrobiciden Verbindungen für eine
sichere Keimabtötung einerseits nach einer Einwirkungszeit von 10 Minuten und andererseits nach einer Einwirkungszext
von 24 Stunden angegeben.
Als Konzentrationsstufen wurden 0,5; 1; 5; 10; 50 und 100 ppm
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entsprechend γ/ml verwendet. Es wurde verzichtet, die dazwischenliegenden
Konzentrationen zu überprüfen. Wird als Wert für die sichere Abtötung ein Wert von beispielsweise
10 ppm angegeben, so heißt dies, daß bei 5 ppm eine sichere Abtötung noch nicht gewährleistet war; die Grenzkonzentration
kann aber in dem Bereich zwischen 5 und 10 liegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich entsprechend
den Verfahrensvarianten wie folgt allgemein herstellen.
I. Guanidierungsreaktion mit O-Methylisoharnstoffsulfat
2 Mol N,N-Difettalkylpropylendiamin bzw. Ν,Ν-Difettalkyldipropylentriamin
werden in 1000 ml H_0 gerührt. Dazu gibt man unter gutem Rühren eine Lösung von 0,96 Mol O-Methylisoharnstoff
sulfat' in 400 ml H„0. Die Temperatur der Mischung steigt langsam auf 25 bis 30 C an. Nach Beendigung
der exothermen Reaktion erhitzt man den Reaktionsansatz 2 Stunden auf 50 C. Die entstandene Guanidiniumsalzsuspension
wird im Rotationsverdampfer von Wasser und Methanol befreit und der verbleibende Rückstand durch Waschen mit Äther gereinigt.
Nach dem Trocknen über P9O1. im Vakuumtrockenschrank
erhält man das jeweils gewünschte Produkt in einer ausreichend reinen Form
II. Guanidierungsreaktion mit S-Methyl-isothioharnstoffsulfat
Eine Mischung von 1 Mol Ν,Ν-Difettalkylpropylendiamin bzw.
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N,N-Difettalkyldipropylentriamin, 1,3 Mol S-Methyl-isothioharnstoffsulfat
und 1000 ml Alkohol werden 6 Stunden unter gutem Rühren am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Das heterogene
Reaktionsgemisch wird gekühlt, die ausgefallenen Kristalle abgesaugt, das kristalline Reaktionsprodukt gut mit Alkohol
gewaschen und im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Das entsprechende
Guanidiniumsulfat wird ohne weitere Umkristallisation in ausreichend reiner Form erhalten.
III. Guanidierungsreaktion mit Cyanamid
1 Mol N,N-Difettalkylpropylendiamin bzw. N,N-Difettalkyldipropylentriamin
wird in einem Reaktionskolben mit 460 ml Wasser unter Rühren auf 70 C erhitzt. Aus einem Tropftrichter
läßt man 0,6 Mol Essigsäure langsam zulaufen. Es erfolgt eine exotherme Reaktion, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches auf etwa 85 C ansteigt. Es empfiehlt sich die
Zugabe von 0,1 ml eines Entschäumers, z.B. einer. Silikonemulsion. Man erhitzt dann weiter auf 95 C. Innerhalb einer
Stunde läßt man aus einem Tropftrichter eine Mischung von 1,6 Mol Cyanamid (270 g einer 25 %igen wäßrigen Lösung)
und 0,3 Mol Essigsäure zulaufen. Die Reaktionsmischung wird sodann 3 1/2 Stunden auf 98 bis 1OO°C erhitzt. Der pH-Wert
wird kontrolliert und durch Zugabe von Essigsäure auf pH 8 gehalten. Hierfür verbraucht man etwa 0,05 Mol Essigsäure.
Zur Isolierung des Reaktionsproduktes werden die Essigsäure und H_0 weitgehend abdestilliert.
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Der ausgefallene Niederschlag des jeweiligen Guanidiniumacetats wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und über P2Ojim
Vakuumtrockenschrank getrocknet. Das Produkt kann aus
Wasser umkristallisiert werden.
Wasser umkristallisiert werden.
IV. Überführung der nach I. oder II. erhaltenen Guanidiniumsulfate
in die Acetate
1 Mol eines Guanidiniumsulfates wird in 1000 ml Äthanol zum
Sieden erhitzt. Aus einem Dosiertrichter mit Heizmantel läßt man eine heiße Lösung von 1 Mol des für die Umsalzung gewünschten
Erdalkalisalzes, z.B. Bariumacetat, in 1000 ml Wasser zu der Suspension des Guanidiniumsulfates in Äthanol tropfen,
Nach der Zugabe erhitzt man noch 15 Minuten am Rückfluß und
läßt dann langsam über Nacht abkühlen. Das ausgefallene Erdalkalisulfat
wird abfiltriert, das Filtrat im Rotationsverdampfer eingeengt und das erhaltene Guanidiniumacetat im
Vakuumtrockenschrank über P2O1- getrocknet.
Vakuumtrockenschrank über P2O1- getrocknet.
a) Herstellung des Sulfates von 1-Dioctylamino-3-guanidinopropan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift I werden
596 g (2 Mol) 1-Dioctylamino-S-amino-propan mit 236 g
(0,96 Mol) 0-Methylisoharnstoffsulfat umgesetzt. Nach Auf-
596 g (2 Mol) 1-Dioctylamino-S-amino-propan mit 236 g
(0,96 Mol) 0-Methylisoharnstoffsulfat umgesetzt. Nach Auf-
.90 9838/0278
arbeitung des Reaktionsansatzes werden 651 g (83,7 %) der theoretischen Ausbeute an Guanidiniumsulfat erhalten.
Elementaranalyse für C4oHg0 No04S
berechnet gefunden
C 61,7 % C 61,0 %
H 11,6 % H 11,8%
N 14,4 % N 14,1 %
J 12,3 % SO^ 12,8 %
b) Herstellung des Acetats von i-Dioctylamino-3-guanidinopropan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden
778 g (1 Mol) des Sulfats der Verbindung 1-Dioctylamino-3-guanidino-propan
mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Die Aufarbeitung des Ansatzes führt zu 784 g (98 %) der
theoretischen Ausbeute an Guanidiniumacetat.
Elementaranalyse für C22 H-gN.O2
berechnet gefunden
C 66,0 % C 65,4 %
H 12,1 % H 12,0 %
N 14,0 % N 13,4 %
0 7,9 % 0 8,5 %
909836/02 7 8
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Durch Lösen der Guanidiniumsalze in destilliertem Wasser
werden 10 %ige Testlösungen mit einem pH-Wert von ca. 7 hergestellt. Für die pH-Werteinstellung wird veifdünnte Essigsäure
bzw. Natronlauge verwendet.
Das Sulfat des 1-Dioctylamino-S-guanidino-propans hat als
10 %ige wäßrige Lösung die obere Grenze seiner Löslichkeit erreicht.
Mikrobiologische Prüfungsergebnisse:
| Testkeime | aureus | Wirksame Konzentration Einwirkungszeit von 10 Minuten |
• 10 | in ppm nach einer 24 Stunden |
Acetat |
| coli | a) Sulfat b) Acetat | 50 | a) Sulfat b) | 0,5 | |
| S. | vulgaris | 50 | 50 | 1 | 5 |
| E. | aeruginosa | 100 | 50 | 5 | 5 |
| P. | 50 | 5 | 5 | ||
| P. | 50 | 10 | |||
909836/0278
a) Herstellung des Sulfates von 1 -Didecylaniino-3-guanidinopropan
Analog der allgemeinen Arbeitsvorschrift I wa-rden 708 g
(2 MoI) i-Didecylamino-3-amino-propan mit 236 g (0,96 MoI)
O-Methylisoharnstoffsulfat zur Reaktion gebracht. Die Aufarbeitung
des Ansatzes führt zu 623 g (70 %) der theoretischen Ausbeute an Guanidiniumsulfat.
Elementaranalyse für C,„H 1nfiNn0.S
berechnet gefunden
C 64,7 % C 65,0 %
H 12,0 % H 12,2 %
N 12,6 % N 12,1 %
SO^" 10,7 % SO^" 10,3 %
b) Herstellung des Acetates von 1-Didecylamino-S-rguanidinopropan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 890 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung i-Didecylamino-3-guanidino-propan
mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Nach Aufarbeitung des Ansatzes werden 866 g (95 %) der theoretischen
Ausbeute des entsprechenden Guanidiniumacetates erhalten.
909836/0278
Elementaranalyse für C
berechnet C 68,4 % H 12,4 % N 12,3 % O 6,9 %
ZO DO
gefunden C 67,9 %
H 12,4 %
N 12,0 %
0 6,8 %
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Zur Prüfung werden analog Beispiel 1 c) 10 %ige, neutral eingestellte, wäßrige Lösungen verwendet. Die Löslichkeit
des Guanidiniumsulfates in Wasser ist erwartungsgemäß auch bei diesem Beispiel im Vergleich zu dem Acetat erheblich
schlechter.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
| Testkeime | aureus | Wirksame Konzentration ] Einwirkungszeit von 10 Minuten |
m ppm nach einer 24 Stunden |
\cetat |
| coli | a) Sulfat b) Acetat | a) Sulfat b) j | 0,5 | |
| S. | vulgaris | 10 10 | 1 | 5 |
| E. | aeruginosa | 10 50 | 5 | 5 |
| P. | 10 50 | 5 | 10 | |
| P. | 50 50 | 10 | ||
909836/027«
a) Herstellung des Sulfates von i-Dioctylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschri£t I werden
710 g (2 Mol) 1-Dioctylamino-4-aza-7-amino-heptan mit 236 g (0,96 Mol) O-Methylisoharnstoffsulfat~umgesetzt. Die
Aufarbeitung des Reaktionsansatzes führt zu 535 g (60 %) der theoretischen Ausbeute an gewünschtem Guanidiniumsulfat.
Elementaranalyse für C46Hio4NinO4S
berechnet gefunden
C 61,8 % C 61,2 %
H 11,7% H 12,0 %
N 15,7 % N 15,3 %
S 3,6 % S 3,7 %
b) Herstellung des Acetates von 1-Dioctylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 892 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung 1-Dioctylamino-4-aza-guanidino-heptan
mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat umgesetzt. Nach Aufarbeitung des Ansatzes werden 850 g (93 %)
der theoretischen Ausbeute des entsprechenden Guanidiniumacetates erhalten.
909836/0278
Elementaranalyse für
berechnet
C 65,6 %
H 12,1 %
N 15,2 %
O 7,1 %
C 65,6 %
H 12,1 %
N 15,2 %
O 7,1 %
gefunden C 65,2 % H 12,0 % N 14,9 %
0 7,0 %
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat konnte aufgrund seiner schlechten Wasserlöslichkeit nur als 1 %ige neutrale Testlösung zur
Anwendung kommen. Das Guanidiniumacetat wurde als 10 %ige, wäßrige, neutrale Prüflösung eingesetzt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
| Testkeime | aureus | Wirksame Konzentration Einwirkungszeit von 10 Minuten |
50 | in ppm nach einer 24 Stunden |
Acetat |
| coli | a) Sulfat b) Acetat | 50 | a) Sulfat b) | 1 | |
| S. | vulgaris. | 100 | 50 | 5 | 5 |
| E. | aeruginosa | 50 | 10 | 10 | 5 |
| P. | 100 | 5 | 5 | ||
| P. | 10 | 10 | |||
909836/0273
a) Herstellung des Sulfates von 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschr-ift II wird
eine Mischung aus 822 g (2 Mol) 1 -Didecylamino-^-aza-?-
amino-heptan, 488 g (2,6 Mol) S-Methylisothioharnstoffsulfat
und 2000 ml Alkohol 6 Stunden unter gutem Rühren am Rückfluß gekocht. Nach Aufarbeitung des heterogenen Reaktionsgemisches
entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift werden 773 g (77 %) der theoretischen Ausbeute des
Sulfates der Verbindung 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidinoheptan erhalten.
Elementaranalyse für CV4H1 N10O4S
berechnet gefunden
C 64,5 % C 64,0 %
H 12,0 % H 12,2 %
N 13,9 % N 13,8 %
S ■ 3,2 % S 3,3 %
b) Herstellung des Acetats von 1-Didecylamino-^-aza-?-
guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift IV werden 1004 g (1 Mol) des Sulfates der Verbindung 1-Didecylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
mit 255 g (1 Mol) Bariumacetat zur Reaktion gebracht. Die Aufarbeitung des Ansatzes führt
909836/0278
zu 975 g (95 %) der theoretischen Ausbeute des Acetats der Verbindung i-Didecylamino-'l-aza-T-guanidino-heptan.
Elementaranalyse für C„qH ^
berechnet
C 69,1 %
H 10,6 %
N 13,9 %
O 6,4 %
C 69,1 %
H 10,6 %
N 13,9 %
O 6,4 %
gefunden C 68,5 H 10,8 N 13,4 0 6,9
c) Prüfung der mxkrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat wird aufgrund seiner schlechten
Wasserlöslichkeit als 1 %ige, wäßrige, neutrale Lösung für die mikrobiologische Prüfung verwendet, während das
entsprechende Guanidiniumacetat in 10 %iger, neutraler, wäßriger Lösung zur Anwendung kommt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
| Testkeime | aureus | Wirksame Konzentration Einwirkungszeit von 10 Minuten |
10 | in | ppm nach einer 24 Stunden |
b) Acetat |
| coli | a) Sulfat " b) Acetat | 50 | a) | Sulfat | ||
| S. | vulgaris | 50 | 10 | 1 | ||
| E. | aeruginosa | 50 | 50 | 5 | ||
| P. | 50 | 5 | ||||
| P. | 50 | 5 | 0,5 | |||
| 5 | ||||||
| 1 | ||||||
| 5 |
909836/027©
a) Herstellung des Sulfates von 1-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan
Entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift I werden
766 g (2 Mol) der Verbindung 1-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-amino-heptan
mit 236 g (0,96 Mol) O-Methylisoharnstoffsulfat
zur Reaktion gebracht. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches werden 616 g (65 %) der theoretischen Ausbeute
des Sulfates der Verbindung i-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan
erhalten.
Elementaranalyse für C5 EL.. „N. O.S
berechnet gefunden
C 61 ,0 % C 60,5 %
H 11,9% H 11,8%
N 12,9% N 12,3 %
S 4,3 % S 4,1 %
b) Herstellung des Acetats von i-Octyl-decyl-amino-4-aza-7-guanidino-heptan
In Analogie zu der allgemeinen Arbeitsvorschrift III werden 383 g (1 Mol) i-Octyl-decyl-amino^-aza^-amino-heptan in
essigsaurer, wäßriger Lösung mit 67 g (1,6 Mol) Cyanamid (gelöst in verdünnter Essigsäure) zur Reaktion gebracht.
Das bei der Aufarbeitung des Ansatzes erhaltene Guanidiniumacetat wird zur Erhöhung des Reinheitsgrades einmal aus
309836/0278
Wasser umkristallisiert. Es werden 363 g (75 %) der theoretischen
Ausbeute des Acetats der Verbindung 1-Octyl-decylamino-4-aza-7-guanidino-heptan
erhalten.
Elementaranalyse für C H5-N5O
berechnet
C 66,9 %
H 12,2 %
N 14,3 %
O 6,6 %
C 66,9 %
H 12,2 %
N 14,3 %
O 6,6 %
gefunden C 66,4 H 12,0 N 14,1 O 6,4
c) Prüfung der mikrobiologischen Wirksamkeit der nach a) und b) hergestellten Verbindungen
Das Guanidiniumsulfat wird als 1 %ige, neutrale, wäßrige
Lösung verwendet. Das entsprechende Acetat wird in 10 %iger, neutraler, wäßriger Lösung für die Prüfung eingesetzt.
Mikrobiologische Prüfergebnisse:
| Testkeim | aureus | Wirksame Konzentration Einwirkungszeit von 10 Minuten |
5 | in ppm nach einei 24 Stunden |
0,5 |
| coli | a) Sulfat b) Acetat | 10 | 5 | ||
| S. | vulgaris | 10 | 5 | a) Sulfat b) Acetat | 1 |
| E. | aeruginosa | 10 | 10 | 1 | 5 |
| P. | 10 | 5 | |||
| P. | 50 | 5 | |||
| 5 |
§©9836/027«
Claims (4)
- Patentansprüchewobei die SubstituentenR1 und2
R gleich oder verschieden sind und geradkettige Alkyl-reste mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeuten, X ein Anion und
η =1 oder 2 ist. - 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet/ daß man Verbindungen der allgemeinen FormelN- F(CH2) 3NH j Ha) mit mindestens halbmolaren Mengen der Verbindung909836/0278INSPECTEDH0N-C-OCH.,2 il 3NH* H2SO4oderb) rait mindestens molaren Mengen der VerbindungH0N-C-S-CH2 Il
NH• H2SO4in wäßriger und/oder alkoholischer Lösung, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, umsetzt und die Verfahrensprodukte, gegebenenfalls nach Einengen, durch Filtration, Zentrifugieren oder eine andere zur Abtrennung eines festen Verfahrensproduktes von einer wäßrigen und/oder alkoholischen Lösung geeignete Verfahrensweise abtrenntoderc) mit mindestens äquimolaren Mengen Cyanamid in verdünnter wäßriger Essigsäure, gegebenenfalls in Gegenwart zusätzlicher organischer Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur umsetzt und anschließend die Essigsäure, Wasser sowie gegebenenfalls enthaltene organische Lösungsmittel abdestilliert. - 3. Weiterausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach Verfahrensweise909836/0278a) oder b) erhaltenen Guanidiniumsulfate in ein anderes Salz, vorzugsweise das Acetat, durch Umsetzung mit dem entsprechenden Calcium- oder Bariumsalz überführt.
- 4. Mikrobicide Zubereitung, gekennzeichnet durch einen wirksamen Gehalt an Verbindungen des Anspruchs 1 neben üblichen Konfektionierungsmitteln.909836/0278
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