DE2022569C3 - Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von rohem 2-MercaptobenzothiazolInfo
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Description
>5
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, welches
durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff erhalten wurde.
2-Mercaptobenzothiazol ist eine Rohmaterialausgangsverbindung für Kautschukvulkanisationsbeschleuniger der Thiazolreihe und wird üblicherweise durch
Behandlung einer Mischung von Anilin, Schwefel und )"> Schwefelkohlenstoff in einem geeigneten Verhältnis bei
erhöhter Temperatur unter hohem Druck hergestellt Mit dem Wachsen der Kautschukindustrie und der
Automobilindustrie steigt laufend der Bedarf an 2-Mercaptobenzothiazol. Das rohe 2-Mercaptobenzo- -so
thiazol, wie es durch Umsetzung von Anilin, Schwefel
und Schwefelkohlenstoff unter einem hohen Druck, wie oben beschrieben, erhalten wird, enthält jedoch
Nebenprodukte und Zwischenprodukte, wie Anilinbenzothiazol, Benzothiazol, Phenylisothiocyanat, Diphe-
nylthioharnstoff, 2-Aminothiophenol und 3-(2-BenzothiazolyI)-2-benzothiazoIimhion in verschiedenen Mischungsverhältnissen, ebenso wie nicht umgesetztes
Anilin und nicht umgesetzten Schwefel. Außerdem liefert die Tatsache, daß das rohe 2-Mercaptobenzothia- w
zol harzartigen Teer unbekannter Zusammensetzung und unbekannter chemischer Struktur enthält, das
schwierigste Problem.
Es ist daher eine vollständige Reinigung des 2-MercaptcbenzothiazoIs erforderlich, um es für den «
Markt und als Rohmaterial für die Herstellung von verwandten Derivaten verwenden zu können. Ober
dieses Reinigungsverfahren sind bisher schon viele Diskussionen geführt und Vorschläge gemacht worden,
jedoch sind alle diese Verfahren nicht zufriedenstellend, t>o und man ist bei der augenblicklichen Lage auf
Kompromisse mit irgendwelchen nicht zufriedenstellenden Verfahren angewiesen.
In der US-Patentschrift 20 90 233 ist beispielsweise
ein Verfahren beschrieben worden, gemäß welchem hi
rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit einer Überschußmenge an Schwefelkohlenstoff gewaschen wird und der
Nebenprodukte und Teere enthaltende Schwefelkohlenstoff bei der nächsten Umsetzung wiederverwendet
wird. Bei diesem Verfahren ist es jedoch schwierig, wiederverwendbare Nebenprodukte und Zwischenprodukte von harzartigen Teeren zu trennen, und das
gewünschte Produkt kann bei Wiederverwendung von Schwefelkohlenstoff, der zum Waschen verwendet wird,
verschlechtert werden; um die Qualität konstant zu halten, ist es notwendig, die Menge an Schwefelkohlenstoff, der für das Waschen verwendet wird, außerordentlich stark zu erhöhen. Ein alternatives Verfahren,
bei dem die durch das Waschen entfernten Materialien nicht wiederverwendet werden (CA-PS 448 209) kann
nicht technisch mit Rücksicht auf die Ausbeute und Kosten ausgeführt werden.
In der US-PS 21 17 120 ist ein Verfahren beschrieben,
bei dem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol schmilzt und die sich ergebende Schmelze in eine verdünnte
Mineralsäure (z.B. eine l%ige wäßrige Lösung von Schwefelsäure) gießt Obwohl nicht umgesetztes Anilin
nach diesem Verfahren entfernt werden kann, können andere Nebenprodukte, Zwischenprodukte und Teergehalte usw. nicht entfernt werden, und es ist daher für
dieses Verfahren irgendein praktischer Wert niemals anerkannt worden. Bei einem weiteren Verfahren, wie
es in »Bulletin of Industrial Chemistry« Bd. 41, S. 371» beschrieben ist, sind folgende Verfahrensstufen vorgesehen: Auflösen des rohen 2-Mercaptobenzothiazols in
wäßriger 2n-Ätznatronlösung, Einführen von Luft in die Lösung während 20 Stunden, um Zwischenprodukte und
Nebenprodukte mit einer Mercaptogruppe zu oxydieren, Zusetzen von Aktivkohle, um teerartige Bestandteile zu adsorbieren, Abfiltrieren und Zusetzen von
wäßriger 6n-SchwefelsäureIösung zu dem Filtrat, um 2-Mercaptobenzothiazol zu fällen, das dann herausgenommen wird.
Ähnliche Arbeitsweisen sind auch in der SU-PS 1 79 306 und in Uli mann, Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 12, S. 305 beschrieben. Diese
Arbeitsweisen sind jedoch nicht ausreichend, um reines 2-Mercaptobenzothiazol zu erzielen. Es ist dabei
nämlich notwendig, das Auflösen in Ätznatronlösung und das Fällen durch Säure weiter zu wiederholen. Eine
solche Arbeitsweise kann wegen ihrer komplizierten Arbeitsvorgänge und wegen der Schwierigkeit der
Wiederverwendung der Nebenprodukte und Zwischenprodukte nicht ohne große Kosten ausgeführt werden.
Wenn man den pH-Wert bei der Säurefällung genügend erniedrigt, wird die Reinheit von 2-Mercaptobenzothiazol durch Fällung von anderen, in einer wäßrigen
Lösung des Natriumsalzes von 2-Mercaptobenzothiazol gelösten Verunreinigungen herabgesetzt Es ist daher
außerdem erforderlich, defl pH-Wert nicht unter 5 bis 4
sinken zu lassen, es ist jedoch schwierig, das 2-Mercaptobenzothhzol vollständig zu fällen, so daß ein
Verlust an dem gewünschten Produkt durch Lösung unvermeidlich ist Dieses Verfahren besitzt daher keinen
technischen Wert, obwohl es im Laboratorium ausführbar ist. Bei einem weiteren Verfahren, das in der
US-Patentschrift 21 61 741 beschrieben ist, sind solche Arbeitsvorgänge, wie Auflösen von rohem 2-Mercaptobenzothiazol in wäßrigem Ammoniak, Abtrennen von
unlöslichen Materialien durch Dekantieren und Sammeln von gefälltem 2-Mercaptobenzothiazol durch
Verdampfen von Ammoniak vorgesehen. Dieses Verfahren ist jedoch hinsichtlich der Abtrennung von nicht
umgesetztem Anilin, Benzothiazol und teerartigen Bestandteilen unvollkommen und erfordert außerdem
eine außerordentlich große Apparatur wegen der
geringen Löslichkeit von 2-Mercaptobenzothiazol in
wäßrigem Ammoniak, Dieses Verfahren besitzt daher technisch keinen praktischen Wert,
In der US-Patentschrift 23 49 598, in der tschechoslowakischen
Patentschrift I 02 400 und in dem PB-Report ί Nr, 73 911 und Nr, 73 914 sind einige Verfahren zum
Reinigen von 2-Mercaptobenzothiazol beschrieben, bei denen man rohes 2-MareaptobenzothiazoI in einem
Kalkschlamm gießt, den Schlamm auf 40 bis 80° C erhitzt, die unlöslichen Stoffe abfiltriert und das sich to
ergebende Calciumsalz von 2-Mercaptobenzothiazol mit tO%iger Salzsäure neutralisiert und eine Säurefällung
vornimmt Die Behandlungskonzentration ist jedoch so niedrig (annähernd 2%ige Lösung), daß diese
Verfahren nicht wirksam ausgeführt werden können, π und außerdem sind diese Verfahren hinsichtlich der
Abtrennung und Wiedergewinnung von nicht umgesetzten Rohstoffen, Zwischenprodukten, Nebenprodukten
und teerartigen Bestandteilen unvollkommen. Beispielsweise werden die Nebenprodukte und Zwischenproduk- 2n
te mit einer Mercaptogruppe, in dem rohen 2-Mercaptobenzothiazol enthalten, nicht wiedergewonnen und
abgetrennt, sondern dem Produkt einverleibt, so daß diese Verfahren hinsichtlich der Reinheit nicht günstig
sind. In der US-Patentschrift 26 31 153 ist ein Verfahren
zum Unlöslichmachen und Abtrennen von löslichen Verunreinigungen beschrieben, bei welchem man Luft in
eine verdünnte Ätzalkalilöisung von rohem-2-Mercaptobenzothiazol
bei einem pH-Wert von 8 bis 9 bei einer Temperatur von 20 bis 7O0C während 24 Stunden Jo
einführt Dieses Verfahren ist ähnlich demjenigen, das in »Bulletin of Industrial Chemistry«, Bd. 41, S. 371,
beschrieben ist, und ist aus den schon angegebenen Gründen für die Praxis nicht geeignet Selbst wenn die
löslichen Verunreinigungen in einer Ätzalkalilösung Ji
durch Luftoxydation unlöslich gemacht werden, weisen diese Verunreinigungen !beträchtliche Löslichkeit in
einem System auf, in dem ein organisches Material, wie 2-Mercaptobenzothiazol, aufgelöst ist
In den US-Patentschriften 26 58864 und 27 30 523 und in der japanischen Patentveröffentlichung 4886/
1955 ist ein Verfahren zum Unlöslichmachen und Abtrennen von Verunreinigungen beschrieben, bei dem
man ein geschmolzenes, rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit überhitztem Wasserdampf bei 170 bis 240° C erhitzt «
um nicht umgesetztes Anilin und als Nebenprodukt erzeugtes Benzothiazol zu entfernen, das behandelte
Gut in etwa der zweifachem Menge an Ätznatronlösung auflöst und ein Persäuresalz, wie Ammoniumpersulfat,
zur Oxydation hinzugibt Diese Verfahren unterschei- in
den sich von dem zuvor geschilderten Verfahren nur hinsichtlich der Oxydation durch das Persäuresalz und
sind daher auch nicht zufriedenstellend. Außerdem sind, wie auf Seite 2, linke Spalte, Zeilen 17 bis 19 der
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 4886/55 be- ν,
schrieben ist, bei der tatsächlichen Ausführung dieses Verfahrens viele Bedingungen erforderlich und bedürfen
besonderer Beachtung. Bei diesen Verfahren ist es auch schwierig, ein Produkt mit einer konstanten hohen
Qualität zu erhalten, so daß sie nicht als praktisch eo
brauchbare Verfahren anzuerkennen sind. In der polnischen Patentschrift 43 721 ist ein Verfahren
beschrieben, gemäß welchem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol in einer Kalkllösung bei 70 bis 90°C auflöst,
die Lösung einer Oxydation mit Calciumhypochlorit μ unterwirft und sie mit Aktivkohle behandelt. Gemäß der
Beschreibung auf Seite 2, rechtes Spalte, Zeilen 28 bis 30 der japanischen Patentveniffentlichung 4886/55 gibt die
Verwendung von Hypochlorit Veranlassung zu einer Wiederlösungserscheinung von ausgefällten Verunreinigungen,
und es ist nach diesen Verfahren keine Verbesserung der Reinheit zu erwarten,
Ferner ist in der US-Patentschrift 30 30 373 ein Verfahren beschrieben, bei dem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol
mit einem Lösungsmittelgemisch von Schwefelkohlenstoff und Wasser in Gegenwart von
nichtionischem, oberflächenaktivem Mittel emulgiert und nach Extraktion und darauffolgendem Filtrieren
den Kuchen mit Schwefelkohlenstoff wäscht Wte jedoch deutlich in der japanischen Patentveröffentlichung
4886/55 angegeben ist, beträgt die Herabsetzung der Ausbeute durch dieses Reinigungsverfahren 3 bis
4%, und außerdem ist die Reinheit nur 98%, so daß auch dieses Verfahren keinen praktischen Wert hat
Gem3ß einem in »Khim. i. Ind.« Bd. 29, Seiten 24/25
beschriebenen Verfahren gießt man ein geschmolzenes rohes 2-Mercaptobenzothiazol in eine 2%ige wäßrige
Lösung von Ätznatron, filtriert unlösliche Stoffe, wie nicht umgesetzten Schwefel, ab, führt bei dem Filtrat
eine Säurefällung mit 10%iger Schwefelsäure aus und filtriert ein bei einem pH-Wert von 4 ausgefälltes
Produkt ab. Dieses Verfahren erscheint zunächst vorteilhaft hinsichtlich der Verhinderung der Einverleibung
von Verunreinigungen, weil eine äußerst verdünnte Lösung, wie z. B. eine 2%ige Lösung von Ätznatron,
zur Anwendung gelangt Bei der praktischen Ausführung im technischen Maßstab ist es jedoch erforderlich,
eine sehr große Apparatur zu verwenden und die Bedingungen für die Säurefällung sind begrenzt.
Außerdem ist es schwierig, die Produkte vollständig zu sammeln, und es ist daher eine Herabsetzung der
Ausbeute unvermeidlich.
Aus der vorstehenden Schilderung ist es ersichtlich, daß viele Verfahren zum Reinigen von 2-Mercaptobenzothiazol
beschrieben worden sind, daß diese Verfahren jedoch in verschiedener Hinsicht Nachteile aufweisen
und nicht zufriedenstellend sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, 2-Mercaptobenzothiazol hoher Reinheit nach einem Verfahren .herzustellen,
bei dem einige sehr einfache Stufen vereinigt sind und gleichzeitig eine gute Abtrennung von wiederverwendbaren
Materialien, wie nicht umgesetzten Rohstoffen, Nebenprodukten und Zwischenprodukten von Materialien
stattfindet, die wie harzartiger Teer nichit wiederverwendet werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zur Reinigung von
rohem 2-Mercaptobenzothiazol, welches durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff
erhalten wurde, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das rohe 2-Mercaptobenzothiazol unter einem
Druck von 0,5 bis 5,0 mm Hg und bei einer Temperatur von 190 bis 2500C verdampft, den Dampf kondensiert,
das Kondensat bei 10 bis 50° C in einer Alkalilösung löst, wobei die erhaltene Lösung 20 bis 50 Gew.-°/o
2-Mercaptobenzothiazol, bezogen auf das Gewicht der Alkalilösung, enthält, anschließend die Alkalilösung mit
einem bei Raumtemperatur flüssigen, aromatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und aus der wäßrigen
Phase in an sich bekannter Weise das 2-Mercaptobenzothiazol ausfällt.
Die Erfindung beruht insbesondere auf drei Prinzipien. Das erste Prinzip besteht aus einer Verdampfung
von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, um nichtflüchtige, harzartige Materialien zu entfernen und Schwefelwasserstoff,
Schwefelkohlenstoff, Anilin, Benzothiazol,
2-Aminothiophenol, Phenylisothiocyanat oder Diphenylthiohsmstpff
abzutrennen, die einen höheren Dampfdruck im Vergleich mit 2-Mercaptobenzothiazol
aufweisen und leicht zu verflüchtigen sind. Die abgetrennten und gewonnenen Materialien können mit ■>
Ausnahme von Schwefelwasserstoff in einer darauf folgenden Reaktion wiederverwendet werden,
Das zweite Prinzip besteht in einer Auflösung von Fraktionen, die 2-Mercaptobenzothiazol, Schwefel,
Anilinobenzothiazol und 3-(2-Benzotbiazolyl)-2-benzo- w
thiazolinthion enthalten, die einen ähnlichen Dampfdruck
aufweisen, in einer wäßrigen Alkalilösung, um unlösliche Stoffe abzutrennen. Die abgetrennten unlöslichen
Stoffe können bei einer darauf folgenden Reaktion wiederverwendet werden.
Andererseits enthält die durch Abtrennen der unlöslichen Stoffe erhaltene hell gelbbraune transparente
Flüssigkeit noch 1 bis 2% Verunreinigungen. Die Verunreinigungen ergeben eine Färbung der von
2-Mercaptobenzothiazol abgeleiteten Produkte zu >n
violettbraun oder schwarzbraun, so daß die Produkte davon ein verdorbenes Aussehen haben können und daß
auch die Qualität und ihre Leistungen nachteilig beeinflußt werden können. Solche Verunreinigungen
müssen daher aus der hell gelbbraunen transparenten r>
Flüssigkeit entfernt werden. Für diesen Zweck ist bisher eine Aktivkohlebehandlung ausgeführt worden. Eine
solche Behandlung hat sich jedoch für die Entfernung von solchen Verunreinigungen, die kein teerartiges
Material sind, nicht als wirksam erwiesen. Die m Extraktion von solchen Verunreinigungen mit einem im
wesentlichen wasserunlöslichen, organischen Lösungsmittel, wie Schwefelkohlenstoff, Kohlenstofftetrachlorid,
Chlorofom oder Äther hat, wie gefunden wurde, in vielen Fällen keine zufriedenstellende Wirkung, und π
besonders bei Verwendung von Schwefelkohlenstoff geht eine große Menge von 2-Mercaptobenzothiazol
durch Auflösen in diesem verloren. Überraschenderweise ist jedoch gefunden worden, daß 100% von solchen
Verunreinigungen mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und entfernt werden können. So
besteht das dritte Prinzip der Erfindung darin, daß man die hell gelbbraune, transparente Flüssigkeit einer
Extraktion mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff unterwirft
Bei der Ausführung des ersten Prinzips der Erfindung kann die übliche Einzeldestillation vorgenommen
werden. Dies wird jedoch nicht bevorzugt, da das Erhitzen und Halten von 2-Mercaptobenzothiazol
während längerer Zeitdauer in einer Destillationsvorrichtung zu einer thermischen Zersetzung von 2-Mercaptobenzothiazol
führt. Vorzugsweise wird daher 2-Mercaptobenzothiazol kontinuierlich zugeführt und
unter Anwendung von verringertem Druck von 0,5 bis 5 mm HG, vorzugsweise unter 2 mm HG, und einer «
Temperatur im Verdampfer von 190 bis 250° C, vorzugsweise 200 bis 2200C, kontinuierlich destilliert.
Bei der Ausführung des zweiten Prinzips der Erfindung beträgt die Konzentration von 2-Mercaptobenzothiazol
in der Alkalilösung 20 bis 50 Gew.-%, mi vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Alkalilösung, Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendete Alkali umfaßt
Hydroxyde eines Alkalimetalls wovon Natriumhydroxyd bevorzugt angewendet wird. μ
Bei einer höheren Konzentration besteht die Neigung zur Erhöhung der Löslichkeit von Schwefel und
Anilinbenzothiazol. Die Temperatur für das Löslichnia-
40
45
50 chen hat eine große Wirkung auf die Löslichkeit von Nebenprodukten und Zwischenprodukten, und es wird
daher die Behandlung bei 10 bis 50" C, vorzugsweise 25
bis 35°C, ausgeführt.
Bei der Ausführung des dritten Prinzips der Erfindung
wird ein aromatischer Kohlenwasserstoff verwendet, der bei Raumtemperatur flüssig ist, wie z. B. Benzol,
Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Isopropylbenzol und Mesity-Ien.
Die Menge des anzuwendenden aromatischen Kohlenwasserstoffs beträgt 5 bis 50%, vorzugsweise 10
bis 30%, bezogen auf das Volumen der zu extrahierenden Flüssigkeit Das Extraktionsverfahren kann ansatzweise
oder kontinuierlich im Gleichstrom ausgeführt werden, die Extraktionstemperatur beträgt zweckmäßig
5 bis 70° C, vorzugsweise 25 bis 35° C.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird bevorzugt kontinuierlich ausgeführt
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, in denen die
Prozentsätze auf das Gewicht bezogen sind.
500 g rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit einem Gehalt von 0,08% Schwefelkohlenstoff, 0,09% Anilin,
2,54% Benzothiazol, 6,80% Schwefel, 1,15% Anilinbenzothiazol,
131% 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthion, 84,53% 2-Mercaptobenzothiazol, 2^0% unbekannter
Bestandteile und 1,20% harzartigen Teers wurden innerhalb drei Stunden in einen 200-ml-Kolben,
der auf 2200C erhitzt worden war, unter verringertem
Druck von 1 mm Hg eingeführt während der geschmolzene Zustand bei 1700C aufrechterhalten wurde. Die
verdampften Bestandteile, die nacheinander aus einem an dem oberen Teil des Kolbens angeordneten
Destillationsauslaß überdestillierten, wurden in ein Leitungsrohr von 30 cm Länge eingeführt, das auf 180
bis 1900C gehalten wurde, und die verflüssigten
Komponenten wurden in einen Behälter (1) eingeführt. Nichtverflüssigte Komponenten wurden in einen
Behälter (2) durch einen Kühler mit Eiswasser und durch ein Rohr eingeführt, das mit einer Trockeneis-Methanol-Gefriermischung
gekühlt wurde. Der Auslaß war mit: einem mit Ätznatron arbeitenden Turm verbunden.
Demzufolge wurden 478,75 g Materialien in dem Behälter (1) und 14,7 g Materialien in dem Behälter (2)
gesammelt, und es blieben 6,20 g nichtflüchtiger harzartiger Teer in dem Kolben zurück. 0,3 g Schwefelwasserstoff
wurden in dem mit Ätznatron arbeitenden Turm absorbiert
Die Zusammensetzung der in dem Behälter (1) gesammelten Materialien war wie folgt: 7,41% Schwell,
1,11% Anilinobenzothiazol, 1,82% 3'(2'BenzothiazolyI)-2-benzothiazolinthion,
87,25% 2-Mercaptobenzothiazol und.2,41% unbekannter Komponenten.
Die Zusammensetzung der in dem Behälter (2) gesammelten Materilien bestand aus: 2,71% Schwefelkohlenstoff,
5,76% Anilin und 9132% Benzothiazol.
Der Inhalt des Behälters (1) befand sich bei etwa 190° C in geschmolzenem Zustand. Der Inhalt wurde in
eine kalte Lösung, die gerührt wurde, gegossen, die das
1,5-Mol-fache an Ätznatron (bezogen auf 2-Mercaptobenzothiazol)
enthielt. Die Temperatur der Flüssigkeit wurde auf 25 bis 300C gehalten. Nach einer Verweilzeit
von 20 Minuten wurden die ungelösten Stoffe abfiltriert; der Gehalt an 2-Mercaptobenzothiazol im Filtrat betrug
40%. Das Unlösliche bestand aus einer Mischung von 35,50 g Schwefel, 5,32 g Anilinobenzothiazol und 8,72 g
3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthion, und es wurde gefunden, daß es fast quantitativ aus dem Inhalt des
Behälters (1) gewonnen worden war. Andererseits enthielt das Filtrat von hellgelb-brauner Farbe 417,71 g
2-Mercaptobenzothiazol und 11,50 g unbekannte Komponenten. Es wurden 200 ml Xylol zu 10443 g dieser
Lösung zugegeben und die Mischung wurde nach Schütteln während 10 Minuten stehen gelassen, um eine
Xylolschicht abzutrennen. Dieser Vorgang wurde fünfmal wiederholt Die Xylolschichten wurden gemischt und destilliert, um Xylol wiederzugewinnen. In
dem Kolben verblieben 11,49 g eines dunkelbraunen Feststoffes. Andererseits hatte die wäßrige Schicht eine
hellgelbe Farbe und war transparent und es wurden unbekannte Komponenten kaum festgestellt. Auf diese
Weise wurden 1032,8 g einer wäßrigen hellgelb-weißen Lösung des Natriumsalzes von 2-Mercaptobenzothiazol
von äußerst hoher Reinheit erhalten.
In Beispiel 2 wurde die Extraktion unter Anwendung
von Toluol, Isopropylbenzol und Mesitylen anstelle von Xylol ausgeführt, und nach Gewinnung durch Einzeldestillation der Extraktionslösung betrugen die Rückstände 11,47 g, 11,28 g und 11,31 g.
100 g der in Beispiel 1 erhaltenen hellgelb-braunen
Flüssigkeit wurden in einen 300-ml-Becher eingebracht und unter Rühren wurde 20%ige Schwefelsäure
tropfenweise zugegeben. Bei Erreichen eines pH-Wertes der Lösung unterhalb 2 wurde die Zugabe der
Schwefelsäure beendet. Das dabei ausgefällte hellgelbweiße Pulver wurde filtriert, mit Wasser gewaschen, bis
die Waschflüssigkeit neutral war, und danach auf ein konstantes Gewicht getrocknet. Es wurden 40,44 g
hellgelb-weißes 2-Mercaptobenzothiazol erhalten; Schmelzpunkt 181.5 bis 182,5°C, Reinheit 99,95% bei
einer Ausbeute von 100% (theoretischer Wert).
Claims (2)
- Patentansprüche;t. Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazo), welches durch Umsetzung von "> Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff erhalten wurde, dadurch gekennzeichnet, daß man das rohe 2-Mercaptobenzothiazol unter einem Druck von 0,5 bis 5,0 mm Hg und bei einer Temperatur von 190 bis 2500C verdampft, den in Dampf kondensiert, das Kondensat bei 10 bis 500C in einer Alkalilösung löst, wobei die erhaltene Lösung 20 bis 50 Gew.-% 2-Mercaptobenzothiazol, bezogen auf das Gewicht der Alkalilösung, enthält, anschließend die Alkalilösung mit einem bei π Raumtemperatur flüssigen, aromatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und aus der wäßrigen Phase in an sich bekannter Weise das 2-Mercaptobenzothiazol ausfällt
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatischen Kohlenwasserstoff Benzol, Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Isopropylbenzol oder Mesitylen verwendet.
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| DE2022569A1 (de) | 1970-11-12 |
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| US3681371A (en) | 1972-08-01 |
| NL148892B (nl) | 1976-03-15 |
| GB1261685A (en) | 1972-01-26 |
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