Beschreibung
Gegen Hautkrebs wirksame topische Zubereitungen
UV-Strahlung ist mutagen, d.h. sie verändert die DNA von Hautzellen. In photo¬ gealterter Haut sind in den Basalzellen der Epidermis, in Melanocyten und in den Fibroblasten der Dermis vielerei UV-bedingte Mutationen nachgewiesen. Ein Gen, P53 genannt, ist in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des Interesses gelangt, wenn die Beziehungen zwischen Krebsrisiko und Mutationshäufigkeit betrachtet werden: je größer die Anzahl von Mutationen, desto größer ist das Ri¬ siko der Entartung. Proteine, für die die DNA des P53 Gens als Bauplan dient, werden mit zunehmender Mutationshäufigkeit zunehmend fehlerhaft produziert im Sinne ihrer natürlichen Funktion.
Diese Proteine, deren Synthese durch UV getriggert wird, haben in mutations¬ freiem oder -armen Zustand die Fähigkeit, die Zellteilung zu arretieren oder Zell¬ tod (Apoptose) einzuleiten. Dies ist sinnvoll bei durch vorangegangener UV- Strahlung geschädigten Zellen, deren fehlerfreie DNA-Reparatur fraglich oder unmöglich ist. Sonnenbrandzellen sind derartige histologisch quantifizierbare, abgestorbene Zellen.
In der Literatur wurde bereits diskutiert, daß in Zellkulturen oder endogen be¬ stimmte Ceramide als Regulatoren für Apoptose und Wachstumshemmung wirk¬ sam sein können (a) Immonology Today, Vol. 16 No. 6 1995, Seite 294; b) Proc. Natl. Acad. Sei USA Vol. 91, pp. 73-77, January 1994 Cell Biology; c) SCIENCE, VOL. 259, 19 MARCH 1993, Seite 1769).
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Ceramide und die anderen erfin¬ dungsgemäßen Wirkstoffe, topisch verabreicht, Apoptose und/oder Wachstums¬ hemmung auslösen und zur Prophylaxe und Behandlung von Hautkrebs geeignet sind.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung kosmetischer oder dermatologi¬ scher topischer Zubereitungen mit einem Gehalt an einem Wirkstoff oder mehre¬ ren Wirkstoffen, ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen Arginin, Citrullin, Ornithin oder deren Salzen, Säureadditionssalzen, Estern oder Amiden, Folsäure oder deren Salze, Cystein, N-Acetylcystein, Homocystein, Glutamin, der Flavine und der Ceramide, zur Behandlung von Keratosen oder Hautkrebs und zur pro¬ phylaktischen Behandlung der Haut gegen diese Krankheiten.
Auch Derivate der erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind Gegenstand der Erfin¬ dung. Gegenstand der Erfindung ist auch die topische Verwendung der erfin¬ dungsgemäßen Wirkstoffe zur Prophylaxe und Behandlung der Haut und der ge¬ nannten Krankheiten.
Bezorzugt können Photokeratosen, UV-induzierte Krebsformen, Basalzellkarzi- nome oder Spinaliome behandelt oder prophylaktisch bekämpft werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe und Zubereitungen können besonders vor¬ teilhaft an photogealterter Haut und der Haut von Kindern und Jugendlichen an¬ gewendet werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind bekannt oder nach bekannten Ana¬ logverfahren erhältlich.
Bevorzugt werden die L-Formen von Arginin, Citrullin und Ornithin. Besonders bevorzugt werden Arginin und L-Arginin und deren Salze, Säureadditionssalze, Ester oder Amide.
Weiterhin werden Ceramide besonders bevorzugt.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung kosmetischer oder dermato¬ logischer topischer Zubereitungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Kombination erfindungsgemäßer Wirkstoffe, enthaltend einen Wirkstoff oder mehrere Wirkstoffe, ausgewählt aus der Gruppe (A) der Verbindungen Arginin, dessen Salze, Säureadditionssalze, Ester oder Amide in Kombination mit einem Wirkstoff oder mehreren Wirkstoffen, ausgewählt aus der Gruppe (B) der Cera¬ mide, zur Behandlung von Keratosen oder Hautkrebs und zur prophylaktischen Behandlung der Haut gegen diese Krankheiten.
In den Kombinationen kann das Gewichtsverhältnis der Verbindungen der Gruppe (A) zu den Verbindungen der Gruppe (B) vorzugsweise 10:1 bis 1 :10, besonders bevorzugt 5:1 bis 1 :5, insbesondere aber 1 :1 betragen.
Bevorzugte Salze von Arginin, Ornithin und Citrullin sind wasserlösliche Salze, z.B. Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze. Dies gilt auch für die Säureadditi¬ onssalze. Geeignete Säureadditionssalze werden mit anorganischen und organi¬ schen Säuren erhalten. Bevorzugt werden die Hydrochloride, Sulfate, Acetate, Caprylate oder Zitrate. Physiologsich verträgliche Salze und Additionssalze wer¬ den bevorzugt.
Geeignete Ester dieser Verbindungen sind z.B. solche, die mit kurzkettigen und mittelkettigen Alkoholen gebildet werden, vorzugsweise mono-Alkoholen, insbe¬ sondere aber Methanol, Ethanol oder Propanol. Bevorzugt werden Ethylester.
Bevorzugte Amide sind kurz- und mittelkettige mono- und di-Alkylamide.
Alkyle der vorstehenden Substituenten enthalten z.B. bis zu 12, vorzugsweise bis zu 6 Kohlenstoffatome.
Besonders geeigente Salze der Folsäure sind wasserlösliche Salze, insbeson¬ dere Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze.
Bevorzugte Verbindungen aus der Gruppe der Flavine sind Flavinadenin- dinucleotid (FAD), Flavinmononucleotid (FMN).
Ceramide sind als Handelprodukte und als Naturstoffe bekannt und in der Litera¬ tur beschrieben. (z.B. „Römpp Chemie Lexikon", 9. Auflage, Seite 623, Georg Thieme Verlag Stuttgart).
Bevorzugt werden die Haut-Ceramide, insbesondere Ceramid 1, Ceramid 2, Ceramid 3, Ceramid 4/5, Ceramid 6 I und Ceramid 6 II. Sie sind in der Literatur unter diesen Bezeichnungen beschrieben.
Auch die in bekannter Weise in den Alkylketten, z.B. Alkylkettenlangen, variierten Ceramide und Haut-Ceramide, sind Gegenstand der Erfindung.
Besonders bevorzugt werden Ceramid 2 und Ceramid 3 und die daraus abgelei¬ teten, z.B. in den Kettenlängen variierten Verbindungen dieser Grundtypen.
Weiterhin werden die Ceramide der allgemeinen Formeln
-CO-R1
HO-CH2 T-CH-CH-CH=CHR2 (I)
OH und
H πNiN--CUOU--Rrt1
HO-CH2-CH-CH-CH-CH2-R "2 OO
OH OH bevorzugt, worin R1 einen Alkylrest mit 1 bis 24, vorzugsweise 1 bis 10 Kohlen¬ stoffatomen bedeutet und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 22, vorzugsweise 1 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Weiterhin bevorzugte Ceramide sind N-Acyl-sphingosine und Acyl-phytosphin- gosine, beispielsweise solche mit 1 bis 19, insbesondere mit 1 bis 9 Kohlen¬ stoffatomen im Alkylrest der Acylgruppen. Besonders bevorzugt weden
N-Acetyl-sphingosin,
N-Butyryl- sphingosin,
N-Hexanoyl- sphingosin,
N-Octanoyl- sphingosin und die diesen entsprechenden Phyto-sphingosine.
Bevorzugt werden auch
N-Octanoyl-D- sphingosin,
N-Acetyl-D-sphingosin, N-Hexanoyl-D-sphingosin, N-Palmitoyl- sphingosin,
N-Palmitoyl- dihydrosphingosin,
N-Stearoyl- sphingosin,
N-Oleoyl- sphingosin, (cis-9),
N-Lignoceroyl- dihydrosphingosin und
N-Nervonoyl- sphingosin (cis-15).
Besonders bevorzugt werden die D- und die DL-Formen.
Besonders bevorzugte Ceramide sind N-Acyl-sphingosine, N-Acetyl-sphingosin, N-Octanoyl-sphingosin, N-Oleoyl-sphingosin. Besonders bevorzugte Kombinatio¬ nen enthalten Arginin und N-Acetyl-sphingosin oder N-Octanoyl-sphingosin.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen topischen Zuberei¬ tungen können auf an sich üblichen Formulierungsgrundlagen beruhen und zur Behandlung der Haut und kranken Haut im Sinne einer dermatologischen Be¬ handlung oder einer prophylaktischen Behandlung insbesondere mit erfindungs¬ gemäßen kosmetischen Zubereitungen dienen.
Zur Prophylaxe werden die Wirkstoffe verabreicht, um z.B. die Krankheiten oder Manifestationen der Krankheiten zu verhindern oder in der Häufigkeit und Stärke zu mindern.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen oder Formulierungen können wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behand¬ lung der Haut dienen. Sie enthalten z. B. 0,0001 bis 30 Gew.-% bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere aber 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen an den erfindungsgemäßen Wirkstoffen.
Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologi¬ schen Zubereitungen in der üblichen Weise auf die Haut oder erkrankte Hautstel¬ len in ausreichender Menge aufgebracht.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der genannten Wirkstoffe zur Herstellung topischer Zubereitungen für die genannten Verwendungszwecke.
Die erfindungsgemäßen Aminosäuren und/oder ihre Derivate sind vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 - 7,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zubereitung, in den erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen enthalten. Arginin, Ornithin und Citrullin und die Derivate können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, Zubereitungen enthalten dann jedoch besonders bevorzugt I-Arginin in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung.
Folsäure oder ihre Salze und/oder Flavine sind in den erfindungsgemäßen Zube¬ reitungen bevorzugt jeweils in Mengen von 0,0001 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1 ,5 Gew.-% enthalten, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zu¬ bereitung.
Ceramide sind in den erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise in Men¬ gen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere aber 0,1 bis 2 Gew.-% enthalten, je¬ weils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Erfindungsgemäße kosmetische und dermatologische Zubereitungen können in den bekannten verschiedenen Formen vorliegen. So können sie z.B. eine Lö¬ sung, eine Creme, eine Lotion, eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion z.B. vom Typ Wasser-in-ÖI (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), eine multiple Emulsion, beispielsweise vom Typ Wasser-in-ÖI-in-Wasser (W/O/W), ein Gel, ein Pulver, ein Öl, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol darstellen. Es ist auch vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in an sich bekannter Weise in verkapselter Form darzureichen. Besonders bevorzugte Zubereitungen sind Sonnenschutzprodukte und Apres- sun-Produkte. Solche Zubereitungen können IR-, UVA- und/oder UVB-Filter und/oder Pigmente enthalten.
Es ist auch möglich und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, die er¬ findungsgemäßen Wirkstoffe in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung der Haut einzufügen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zube¬ reitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine fär¬ bende Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emul¬ gatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchhaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabili¬ satoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.
Bevorzugt enthalten die Zubereitungen auch Antioxidantien, z.B. in Mengen von 0,001 bis 20 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z.B. die genannten Fette, Öle, Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird. Die Lipidphase kann dabei vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanz¬ gruppe: natürliche, synthetische und/oder partialsynthetische Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizinusöl;
Fette, Wachse und andere natürliche synthetische und/oder partialsyntheti¬ sche Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysi- loxane sowie Mischformen daraus.
gesättigte Verbindungen wie Kohlenwasserstoffe natürlichen oder syntheti¬ schen Ursprungs (Vaseline, Squalan)
Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenen¬ falls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -mo- noethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie insbesondere ein oder meh¬ rere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw. deren Derivate, z.B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose, be¬ sonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole der Ty¬ pen 980, 981 , 1382, 2984, 5984, oder auch der Typen ETD (Easy-to-disperse) 2001, 2020, 2050, jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen untereinan¬ der.
Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwen¬ det. Bei alkoholischen Lösemitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z.B. die genannten Fette, Öle, Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1 ,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorste¬ hend genanntes Öl in Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholi¬ schen Gelen vorzugsweise Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig¬ alkoholischen oder alkoholischen Gelen vorzugweise ein Poly acrylat ist.
Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältern versprühbare Zube¬ reitungen sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen, verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vor¬ teilhaft zu verwenden.
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem Substanzen ent¬ halten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z.B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 ,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtge¬ wicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stel¬ len, die die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schüt¬ zen. Sie können auch als Sonnenschutzmittel für die Haut dienen.
Enthalten die erfindungsgemäßen Emulsionen UVB-Filtersubstanzen, können diese öllöslich oder wasserlöslich sein. Erfindungsgemäß vorteilhafte öllösliche UVB-Filter sind z.B.:
3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyli- den)campher, 3-Benzylidencampher;
4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoe- säure(2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester, 4-Methoxyzimtsäureisopentylester;
Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester, Sa- licylsäure(4-isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester,
Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophe- non, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-me- thoxybenzophenon;
Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäu- redi(2-ethylhexyl)ester, - 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1 '-hexyloxy) - 1 ,3,5-triazin.
Vorteilhafte wasserlösliche UVB-Filter sind z.B.:
Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-suffonsäure wie ihr Natrium-, Kalium¬ oder ihr Triethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst;
Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-me- thoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bor- nylidenmethyl)benzolsurfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)- sulfonsäure und ihre Salze.
Die Liste der genannten UVB-Filter, die in Kombination mit den erfindungsgemä¬ ßen Wirkstoffen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitie¬ rend sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe mit mindestens einem UVB-Filter in einer kosmetischen oder dermato¬ logischen Zubereitung.
Es kann auch von Vorteil sein, erfindungsgemäße Wirkstoffe mit UVA-Filtern zu kombinieren. Beispielsweise sind solche geeignet, die bisher üblicherweise in kosmetischen Zubereitungen enthalten sind. Bei diesen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um Derivate des Dibenzoylmethans, insbesondere um 1-(4*- tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1 ,3-dion und um 1 -Phenyl-3-(4'- isopropylphenyl)propan-1 ,3-dion. Auch diese Kombinationen bzw. Zubereitun¬ gen, die diese Kombinationen enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es können die für die UVB-Kombination verwendeten Mengen eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination der erfin¬ dungsgemäßen Wirkstoffe mit mindestens einem UVA-Filter in einer kosmeti¬ schen oder dermatologischen Zubereitung.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination der erfin¬ dungsgemäßen Wirkstoffe mit mindestens einem UVA-Filter in einer kosmeti¬ schen oder dermatologischen Zubereitung.
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßen Wirkstoffen können auch anorganische Pigmente in den üblichen Mengen enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik zum Schütze der Haut vor UV-Strahlen verwendet werden. Dabei handelt es sich um Oxide des Titans, Zinks, Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen davon, sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die aktiven Agen¬ tien sind. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis von Titandioxid. Bevorzugte Mengen sind 0,001-20 Gew.-%.
Auch diese Kombinationen von UVA-Filter und/oder UVB-Filter und Pigment bzw. Zubereitungen, die diese Kombinationen enthalten, sind Gegenstand der Erfin-
dung. Es können die für die vorstehenden Kombinationen genannten Mengen verwendet werden.
Die Kombinationen mit UV-Filtern und UV-Schutzstoffen und Zubereitungen damit haben die für die Wirkstoffe beschriebenen Wirkungen und können in glei¬ cher Weise verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können einzeln oder als Gemisch mehrerer Wirkstoffe verwendet werden und auch einzeln oder als Gemisch in den Zuberei¬ tungen enthalten sein.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den pH-Wert der erfindungsgemäßen Zu¬ bereitungen z.B. im Bereich von 4 bis 9 einzustellen, insbesondere aber im Be¬ reich pH5 bis pH8.
Gegenstand der Erfindung ist auch das Verfahren zur Herstellung der erfindungs¬ gemäßen Zubereitungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise erfindungsgemäße Wirkstoffe in kosmetische und dermatologi¬ sche Formulierungen einarbeitet. Dies kann z.B. durch Rühren oder Emulgieren geschehen.
Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders ange¬ geben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen oder der jeweiligen Mischung bezogen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen. Die Herstellung erfolgt in an sich bekannter Weise, z.B. indem die Stoffe vermischt oder emulgiert werden, vorteilhaft nachdem separate Fettphasen und Wasserphasen hergestellt wurden, gegebenenfalls auch unter Erwärmung. Die Zubereitungen zeigen eine gute Wirksamkeit gegen die erfindungsgemäßen Krankheiten und eine gute pro¬ phylaktische Wirkung.
Beispiel 1 W/O Creme
Gew.-%
Paraffinöl 10 ,00
Petrolatum 4 ,00
Wollwachsalkohol 1 ,00%
PEG-7 Hydriertes Rizinusöl 3,00
Aluminumstearat 0,40
N-Acetyl-D-Sphingosin 2,00
Glycerin 2,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00
Beispiel 2 W/O Lotion
Gew.-%
Paraffinöl 20,00
Petrolatum 4,00
Glucosesesqiisostearat 2,00
Aluminumstearat 0,40
N-Octanoyl-D-Sphingosin 4,00
L-Arginin 2,00
Vitamin E Acetat 2,00
Vitamin C Palmitat 0,20
Glycerin 5,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00
Beispiel 3 O/W Lotion
Gew.-%
Paraffinöl 8,00
Isopropylpalmitat 3,00
Petrolatum 4,00,
Cetearylalkohol 2,00
PEG-40 Rizinusöl 0,50
Natriumcetearylsurfat 0,50
Natrium Carbomer 0,40
N-Oleoyl-Sphingosin 4,00
L-Arginin 3,00
Glycerin 3,00 α-Tocopherol 0,20
Octylmethoxycinnamat 5,00
Butylmethoxydibenzoylmethan 1 ,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00
Beispiel 4 O/W Creme
Gew.-%
Paraffinöl 7,00
Avocadoöl 4,00
Glycerylmonostearat 2,00
Natnumstearat 1 ,00
L-Arginin 2,00
Glutamin 1 ,00
N-Acetylcystein 2,00
Titandioxid 1 ,00
Natriumlactat 3,00
Glycerin 3,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00
Beispiel 5
Lippenstift
Gew.-%
Hydriertes Rizinusöl 4,00
Ceresin 8,00
Bienenwachs 4,00
Carnaubawachs 2,00
Petrolatum 40,00
N-Acetyl-Phytosphingosin 2,00 ß-Carotin 0,10
Paraffinöl, Pigmente und Farbstoffe ad 100,00
Beispiel 6
Liposomenhaltiges Gel
Gew.-%
Lecithin 6,00
Schibutter 3,00
L-Arginin 2,00
N-Acetyl-D-Sphingosin 2,00
Vitamin A Palmitat 0,20
Biotin 0,08
Natriumeitrat 0,50
Glycin 0,20
Harnstoff 0,20
Natrium PCA 0,50
Hydrolysiertes Kollagen 2,00
Xanthan Gummi 1,40
Sorbitol 3,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00
Beispiel 7
Massagecreme
Gew.-%
Stearylalkohol 2,00
Lecithin 6,00
Petrolatum 4,00
Dimethicon 2,00
N-Acetyl-D-Sphingosin 2,00
Isopropylpalmitat 6,00
Cetearylalkohol 4,00
PEG- 40 Hydriertes Rizinusöl 2,00
L-Arginin 2,00
Glycerin 3,00
Wasser, Konservierungsmittel und Parfüm ad 100,00