1,4-Dihydropyridine zur Anwendung bei der Behandlung von Dermatosen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die neue Anwendung bekannter Dihydropyridine zur Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung von Dermatosen.
Bekannter technischer Hintergrund
In einer Reihe von Patentanmeldungen und Patenten wird die Eignung von Verbindungen verschiedener Substanzklassen zur Behandlung von Hauterkran¬ kungen beschrieben. So sollen sich beispielsweise bestimmte Xanthinderivate (siehe z.B. EP 389 282, EP 267676, EP 260 127, WO 87/04435 und EP 195 496) und bestimmte Imidazo-chinazolinderivate (siehe z.B. US 4,837,239, US 4,690,925, US 4,663,320, EP 212 647, EP 153 152 und EP 116948) zur Be¬ handlung entzündlicher Hauterkrankungen eignen. - In der europäischen Pa¬ tentanmeldung EP-A-296316 werden enantiomer reine 1,4-Dihydropyridine als wirksame Vasodilatoren mit coronartherapeutisehen Eigenschaften beschrie¬ ben.
Beschreibung der Erfindung
Es wurde nun gefunden, daß die unten näher beschriebenen 1,4-Dihydropyri- dine in hervorragender Weise zur Behandlung von Dermatosen geeignet sind.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von 1,4-Dihydropyridinen der Formel I (siehe beiliegendes Formelblatt), worin
Rl 1-6C-Alkyl oder l-4C-Alkoxy-2-4C-alkyl bedeutet,
R2 Wasserstoff, A ino (NH2), 1-6C-Alkyl oder l-4C-Alkoxy-2-4C-alkyl bedeu¬ tet,
R3 1-6C-Alkyl oder l-4C-Alkoxy-2-4C-alkyl bedeutet,
R4 durch R41 und R42 substituiertes Phenyl bedeutet,
R41 Wasserstoff, Hydroxy, Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl,
1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy, ganz oder teilweise durch Fluor substituiertes l-4C-Alkoxy, l-4C-Alkoxycarbonyl , 2-5C-Acyl, Amino oder Mono- oder Di-l-4C-alkylamino bedeutet,
R42 Wasserstoff, Hydroxy, Halogen, Nitro, Cyano, TrifTuormethyl,
1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy, ganz oder teilweise durch Fluor substituiertes l-4C-Al oxy, l-4C-Al oxycarbonyl, 2-5C-Acyl, Amino oder Mono- oder Di-l-4C-alkylamino bedeutet,
El Sauerstoff (0) bedeutet,
E2 geradkettiges oder verzweigtes 1-5C-Alkylen, die Gruppierung
~^CH2^m"E"^CH2^n" oder die GruPPierun9 -A1-0-A2- bedeutet, E Vinylen (-CH=CH-) oder Ethinylen (-C≡C-) bedeutet, m die Zahl I oder 2 bedeutet, n die Zahl 1 oder 2 bedeutet, AI 2-4C-Al ylen bedeutet,
A2 2-4C-Alkylen oder 2C-Alkylenoxy-2C-alkylen bedeutet, R5 und R6 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen Rest der Formel Ia (siehe beiliegendes Formel- blatt) darstellen, worin A -CH2-CH2-C(R7)R8-CH2-CH2-,
-CH2-CH2-CHR9-CH2-CH2- oder
-CH2-CH2-CH2-CHR10- bedeutet, R7 Wasserstoff (H) oder Aryl und R8 Aryl bedeutet, oder R7 und R8 gemeinsam D aryl ethylen bedeuten, R9 Diaryl-l-4C-alkyl bedeutet und RIO Aryl-l-4C-alkyl bedeutet, wobei Aryl für durch Rll und R12 substituiertes Phenyl steht, und wobei Rll und
R12 gleich oder verschieden sind und die Bedeutung Wasserstoff (H),
1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Trif1uormethyl oder gemeinsam Methylendioxy haben, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen zur Herstellung von Arznei¬ mitteln für die Behandlung von Dermatosen.
1-6C-Alkyl ist geradkettig oder verzweigt und bedeutet beispielsweise einen Hexyl-, Neopentyl-, Isopentyl-, Butyl-, i-Butyl-, sec.-Butyl-, t-Butyl-, Propyl-, Isopropyl- oder insbesondere Ethyl- oder Methylrest.
1-4C-Alkyl ist geradkettig oder verzweigt und bedeutet beispielsweise einen Butyl-, i-Butyl-, sec.-Butyl-, t-Butyl-, Propyl-, Isopropyl-, Ethyl- oder insbesondere Methylrest.
l-4C-Alkoxy enthält neben dem Sauerstoffatom einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste. Bevorzugt sind der Methoxy- und der Ethoxyrest.
l-4C-Alkoxy-2-4C-alkyl steht für einen Butyl-, Propyl- oder insbesondere Ethylrest, der durch einen der vorstehend genannten l-4C-Alkoxyreste sub¬ stituiert ist. Bevorzugt ist der Methoxyethylrest.
Halogen im Sinne der Erfindung bedeutet Brom, Fluor und insbesondere Chlor.
Ganz oder teilweise durch Fluor substituiertes l-4C-Alkoxy ist beispiels¬ weise 1,1,2,2-Tetrafluorethoxy, Trifluormethoxy, 2,2,2-Trifluorethoxy oder insbesondere Difluormethoxy.
l-4C-Alkoxycarbonyl enthält neben der Carbonylgruppe einen der vorstehend genannten l-4C-Alkoxyreste.
2-5C-Acyl enthält neben der Carbonylgruppe einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste. Bevorzugt ist der Acetylrest.
Mono- oder Di-l-4C-alkylamino enthält neben dem Stickstoffatom einen oder zwei der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste. Bevorzugt ist Di-l-4C-alkyl- amino, und hier insbesondere Di ethyl-, Diethyl- oder Diisopropylamino.
Geradkettiges oder verzweigtes 1-5C-Alkylen ist beispielsweise Methylen (-CH2-), Ethylen (-CH2-CH2-), Trimethylen (-CH2-CH2-CH2-), Tetramethylen (-CH2-CH2-CH2-CH2-), 1,2-Dimethylethylen [-CH(CH3)-CH(CH3)-], 1,1-Dimethy- lethylen [-C(CH3)2-CH2-], 1,1-Dimethylpropylen [-C(CH3)2-CH2-CH2-], 2,2-Di- methylethylen [-CH2-C(CH3)2-], Isopropyliden [-C(CH3)2~] und 1-Methylethy- len [-CH(CH3)-CH2-].
2-4C-Alkylen steht für Ethylen (-CH2-CH2-), Trimethylen (-CH2-CH2-CH2-) und Tetramethylen (-CH2-CH2-CH2-CH2-), wobei Ethylen bevorzugt ist.
2C-Alkylenoxy-2C-alkylen steht für Ethylen, das durch Ethylenoxy substitu¬ iert ist (-CH2-CH2-0-CH2-CH2-).
Aryl steht für durch Rll und R12 substituiertes Phenyl. Als beispielhafte Arylreste seien genannt die Reste: Phenyl, 4-Methoxyphenyl , 4-Chlorphenyl , 4-Methylphenyl, 4-Fluorphenyl, 3-Fluorphenyl, 3-Chlorphenyl, 2-Chlorphenyl, 3-Methoxyphenyl, 2-Methoxyphenyl , 2-Ethoxyphenyl, 2-Methylphenyl, 3-Chlor- 4-methylphenyl , 3,4-Dichlorphenyl , 3,6-Dichlorphenyl , 2,4-Dimethylphenyl, 2,6-Dimethylphenyl, 3,4-Dimethylphenyl, 3,4-Methylendioxyphenyl, 2-Tri- fluormethylphenyl und 3-Trif1uormethylphenyl .
Diaryl-l-4C-alkyl ist 1-4C-Alkyl, das durch zwei Arylreste substituiert ist. Diaryl-l-4C-alkyl ist insbesondere Diphenylmethyl (Benzhydryl), oder substituiertes Benzhydryl, wie z.B. 4,4'-Difluorbenzhydryl, 4,4'-Dimethyl- benzhydryl, 4,4'-Dimethoxybenzhydryl oder 4,4'-Dichlorbenzhydryl.
Aryl-l-4C-alkyl ist 1-4C-Alkyl, das durch Aryl substituiert ist. Besonders erwähnt seien Benzyl und 4-Chlorbenzyl.
Als Salze kommen alle pharmakologisch verträglichen Salze mit in der phar¬ mazeutischen Industrie üblicherweise verwendeten anorganischen und organi¬ schen Säuren in Betracht. Als solche eignen sich beispielsweise wasserlös¬ liche und wasserunlösliche Säureadditionssalze mit Säuren wie beispielswei¬ se Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefel¬ säure, Essigsäure, Zitronensäure, D-Gluconsäure, Benzoesäure, (2-(4-Hy- droxybenzoyl)-benzoesäure, Buttersäure, Sulfosalicylsäure, Maleinsäure, Laurinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Embonsäure, Stearinsäure, Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure oder 3-Hy- droxy-2-naphtoesäure, wobei die Säuren bei der Salzherstellung - je nach¬ dem, ob es sich um eine ein- oder mehrbasige Säure handelt und je nachdem, welches Salz gewünscht wird - im äquimolaren oder einem davon abweichenden * Mengenverhältnis eingesetzt werden.
Die Arzneimittel werden nach an sich bekannten, dem Fachmann geläufigen Verfahren hergestellt. Als Arzneimittel werden die pharmakologisch wirksa¬ men Verbindungen (= Wirkstoffe) entweder als solche, oder vorzugsweise in Kombination mit geeigneten pharmazeutischen Hilfs- oder Trägerstoffen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Pflastern (z.B. als TTS), Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen eingesetzt, wobei der Wirk¬ stoffgehalt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 95 % beträgt.
Welche Hilfs- bzw. Trägerstoffe für die gewünschten Arzneimittelformu- lierungen geeignet sind, ist dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens ge¬ läufig. Neben Lösemitteln, Gelbildnern, Suppositoriengrundlagen, Tabletten- hilfsstoffen und anderen Wirkstoffträgem können beispielsweise Antioxidan- tien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien, Konservierungsmittel, Lösungsvermittler, Farbstoffe oder insbesondere Per- meationspromotoren und Komplexbildner (z.B. Cyclodextrine) verwendet wer¬ den.
Die Wirkstoffe können oral, parenteral oder percutan in einer Tagesdosis von etwa 0,5 bis etwa 30 mg/kg Körpergewicht, gegebenenfalls in Form mehre¬ rer, vorzugsweise 1 bis 4 Einzelgaben zur Erzielung des gewünschten Ergeb¬ nisses verabreicht werden. Bei einer parenteralen Behandlung können ähnli¬ che bzw. (insbesondere bei der intravenösen Verabreichung der Wirkstoffe) in der Regel niedrigere Dosierungen zur Anwendung kommen. Die Festlegung der jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applikationsart der Wirkstoffe kann durch jeden Fachmann aufgrund seines Fachwissens erfolgen.
Die Anwendung der Verbindungen der Formel I erfolgt insbesondere in Form solcher Arzneimittel, die für eine topische Applikation geeignet sind. Für die Herstellung der Arzneimittel werden die Verbindungen der Formel I und/oder ihre pharmakologisch verträglichen Salze (= Wirkstoffe) vorzugs¬ weise mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen vermischt und zu geeig¬ neten Arzneiformulierungen weiterverarbeitet. Als geeignete Arzneiformu¬ lierungen seien beispielsweise Puder, Emulsionen, Suspensionen, Sprays, Öle, Salben, Fettsalben, Cremes, Pasten, Gele oder Lösungen genannt, in de¬ nen der Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 99 % beträgt.
Als Dermatosen seien beispielsweise entzündliche und allergische Hauter¬ krankungen erwähnt sowie insbesondere solche Hauterkrankungen, die auf einer krankhaft vermehrten Zellneubildung beruhen. So können die Verbin¬ dungen der Formel I beispielsweise zur Verhütung und Behandlung folgender Hauterkrankungen eingesetzt werden: Psoriasis vulgaris, toxisches und al¬ lergisches Kontaktekzem, atopisches Ekzem, seborrhoisches Ekzem, folliku- läre und flächenhafte Pyodermien, endogene und exogene Akne, Akne rosacea sowie andere entzündliche und allergische Hauterkrankungen. Weiterer Gegen¬ stand der Erfindung ist somit die Verwendung von Verbindungen der Formel I
und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen zur Behandlung von solchen Individuen, die an Dermatosen erkrankt sind.
Die geringe calciumkanal-blockierende Aktivität von Verbindungen der Formel I, die in dem vergleichsweise geringen Einfluß dieser Verbindungen auf das cardiovaskuläre System, z.B. auf den Blutdruck und die Herzfrequenz, zum Ausdruck kommt, gestattet den Einsatz von Verbindungen der Formel I und ih¬ ren Salzen in der Humanmedizin als potente Mittel zur Behandlung von Derma¬ tosen, wie beispielsweise der Psoriasis. Im Gegensatz zu den cardiovaskulär ausgeprägt wirksamen Calciumkanalblockern können Verbindungen der Formel I und ihre Salze in therapeutisch wirksamen Dosen ohne Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen auf das cardiovaskuläre System verabfolgt werden.
Eine Ausgestaltung (Ausgestaltung a) der Erfindung ist die Verwendung von
1,4-Dihydropyridinen der Formel I, worin
E2 geradkettiges oder verzweigtes 1-5C-Alkylen oder die Gruppierung
-A1-0-A2- bedeutet, A -CH2-CH2-C(R7)R8-CH2-CH2- bedeutet, R7 Aryl und R8 Aryl bedeutet und Rl, R2, R3, R4, R41, R42, El, AI, A2, R5 und R6 die eingangs angegebenen
Bedeutungen haben, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen zur Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung von Dermatosen.
Eine weitere Ausgestaltung (Ausgestaltung b) der Erfindung ist die
Verwendung von 1,4-Dihydropyridinen der Formel I, worin
E2 die Gruppierung -(CH2) -E-(CH2) - bedeutet und
Rl, R2, R3, R4, R41, R42, El, E, m, n, R5, R6, A, R7, R8, R9 und RIO die eingangs angegebenen Bedeutungen haben, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen zur Herstellung von Arznei¬ mitteln für die Behandlung von Dermatosen.
Eine weitere Ausgestaltung (Ausgestaltung c) der Erfindung ist die Verwen¬ dung von 1,4-Dihydropyridinen der Formel I, worin R7 Wasserstoff (H) und R8 Aryl bedeutet, oder
R7 und R8 gemeinsam Diarylmethylen bedeuten, und
Rl, R2, R3, R4, R41, R42, El, E2, E, m, n, AI, A2, R5, R6, A, R9 und RIO die eingangs angegebenen Bedeutungen haben, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen zur Herstellung von Arznei¬ mitteln für die Behandlung von Dermatosen.
Hervorzuhebender Gegenstand der Erfindung ist die erfindungsgemäße Verwen¬ dung von Verbindungen der Formel I, worin Rl 1-4C-Alkyl bedeutet, R2 1-4C-Alkyl bedeutet, R3 1-4C-Alkyl bedeutet,
R4 durch R41 und R42 substituiertes Phenyl bedeutet, R41 Wasserstoff, Chlor oder Nitro bedeutet, R42 Wassertoff oder Chlor bedeutet, El Sauerstoff bedeutet, E2 Ethylen oder Propylen bedeutet, R5 und R6 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen Rest der Formel Ia darstellen, worin A -CH2-CH2-C(R7)R8-CH2-CH2-,
-CH2-CH2-CHR9-CH2-CH2- oder
-CH2-CH2-CH2-CHR10- bedeutet, R7 Wasserstoff oder Phenyl und R8 Phenyl bedeutet, oder R7 und R8 gemeinsam Diphenylmethylen bedeuten, R9 Diphenylmethyl (Benzhydryl) und RIO Benzyl oder 4-Chlorbenzyl bedeutet, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen.
Besonders hervorzuhebender Gegenstand der Erfindung ist die erfindungsge¬ mäße Verwendung von Verbindungen der Ausgestaltungen a, b und c, worin die Substituenten und Symbole die für den hervorzuhebenden Gegenstand der Er¬ findung angegebenen Bedeutungen haben.
Bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist die erfindungsgemäße Verwendung von Verbindungen der Formel I, worin
Rl 1-4C-Alkyl bedeutet,
R2 1-4C-Alkyl bedeutet,
R3 1-4C-Alkyl bedeutet,
R4 3-Nitrophenyl bedeutet,
El Sauerstoff bedeutet,
E2 Ethylen oder Propylen bedeutet,
R5 und R6 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen Rest der Formel Ia darstellen, worin A -CH2-CH2-C(R7)R8-CH2-CH2- bedeutet, R7 Phenyl und R8 Phenyl bedeutet, und ihren pharmakologisch verträglichen Salzen.
Zur erfindungsgemäßen Verwendung besonders geeignete Verbindungen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle 1, in der die entsprechenden Verbindun¬ gen der Formel I (siehe beiliegendes Formelblatt) anhand ihrer Substitu- entenbedeutungen definiert sind (Ph steht für den Phenylrest):
Die Verbindungen der Formel I sind bekannt, beispielsweise aus der EP-A-242829, der EP-A-296316, der DE-OS 3 27742 und der W088/07531.
Pharmakologie
Die Verwendbarkeit der Verbindungen der Formel I für die Behandlung der Psoriasis kann an Kulturen humaner Keratinozyten nachgewiesen werden.
Zur Bestimmung der Wirkung werden zum einen humane Keratinozyten aus der
Präputialhaut Neugeborener nach der 1. Passage in 96-well-Mikrotiterplatten
3 in MCDB153 Medium ausgesät (2 x 10 Zellen/well) und die unten aufgeführte
-10 -5 Verbindung wird in Konzentrationen von 10 bis 10 M zugefügt, Leerkon¬ trollen enthalten lediglich den Lösungsvermittler DMSO (1 %) . Die Inkuba¬ tionsdauer beträgt 11 Tage, dabei erfolgt nach jeweils 2 Tagen ein Medium¬ wechsel mit anschließender erneuter Substanzzugabe.
Zur Bestimmung der Zellneubildungsrate wird nach der von R. Stadler et al., Journal of Investigative Dermatology 93, 532-534, 1989 beschriebenen Metho¬ de mit 4-Methylumbelliferylheptanoat (MUH) für 1 h inkubiert, und an¬ schließend die Fluoreszenzintensität mit einem Titertekfluoroskan gemessen.
Durchgeführt wurden 4 Versuche mit jeweils 4 wells/Konzentration. Nach Aus¬ wertung der Meßergebnisse läßt sich für die Verbindung (-)-l,4-Dihydro-2,6- dimethyl-4-(3-nitrophenyl)-pyridin-3,5-dicarbonsäure-3-methyl-5-[3-(4,4-di- phenyl-1-piperidinyl)-propyl]-ester (= Verbindung Nr. 1) bei 11-tägiger In¬ kubation mit normalen Keratinozyten eine mittlere Hemmkonzentration (IC50)
-8 von 8.8 x 10 M ableiten.
In einem zweiten Zellneubildungstest werden humane transformierte Keratino¬ zyten (HaCat) eingesetzt, die in DMEM Kulturmedium mit einem Zusatz von 10 % Kälberserum kultiviert werden. Zuvor bis zur Konfluenz gewachsene Zel
3 lleenn wweerrddeenn mmiitt TTrrypsin isoliert und in einer Dichte von 40 x 10 in 6-well Platten ausgesät.
Die PrüfSubstanz wird 24 h nach Aussaat zugefügt und die Zeilzahl nach In¬ kubation für weitere 72 h mittels Coulter counter ermittelt. Kontrollen werden ohne weitere Zusätze bzw. mit Zugabe des Lösungsvermittlers Poly- ethylenglykol 400 (0.05 %) inkubiert.
Ausgewertet wurden jeweils 6 wells/Konzentration.
Die Tabelle 2 gibt beispielhaft die Hemmeffekte der Verbindung Nr. 1 auf die Zeilneubildüng humaner transformierter Keratinozyten in Kultur wieder.
Tabelle 2
Einfluß auf das Wachstum humaner transformierter Keratinozyten (HaCat) in Kultur.
Konzentration Zeilzahl (x + SD) % Wachstumshemmung
Kontrolle 324724 ± 10424
Verbindung 1, 10"6 M 128865 + 44660 60 1, 10'5 M 11886 ± 2942 96
Aus diesen Messungen läßt sich für die Verbindung Nr. 1 bei 3-tägiger Inku¬ bation mit transformierten Keratinozyten im Vergleich zur Lösungsmittelkon- trolle eine Hemmkonzentration (IC50) von 0.52 x 10~ M ableiten.