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Das
c-myc-Protein ist ein Mitglied der Helix-Loop-Helix/Leucin-Zipper
(HLH/LZ)-Familie von Transkriptionsfaktoren, das
Heterodimere mit Max bildet (1 – 3).
Im Allgemeinen werden trans-aktivierende Myc:Max-Heterodimere in
proliferierenden Zellen gefunden, während trans-hemmende Mad:Max-Heterodimere in differenzierten
Zellen gefunden werden. Der c-myc-Proteinpegel beeinflusst die Zellproliferation,
Differenzierung und neoplastische Transformation, vermutlich durch Beeinflussen
des Gleichgewichts zwischen Myc:Max- und Mad:Max-Heterodimeren (4).
Wenn das c-myc-Protein überexprimiert
wird oder zu ungünstigen
Zeitpunkten induziert wird, wird dieses Gleichgewicht gestört und die
Zellproliferation und die Differenzierung werden unterbrochen. Beispielsweise
verhindert oder verzögert
die c-myc-Überexprimierung
die Zelldifferenzierung (5, 6). Sie blockiert auch Serumausgehungerte
Zellen vom Eintreten in die G0-Phase des
Zellzyklus und veranlaßt
sie statt dessen, in die Apoptose einzutreten (7). Die c-myc-Überexprimierung ist auch bei
der Tumorbildung bei Versuchstieren und bei humanen Patienten mit Burkitt-Lymphom
beteiligt (8, 9). Diese und andere schädliche Folgen von abnormer
c-myc-Expression zeigen die Wichtigkeit auf, alle Aspekte der c-myc-Genregulation
zu verstehen.
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Das
c-myc-Protein wird durch Phosphorylierung, Protein-Protein-Wechselwirkungen
und Änderungen seiner
Halbwertszeit reguliert (10-12). c-myc-mRNA-Pegel werden transkriptional
und post-transkriptional reguliert, und Änderungen der c-myc-mRNA-Stabilität können große Schwankungen
von c-myc-Proteinpegeln verursachen.
Die c-myc-mRNA-Halbwertszeit beträgt normalerweise nur 10 bis
20 Minuten, kann aber nötigenfalls
um das 3- bis 6-fache
verlängert
werden. Beispielsweise ist die c-myc-mRNA beim Replizieren von fötalen Nager-Hepatozyten,
die reichlich c-myc-mRNA erzeugen, relativ stabil. Sie ist in nichtwachsenden adulten
Hepatozyten, die wenig oder keine c-myc-mRNA enthalten, weitaus weniger
stabil (13, 14). Sie wird jedoch auf ein Mehrfaches hochreguliert
und stabilisiert, wenn adulte Hepatozyten nach einer partiellen
Leberresektion replizieren (15, 16).
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Zwei
cis-arbeitende Sequenzelemente in der c-myc-mRNA tragen zu derer
intrinsischen Instabilität und
eventuell auch zu derer post-transkriptionalen Regulation bei: ein
AU-reiches Element (AURE) im 3'-untranslatierten
Bereich (3'-UTR)
und eine Kodierungsbereichsdeterminante (CRD) von 180 Nukleotiden.
Die CRD kodiert einen Teil der HLH/LZ-Domäne und ist am 3'-Ende des mRNA-Kodierungsbereichs lokalisiert. Vier
Beobachtungen zeigen, wie die c-myc-CRD Funktionen unabhängig von
dem AURE wirkt, um die c-myc-mRNA-Expression
zu beeinflussen. (i) c-myc-mRNA, der ihre CRD fehlt, ist stabiler
als Wildtyp-c-myc-mRNA (17-20). (ii) Die CRD wird bei der post-transkriptionalen
Herunterregulierung von c-myc-mRNA, die auftritt, wenn kultivierte
Myoblasten fusionieren, um Myotuben zu bilden, benötigt (20,
21). (iii) Das Einbringen der c-myc-CRD in das Raster (engl. frame)
innerhalb des β-Globin-mRNA kodierenden
Bereichs destabilisiert die normalerweise sehr stabile β-Globin-mRNA
(22). (iv) Die c-myc-CRD ist zur Hoch- und Herunterregulierung der
c-myc-mRNA-Pegel bei transgenen Mäusen, die nach einer partiellen
Leberresektion eine Leberregenerierung erfahren, notwendig (13,
15, 16, 23-25). Zusammengefasst gesagt, beeinflusst die c-myc-CRD
die c-myc-mRNA-Stabilität bei Tieren
und kultivierten Zellen.
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Wir
haben die c-myc-mRNA-Stabilität
und die Funktion von CRD unter Verwendung eines zellfreien mRNA-Abbausystems,
das Polysome aus kultivierten Zellen umfasst, untersucht. Die Polysome
enthalten sowohl Substrate (mRNAs) zum Abbau als auch wenigstens
einige der Enzyme und Kofaktoren, die die mRNA-Stabilität beeinflussen.
Die Polysome werden über
verschiedene Zeiträume
in einem geeigneten Puffersystem inkubiert, und die Abbauraten von
polysomalen mRNAs, wie beispielsweise c-myc, werden durch Hybridierungstests
aufgezeichnet. Dieses System gibt viele Aspekte des mRNA-Abbaus
in intakten Zellen wieder (26-29). Beispielsweise sind mRNAs, die
in Zellen instabil sind, auch in vitro relativ instabil; mRNAs,
die in Zellen stabil sind, sind auch in vitro stabil (26). In Standardreaktionen
wurde polysomgebundene c-myc-mRNA schnell in Richtung von 3' nach 5' abgebaut, wahrscheinlich
durch eine Exonuclease (29). Ein alternativer Abbauweg wurde aktiviert,
als die Reaktionen durch eine der c-myc-CRD entsprechende 180 Nucleotide-umfassende
Richtungsstrang-Konkurrenz-RNA ergänzt wurden. Diese CRD-RNA induzierte
eine endonukleolytische Spaltung innerhalb der c-myc-CRD, was zu einer Destabilisierung
der c-myc-mRNA um das Achtfache führte (30). Diese Wirkungen
schienen spezifisch für
c-myc zu sein. Andere Konkurrenz-RNAs destabilisierten die c-myc-mRNA
nicht, und die c-myc-CRD-Konkurrenz-RNA
destabilisierte andere mRNAs, die getestet wurden, nicht.
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Auf
der Grundlage dieser Beobachtungen stellten wir die Hypothese auf,
dass ein Protein an die c-myc-CRD gebunden war. Wir schlugen ferner
vor, dass dieses Protein die CRD gegenüber einem Endonucleaseangriff
abschirmte, dass die CRD-Konkurrenz-RNA das Protein von der mRNA
abtitrierte, und dass die ungeschützte c-myc-CRD dann von einer
Endonuclease angegriffen wurde. Im Einklang mit diesem Modell entdeckten
wir ein Protein, das in vitro stark an eine c-myc-CRD-32P-RNA-Sonde
bindet (30). Dieses Protein, das c-myc-Kodierungsbereichsdeterminante-bindende
Protein (CRD-BP), wurde anschließend bis zur Homogenität gereinigt
(31). Wir haben dann gefunden, dass das CRD-BP entwicklungsbezogen
reguliert wird, da es in fötalen
und neonatalen Ratten, aber nicht in adulten Tieren, exprimiert
wird (32).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
den nachstehend beschriebenen Beispielen berichten wir das Klonieren
von Maus-CRD-BP-cDNA, einem neuen Mitglied der RNA-Bindungsproteinfamilie.
Wir zeigen außerdem,
dass CRD-BP in vitro an Ribosomen binden kann und dass das meiste
CRD-BP, das in Zellextrakten vorhanden ist, im Cytoplasma lokalisiert
ist und mit Polysomen und Ribosomen assoziiert ist. Diese Beobachtungen
stehen im Einklang mit der Rolle von CRD-BP beim Abschirmen von
polysomaler c-myc-mRNA gegenüber
endonukleolytischem Angriff, was bedeutet, dass CRD-BP dazu beiträgt, dass
c-myc-mRNA erhalten bleibt und es ihr ermöglicht wird, zur Herstellung
von c-myc-Protein verwendet zu werden. Wir vermuten, dass das Blockieren
der CRD-BP-Expression zu der sehr schnellen Zerstörung der
c-myc-mRNA und der nachfolgenden Entleerung von c-myc-Protein der
Zelle führen
könnte.
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Wir
haben auch gezeigt, dass das CRD-BP sowohl in Krebszelllinien, die
im Labor gezüchtet
wurden, als auch in fötalem
Gewebe von Nagern reichlich exprimiert wird (32). Im Gegensatz dazu
ist das CRD-BP in Geweben von adulten Nagern nicht nachweisbar (32).
Wir vermuten, dass diese letztgenannten Beobachtungen im Einklang
mit der Idee stehen könnten,
dass das CRD-BP ein onkofötales
Protein ist – das
heisst ein Protein, das im Fötus
und in Krebszellen der Postnatalperiode, aber nicht in normalen
(nicht-krebsartigen)
Geweben der Postnatalperiode exprimiert wird. Falls dem so ist,
dann sollte CRD-BP in Krebsgeweben, aber nicht in normalen Geweben
in der Postnatalperiode vorhanden sein.
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Die
spezifische, beschränkte
Expression von CRD-BP in krebsartigen Geweben könnte bedeuten, dass CRD-BP
ein potentieller diagnostischer bzw. prognostischer Marker für humanen
Krebs ist. Da CRD-BP anscheinend c-myc-mRNA vor schneller Zerstörung schützt und
da c-myc-Protein für
das Zellwachstum erforderlich ist, könnte ferner das Entfernen von
CRD-BP aus Krebszellen zu deren Wachstumsstillstand oder sogar zu
deren Tod führen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur
Diagnose der Anwesenheit oder Abwesenheit von Krebs bei einem humanen
Patienten, umfassend folgende Stufen: Untersuchen von Patientengewebe
auf die CRD-BP-Expressionsniveaus
und Vergleichen dieses Expressionsniveaus mit einer Kontrolle oder
Untersuchen von Patientenserum auf Antikörper gegen CRD-BP und Vergleichen
dieses Antikörperpegels
mit denen von normalen Kontrollen (vorzugsweise unter Berücksichtigung
von Alter und Geschlecht). Bei der CRD-BP-Expressionsniveau-Kontrolle handelt
es sich vorzugsweise um nicht-krebsartiges Gewebe
aus der gleichen Quelle wie das Testgewebe. Beispielsweise sollte
ein Brusttest vorzugsweise über eine
Brustgewebekontrolle verfügen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Krebs aus der Gruppe bestehend
aus Brustkrebs, Kolonkrebs und Pankreaskrebs ausgewählt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Nachweis von CRD-BP die Stufe
des Homogenisierens von Biopsiegewebe und Erhalten eines rohen Proteinextrakts. Danach
kann man den Extrakt auf den CRD-BP-Pegel prüfen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich auch um ein quantitatives
Verfahren zum Bestimmen des Stadiums von Krebs bei einem humanen
Patienten, umfassend die Stufe des Untersuchens von Patientengeweben
auf das CRD-BP-Expressionsniveau und Korrelieren des Expressionsniveaus
mit der Krankheitsprognose.
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich auch um ein ex vivo-Verfahren
zum Hemmen von Krebszellenwachstum, umfassend den Entfernungs- oder
Erniedrigungsschritt des CRD-BP-Pegels in krebsartigen Zellen.
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Es
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass ein Verfahren zur
Diagnose von humanem Krebs offenbart wird.
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Es
ist ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass ein ex
vivo-Verfahren und
Medikamente zur Hemmung von Krebszellenwachstum offenbart werden.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Bestimmung
der Anwesenheit oder Abwesenheit von Krebs in einem von einem humanen
Patienten entnommenen Gewebe bereit, umfassend folgende Stufen:
a) Prüfen
des Patientengewebes auf das CRD-BP-Expressionsniveau; und b) Vergleichen
des Ergebnisses von Stufe (a) mit dem Expressionsniveau in nicht-krebsartigem Gewebe
aus der gleichen Quelle, wobei ein erhöhtes CRD-BP-Niveau im Patientengewebe im Vergleich
mit dem nicht-krebsartigen Gewebe die Diagnose von Krebs bedeutet.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Bestimmung des Stadiums
von Krebs in einem von einem humanen Patienten entnommenen Gewebe
bereit, umfassend folgende Stufen: a) Prüfen der Patientengewebe auf
die CRD-BP-Expressionsniveaus
und b) Korrelieren des Expressionsniveaus mit der Krankheitsprognose.
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Die
Erfindung stellt ferner ein ex vivo-Verfahren zur Bestimmung der
Anwesenheit oder Abwesenheit eines anti-CRD-BP-Antikörpers im
Serum eines Patienten bereit, umfassend die folgende Stufe: a) Behandeln eines
Patientenserums mit CRD-BP und Bestimmen, ob ein anti-CRD-BP-Antikörper vorhanden
ist.
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Die
Erfindung stellt zusätzlich
ein Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit von CRD-BP
im Serum eines Patienten bereit, umfassend die Stufe:
- a) Behandeln des Patientenserums mit CRD-BP-Antikörper und
Bestimmen, ob CRD-BP vorhanden ist.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung eines Mittels, das zur Beseitigung
oder Absenken des CRD-BP-Pegels in Krebszellen befähigt ist,
bei der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Behandlung
von Krebs bereit. Bei einer solchen Verwendung kann es sich bei
dem Mittel um eine Konkurrenz-RNA, die die Fähigkeit von CRD-BP zum Schützen von
c-myc-mRNA vor einer
schnellen Zerstörung
beseitigen oder verringern kann, handeln. Bei dem Mittel kann es
sich um einen Inhibitor, der das Binden von CRD-BP an c-myc-mRNA-CRD
blockieren und somit die Fähigkeit
des CRD-BP zum Schützen
von c-myc-mRNA vor einer schnellen Zerstörung verringern oder beseitigen
kann, handeln.
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Andere
Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
offensichtlich werden, nachdem ein Fachmann die Beschreibung, Ansprüche und
Zeichnungen geprüft
hat.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER VERSCHIEDENEN ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
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1. Maus-CRD-BP-cDNA und die vorhergesagte
Proteinsequenz (SEQ ID NO: 1 bzw. 2). Die Peptidsequenzen, die nukleären Lagen
und nukleären
Exportsignalen ähneln,
sind durch einfache Unterstreichung bzw. Oberlinien kenntlich gemacht.
Peptidsequenzen, die der RGG-Box und den KH-Domänen ähneln, sind durch den Kasten
bzw. die Doppeltunterstreichungen kenntlich gemacht. Ein Stern zeigt
die Translationsabbruchstelle an und das Polyadenylatsignal ist
einfach unterstrichen. Wir haben nicht schlüssig gezeigt, dass die Translationsstartstelle,
die in der Figur gekennzeichnet ist, korrekt ist oder die einzige
Startstelle ist. Die 5'-UTR
könnte
unvollständig
sein, da die Startstelle der Transkription nicht kartiert worden
ist.
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2. CRD-BP-Alignments mit verschiedenen übereinstimmenden
Sequenzen für
RNA-Bindungsproteine (SEQ ID NO: 3-30). Es werden Alignments von
Maus-CRD-BP (mCRD-BP) mit den RGG-Domänen (A) (SEQ ID NO: 3-9), nukleären Exportsignalen
(B) (SEQ ID NO: 10-16) und KH-Domänen (C) (SEQ ID NO: 17-30)
von anderen RNA-Bindungsproteinen gezeigt. In 2 zeigen
die mit einem Kasten umgebenen Residuen Identität mit oder Konservierung von übereinstimmenden
Sequenzresiduen an. Die Genbank-Hinterlegungsnummern
der Proteine sind folgende: hKOC, U97188; hnRNPK, S74678; Fibrillarin,
X56597; Nucleolin, M60858/J05584; FMRP, S65791; Rev, X58781.
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3.
Immunoblot-Test, der die gemeinsame Wanderung (engl.: co-migration)
von rekombinantem und aus Zellen stammendem CRD-BP zeigt. Die ribosomale
Salzwaschung (RSW) wurde von K562 und NIH/3T3-Zellpolysomen und
von Polysomen, die aus Retikulozyten-Transkriptions-/Translationsreaktionen, die
mit CRD-BP-DNA oder mit Vektor-DNA programmiert waren, isoliert
wurden, hergestellt. Etwa 7,5 × 105 Zelläquivalente
der K562- oder NIH/3T3-RSW oder 3 % der RSW, die von einer 50 μl Translationsreaktion
gewonnen war, wurden auf einem 10 %-igen SDS-PAG einer Elektrophorese
unterworfen und auf eine Membran, die mit anti-CRD-BP-IgY-Antikörper und
danach mit HRP-konjugiertem anti-IgY-Antikörper inkubiert war, übertragen.
Das Signal wurde mit Supersignal-Chemilumineszenz-Reagenzien entwickelt.
Es werden die Positionen des CRD-BP und eines kreuzreagierenden
Proteins (p85) gezeigt. Die Positionen von vorgefärbten Molekulargewichtsmarkern
sind in kDa rechts gezeigt.
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4. Gelretardations-Test, der die spezifische
Bindung von rekombinantem CRD-BP an c-myc-CRD-RNA zeigt. (A) Die
RSW wurde von K562- Zellpolysomen
und von Transkriptions-/Translationreaktionen, die mit CRD-BP-cDNA, Luciferase-cDNA
(Luc) oder mit einer Vektor-DNA programmiert waren, hergestellt. Äquivalente
Volumina (2 μl)
der jeweiligen RSW wurden mit 50 000 cpm synthetischer c-myc-CRD-32P-RNA inkubiert. RNA/Protein-Komplexe wurden
von der freien (ungebundenen) Sonde durch Elektrophorese in einem
6 %-igen nicht-denaturierenden PAG abgetrennt. „OHNE" kennzeichnet eine Gelretardationsreaktion,
zu der kein Protein zugegeben wurde. Die Positionen der CRD-BP/CRD-Komplexe
(GEBUNDEN) und der ungebundenen RNA (FREI) sind links gekennzeichnet.
(B) Konkurrenztest. Die gezeigte RSW wurde mit c-myc-CRD-32P-RNA in Gegenwart oder Abwesenheit von
Puffer (OHNE) oder mit 200-fachem molaren Überschuss von unmarkierter
synthetischer c-myc-CRD-RNA
oder β-Globin-RNA
inkubiert. RNA/Protein-Komplexe wurden dann in einem 6 %-igen nicht-denatuierenden
PAG abgetrennt. Die Positionen der CRD-BP/CRD-Komplexe (GEBUNDEN)
und der ungebunden RNA (FREI) sind links gekennzeichnet.
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5.
Co-Fraktionierung von rekombinantem CRD-BP mit Retikulozyten-Ribosomen und ribosomalen
Untereinheiten. Radiomarkiertes rekombinantes CRD-BP (gefüllte Kreise)
und Luciferase (LUC; offene Kreise) wurden in getrennten Retikulozyten-Translationstests
synthetisiert. Jeder Extrakt wurde dann durch Sedimentation mit
einem 20-40 %-igen linearen Sucrosegradienten fraktioniert. Äquivalente
Mengen jeder Gradientenfraktion wurde mit Elektrophorese mit einem
10 %-igen SDS-PAG und Quantifizierung in einem Phosphorimager auf
radiomarkiertes Protein untersucht. Die Menge von CRD-BP und Luciferase
ist in willkürlichen
Einheiten gegeben. Die Positionen der ribosomalen Untereinheiten,
Monosomen und Polyribosomen wurden durch Messen von A260 und durch
Durchführen
einer Elektrophorese mit einem Teil jeder Fraktion in einem Agarosegel
bestimmt, um die 18S- und 28S-rRNA zu identifizieren.
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6. Co-Fraktionierung von endogenem CRD-BP
mit K562-Zellpolysomen und Fehlen von CRD-BP in Nuklei. Von exponentiell
wachsenden K562-Zellen wurden subzelluläre Fraktionen hergestellt (experimentelle
Verfahren). Gleiche Zelläquivalente
(6 × 105) jeder Fraktion wurden auf einem 10 %-igen
SDS-PAG abgetrennt, auf eine Nitrocellulosemembran übertragen
und mit entweder (A) anti-CRD-BP-IgY oder (B) anti-HSP-90-IgG inkubiert,
gefolgt von einer Inkubation mit Meerrettich-Peroxidase (HRP)-konjugierten
sekundären
Antikörpern.
Immunoreaktive Proteine wurden unter Verwendung von ECL-Reagenzien sichtbar
gemacht. Die Positionen von Molekulargewichtsmarkern in kDa sind
links gezeigt.
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7. Co-Fraktionierung von CRD-BP mit ribosomalen
Untereinheiten aus K562-Zellen. Die Polysome von exponentiell wachsenden
K562-Zellen wurden in Puffer resuspendiert und danach mit 20 mM
EDTA inkubiert, um ribosomale Untereinheiten (60S und 40S) von einander
und von der mRNP zu trennen. Ein Aliquot der Untereinheiten wurde
in einem linearen 5-30 %-igen Sucrosegradienten, der EDTA enthielt,
zentrifugiert. Fraktion 1 ist das obere Ende des Gradienten, Fraktion
18 ist die letzte Fraktion des Gradienten und Fraktion 19 ist das
Pellet, das vom Boden des Zentrifugenröhrchen resuspendiert wurde.
Feld A: Extinktion von jeder Fraktion bei 250 nm. Feld B: RNA, die
aus einem Aliquot jeder Fraktion isoliert war, wurde in einem 1 %-igen
Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen, wobei das Gel mit Ethidiumbromid
gefärbt
war und unter UV-Licht photographiert wurde. Die Positionen der
28S- bzw. 18S-rRNAs aus den großen
und kleinen ribsomalen Untereinheiten sind links gekennzeichnet.
Feld C: Ein Aliquot jeder Fraktion wurde durch Immunoblotting durch
Verwenden von anti-CRD-BP-IgY analysiert. Die immunreaktiven Proteine
wurden durch Verwenden von ECL-Reagenzien sichtbar gemacht. Die
Positionen von Molekulargewichtsmarkern in kDa sind links gezeigt.
Das CRD-BP und das kreuzreagierende p85 sind rechts gekennzeichnet.
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8. Co-Fraktionierung von CRD-BP mit 60S-ribosomalen
Untereinheiten, bestimmt durch Immunopräzipitation mit einem anti-P-Protein-Antikörper. Ein
Aliquot von mit EDTA getrennten K562-Zellpolysomen wurde mit anti-P-Protein- Antikörper (I)
oder mit normalem humanen Serum (N) inkubiert. Die Antikörper-Antigen-Komplexe
wurden immunpräzipitiert
(IP'd) und die IP'd-Proteine wurden
einem Immunoblotting unterzogen und durch Verwenden von anti-P-Protein-IgP (Feld
A) oder anti-CRD-BP-IgY (Feld B) analysiert. Die immunreaktiven
Proteine wurden unter Verwendung von ECL-Reagenzien sichtbar gemacht.
Die Positionen der P-Proteine (P0, P1 und P2) und des
CRD-BPs sind rechts
gekennzeichnet. Die Positionen von vorgefärbten Molekulargewichtsmarkern
in kDa sind links gezeigt. H-Kette (engl.: heavy chain) zeigt die
Kreuzreaktivität
mit der IgG-H-Kette auf der Membran an.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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A. Allgemeines
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Die
Halbwertszeit von c-myc-mRNA wird reguliert, wenn Zellen ihre Wachstumsraten ändern oder
differenzieren. Zwei Sequenzen innerhalb des c-myc-mRNA-Moleküls bestimmen dessen Halbwertszeit,
eine davon im 3'-untranslatierten
Bereich, und die andere im Kodierungsbereich. Ein cytoplasmatisches
Protein, das Kodierungsbereichsdeterminante-bindende Protein (CRD-BP),
bindet in vitro an die Stabilitätsdeterminante des
c-myc-Kodierungsbereichs.
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Auf
der Grundlage von Beobachtungen durch Verwenden eines zellfreien
mRNA-Abbau-Systems schlagen wir vor, dass CRD-BP, wenn es an das
mRNA gebunden ist, die mRNA gegen endonukleolytischen Angriff abschirmt
und dadurch die mRNA-Halbwertszeit verlängert. Wir beschreiben hiermit
die Klonierung und weitere Charakterisierung von Maus-CRD-BP, einem
Protein mit 577 Aminosäuren,
das vier hnRNP-K-Homologiedomänen,
eine RGG-RNA-bindende
Domäne
und nukleäre
Import- und Exportsignale enthält.
Das CRD-BP ist einem
humanen Protein, das bei bestimmten humanen Krebsarten überexprimiert
wird, ähnlich. Rekombinantes
Maus-CRD-BP bindet spezifisch an c-myc-CRD-RNA in vitro und reagiert
mit Antikörpern
gegen humanes CRD-BP.
In vitro-translatiertes CRD-BP bindet in Abwesenheit von c-myc-mRNA
an Ribosomen, und in Zelllysaten ist ein großer Teil des CRD-BP an Ribosomen
gebunden.
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Nachstehend
beschreiben wir auch vorgeschlagene Verfahren der vorliegenden Erfindung.
Bei einer Ausführungsform
schlagen wir ein Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit
von Krebs in einem humanen Patienten vor, umfassend die Schritte
des Untersuchens von Patientengewebe auf die CRD-BP-Expressionsniveaus
und Vergleichen dieses Ergebnisses mit einer Kontrollprobe und/oder
Untersuchen von Patientenserum auf Antikörper gegen CRD-BP und Vergleichen
dieses Antikörperpegels
mit dem von normalen Kontrollen (vorzugsweise unter Berücksichtigung
von Alter und Geschlecht). Bei der Kontrollprobe für das CRD-BP-Expressionsniveau
in Geweben handelt es sich vorzugsweise um ein nicht-krebsartiges Gewebe
aus der gleichen Quelle. Beispielsweise würde man die CRD-BP-Pegel einer
Testprobe aus Brustgewebe mit den CRD-BP-Pegeln von Brustgewebe,
das als nicht-krebsartig bekannt ist, vergleichen.
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Diese
Untersuchung kann folgende Formen zum Untersuchen eines rohen Proteinextrakts
auf den CRD-BP-Pegel annehmen: vorzugsweise durch einen Zwei-Antikörper-Sandwich-Test,
Antigen-Konkurrenz-Test, Antikörper-Abfangtest oder Unterwerfen
des rohen Proteinextraks einem Immunblotting mit einem Antikörper von
CRD-BP. Man kann die Zellen in der Gewebeprobe auch direkt auf Anwesenheit
oder Abwesenheit von CRD-BP mit Hilfe von immunologischen Verfahren,
die Sondieren einer Gewebesektion mit einem Antikörper von
CRD-BP umfassen, oder über
in situ-Hybridisierungsverfahren, die Sondieren einer Gewebesektion
mit einer Nucleinsäuresonde,
die für
CRD-BP spezifisch
ist, umfassen, untersuchen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um ein Verfahren zur
Bestimmung einer Krebserkrankungsprognose.
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Man
kann die CRD-BP-Expressionsniveaus in einer Gewebeprobe eines Patienten
bestimmen und diese CRD-BP-Pegel mit der Krankheitsprognose korrelieren.
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich auch um die Verwendung
von CRD-BP bei immunologischen Tests, um anti-CRD-BP-Antikörper in
Patienseren zu identifizieren und zu quantifizieren. Vorzugsweise
kann man rekombinantes CRD-BP in immunologischen Standardtests verwenden.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich auch um die Verwendung
von anti-CRD-BP-Antikörpern, um
CRD-BP selbst im Serum von Krebspatienten zu identifizieren und
zu quantifizieren.
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Wir
gehen davon aus, dass bestimmte Expressionsniveaus von CRD-BP mit
bestimmten Krebsarten direkt korreliert werden können, und daher vorraussagen
können.
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Wir
schlagen auch ein ex vivo-Verfahren und die Herstellung von Medikamenten
zum Hemmen von Krebszellwachstum durch Entfernen oder Absenken des
CRD-BP-Pegels von krebsartigen Zellen vor. Vorzugsweise handelt
es sich bei diesem Verfahren um bzw. wirkt dieses Medikament durch
das Bereitstellen von Konkurrenz-RNA in der Zelle oder die Verwendung
eines Inhibitors, der das Binden von CRD-BP-Bindung an c-myc-mRNA-CRD
blockiert.
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Mit „CRD-BP" bezeichnen wir vorzugsweise
das Protein, das hier als SEQ ID NO:2 und in der nachstehend genannten
Referenz 30, 31 und 32 beschrieben ist.
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Ein
typischer Weg zum Erhalten eines CRD-BP-Antikörpers ist es, große Mengen
von rekombinatem CRD-BP in entweder bakteriellen Zellen, Hefezellen
oder Insektenzellen, die mit dem Baculovirus infiziert sind, herzustellen.
Dieses Protein wird dann Kaninchen, Schafen oder Ziegen injiziert,
um einen polyklonalen Antikörper
herzustellen. Epitop-spezifische Antikörper können auch durch Verwenden von
synthetischen Peptiden (8-15 Aminosäuren) als Immunogen hergestellt
werden. Dies sind dem Fachmann bekannte Routineverfahren.
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B. Nachweisen von CRD-BP
in klinischen Proben
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Wir
haben vorhergesagt, dass es sich bei dem CRD-BP um ein onkofötales Protein
handeln könnte. Diese
Hypothese basiert auf unseren Ergebnissen, dass CRD-BP in fötalen Rattengeweben,
aber nicht in normalen Geweben adulter Ratten, exprimiert wird.
Es wird auch in Gewebekulturzelllinien, die neoplastisch sind, exprimiert.
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Nachstehend
zeigen wir in den Beispielen, dass CRD-BP in Tumorgewebe bedeutend
reichlicher als in einem normalen adulten Gewebe vorhanden ist.
Deshalb stellen wir uns vor, dass die Anwesenheit von CRD-BP in
Biopsieproben anzeigt, dass die Proben Tumorzellen enthalten. Wir
stellen uns vor, dass die Anwesenheit von CRD-BP Neoplasien anzeigt
und ein prognostischer und diagnostischer Indikator sein kann.
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Es
gibt viele mögliche
Nachweissysteme für
CRD-BP. Das beste System wird von den folgenden Variablen abhängen: der
Menge von exprimiertem CRD-BP im Tumorgewebe, der Spezifität und der
Bindungskraft der Antikörper
für CRD-BP, und dem Ausmaß der Kreuzreaktivität der Antikörper mit
anderen Proteinen neben CRD-BP. Nachstehend werden verschiedene
mögliche
Nachweissysteme umrissen.
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Wahrscheinlich
ist es am besten sicher zu stellen, dass die Antikörper spezifisch
für CRD-BP
sind. Dies können
wird durch Herstellen von Antikörpern
gegen CRD-BP-Peptide oder durch Verwenden von monoklonalen Antikörpern, die
auf Westernblots nur mit CRD-BP und nicht mit anderen zellulären Proteinen
reagieren, bewerkstelligen.
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1. Nachweis von CRD-BP
durch Verwenden von Proteinextrakten: Biopsiegewebe kann homogenisiert
werden und ein roher Proteinextrakt kann hergestellt werden (Vorschlag).
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a. Beispielhafte Nachweissysteme,
bei denen Antigen oder Antikörper
an einen festen Träger
gebunden ist.
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i. Zwei-Antikörper-Sandwich-Test:
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Ein
monoklonaler Antikörper,
der ein CRD-BP-Epitop erkennt, wird an einen festen Träger, wie
beispielsweise eine Mitrotitervertiefung gebunden. Der Sandwich-Test
könnte
auch mit zwei polyklonalen Antikörpern
funktionieren, sofern jeder Antikörper gegen ein anderes Epitop
im CRD-BP gerichtet ist. Ein Extrakt des Gewebes wird zugegeben
und man läßt CRD-BP,
das im Extrakt vorliegt, an den Antikörper zu binden. Danach wird
ein zweiter monoklonaler Antikörper,
der ein anderes CRD-BP-Epitop erkennt, zugegeben. Der zweite Antikörper kann
mit 125I oder 3H
markiert sein. Die gebundene Menge des markierten Antikörpers stellt
dann ein Maß für die Menge
von CRD-BP, die an den ersten Antikörper gebunden ist, bereit.
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Alternativ
kann ein markierter sekundärer
Antikörper
zur Quantifizierung verwendet werden. Dieser sekundäre Antikörper kann
mit einem Enzym wie beispielsweise Meerrettich-Peroxidase oder mit
einer Sonde wie z. B. Biotin markiert sein. Die Menge des gebundenen
sekundären
Antikörpers
wird dann durch Standardtests nachgewiesen und ist ein Maß für die Menge
von CRD-BP im Gewebeextrakt.
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ii. Antigen-Konkurrenztest:
-
Ein
Anti-CRD-BP-Antikörper
wird an einen festen Träger
wie z. B. eine Mikrotitervertiefung gebunden. Der Gewebeextrakt
wird dann mit gereinigtem, radiomarkiertem CRD-BP gemischt. Wenn
das Gewebe genügend
CRD-BP enthält,
konkurriert dieses CRD-BP mit dem markierten CRD-BP um die Bindung
an den beschränkenden
Antikörper.
Somit ist die Menge von CRD-BP in dem Extrakt umgekehrt proportional
zu der Menge von markiertem CRD-BP, das an die Mikrotitervertiefung
gebunden ist. Wir kennen die Nucleinsäuresequenz des humanen CRD-BP-Kodierungsbereichs.
Daher sollten wir in der Lage sein, hoch gereinigtes, radiomarkiertes
CRD-BP durch Verwenden von Bakterien, Hefe oder Insektenzellen herzustellen.
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Prokipcak,
et al. (31) offenbarten ein Verfahren zur Reinigung von CRD-BP.
Wir stellen uns auch ein einfacheres Reinigungssystem vor, das zugegebene
Epitope ausnutzt. Anstatt unmodifiziertes CRD-BP in Bakterien, Hefe
oder Zellen, die mit Baculovirus infiziert sind, herzustellen, könnten wir
Molekulartechnologien verwenden, um eine CRD-BP-komplementäre DNA zu
entwerfen, die ein „Epitop-markiertes"-CRD-BP erzeugt.
Wir könnten
das markierte CRD-BP in Zellen exprimieren und danach das CRD-BP
in einem einzigen Affinitätsreinigungsschritt,
der den Marker ausnutzt, um CRD-BP von allen anderen Zellproteinen
zu trennen, reinigen.
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iii. Antikörper-Abfangtest:
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Der
Gewebeextrakt wird an eine eine Mikrotitervertiefung gebunden. Antikörper wird
zugegeben und die Menge des gebundenen Antikörpers bestimmt. Der Antikörper kann
markiert oder nicht markiert sein. Falls er nicht markiert ist,
wird die gebundene Menge indirekt durch Verwenden von anti-Antikörper-Antikörpern und Nachweisen
davon durch Peroxidase oder Biotinmarkierung wie vorstehend beschrieben
bestimmt.
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b. Exemplarischer Nachweis
von CRD-BP durch Immunoblotting (Western Blotting)
-
Der
Gewebeextrakt wird einer Elektrophorese mit einem denaturierenden
Gel unterworfen, und die Proteine werden auf eine Nitrocellulose-
oder PVDF-Membran übertragen.
Die Membran wird dann mit einem anti-CRD-BP-Antikörper sondiert und die Menge
von gebundenem Antikörper
wird durch eines von einer Vielzahl von Nachweisverfahren durch
Verwenden von markierten anti-Antikörper-Antikörper bestimmt. Der Nachteil
des Western-Blotting
ist, dass es zeitaufwändiger
ist als Tests, bei denen der Proteinextrakt oder der Antikörper an
einen festen Träger
gebunden ist. Der Vorteil ist, dass spezifische Wechselwirkungen
leichter erkannt werden und Artefakte verhindert werden. Die Anwesenheit
von CRD-BP in einem Westerblot wird durch eine Bande im ~68 kDa-Bereich
des Gels angezeigt.
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Wir
stellen uns vor, dass der Test bis zu dem Ausmaß vereinfacht werden könnte, dass
ein Messstäbchen
oder kolorimetrischer Test verwendet werden kann.
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2. Nachweis
von CRD-BP in Zellen durch Immunhistochemie
-
Bei
einem typischen Verfahren wird das Biopsiegewebe in eine dünne Sektion
geschnitten und fixiert und dann durch Verwenden von Standard-immunhistochemischen
Verfahren analysiert. Das Nachweissystem wird von der Menge von
CRD-BP in dem Gewebe abhängen.
Obwohl dieses Verfahren zeitaufwändiger
ist als Verfahren durch Verwenden von Gewebeextrakten, kann die
Immunhistochemie seltene anormale Zellen identifizieren. Beispielsweise
könnte
eine Biopsieprobe hauptsächlich
normale Zellen mit nur kleinen Flecken neoplastischer Zellen enthalten.
Wenn die neoplastischen Zellen CRD-BP exprimieren, können sie
durch Immunhistochemie durch Verwenden von CRD-BP-spezifischen Antikörpern sichtbar
gemacht werden.
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3. Nachweis
von CRD-BP in Zellen durch in situ-Hybridisierung
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Bei
einem typischen Verfahren wird das Biopsiegewebe in eine dünne Sektion
geschnitten und fixiert und dann unter Verwendung von Standard-
in situ-Hybridisierungs-Verfahren
mit einer CRD-BP-DNA- oder -RNA-Sonde analysiert. Wie im Fall der
Immunhistochemie ist ein Vorteil des in situ-Hybridisierungs-Verfahrens, dass seltene
krebsartige Zellen inmitten einer Mehrzahl von normalen Zellen nachgewiesen
werden können.
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C. Nachweisen von CRD-BP
oder CRD-BP-Antikörper
in Patientenseren
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Das
CRD-BP ist ein cytoplasmatisches Protein. Deshalb sollte es in der
Regel nicht Immunzellen ausgesetzt sein. Wenn es jedoch in humanen
Tumorzellen überexprimiert
wird und wenn diese Zellen eine Lyse erfahren oder das Protein aus
welchen Gründen
auch immer aus den Zellen austritt, könnte das CRD-BP selbst in Patientenseren
nachgewiesen werden und/oder Antikörper von CRD-BP könnten bei
Patienten mit Tumoren auftreten. Nachweisen von CRD-BP oder von
solchen Antikörpern
in einer kleinen Menge Patientenserum würde ein schnelles und bequemes
Screening für
Krebs bereitstellen. Das vorstehende Kapitel führte Verfahren zum Nachweisen
von CRD-BP aus. Strategien zum Nachweisen von anti-CRD-BP-Antikörpern könnten Verfahren ähnlich denen
zum Nachweisen von CRD-BP in Gewebeextrakten von Biopsiematerial
benutzen. Es gibt viele Wege zum Nachweisen von Antikörpern. Einige
dieser Verfahren, die zum Nachweisen von anti-CRD-BP-Antikörpern in
Patientenserum geeignet sind, sind nachstehend zusammengefasst.
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i. Zwei-Antikörper-Sandwich-Test
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Das
CRD-BP selbst wird in Bakterien-, Hefe- oder Insektenzellen durch
Verwenden von Standardverfahren hergestellt. Dieses rekombinante
CRD-BP wird dann an einen festen Träger, wie z. B. eine Mikrotitervertiefung,
gebunden. Das Patientenserum wird zugegeben und dem anti-CRD-BP-Antikörper im
Serum wird erlaubt, an das CRD-BP binden. Die Platten werden dann
ausgiebig gewaschen und ein zweites anti-humanes Serum wird zugegeben.
Der zweite Antikörper
kann mit 125I oder 3H
oder mit einem Fluoreszenzmarker markiert sein. So stellt die Menge
des gebundenen markierten Antikörpers
ein Maß für die Menge
von anti-CRD-BP-Antikörper,
die an das rekombinante CRD-BP auf der Platte gebunden ist, bereit.
Alternativ kann ein markierter sekundärer Antikörper zur Mengenbestimmung verwendet
werden. Dieser sekundäre
Antikörper
kann mit einem Enzym wie z. B. Meerrettich-Peroxidase, oder mit
einer Sonde, wie z. B. Biotin, markiert sein. Die Menge von gebundenem
sekundären
Antikörper
wird dann durch Standardtests nachgewiesen und ist ein Maß für die Menge
von anti-CRD-BP-Antikörper
im Serum des Patienten.
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ii. Antikörper-Abfangtest
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Das
Patientenserum wird an einen festen Träger, wie z. B. eine Mikrotitervertiefung,
gebunden. Danach wird das radiomarkierte, rekombinante CRD-BP zugegeben.
Nichtgebundenes CRD-BP wird von der Platte abgewaschen und die Menge
von gebundenem Antigen wird gemessen. Das radiomarkierte CRD-BP kann
in vivo in Bakterien oder Hefe durch Verwenden von 35S
oder in vitro mit radioaktivem Iod markiert werden.
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D. Ex vivo-Behandlung
von Krebs und Medikamente zur Behandlung von Krebs durch Entfernen
von CRD-BP aus den Krebszellen
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Die
Grundidee der vorliegenden Erfindung steht hauptsächlich auf
der Grundlage zweier Vorstellungen: dass CRD-BP die c-myc-mRNA in
Zellen stabilisiert und dass CRD-BP postnatal in Tumorzellen, aber nicht
in normalen Zellen, exprimiert wird. Als Ergebnis wird c-myc-mRNA
in Tumorzellen überexprimiert
oder unangemessen exprimiert. Wenn das CRD-BP entfernt werden könnte, würde c-myc-mRNA
destabilisiert. Wenn c-myc-mRNA für das Wachstum oder die Lebensfähigkeit
von Tumorzellen essentiell wäre,
würden
die Tumorzellen zu wachsen aufhören
oder absterben. Die Selektivität
wäre gewährleistet,
wenn das CRD-BP vorwiegend in Tumorzellen exprimiert werden würde.
-
Zwei
Herangehensweisen zum Eingreifen in die Wechselwirkung von CRD-BP
mit c-myc-mRNA sind bevorzugt:
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1. Genmanipulation
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Die
Art und Weise wie wir c-myc-mRNA in unserem zellfreien mRNA-Abbausystem destabilisiert
haben war, überschüssige Konkurrenz-RNA
zu den Reaktionen zuzugeben. Die RNA enthält die 180 Nucleotide der c-myc-mRNA-Kodierungsbereichsdeterminante
(CRD). Es wird vermutet, dass die Konkurrenz-RNA das CRD-BP von
der c-myc-mRNA abtitriert. Als Ergebnis wird die CRD der c-myc-mRNA
nicht mehr durch das CRD-BP abgeschirmt und die mRNA wird durch
eine Ribonuclease rasch abgebaut.
-
Um
eine ähnliche
Strategie in intakten Zellen zu benutzen, wäre es nötig, Genmanipulationsverfahren anzuwenden,
um c-myc-mRNA-CRD-RNA in dem betroffenen Gewebe oder Organ zu überexprimieren.
Man könnte
DNA, die fähig
ist, CRD-Konkurrenz-RNA in dem Gewebe oder Organ zu exprimieren,
einführen.
Alternativ könnte
es machbar sein, eine Ribonuclease-resistente, langlebige Form von
CRD-RNA einzuführen.
Es ist wichtig anzumerken, dass Spezifität erreicht werden kann, wenn
die Target-Krebszellen CRD-BP exprimieren, während es nicht-krebsartige
Zellen nicht exprimieren. Unter diesen Umständen hätte die Konkurrenz-CRD-RNA
nur auf die Krebszellen eine zerstörende Wirkung.
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2. Verwendung eines Inhibitors,
der das Binden von CRD-BP an die c-myc-mRNA-CRD hemmt.
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Wir
vermuten, dass das CRD-BP in einer solchen Weise gefaltet ist, dass
es fähig
ist, ein bestimmtes Segment der c-myc-mRNA zu erkennen, nämlich das
CRD-RNA-Segment. Man könnte
Peptide oder Nucleoinsäureanaloga
oder andere Verbindungen entwerfen, die an das CRD-BP binden, um
seine Fähigkeit
zur Wechselwirkung mit c-myc-mRNA in den Zellen zu hemmen. Das ähnelt Strategien,
die in der pharmazeutischen Industrie in Betracht gezogen werden,
in der Hoffnung, antivirale Verbindungen mit der Fähigkeit
in Zellen einzudringen und mit viral-abstammenden Proteinen und
Nucleinsäuren
zu wechselwirken, zu entwerfen. Die Protease-Inhibitoren, die bei
HIV-infizierten Patienten verwendet werden, sind ein Beispiel eines
solchen Arzneimittels, das gegen ein spezifisches virus-kodiertes
Produkt gerichtet ist.
-
BEISPIELE
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A. Experimentelle Verfahren
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Zelllinien und Herstellung
von subzellulären
Fraktionen.
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Alle
Zelllinien wurden von der American Type Culture Collection (Rockville,
MD) erhalten. K562-humane
Erythroleukämiezellen
wurden in einem RPMI-1640-Medium, das 10 %-iges Kälberserum
und einen Penicillin/Streptomycin-Mix enthielt, kultiviert. NIH/3T3-Zellen
wurden in DMEM (4,5 g/l Glucose), das 10-%iges Kälberserum und Antibiotika enthielt,
aufgezogen. Alle Antibiotika und Seren wurden von Gibco/BRL Life
Technologies bezogen.
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Subzelluläre Fraktionen
wurden wie folgt hergestellt. Alle Stufen, die nach dem Ernten der
Zellen folgten, wurden bei 4 °C
durchgeführt.
Die Zellen wurden in 1-Liter-Rührkolben
bis zu einer Dichte von 3-5 × 105 Zellen/ml aufgezogen. Sie wurden geerntet,
durch niedrigtourige Zentrifugation gesammelt und drei mal mit kaltem
F12-Medium ohne Serum gewaschen. Das Zellpellet wurde bei einer
Dichte von 1,5 × 107 Zellen/ml mit Puffer A (1 mM Kaliumacetat,
1,5 mM Magnesiumacetat, 2 mM DTT, 10 mM Tris-Cl, pH-Wert 7,4), der
100 mM EGTA, 100 mg/ml PMSF und 2 mg/ml von jeweils Aprotinin, Leupeptin
und Pepstatin A (alle von Sigma) enthielt, resuspendiert. Die Zellen
wurden mit 30-40
Schlägen
eines Dounce Homogenisierers lysiert und das Lysat wurde 10 Minuten
bei 20 000 × g
zentrifugiert, um die Nuklei und andere Organellen zu pelletieren.
Der Überstand
(S20) wurde über
ein Kissen von 30 %-iger (Gew./Vol.) Sucrose, die in Puffer A gelöst war,
geschichtet und 2,5 Stunden bei 130 000 × g zentrifugiert, um die Polysome
zu pelletieren. Der Überstand
(S130) über
dem Sucrosekissen wurde geerntet und das polysomale Pellet in Puffer
A, der PMSF, Leupeptin, Pepstatin A und Aprotinin enthielt, resuspendiert.
Das S20-Pellet (rohe Nuklei) wurde einmal mit Puffer A gewaschen
und zentrifugiert, und das nukleäre
Waschungsmaterial im Überstand
wurde geerntet und aufbewahrt. Die pelletierten, gewaschenen Nuklei
wurden dann in 300 μl
Puffer B (1,5 mM MgCl2, 140 mM NaCl, 20
Glycerin, 10 mM Tris-Cl, pH-Wert 8,0) aufgenommen und durch Zusetzen
von 2,7 ml Puffer C (5,0 % SDS, 10 % Glycerin, 5 % β-Mercaptoethanol,
62,5 mM Tris-Cl, pH-Wert 6,8) lysiert. Der Extrakt wurde dann 10-mal
durch eine 18-er Nadel geführt
und 15 Minuten gekocht. Um die ribosomale Salzwaschlung (RSW) sowohl
von den Gewebekulturzellen als auch von den Retikulozyten-Translationsreaktionen
zu isolieren, wurde ein Aliquot von Polysomen 20 Minuten bei 4 °C mit 1 M
NaCl in Puffer A inkubiert, gefolgt von einer 2,5-stündigen Zentrifugation
bei 130 000 × g,
um die mit Salz gewaschenen Polysomen wieder zu pelletieren (26).
Glycerin wurde auf 10 % zu dem Überstand
(RSW) über
dem Sucrosekissen zugegeben, und die mit Salz gewaschenen Polysomen
wurden in Puffer A, der die Proteaseinhibitoren enthielt, resuspendiert.
Alle Fraktionen wurde bei –70 °C aufbewahrt.
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Proteinreinigung und Mikrosequenzierung.
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Das
humane c-myc-CRD-BP wurde von der K562-Zell-RSW wie in (31) beschrieben
gereinigt. Zwei unabhängige
Präparationen
von CRD-BP aus verschiedenen RSW-Isolierungen wurden für die vorliegende Untersuchung
mikrosequenziert. Die erste Sequenz wurde an der Protein Sequence
and Peptide Synthesis Facility of the University of Wisconsin Biotechnology
Center (Madison, WI) bestimmt. Die zweite Sequenz war von der ersten
verschieden, überlappte
nicht und wurde an den Keck Laboratories, Yale University (New Haven,
CT) bestimmt. Die zweite Sequenz wurde zur Herstellung von PCR-Primern
verwendet.
-
Klonieren von Maus-CRD-BP-cDNA
-
1. CRD-BP-cDNA-Klonierung.
-
Zuerst
stellten wir eine humane CRD-BP-cDNA her und verwendeten ihre Sequenz,
um Maus-CRD-BP-cDNA zu identifizieren. DNA-Oligomere wurden durch
die Nucleic Acid Sequence and Oligomer Synthesis Facility of the
University of Wisconsin Biotechnology Center (Madison, WI) oder
durch GIBCO-BRL Life Technologies (Grand Island, NY) synthetisiert.
Eine K562-(Human)-Zell-cDNA-Lambda-Genbank (Clontech, Palo Alto,
CA) wurde zuerst mit einer degenerierten PCR durchgemustert (engl.:
screened), um eine 45 bp große
DNA-Sequenz auf der Grundlage von 15 Aminosäuren der zweiten CRD-BP-Peptidsequenz
zu amplifizieren. Die folgenden Primer wurden verwendet: 5'-GTBAAYGARYTBCARAA-3' (kodierend) (SEQ ID NO: 31) und 5'-GGVACVACVACYTCDGC-3' (nicht-kodierend) (SEQ ID NO: 32).
Die Bedingungen waren 30 Zyklen, 30 Sekunden 94 °C, 30 Sekunden 45 °C, 1 Minute
72 °C, AMPLITAQ
DNA Polymerase (Perkin Elmer). Die PCR-Produkte von diesen und den
nachfolgenden Reaktionen wurden direkt in pT7 Blue (Novagen, Madison,
WI) zur Sequenzierung, die durch PCR durch Verwenden eines ABI Prism
AmpliTaq FS Dye Terminator Reaction Kit (Applied Biosystems, Inc.)
gemäß Herstellerempfehlungen
durchgeführt
wurde, subkloniert. Ein 45 bp-Produkt, das die erwartete 15 Aminosäure-Sequenz
kodiert, wurde auf diese Weise isoliert. Die gleiche cDNA-Genbank
wurde dann für
eine nicht-degenerierte PCR mit einem CRD-BP-spezifischen Kodierungsprimer
aus der Mitte der 45 bp-Sequenz (5'-GCTGCCGTCAAATTCTG-3') (SEQ ID NO: 33)
und einem lambda-spezifischen Primer (5'-TCGACGGTTTCCATATG-3') (SEQ ID NO: 34) unter den folgenden
Bedingungen verwendet: 30 Zyklen, 30 Sekunden 94 °C, 30 Sekunden
50 °C, 3
Minuten 72 °C,
AMPLITAQ DNA Polymerase. Diese Stufe erzeugte eine 227 bp große cDNA.
Die gleiche Genbank wurde dann ausplattiert, in zweifacher Ausfertigung
auf Nitrocellulosefilter übertragen
und durch Hybridisierung mit der 227 bp-32P-DNA
als Sonde durchgemustert. Dieser Schritt erzeugte eine partielle
humane CRD-BP-cDNA von 1069 bp mit einem offenen Leseraster, die
beide Peptide, die durch Sequenzieren der gereinigten CRD-BP erhalten
waren, kodierte. Diese cDNA enthielt nicht den 5'-Teil des Kodierungsbereichs, den 5'-UTR oder den größten Teil
des 3'-UTR.
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Um
das Klonieren des 3'-terminalen
Bereichs zu vervollständigen,
wurde eine schnelle 3'-Amplifikation der
cDNA-Enden (3'-RACE)
durchgeführt.
Das Oligomer Not(dT) (5'-AACCCGGCTCGAGCGGCCGCTTTTTTTTTTTTTTTTTT-3') (SEQ ID NO: 35) und Superscript II
(GIBCO-BRL) wurden gemäß den Herstellerempfehlungen
verwendet, um 0,5 μg
K562-Zell-poly(A) + mRNA revers zu transkribieren. Die cDNA-Matrize wurde
dann unter Verwendung von VENT DNA Polymerase (New England Biolabs)
mit den Oligomeren CRD-BP1 (5'-ACGGCAGCTGAGGTGGTAGTACC-3') (SEQ ID NO: 36)
und NotAdaptmer (5'-AACCCGGCTCGAGCGGCCGCT-3') (SEQ ID NO: 37)
als 5'- bzw. 3'-Primer amplifiziert.
Die Bedingungen waren 1 Zyklus mit 1 Minute 94 °C, gefolgt von 35 Zyklen mit
30 Sekunden 94 °C,
30 Sekunden 60 °C,
1,5 Minuten bei 72 °C.
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2. Klonieren von Maus-CRD-BP-cDNA.
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Die
partielle humane CRD-BP-cDNA, die wie vorstehend beschrieben erzeugt
wurde, wurde verwendet, um Maus-CRD-BP-cDNA
in der EST-Datenbank unter Verwendung des NCBI-Blast-Programms zu identifizieren.
Die größere der
beiden ESTs, AA073514, wurde von Genome Systems, Inc. (St. Louis,
MO) erhalten und wurde sequenziert. Die von ihr kodierte Aminosäuresequenz
war zu 99 % identisch mit der unseres humanen CRD-BP, was zeigt,
dass sie dem Maus-CRD-BP enspricht. Sie enthielt den gesamten 3'-UTR und den größten Teil
des Kodierungsbereichs. Um die 5'-Sequenz
zu verlängern,
wurde ein 5'-RACE
mit einer 17-Tage-alten Maus embryolanen Marathon-Ready-cDNA-Genbank
(Clontech) unter Verwendung einer ADVANTAGE KlenTaq DNA Polymerase
(Clontech) gemäß den Herstelleranweisungen
durchgeführt.
Bei den ersten Reaktionen wurde eine "touchdown PCR" mit den Oligomeren AP1 (Clontech) und
CRD-BP2 (5'-AGGTTCCGTCCTTCCTTGCCAATG-3') (SEQ ID NO: 38)
als 5' bzw. 3'-Primer durchgeführt. Die
Bedingungen waren 1 Zyklus von 1 Minute 94 °C, 5 Zyklen von 10 Sekunden
94 °C, 7,5
Minuten 72 °C,
5 Zyklen von 10 Sekunden 94 °C,
7,5 Minuten 70 °C,
20 Zyklen von 10 Sekunden 94 °C,
7,5 Minuten 68 °C,
10 Zyklen von 10 Sekunden 94 °C,
20 Sekunden 60 °C,
7,5 Minuten 68 °C.
Die DNA-Banden wurden aus einem 1 %-igen Agarosegel ausgeschnitten,
und mit diesen wurde eine zweite PCR durch Verwenden von geschachtelten
(engl.: nested) 5'- und
3'-Primern [Oligomere
AP2 (Clontech) bzw. CRD-BP3 (5'-AACTTCATCTGCCGTTTTGG-5') (SEQ ID NO: 39)]
durchgeführt.
Die Bedingungen waren 1 Zyklus von 1 Minute 94 °C, gefolgt von 25 Zyklen von
15 Sekunden 94 °C,
30 Sekunden 60 °C,
5 Minuten 68 °C.
Da der erzeugte Klon keine Translations-Startstelle oder irgendeinen
5'-UTR enthielt,
wurde eine Maus-BAC-Genbank auf das CRD-BP-Gen durch PCR mit den
Primern CRD-BP4
(5'-CATCAACTGGAGAACCATG-3') (SEQ ID NO: 40)
und CRD-BP5 (5'-GACTGCGTCTGTTTTGTGATG-3') (SEQ ID NO: 41)
durchgemustert. Ein BAC-Klon, der das Maus-CRD-BP-Gen enthält, wurde
von Genome Sytems erhalten. Der Rest des Kodierungsbereichs und
wenigstens ein Teil des 5'-UTR
wurde von diesem BAC-Klon durch Verwenden von Oligomer CRD-BP6 (5'- CTGTAGGAGATCTTGTGCTC-3') (SEQ ID NO: 42)
als Primer sequenziert. Sequenzvergleiche wurden durch Verwenden
von Bestfit- und Gap-Algorithmen der Genetics Computer Group (GCG)
erzeugt. Theoretische Translationen wurden mit dem „GCG Translate
program" durchgeführt.
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In vitro-Translation von
Maus-CRD-BP.
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Ein
Teil des Maus-CRD-BP wurde in pSPUTK (Stratagene, La Jolla, CA)
subkloniert, um den Translationsklon pSPUTK-CRD-BP wie folgt zu
erzeugen: die Mutation einer einzelnen Base (unterstrichen) wurde
in dem 5'-Primer
(5'-CGCACCGCCACCATGACAAGCTTTACATCGG-3') (SEQ ID NO: 43)
durchgeführt,
um eine Ncol-Stelle zum Subklonieren zu erzeugen. Die Mutation ersetzt
ein Asparagin durch eine Asparaginsäure. Der 3'-Primer (5'-ACTGGGATCTGACCCATCCT-3') (SEQ ID NO: 44)
gehörte
zu dem CRD-BP-3'-UTR. Die Bedingungen
waren 1 Zyklus von 1 Minute 94 °C,
gefolgt von 25 Zyklen von 30 Sekunden 94 °C, 30 Sekunden 55 °C, 3 Minuten
68 °C. pSPUTK-CRD-BP,
pSPUTK-Luciferase oder pSPUTK Vektormatrizen wurden unter Verwendung
von TnT® Coupled
Reticulocyte Lysate System (Promega) gemäß den Herstelleranweisungen transkribiert
und translatiert.
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Immunpräzipitation,
Immunblotting und Gelretardationtests.
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Die
Immunpräzipitation
(IP) von 60S-ribosomalen Untereinheiten wurden im Wesentlichen wie
bereits beschrieben (33) durchgeführt. Kurz gesagt wurde humanes
anti-P-Proteinserum (Immunovision) oder normales humanes Serum an
Protein-G-Plus-Sepharosekügelchen
(Oncogene Science) konjugiert. Das anti-P-Proteinserum erkennt drei
Proteine der großen
ribosomalen Untereinheit (P0-38 kDa, P1-19 kDa, P2-17 kDa;
Ref. 34). Die K562-Polysome wurden durch 20 minütige Inkubation mit 20 mM EDTA
bei 4 °C
zu mRNP und ribosomalen Untereinheiten dissoziiert. Protein-G-Plus-Sepharose-konjugierte
Antikörper
wurden dann mit 10 μl der
dissoziierten Polysomen in IP-Puffer (100 mM KCl, 5 mM EDTA, 1 mM
DTT, 0,5 % Triton X-100, 100 μg/ml PMSF,
0,5 % Aprotinin und 2 μg/ml
von jeweils Leupeptin und Pepstatin A, 10 mM HEPES, pH-Wert 7,3)
bei 4°C
für 16
Stunden unter mäßigem Rühren inkubiert.
Die Kügelchen
wurden dreimal 20 Minuten jeweils bei 4 °C mit IP-Puffer gewaschen. Die
gebundenen Proteine wurden durch Resuspendieren der Kügelchen
in Puffer D (2,3 % SDS, 10 % Glycerin, 62,5 mM Tris-Cl, pH-Wert
6,8) und Inkubieren der Kügelchen
von 5 Minuten bei 95 °C
eluiert.
-
Das
Immunblotting wurde wie bereits beschrieben durchgeführt (32).
Bezüglich
CRD-BP handelte es sich bei dem primären Antikörper um ein anti-CRD-BP-IgY
aus Huhn, der gegen das gereinigte humane Protein gebildet wurde
(31, 32), und bei dem sekundären
Nachweisantikörper
handelte es sich um ein Meerrettichperoxidase (HRP)-konjugiertes
Kaninchen-anti-Huhn-IgY (Promega). Bezüglich der ribosomalen P-Proteine
handelte es sich beim Primärantikörper um
humanes anti-P-Proteimnserum (siehe oben), und beim sekundären Nachweisantikörper handelte
es sich um HRP-konjugiertes Ziege-anti-Human-IgG (Promega). Bezüglich des
Hitzeschockproteins-90 (HSP 90) handelte es sich bei dem Primärantikörper um
ein Kaninchen-anti-Maus-HSP-90-polyklonales
IgG (eine freundliche Überlassung
von Dr. Alan, Polen), und bei dem sekundären Nachweisantikörper handelte
es sich um ein HRP-konjugiertes
Ziege-anti-Kaninchen-IgG (Sigma). Die Blots wurden durch verstärkte Chemilumineszenz
(ECL) durch Verwenden von entweder Standard-(Amersham) oder Supersignal ULTRA (Pierce)-Reagenzien
entwickelt. Getrennte Banden wurden mit präimmunen Antikörpern, normalem
humanen Serum oder sekundären
Antikörpern
allein nicht nachgewiesen (Daten nicht gezeigt). Wo gezeigt, wurden
die Blots 30 Minuten bei 50 °C
mit 2 %-igem SDS, 100 mM β-mercaptoethanol,
50 mM K2HPO4, pH-Wert
6,8 gestrippt und dann ausgiebig mit Puffer, der 5 %-ige fettfreie
Trockenmilch enthielt, gewaschen, um das SDS und das β-Mercaptoethanol
zu entfernen. Gelretardationstests wurden wie bereits beschrieben
durchgeführt
(31, 32).
-
Sucrosegradienten-Zentrifugation
und ribosomale RNA-Analyse.
-
Alle
Vorgänge
wurden bei 4 °C
durchgeführt.
Um die CRD-BP-Assoziation an ribosomale Untereinheiten zu analysieren,
wurde ein Aliquot von K562-Zellpolysomen (50 μl) oder eines cytoplasmischen
Lysats (S20; 150 μl)
auf eine Endkonzentration von 20 mM EDTA gebracht. Das Material
wurde mäßig gemischt,
20 Minuten auf Eis belassen, über
einen 10 ml-linearen 5-30 %-igen Sucrosegradienten mit Puffer E
(100 mM KCl, 10 mM Kaliumacetat, 5 mM EDTA, 1 mM DTT, 5 mM HEPES,
pH-Wert 7,3) geschichtet (33), und in einem Beckman SW41.1-Rotor
4 Stunden bei 4 °C,
38 000 rpm (178 000 × g)
zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wurden nacheinander 500 μl-Fraktionen
von dem oberen Ende des Gradienten pipettiert. Das Pellet am unteren
Ende des Röhrchens
wurde in 500 μl
Puffer E, der 5 % Sucrose enthielt, resuspendiert. Die Proteine
wurden mit Methanol und Chloroform vor dem Immunblotting ausgefällt. Von
jeder Fraktion wurde RNA unter Verwendung von TRIzol-Reagens (Gibco/BRL)
gemäß Herstelleranweisungen
isoliert und wurde in einem 1 %-igen Agarosegel, das 10 mM Natriumacetat,
1 mM EDTA, 40 mM MOPS, pH-Wert 7,0 enthielt, einer Elektrophorese
unterzogen. Ribosomale DNA-Banden wurden durch Färben mit Ethidiumbromid (0,05 μg/ml) sichtbar
gemacht.
-
Rekombinantes, 35S-markiertes CRD-BP oder Luciferase wurde
mit Retikulozyten-Extrakten synthetisiert und durch Sucrosegradientenzentrifugation
analysiert, im Wesentlichen wie bereits beschrieben (35) mit geringfügigen Änderungen.
Die Reaktionen (100 μl)
wurden auf Eis gekühlt, über einen
4ml linearen 20-40 %-igen Sucrosegradienten, der 25 mM Kaliumacetat,
1,5 mM Magnesiumacetat, 1 mM DTT, 20 mM Tris-Cl, pH-Wert 7,2 enthielt,
geschichtet und in einem Beckman SW60-Rotor 5 Stunden bei 4 °C, 133 000 × g zentrifugiert.
Die Fraktionen wurden nacheinander vom oberen Ende des Gradienten
pipettiert und jeweils 5 μl
davon wurden auf einem 10 %-igen SDS-PAG einer Elektrophorese unterzogen.
CRD-BP in gesamter Länge
und das Luciferaseprotein wurden durch eine Phosphorlmager-Analyse
durch Verwenden des ImageQuant-Programms
(Molecular Dynamics) quantifiziert. Die ribosomale RNA einer jeden Fraktion
wurde extrahiert, einer Elektrophorese auf einem 1 %-igen Agarosegel
unterzogen und durch Färben
mit Ethidiumbromid sichtbar gemacht.
-
B. Ergebnisse
-
Klonieren der cDNA, die
CRD-BP, ein neues KH-Domäne-RNA-bindendes
Protein, kodiert.
-
In
getrennten Experimenten wurden zwei Präparationen von hoch-gereinigtem
CRD-BP aus den humanen K562-Zellpolysomen isoliert. Jede Präparation
wurde mikrosequenziert, und jede ergab eine andere, nichtüberlappende
Sequenz, wobei es sich bei der ersten um P-A-Q-V-G-A-I-Q/I-G-k/r-I/K-Y/G-Q-X-i/I-k
(SEQ ID NO: 45) und bei der zweiten um -N-E-L-Q-N-L-T-A-A-E-V-V-V-P (SEQ IDNO: 46) handelte.
Kleinbuchstaben zeigen Residuen an, die eine geringere Zuverlässigkeit
als die mit Großbuchstaben
aufweisen. Eine K562-cDNA-Genbank wurde dann mit PCR durch Verwenden
von degenerierten Primern auf Grundlage von Amino- und Carboxylenden
des zweiten Peptids durchgemustert (experimentelle Verfahren). Ein
45 bp-Produkt wurde erzeugt, subkloniert, sequenziert und von ihm
gefunden, dass es die zweite Aminosäuresequenz kodiert. Nachfolgende
PCR-Amplifikation und Genbank-Screening identifizierte eine partielle
humane cDNA von 1069 bp, die ein offenes Leseraster (ORF) enthielt,
der beide Peptidsequenzen, die durch Mikrosequenzieren erhalten
waren, einschloss.
-
Um
unsere Untersuchung der Eigenschaften und Entwicklungsregulierung
des Maus-CRD-BP fortzusetzen, nutzten wir die humane cDNA-Sequenz,
um eine mögliche
Maus-CRD-BP-cDNA zu isolieren (experimentelle Verfahren). Ein Klon,
der wenigstens einen Teil des 5'-UTR,
einen vollständigen
Kodierungsbereich und einen vollständigen 3'-UTR enthielt, wurde erhalten und sequenziert
(1). Zwei AUG-Startkodons im Raster
befinden sich nahe dem 5'-Ende
der cDNA. Wir haben das stromabwärts-AUG
vorläufig
als Translationsstartstelle benannt, da es in eine Sequenz eingebunden
ist, die als Translationsstartsignal bevorzugt ist (36). Im Gegensatz
dazu liegt das stromaufwärts-AUG
nicht innerhalb eines bevorzugten Translationsstartmotivs.
-
Die
vorhergesagte Sequenz der murinen cDNA enthält mehrere KH-Domänen und
eine RGG-Box, wobei es sich um charakteristische Motive, die in
einigen RNA-bindenden Proteinen gefunden werden, handelt. Es gibt
vier KH-Domänen, die
in zwei Paaren von Wiederholungen angeordnet sind (1,
doppelt unterstrichen). Jedes Wiederholungspaar ist durch etwa 30
Residuen getrennt, und die beiden Wiederholungspaare sind durch
78 Residuen getrennt. Die mögliche
RGG-Box (mit einem Kasten versehen) ist stromaufwärts der KH-Domänen angeordnet.
Es gibt zwei mögliche
nukleäre
Exportsignale (überstrichen).
Eines ist ähnlich
demjenigen, das im FMR-RNA-bindenden Protein (FMRP), das mit familiärer Geistesschwäche in Zusammenhang steht
(37-38). Das andere ist ähnlich
dem des HIV Rev-Proteins. Es gibt auch ein mögliches nukleäres Ortssignal
(unterstrichen).
-
Die
RGG-, Nukleärexport-
und KH-Domänen-Bereiche
des CRD-BP sind denjenigen ähnlich,
die in verschiedenen anderen RNA-bindenden Proteinen gefunden wurden
(2). Ferner sind die humanen und murinen
CRD-BP-Sequenzen
einer humanen cDNA, die hKOC, ein Akronym für humanes KH-Domänen-Protein
genannt wird, das bei humanem Krebs überexprimiert wird, ähnlich (2). Das offene Leseraster von hKOC kodiert
ein Protein von unbekannter Funktion, das auf Grund seiner Überexprimierung
in humanem Pankreaskrebsgewebe kloniert wurde (40). Der Maus-CRD-BP-Kodierungsbereich
ist mit dem Kodierungsbereich des humanen CRD-BP auf Nucleinsäure- und
Proteinsequenzebene zu 88,8 % bzw. 99,1 % identisch. Im Vergleich
dazu ist Maus-CRD-BP mit dem hKOC-Kodierungsbereich auf Nucleinsäure- und
Proteinsequenzebene zu 66,6 % bzw. 74,0 % identisch. Auf der Grundlage
dieses Vergleichs und der nachstehend gezeigten Daten schließen wir,
dass unsere cDNA CRD-BP kodiert und nicht das Maus-Homologe des humanen
KOC ist. Weitere Hinweise (nachstehend gezeigt) legen nahe, dass
das CRD-BP und das hKOC Mitglieder einer neuen Unterfamilie der
KH-Domäne-enthaltenden
RNA-bindenden Proteine sind.
-
Vergleich von in vitro-synthetisiertem
CRD-BP mit aus Zellen stammenden CRD-BP.
-
Um
zu bestimmen, ob unser muriner cDNA-Klon CRD-BP mit den erwarteten
Eigenschaften eines c-myc-mRNA-bindenden Proteins in voller Länge kodiert,
synthetisierten wir das Protein in vitro und analysierten es durch
Immunoblotting und Gelretardationtests. Die Retikulozyten-Transkriptions-/Translationsreaktionen
wurden mit CRD-BP-cDNA, die in einen pSPUTK-Vektor subkloniert war, programmiert.
Die CRD-BP-Sequenzen im Subklon begannen mit dem AUG, das als Translationsstartstelle
in 1 bezeichnet ist. Dieser Subklon
enthielt den stromaufwärts-AUG
und innerhalb des Rasters nicht. Der Translationsextrakt wurde durch
ein SDS-PAGE fraktioniert und durch Immunblotting mit einem anti-CRD-BP-Antikörper analysiert.
Ein ~68 kDa großes
Protein aus der cDNA-Translation wurde durch den anti-CRD-BP-Antikörper erkannt
und wanderte nahe an die Positionen der authentischen CRD-BPs aus
humanen (K562)- und Maus-(NIH/3T3)-Zellen (3, Bahnen
1-3). Eine immunreaktive
Bande wurde bei Kontrollbanden, die dem Extrakt, der mit dem pSPUTK-Vektor
(3, Bande 4) oder mit Luciferase-cDNA (Daten nicht
gezeigt) programmiert war, enthielten, nicht beobachtet, was zeigt,
dass der Antikörper
spezifisch das CRD-BP nachweist und nicht ein endogenes, Retikulozyten-Protein.
Deshalb kodiert unsere cDNA CRD-BP. Bei der kreuzreaktiven Bande
(p85), die in den K562- und NIH/3T3-RSW-Bahnen zu sehen ist, handelt
es sich um ein Protein, das bereits beobachtet wurde (32). Seine
Identität
und Funktion sind nicht bekannt. p85 bindet nicht an c-myc-CRD-RNA (32) und
befindet sich in anderen subzellulären Fraktionen im Vergleich
zu CRD-BP (siehe unten).
-
Die
Gelretardationstests wurden durchgeführt, um zu bestimmen, ob rekombinantes
CRD-BP spezifisch an c-myc-CRD-RNA binden könnte. Bei Vorläuferexperimenten
bemerkten wir, das der größte Teil
des rekombinanten CRD-BPs mit Retikulozyten-Ribosomen co-fraktionierte
(siehe unten). Deshalb wurden die Gelretardationstests durch Verwenden
von RSW aus Zellen oder von Retikulozyten-Translationsreaktionen durchgeführt. Die
RSWs wurden mit c-myc-CRD-32P-RNA inkubiert
und die RNA/Protein-Komplexe wurden durch nicht-denaturierende Gelelektrophorese
von freier 32P-RNA getrennt. Ein RNA/Protein-Komplex
wurde mit Protein aus K562-Zellen und aus dem Translationsextrakt,
der mit CRD-BP-cDNA programmiert war, beobachtet (4A,
Bahnen 1 bzw. 2). Diese Komplexe wanderten zu ähnlichen oder zu identischen
Positionen im Gel. Ein RNA/Proteinkomplex wurde mit dem Protein
der Luciferase (Luc)-Kontrollreaktion, der Vektorkontrollreaktion
oder der Kontrollreaktion ohne mRNA (OHNE) nicht beobachtet (4A,
Bahnen 3-5). Deshalb assoziiert das in vitro-synthetisierte CRD-BP,
wie sein Gegenstück
aus Zellen, mit c-myc-CRD-RNA in vitro.
-
Eine
frühere
Arbeit zeigte, dass aus Zellen stammendes CRD-BP nicht an andere
von uns getestete RNA bindet, was nahe legt, dass es eine deutliche
Spezifität
für c-myc-CRD-RNA
aufwies (30, 31). Ein Konkurrenztest wurde durchgeführt, um
zu bestimmen, ob rekombinante CRD-BP ähnliche Spezifität aufweist. RNA-Protein-bindende
Reaktionen enthielten c-myc-CRD-32P-RNA
als Sonde und RSW als Proteinquelle. Die Reaktionen wurden nicht
mit Konkurrenz-RNA oder mit einem 200-fachen molaren Überschuss
von entweder nichtmarkierter c-myc-CRD-RNA oder β-Globin-RNA ergänzt. Die
CRD-BP/CRD-32P-RNA-Komplexe wurden durch Überschuss
von nichtmarkierter CRD-RNA, aber nicht mit β-Globin-RNA (4B),
in Konkurrenz gebracht. Dieses Ergebnis bestätigt weiter, dass diese cDNA
funktionales c-myc-CRD-BP
kodiert.
-
Co-Fraktionierung von
rekombinantem CRD-BP mit Ribosomen in Retikulozyten-Extrakten.
-
Wie
vorstehend ausgeführt,
zeigten Vorläuferexperimente,
dass ein hoher Prozentsatz von rekombinantem CRD-BP mit Retikulozyten-Polysomen
co-sedimentierte. Es war wichtig, dieses Ergebnis zu bestätigen, da
Retikulozyten keine c-myc-mRNA enthalten, wie durch Nothernblotting
bestimmt. Deshalb war es möglich,
dass CRD-BP ähnlich
wie FMRP (33) eine Affinität
für Ribosomen
sogar in Abwesenheit von dem, was wir für seinen natürlichen
mRNA-Liganden halten, aufweist. 35S-Markiertes
CRD-BP_und Luciferase
wurden in Retikulozyten-Extrakten synthetisiert und jeder Extrakt
wurde in einem Sucrosegradienten sedimentiert. Die Fraktionen wurden
gesammelt und mit Gelelektrophorese auf den Ribosomengehalt und
mit Gelelektrophorese und Phophorlmager-Analyse auf das Protein
getestet. Während
die gesamte Luciferase nahe dem oberen Ende des Gradienten sedimentierte
(5, offene Kreise), co-sedimentierte mehr als 95
% des CRD-BP mit
Monosomen und ribosomalen Untereinheiten (gefüllte Kreise). Deshalb kann
CRD-BP in vitro an Ribosomen und ribosomalen Untereinheiten in Abwesenheit
von c-myc-mRNA binden.
-
Lokalisierung von CRD-BP
im Cytoplasma und Co-Fraktionierung mit Ribosomen und ribosomalen
Untereinheiten.
-
Das
CRD-BP ist hauptsächlich
in der cytoplasmatischen Fraktion von K562-Zellextrakten zu finden, und
ein großer
Teil ist mit Polysomen assoziiert (Ref. 31 und nicht gezeigte Daten).
Diese Beobachtung steht im Einklang mit seiner vermeintlichen Rolle
als mRNA-bindendes Protein. Die Menge an CRD-BP pro K562-Zellen übersteigt
jedoch die Menge von c-myc-mRNA um mindestens das 1000-fache (31).
Mehrere Faktoren könnten
zu dem „überschüssigen" CRD-BP in diesen
Zellen beitragen: i) Das CRD-BP könnte neben c-myc mit anderen
mRNAs assoziiert sein. ii) Ein Teil davon könnte mit Ribosomen und/oder
ribosomalen Untereinheiten assoziieren, wie es bei FMRP der Fall
ist (33). Eine Assoziation zwischen CRD-BP und Ribosomen in Zellen
würde mit
der Assoziation von neusynthetisiertem CRD-BP mit Retikulozyten-Ribosomen
in Einklang stehen (5). Zur Zeit laufen Experimente,
um zu bestimmen, ob das CRD-BP in Zellen an c-myc-mRNA gebunden
ist. Um zu bestimmen, wie viel davon mit Zellribosomen und ribosomalen
Untereinheiten co-fraktioniert, und wie viel, wenn überhaupt,
mit Nuklei co-fraktioniert, wurden exponentiell wachsende K562-Zellen
geernetet, lysiert, und in 6 Fraktionen getrennt (experimentelle
Verfahren). Gleiche Zelläquivalente
jeder Fraktion wurden durch Immunblotting mit einem CRD-BP-Antikörper analysiert.
Mindestens 95 % des gesamten Zell-CRD-BPs befand sich in der Polysomfraktion,
und mehr als 90 % dieses CRD-BPs
wurde mit der einsmolaren Salzwaschung eluiert (6A,
RSW). Wenig oder kein CRD-BP wurde in Fraktionen, die Nuklei oder
post-polysomalen Überstand
enthielten, nachgewiesen (6A, Nuklei
bzw. S130). Die Abwesenheit von CRD-BP in diesen Fraktionen konnte
nicht durch nichtunterscheidende Proteolyse während der Probenpräparation
erklärt
werden, da HSP-90 in allen Fraktionen nachgewiesen werden konnte
(6B). Etwas p85 wurde sowohl in den nukleären als
auch in den polysomalen Fraktionen nachgewiesen. Dieses Ergebnis,
in Zusammenhang mit denen, die nachstehend gezeigt werden, erhärten weiter,
dass sich CRD-BP und das kreuzreagierende p85 nicht gemeinsam in
den Zellen anordnen und dass sie funktionell verschiedene Proteine sind.
-
Um
zu bestimmen, ob wenigstens etwas CRD-BP mit ribosomalen Untereinheiten
assoziiert ist, wurden K562-Zellpolysomen durch Zentrifugation gereinigt,
und dann in einem Puffer, der 20 mM EDTA, das Polysome in ribosomale
Untereinheiten und freie mRNP dissoziiert, enthielt, resuspendiert.
Die EDTA-behandelten Polysome wurden dann mit einem Sucrose-Gradienten
fraktioniert. Jede Gradientenfraktion und das Material im Pellet
am Boden des Röhrchens
wurde durch Gelelektrophorese auf den ribosomalen RNA-Gehalt und
durch Immunblotting auf CRD-BP analysiert. Die kleinen ribosomalen
Untereinheiten sedimentierten hauptsächlich in den Fraktionen 6-11,
während
die großen
Untereinheiten in den Fraktionen 10-14 zu finden waren (7, Felder A und B). Das CRD-BP co-sedimentierte
mit den Untereinheiten und wurde auch in dem pelletierten Material,
von dem zu erwarten ist, das es undissoziierte Polysome und Monosome
enthält,
nachgewiesen (7C). Deshalb co-fraktioniert
CRD-BP mit den ribosomalen Untereinheiten in K562-Zellen. Die Natur
der CRD-BP/Untereinheit-Assoziation ist unklar. In Anbetracht des
breiten Fraktionenbereichs von CRD-BP haben wir nicht versucht,
die relativen CRD-BP-Pegel von einer Fraktion zur nächsten zu
quantifizieren.
-
Die
Daten von Gelretardationsgels und RNA-Protein-Bindungsexperimente
zeigen, dass p85 nicht an die c-myc-CRD-RNA bindet (31, 32). 7C zeigt
auch, dass der kleine Anteil von p85, der mit den Polysomen gemeinsam
ausfällt,
nicht an die dissoziierten ribosomalen Untereinheiten gebunden ist.
Vielmehr sedimentiert er am oberen Ende des Gradienten (7C). Ähnliche
Ergebnisse wurden durch Verwenden von rohem cytoplasmatischen Lysat
(S20), das mit EDTA behandelt war, erhalten (Daten nicht gezeigt).
Zusammengefasst lässt
sich sagen, dass p85 mit polyklonalen anti-CRD-BP-Antikörpern reagiert,
aber nicht an c-myc-mRNA bindet (30,31) und in den Zelllysaten nicht
mit dem CRD-BP co-fraktioniert.
-
Um
die Assoziation von CRD-BP mit ribosomalen Untereinheiten durch
Verwenden eines unabhängigen
Verfahrens zu bestätigen,
wurden Immunpräzipitations(IP)-Experimente
unter Verwendung von P-Protein-Antikörpern, die
spezifisch mit an die große
(60S)-Untereinheit assoziierten Proteine reagieren, durchgeführt. Die
K562-Zellpolysome wurden in Gegenwart von 20 mM EDTA in Untereinheiten
dissoziiert und mit anti-P-Antikörperserum
oder normalem humanen Serum immunpräzipitiert. Die immunpräzipitierten
Proteine wurden dann durch Immunoblotting durch Verwenden von Antikörpern gegen
P-Proteine und das CRD-BP analysiert. Die anti-P-Protein-Antikörper immunpräzipitierten
wie erwartet die drei 60S-Proteine (P0,
P1 und P2) (8A,
Bahn I). Keines dieser Proteine wurde durch normales humanes Serum
immunpräzipitiert
(Bahn N). Die anti-P-Protein-Antikörper immunpräzipitierten
auch das CRD-BP (8B, Bahn I). Diese ERgebnisse
bestätigen,
dass das CRD-BP mit den ribosomalen Untereinheiten in K562-Zellextrakten
assoziiert ist.
-
C. Diskussion
-
Es
wird vermutet, dass CRD-BP c-myc-mRNA durch Abschirmen ihres Kodierungsbereiches
vor endonukleolytischem Angriff stabilisiert (22, 30, 31). In dieser
Hinsicht könnte
es dem „iron
response"-Protein ähnlich sein,
das an den 3'-UTR
der Tranferrin-Rezeptor-mRNA bindet und ihn schützt (Übersicht in 41). Das CRD-BP
unterscheidet sich jedoch von dem „iron response"-Protein" und von vielen anderen
mRNA-bindenden Proteinen in wenigstens zwei Punkten. (i) Die meisten
solcher Proteine binden innerhalb des 3'-UTR, während CRD-BP an den c-myc-mRNA-bindenden
Bereich bindet. Es bindet in vitro an keine RNA-Substrate von nichttranslatierten
c-myc-Bereichs (30). Der Kodierungsbereich von c-fos-mRNA enthält ebenfalls
eine mRNA-Halbwertsdeterminante,
die eine Proteinbindungsstelle ist (42). Möglicherweise betrifft die Funktion
der myc- und fos-mRNA-Kodierungsbereichsdeterminanten und ihre entsprechenden
Bindungsproteine die Regulation von myc- und fos-Proteinexpression. (ii) Das c-myc-CRD-BP
wird entwicklungsbezogen reguliert und reichlich im fötalen und
neonatalen Leben, aber nicht in adulten Tieren exprimiert (32).
Möglicherweise
weist CRD-BP eine spezielle Rolle bei der embryonalen/fötalen Entwicklung
auf.
-
Das
CRD-BP enthält
vier KH-Domänen
und eine RGG-Box und co-fraktioniert mit Polysomen und ribosomalen
Untereinheiten. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit seiner Eigenschaft
als RNA-bindendendes Protein, dessen Funktion sich in gewisser Weise
auf Translation und/oder mRNA-Metabolismus bezieht. Das CRD-BP co-fraktioniert
auch mit Ribosomen in Abwesenheit von c-myc-mRNA (5).
Möglicherweise ist
es sowohl an c-myc-mRNA als auch an Ribosomen in intakten Zellen
gebunden. Wenn das der Fall ist, könnte es mit den translatierenden
Ribosomen als ein Reservoir zu der Verwendung, um bei Bedarf an
jedes ungeschützte
c-myc-mRNA-Molekül
binden, mitgetragen werden. Das CRD-BP enthält auch eine mögliche nukleäre Ortssequenz
und zwei mögliche
nukleäre
Exportsequenzen (1 und 2).
Wir wissen nicht, ob CRD-BP zwischen dem Nukleus und dem Cytoplasma
pendelt. Falls es pendelt, scheint es jedoch die meiste Zeit im
Cytoplasma von wachsenden Zellen zu verbringen, da nur wenig von
ihm im Nukleus in „steady
state" gefunden
wird (6).
-
Es
steht mit den vorstehend genannten einzigartigen Merkmalen von CRD-BP
im Einklang, dass CRD-BP und hKOC-Protein eine eigene Unterfamilie
der KH-Domänen-enthaltenden
RNA-bindenden Proteinen darzustellen scheinen. Andere mögliche RNA-bindende
Proteine, einschließlich
des FUSE-bindenden Proteins, P-Element-somatischen Inhbitors und
C. elegans M88.5, gleichen dem CRD-BP darin, dass sie der vier KH-Domänen enthalten(43).
Diese Proteine unterscheiden sich jedoch in mehreren strukturellen
Merkmalen von CRD-BP und hKOC. Die KH-Domänen des P-Element-somatischen
Inhibitors und der FUSE-bindenden Proteine sind in Richtung ihrer
Aminoenden lokalisiert und sind in vier gleich-beabstandeten Wiederholungseinheiten
organisiert. Diese Proteine enthalten auch entweder glycinreiche
oder glutaminreiche Bereiche an ihren Amino- und Carboxy-Enden.
Die Gesamtorganisation der vier KH-Domänen von M88.5 ist sehr ähnlich zu
CRD-BP und hKOC. Sie enthält
zwei Paare von KH-Domänen,
die durch 83 Aminosäuren
getrennt sind. Im Gegensatz zu CRD-BP und hKOC, ist das Aminoende
von M88.5 jedoch glutaminreich und weist keine RGG-Box auf. Das
FUSE-Bindungsprotein enthält
eine Sequenz, die einer RGG-Box gleicht, aber diese Sequenz liegt
zwischen der dritten und vierten KH-Domäne, was bei dem CRD-BP und
hKOC-Protein nicht der Fall ist. Letzlich sind die Sequenzen im
Inneren der KH-Domänen dieser
anderen Proteinr von denen von CRD-BP oder hKOC sehr unterschiedlich.
-
Es
wurden auch mehrere strukturelle und funktionale Ähnlichkeiten
zwischen CRD-BP und FMRP, dem Protein, das durch das FMR1-Gen kodiert
wird, dessen Mutationen für
die häufigste
Form von vererbter Geistesschwäche
verantwortlich ist (44, 45), erkannt. Beide Proteine enthalten KH-Domänen und
eine RGG-Box (37, 38), sowie ein nukleäres Import- und Export-Signal
(39). Beide Proteine assoziieren mit Ribosomen und wahrscheinlich
auch mit mRNA (33, 49, 46). Keines der Proteine ist für die Zelllebensfähigkeit
erforderlich, da die Individuen, die FMRP nicht exprimieren, überleben,
während
völlig
normale adulte Tiere CRD-BP nicht zu einem mit Immunblotting und/oder
Gelretardationstests messbaren Pegel exprimieren (32). Es gibt auch
einige signifikante Unterschiede zwischen FMRP und CRD-BP, insbesondere
bei ihren Expressionsmustern. Beide werden reichlich während des
fötalen
Lebens exprimiert, aber nur FMRP wird in adulten Geweben nachgewiesen
(47-49).
-
Die
strukturellen Merkmale von CRD-BP und seine Entwicklungs-Regulationsmuster
legen nahe, dass es aus folgenden Gründen ein onkofötales Protein
sein könnte:
(i) Es wird nur im fötalen
und neonatalen Leben reichlich exprimiert (32). (ii) Alle Maus-CRD-BP-ESTs,
die sich gegenwärtig
in den Datenbanken befinden, stammen von entweder fötalem Gewebe
oder aus Zelllinien, die embryonale Stammzellen umfassen. Diese umfassen
AA073173 (von einem 13 Tage alten embryonalen Herzgewebe), AA619650
und AA399833 (von einer Präimplantations-Blastocyste),
AA073514 (von der P19-embryonalen
Karzinom-Zelllinie, die mit Retinsäure behandelt wurde), und D76662
und D76781 (von der F9-embryonalen Karzinom-Zelllinie). (iii) Das CRD-BP
wird in vielen Zelllinien exprimiert, die alle neoplastisch oder
präneoplastisch
sind. Es wird zu hohen Pegeln in K562-HeLa und 3T3-Zellen (3 und 4 und nicht gezeigte Daten) und zu niedrigen
Pegeln in anderen Zelllinien wie z.B. HL60, einer humanen promyelozytischen
Leukämiezelle,
und H4IIE, einer Rattenhepatomzelle (Daten nicht gezeigt), exprimiert.
(iv) Es ist ähnlich,
aber nicht identisch, zum hKOC-Protein, das bei Pankreaskrebs und
bei einigen anderen Tumoren überexprimiert
wird (2 und Ref. 40). Wenn es sich bei
CRD-BP ein onkofötales
Protein handelt, würde
es sich in eine wachsende Liste von RNA-bindenden Proteinen, die
die frühe
Entwicklung des Organismus beeinflussen und/oder auf Carcinogenese
einwirken, einreihen. Beispielsweise beeinflussen Mutationen bei
Elav-Proteinen die Drosophila-Entwicklung
(Übersicht
in 50-53), während
Mutationen in anderen RNA-bindenen
Proteinen zu männlicher
Infertilität
oder Geistesschwäche
führen
(44).
-
D. Nachweisen von CRD-BP
in klinischen Proben
-
Humane
Tumorgewebe wurden von Ärzten
und Chirugen des UW-Madison Clinical Cancer Center bereitgestellt.
Die Gewebe wurden homogenisiert und es wurde ein roher cytoplasmatischer
Extrakt hergestellt. Der Extrakt wurde dann durch zweidimensionale
Gelelektrophorese von den Kendrick Laboratories (Madison, WI) fraktioniert.
Nach der Elektrophorese in die zweite Dimension wurden die Proteine
auf PVDF-Membranen überführt und
in unser Labor zurückgebracht.
-
Das
CRD-BP wurde durch Inkubieren der Membranen mit Antikörper für Maus-CRD-BP sichbar gemacht.
Diese Antikörper
kreuzreagieren mit humanem CRD-BP.
-
Die
Ergebnisse sind wie folgt:
- 1. Wir weisen reichlich
CRD-BP in humanem Brustkrebs-, Kolonkrebs- und Pankreaskrebs-Geweben
nach. Wir erwarten ähnliche
Ergebnisse bei anderen nicht-hämatopoietischen
Krebsarten.
- 2. Eine deutlich geringere Menge von CRD-BP wird in einer normalen
humanen Brustgewebeprobe nachgewiesen.
- 3. In mehreren humanen Leukämieproben
wird kein CRD-BP nachgewiesen
-
Unsere
Folgerung aus diesen Untersuchungen ist, dass das CRD-BP in humanen,
nicht-leukämischen Karzinomen überexprimiert
wird.
-
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