-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Neuronen und insbesondere
auf ein Verfahren zur Erhöhung
oder Verstärkung
der Überlebensrate
derselben. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Mittel in
Form von Stoffzusammensetzungen, die für die Erleichterung des Überlebens
von Neuronen geeignet sind.
-
Bibliographische
Einzelheiten zu den Veröffentlichungen,
auf die in dieser Beschreibung mittels Zahlen Bezug genommen wird,
sind am Ende der Beschreibung zusammengefasst. Sequenz-Identifikationsnummern
(SEQ ID Nr.) für
die Nucleotidsequenzen, auf die in der Beschreibung Bezug genommen
wird, sind nach der Literaturliste definiert.
-
Wenn
der Zusammenhang nichts anderes erfordert, soll in der gesamten
Beschreibung das Wort "umfassen" oder Variationen
wie "umfasst" oder "umfassend" implizieren, dass
ein angegebenes Element oder eine ganze Zahl oder eine Gruppe von
Elementen oder ganzen Zahlen mit eingeschlossen ist, aber nicht,
dass irgendein anderes Element oder eine andere ganze Zahl oder
eine andere Gruppe von Elementen oder ganzen Zahlen ausgeschlossen
ist.
-
Es
hat sich gezeigt, dass mehrere lösliche
trophische Faktoren eine Wirkung auf das Überleben von Neuronen in vivo
ausüben.
Viele dieser Faktoren wirken direkt auf das sich entwickelnde Neuron
innerhalb zum Beispiel der Hinterwurzelganglien (DRG). Ein Faktor
von besonderer Bedeutung ist der Nervenwachstumsfaktor (NGF; 1).
Die Wirkungen des NGF werden wenigstens zum Teil durch trkA vermittelt,
den hochaffinen NGF-Rezeptor. Ein anderer Rezeptor, der niederaffine
NGF-Rezeptor p75NGFR, ist ein Rezeptor,
dessen Funktion nur unvollständig
charakterisiert ist. Es hat sich gezeigt, dass der p75NGFR-Rezeptor
die Affinität
von trkA zu NGF erhöht
(12), und Arbeiten von Lee et al. (2) lassen vermuten, dass p75NGFR für
die Entwicklung von sensorischen Neuronen erforderlich ist. Die
Verabreichung von NGF kann zwar ein therapeutisches Potential bezüglich der
Erleichterung des Überlebens
von Neuronen haben, doch ist NGF ein multifunktionelles Molekül, das eine
Reihe von Zielzellen beeinflusst. Es besteht daher ein Bedürfnis nach
einer spezifischen Ansteuerung von neuronalen Zellen.
-
In
Arbeiten, die zur vorliegenden Erfindung führten, strebten die Erfinder
danach, die Funktion von p75NGFR näher zu charakterisieren,
indem sie den Rezeptor in sensorischen Neuronen, die von Hinterwurzelganglien
ausgehen, in verschiedenen Stadien der Entwicklung herunterregulierten.
Die Erfinder fanden überraschend
heraus, dass eine Senkung des Niveaus der p75NGFR-Expression
in sensorischen Neuronen die Überlebensrate
von postnatalen (P) sensorischen Neuronen des zweiten Tags (P2)
in Abwesenheit von exogenem NGF erhöht, obwohl die Herunterregulierung
der p75NGFR-Expression das NGF-vermittelte Überleben von
sensorischen Neuronen im embryonalen (E) Stadium der zielgerichteten
Innervation verhindert.
-
Dementsprechend
betrifft ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Erleichterung des Überlebens
von Neuronen bei einem Tier, wobei das Verfahren das Herunterregulieren
der Expression eines Rezeptors auf den Neuronen für einen
neurotrophen Faktor umfasst, der zum neurotropher-Faktorvermittelten Überleben
von Neuronen befähigt
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird hier beispielhaft dargestellt und beschrieben
anhand des Rezeptors p75NGFR und eines seiner
Effektormoleküle,
d.h. NGF. Dies geschieht jedoch unter der Voraussetzung, dass sich
die vorliegende Erfindung auf alle neurotrophen Rezeptoren erstreckt,
die bezüglich
der Förderung
des Überlebens
von Neuronen, wie es gemäß der vorliegenden
Erfindung bestimmt wurde, analog zu p75NGFR und seinen
Effektormolekülen,
zu denen NGF und BDNF (brain-derived neurotrophic factor) gehören, wirkt.
Neuronen, die von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen
werden, sind solche, die p75NGFR exprimieren oder
die Fähigkeit
zu seiner Expression haben. Der Ausdruck "Erleichterung des Überlebens von Neuronen" soll die Erhöhung oder
Verstärkung
der Überlebensrate
von Neuronen oder die Rettung von Neuronen nach, während oder
vor neurodegenerativen Zuständen,
wie sie mit Krankheit und/oder Verletzungen verbunden sind, umfassen.
Die "Rettung von
Neuronen" umfasst
die Aufrechterhaltung des differenzierten Zustands eines Neurons,
wie zum Beispiel die Aufrechterhaltung des cholinergisch differenzierten
Zustands eines Neurons. Diesbezüglich
stellt daher ein damit zusammenhängender
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Erleichterung
der Rettung von Neuronen bei einem Tier bereit, wobei das Verfahren
das Herunterregulieren der Expression eines Rezeptors auf den Neuronen
für einen
neurotrophen Faktor umfasst, der zur neurotropher-Faktor-vermittelten
Rettung von Neuronen befähigt
ist.
-
Dementsprechend
wird in einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren zur Erleichterung des Überlebens
von Neuronen bereitgestellt, die den Rezeptor p75NGFR bei
einem Tier exprimieren, wobei das Verfahren das Heunterregulieren
der p75NGFR-Expression in diesen Neuronen
umfasst.
-
Zu
den Neuronen, die p75NGFR exprimieren oder
die Fähigkeit
zu seiner Expression haben und die unter die vorliegende Erfindung
fallen, gehören
unter anderem sensorische Neuronen, sympathische Neuronen, cholinergische
Neuronen des zentralen Nervensystems (und insbesondere Neuronen
des basalen Vorderhirns, die bei Alzheimer-Krankheit betroffen sind),
motorische Neuronen und Neuronen des Kleinhirns sowie Neuronen in
der Substantia nigra und im Striatum, die an der Parkinson-Krankheit
beteiligt sind.
-
Vorzugsweise
ist das Tier ein Säuger,
wie ein Mensch, Nutztier (z.B. Schaf, Schwein, Rind, Pferd oder Ziege),
Haustier (z.B. Hund oder Katze), Laborversuchstier (z.B. Maus, Ratte,
Kaninchen oder Meerschweinchen) oder gefangenes Wildtier. Am meisten
bevorzugt ist das Tier ein Mensch.
-
Der
Ausdruck "Herunterregulieren" wird in seiner allgemeinsten
Bedeutung verwendet und umfasst die Senkung der Zahl der Rezeptoren
pro Zelle, die Senkung der Zahl der funktionsfähigen Rezeptoren pro Zelle und/oder
die Blockierung vorhandener Rezeptoren auf einer Zelle. In jedem
Fall führt
die herunterregulierte Expression zu einer erhöhten Überlebensrate von sensorischen
Neuronen. Die Analyse der Expression des p75NGFR-Rezeptors
kann durch jedes zweckmäßige Mittel überwacht
werden, wie unter anderem durch die Verwendung von markierten Antikörpern und/oder
durch eine Analyse der Genexpression.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Erleichterung des Überlebens
von Neuronen im Stadium der zielgerichteten Innervation oder danach.
-
In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
erfolgt das Herunterregulieren auf dem genetischen Niveau durch
Verwendung von Antisense-Nucleinsäuremolekülen. In einer besonderen beispielhaft
erwähnten Ausführungsform
sind die Antisense-Nucleinsäuremoleküle Antisense-Oligonucleotide.
Im Allgemeinen werden kurze Oligonucleotide verwendet, die je nach
ihrer Zielsequenz etwa 5 bis etwa 50 Nucleotide aufweisen. Vorzugsweise
haben die Oligonucleotide eine Länge
von etwa 10 bis weniger als etwa 26 Nucleotide. Vorzugsweise sind
die Antisense-Oligonucleotide auf den 5'-Endteil des p75NGFR-Gens
oder einen Bereich, der das Stopcodon des p75NGFR-Gens
umfasst und/oder daran angrenzt, gerichtet.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich jedoch auch auf größere Nucleinsäuremoleküle, die
in der Lage sind, die mRNA der p75NGFR-Strukturgensequenz
anzusteuern, oder ein Gen, das die p75NGFR-Expression reguliert.
-
Eine
damit zusammenhängende
Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zum Herunterregulieren des niederaffinen
Rezeptors des Nervenwachstumsfaktors (NGF) p75NGFR,
auf einem Neuron, wobei das Verfahren das In-Kontakt-Bringen des
Neurons mit einer wirksamen Menge eines Antisense-Oligonucleotids
gegen das p75NGFR codierende Gen während einer
Zeit und unter Bedingungen, die ausreichen, um die Expression von p75NGFR so weit zu reduzieren, dass das Überleben
des Neurons erleichtert wird, umfasst.
-
Insbesondere
wird ein Verfahren zum Herunterregulieren des niederaffinen Rezeptors
des Nervenwachstumsfaktors (NGF), p75NGFR,
auf einem Neuron bereitgestellt, wobei das Verfahren das In-Kontakt-Bringen
des Neurons mit einer wirksamen Menge eines Antisense-Oligonucleotids
gegen das p75NGFR codierende Gen während einer
Zeit und unter Bedingungen, die ausreichen, um die Expression von
p75NGFR so weit zu reduzieren, dass die Überlebensrate
des Neurons in Abwesenheit von exogen zugeführtem NGF erhöht, verstärkt oder
in anderer Weise erleichtert wird, umfasst.
-
Die
Oligonucleotide sind vorzugsweise chemisch so modifiziert, dass
eine verbesserte oder erhöhte Stabilität in vitro
und/oder in vivo (z.B. gegenüber
der Wirkung von Nucleasen) erleichtert wird und/oder eine orale
Bioverfügbarkeit
ermöglicht
wird, so dass ein Übergang
durch die Blut-Hirn-Schranke ermöglicht und/oder
der therapeutische Index erhöht
wird. Weiterhin kann die chemische Modifikation die Verabreichung an
das betroffene Tier oder nach der Verabreichung den Durchtritt der
Oligonucleotide zum betroffenen Gewebe erleichtern. Zum Beispiel
können
die Oligonucleotide Linker, Marker oder andere Effektormoleküle, wie Transferrin-Rezeptor-Antikörper, tragen.
Besonders bevorzugte Oligonucleotide sind Phosphorothioat-Oligonucleotide,
da Phosphorothioate gegen Nucleasen resistent sind, was zu einer
hohen Stabilität
sowohl in vitro als auch in vivo beiträgt (3). Alternativ dazu können die
Oligonucleotide auch mit lipophilen Gruppen konjugiert (13), mit
meso-Tetracarboxyporphin konjugiert (14), mit Poly-L-lysin konjugiert
(15) oder über
Poly-L-lysin mit einem Protein konjugiert (16) sein. Die Oligonucleotide
der vorliegenden Erfindung können
mit jedem geeigneten Mittel an das betroffene Tier verabreicht werden;
dazu gehören
der intravenöse,
intramuskuläre,
intranasale, rektale, intraperitoneale, intrazerebrale, intrathekale
oder subkutane Verabreichungsweg, auch über Liposomen oder retrograden
Transport oder lokal an Stellen der Schädigung oder Verletzung peripherer
Nerven, wie durch Verwendung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
wie Gel-foam. Da die Oligonucleotide gegenüber dem betroffenen Tier, wenn überhaupt,
nur wenig Toxizität
aufweisen, können
sie in jeder geeigneten Konzentration verabreicht werden, vorausgesetzt,
dass ausreichend viele Antisense-Moleküle die Zielstelle erreichen.
Geeignete Kon zentrationsbereiche sind für die in-vivo-Verwendung etwa
0,01 μM bis > 2000 μM, besonders
bevorzugt etwa 0,05 μM
bis etwa 1500 μM
und ganz besonders bevorzugt etwa 0,1 μM bis etwa 1000 μM. Für die topische
Verwendung, subkutane Verwendung oder lokale Verwendung können ähnliche
Konzentrationen verwendet werden, doch wären auch höhere Konzentrationen für die Behandlung des
Zustands nicht nachteilig.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Oligonucleotid
bereitgestellt, das die Expression von p75NGFR in
Neuronen herunterregulieren kann. Insbesondere kann das Oligonucleotid
der vorliegenden Erfindung die Expression von p75NGFR in
Neuronen so herunterregulieren, dass es nach dem Stadium der zielgerichteten
Innervation zu einer erhöhten,
verstärkten
oder in anderer Weise erleichterten Überlebensrate von Neuronen
kommt.
-
Die
Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung können anhand der Ansteuerung
fast jeden Teils der p75NGFR-mRNA ausgewählt werden,
wobei das bevorzugte Oligonucleotid und die bevorzugte Länge des
Oligonucleotids zu einer Abnahme von wenigstens 30%, besonders bevorzugt
wenigstens 50% und ganz besonders bevorzugt wenigstens 60% oder
mehr bezüglich
des Expressionsniveaus von p75NGFR in Neuronen
führen.
-
Die
bevorzugten Oligonucleotide sind 5'-ACCTGCCCTCCTCATTGCA-3' (SEQ ID Nr. 1),
das den 5'-Endteil
des p75NGFR-Gens (hier auch als "5'-AS" bezeichnet)
ansteuert, und 5'-AGTGGACTCGCGCATAG-3' (SEQ ID Nr. 4),
das den Bereich ansteuert, der das Stopcodon des p75NGFR-Gens
umfasst und/oder daran angrenzt (hier auch als "3'-AS" bezeichnet), einschließlich beliebiger
oder aller Mutanten, Derivate, Homologen oder Analoga davon, die
mit wenigstens einem Teil der p75NGFR-mRNA
hybridisieren oder einen Duplex bilden können. Zweckmäßigerweise
ist das bevorzugte Oligonucleotid ein Phosphorothioat-Oligonucleotid
oder ist in sonstiger Weise chemisch modifiziert, wie es oben erwähnt ist.
-
Dementsprechend
stellt ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Oligonucleotid
bereit:
- (i) das in der Lage ist, die Expression
von p75NGFR in Neuronen herunterzuregulieren;
und
- (ii) das in der Lage ist, unter Bedingungen niedriger Stringenz
mit dem reversen Komplement von SEQ ID Nr. 1 zu hybridisieren; oder
- (iii) das in der Lage ist, unter Bedingungen niedriger Stringenz
mit dem reversen Komplement von SEQ ID Nr. 4 zu hybridisieren.
-
Um
das Stringenzniveau zu definieren, kann zweckmäßigerweise auf Maniatis et
al. (17) auf den Seiten 387-389, worauf hier ausdrücklich Bezug
genommen wird, verwiesen werden, wobei die offenbarten Waschschritte
als Bedingungen hoher Stringenz gelten. Eine niedrige Stringenz
ist hier definiert als 4-6x SSC/0,1-0,5% (w/v) SDS bei 37-45 °C während 2-3
Stunden. Je nach der Quelle und der Konzentration der an der Hybridisierung
beteiligten Nucleinsäure
können
auch alternative Stringenzbedingungen eingesetzt werden, wie Bedingungen
mittlerer Stringenz, als welche hier 1-4x SSC/0,25-0,5% (w/v) SDS
bei ≥ 45 °C während 2-3
Stunden gilt, oder Bedingungen hoher Stringenz, als welche hier
0,1-1x SSC/0,1% (w/v) SDS bei ≥ 60 °C während 1-3
Stunden gilt.
-
Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Erhöhung,
Verstärkung
oder sonstigen Erleichterung der Überlebensrate von Neuronen,
die p75NGFR exprimieren, bereitgestellt,
wobei das Verfahren das In-Kontakt-Bringen
von Neuronen mit einer wirksamen Menge eines Oligonucleotids, das
im Wesentlichen eine Antisense-Sequenz zu wenigstens einem Teil
der p75NGFR-mRNA aufweist, unter ausreichenden
Bedingungen, so dass das Oligonucleotid in die Neuronen eindringt
und die Expression von p75NGFR herunterreguliert,
umfasst. Nach dem Herunterregulieren der p75NGFR-Expression
wird die Überlebensrate
von Neuronen erhöht,
verstärkt
oder in anderer Weise erleichtert. Dies ist in Abwesenheit von exogen zugeführtem NGF
besonders offensichtlich. Vorzugsweise findet das Überleben
der Neuronen im Stadium der zielgerichteten Innervation oder danach
statt.
-
In
einer damit zusammenhängenden
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verzögerung des
Fortschreitens eines neurodegenerativen Zustands, der mit Krankheit
und/oder Verletzung bei einem Säuger
verbunden ist, bereit, wobei das Verfahren die Verabreichung einer
wirksamen Menge eines Antisense-Oligonucleotids, das die Expression
von p75NGFR auf Neuronen herunterregulieren
kann, an den Säuger
umfasst.
-
In
einer weiteren damit zusammenhängenden
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Prophylaxe und/oder
Behandlung von neurodegenerativen Zuständen, die mit Krankheit und/oder
Verletzung bei einem Säuger
verbunden sind, bereit, wobei das Verfahren die Verabreichung einer wirksamen
Menge eines Antisense-Oligonucleotids während einer Zeit und unter
Bedingungen, die ausreichen, um die Expression von p75NGFR auf
Neuronen herunterzuregulieren, an den Säuger umfasst. Das Herunterregulieren
des p75NGFR-Rezeptors auf Neuronen fördert die
Rettung von Neuronen nach dem Einsetzen eines neurodegenerativen
Zustands, einer Krankheit oder einer Verletzung. Der neurodegenerative
Zustand beinhaltet den Verlust des Phänotyps, zum Beispiel den Verlust
des cholinergischen Phänotyps,
der damit verbunden ist, dass ein Neuron undifferenziert wird. Dies
wird allgemein als ein Stadium vor dem Zelltod angesehen. Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlung von neurodegenerativen
Zuständen, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass der Verlust des Phänotyps und/oder
der Zelltod bei Neuronen reduziert oder verhindert wird oder die
Neuronen davor gerettet werden.
-
Die
Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung können insofern "homolog" sein, als sie nach
der mRNA-Sequenz des p75NGFR-Rezeptors des
zu behandelnden Tiers gestaltet sind, oder sie können "heterolog" sein, wenn das Oligonucleotid auf einer
Spezies beruht und mit der mRNA einer anderen Spezies kreuzhybridisiert.
Wenn die p75NGFR codierende genetische Sequenz
zum Beispiel bei zwei Tierarten ähnlich
ist, kann ein auf der einen Spezies beruhendes Oligonucleotid in
einem ausreichenden Ausmaß kreuzhybridisieren,
um die Expression des p75NGFR in der anderen
Spezies herunterzuregulieren.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung und/oder
Prophylaxe von Tieren mit beschädigten
Neuronen oder einer potentiellen weiteren Schädigung von Neuronen bereit,
wobei es sich bei den Neuronen um solche handelt, die p75NGFR exprimieren. Die Schädigung oder potentielle Schädigung kann
von einer Verletzung oder Krankheit herrühren. Die vorliegende Erfindung
betrifft daher ein Verfahren zur Behandlung von Zuständen wie
Zerebralparalyse, traumainduzierte Paralyse, mit einem Schlaganfall
verbundene vaskuläre
Ischämie,
neuronalen Tumoren, Motorneuronerkrankung, Parkinson-Krankheit,
Chorea Huntington, Alzheimer-Krankheit, multiple Sklerose und peripheren
Neuropathien, die mit Diabetes, Schwermetall- oder Alkoholvergiftung,
Nierenversagen und/oder Infektionskrankheiten, wie Herpes, Röteln, Masern,
Windpocken, HIV und/oder HTLV-1 in Zusammenhang stehen.
-
Gemäß diesem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung
eines Tiers, wie eines Menschen oder anderen Säugers, bereitgestellt, wobei
das Verfahren das Herunterregulieren der Expression von p75NGFR durch zum Beispiel ein oder mehrere
Oligonucleotide, die eine Antisense-Sequenz zu wenigstens einem Teil der
p75NGFR-mRNA oder einen funktionell ähnlichen
oder analogen Rezeptor in sensorischen Neuronen aufweisen, umfasst,
vorzugsweise, aber nicht ausschließlich im Stadium der zielgerichteten Innervation
oder danach.
-
Gemäß diesem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird dem Tier ein Mittel, das
die Expression von p75NGFR herunterregulieren
kann, in einer wirksamen Menge, um die Expression des Rezeptors
herunterzuregulieren, verabreicht. Im Allgemeinen und vorzugsweise
ist das Mittel ein Antisense-Oligonucleotid, das so gestaltet ist,
dass es mit wenigstens einem Teil der p75NGFR-mRNA
hybridisiert oder einen Duplex bildet, was zu einer reduzierten
p75NGFR-Expression führt.
-
Die
Verabreichung des Mittels, wie etwa in Form von Oligonucleotiden,
kann auf jedem herkömmlichen Weg
erfolgen, zum Beispiel durch intravenöse oder intrazerebrale Verabreichung
oder durch topische Verabreichung während oder nach einem chirurgischen
Eingriff. Es kann notwendig sein, das Mittel so zu behandeln, dass
die Wirkung von Enzymen des Wirtstiers reduziert wird. Wenn das
Mittel zum Beispiel ein Oligonucleotid umfasst, ist das Oligonucleotid
zweckmäßigerweise
phosphorothioatiert. Zu den alternativen Formen der Verabreichung
gehören
die Gentherapie und/oder die Verwendung von viralen Vektoren, wie
HSV-Vektoren.
-
Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf dem überraschenden Ergebnis, dass
p75NGFR in sensorischen Neuronen nach dem
Stadium der zielgerichteten Innervation in der Lage ist, ein Apoptosesignal
zu vermitteln, aber vor der zielgerichteten Innervation zusammen
mit trkA für
das NGF-vermittelte Überleben
von sensorischen Neuronen erforderlich ist. Ohne die vorliegende
Erfindung auf eine bestimmte Theorie oder Wirkungsweise festlegen
zu wollen, fällt
das Umschalten der Funktion von p75NGFR in
diesem späten
Stadium der Zellentwicklung mit einer Abnahme des Niveaus der trkA-Expression
in sensorischen Ganglien zusammen, was darauf hinweist, dass p75NGFR mit trkA zusammenwirkt, um das neuronale Überleben
in Gegenwart von NGF zu vermitteln, dass p75NGFR aber,
wenn es nicht mit trkA assoziiert ist, in Abwesenheit einer wirksamen Menge
von NGF in vivo als Todessignal wirken kann. Die Überlebensrate
von Neuronen kann daher durch eine oder mehrere der Maßnahmen
Herunterregulieren der Expression von p75NGFR,
Hochregulieren der Expression von trkA und/oder Zuführen von
exogenem NGF oder anderer geeigneter neurotropher Faktoren erhöht, verstärkt oder
in anderer Weise erleichtert werden.
-
Dementsprechend
betrifft ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung das Hochregulieren
der Expression von trkA, um dadurch dessen Wechselwirkung mit p75NGFR zu modulieren. Im Allgemeinen wird gemäß diesem
Aspekt der vorliegenden Erfindung die trkA-Expression mit Hilfe
von genetischen Mitteln oder durch Verwendung von Agonisten hochreguliert.
Diese und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung können weiterhin
die Zugabe von exogenem NGF oder anderer geeigneter neurotropher
Faktoren, wie BNDF, umfassen.
-
Der
Ausdruck "Hochregulieren" wird in seiner allgemeinsten
Bedeutung verwendet und umfasst die Erhöhung der Zahl der Rezeptoren
pro Zelle, die Erhöhung der
Zahl der funktionsfähigen
Rezeptoren pro Zelle und/oder die Verstärkung der Aktivität vorhandener
Rezeptoren pro Zelle.
-
Die
Wirkungen der vorliegenden Erfindung bezüglich der Erhöhung, Verstärkung oder
sonstigen Erleichterung der Überlebensrate
von Neuronen nach dem Stadium der zielgerichteten Innervation kann
in vitro oder in vivo leicht gezeigt werden. Ein besonders zweckmäßiges in-vivo-Modell
beinhaltet die Hüftnervaxotomie
bei Ratten. Bei diesem Verfahren wird der linke Hüftnerv bei
neugeborenen Ratten axotomiert, und der proximale Stumpf des Hüftnervs
wird mit Antisense-Oligonucleotiden oder anderen Mitteln, die die
p75NGFR-Expression herunterregulieren können, behandelt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann p75NGFR in
einem Assay für p75NGFR-bindende Moleküle und vorzugsweise kleine
Moleküle
zur Verwendung als Agonisten oder Antagonisten der Cytokin-Rezeptor-Bindung
verwendet werden. Vorzugsweise werden Zellen, die rekombinantes p75NGFR exprimieren, als Grundlage des Assays
verwendet.
-
Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines Oligonucleotids,
das die Expression von p75NGFR in Neuronen
herunterregulieren kann, bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung eines Säugers
mit beschädigten
Neuronen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin anhand der folgenden nichteinschränkenden
Figuren und/oder Beispiele beschrieben.
-
In
den Figuren sind:
-
1A eine photographische Darstellung nach
der Autoradiographie von P2-Maus-DRG-Zellen,
die mit Antisense-Oligonucleotiden behandelt wurden, welche 5' mit 35S
markiert waren.
-
1B eine
photographische Darstellung von Phasenkontrast- und Immunfluoreszenzphotos
von Zellen aus einer Kontrollkultur (mit Sense-Oligonucleotid behandelt;
obere Bilder) und aus einer Antisense-behandelten Kultur (untere
Bilder).
-
1C eine
graphische Darstellung, die die Frequenzverteilung der p75NGFR-Immunfärbung bei
Sense- und Antisense-behandelten sensorischen Neuronen von P2-Ratten
nach 2 Tagen in Kultur zeigt.
-
2 eine
graphische Darstellung des Verlusts von DRG-Neuronen nach 2 Tagen
in Kultur in Gegenwart von NGF und des p75NGFR-Antisense-Oligonucleotids,
ausgedrückt
relativ zur Anzahl von Neuronen, die in Gegenwart des entsprechenden
Sense-Oligonucleotids überlebten.
-
3 eine
photographische Darstellung von Phasenkontrast-mikroskopischen Aufnahmen
von P2-Mauszellen nach 2 Tagen in Kultur in Abwesenheit von NGF
in Gegenwart von 5 μM
Sense-Oligonucleotid (oben), 1 μg/ml
Cycloheximid (Mitte) und 5 μM
Antisense-Oligonucleotid (unten). Die Sense-behandelten Zellen weisen
verschiedene Stadien der Apoptose einschließlich Schrumpfung, Einkerbung,
cytoplasmatischer Körnigkeit
und Kondensation sowie Membranzerstörung auf. Eine erhöhte Überlebensrate
trat sowohl bei Cycloheximid- als auch bei Antisense-Kulturen auf.
Aufgrund einer Hemmung der Proteinsynthese entwickelten Cycloheximid-behandelte
Zellen keine Neuriten, obwohl sie ein phasenhelles und gesundes
Erscheinungsbild beibehielten. Antisense-Kulturen zeigen einen großen Anteil
an gesunden Zellen mit zahlreich vorhandenen Neuriten.
-
4A eine
graphische Darstellung, die die Wirkung von Antisense- und Sense-Oligonucleotiden
auf eine verlängerte
Kultur von DRG-Neuronen von E19-Mäusen zeigt.
Zum Zeitpunkt des Ausstreichens wurden Oligonucleotide sowie NGF
in einer Konzentration von 1 ng/ml hinzugefügt, um die Zellen anfangs am
Leben zu halten (dies war bei P2-Zellen unnötig). Es gab keinen Unterschied
in der Überlebensrate
von Zellen während
der ersten zwei Tage, aber nach verlängerter Kultur trat eine erhöhte Überlebensrate
in der Antisense-behandelten Gruppe auf. Die Werte an jedem Punkt
sind Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts (n = 6).
-
4B eine
graphische Darstellung der Analyse der Entwicklungsmodulation der
trkA-Expression in Maus-DRG durch RT-PCR (Reverse-Transcriptase-PCR).
trkA-mRNA war in den Stadien E15 und E19 vorhanden, aber in P2 nicht
nachweisbar. Frisch seziertes DRG wurde in flüssigem Stickstoff schockgefroren
und bei –70 °C aufbewahrt,
bevor in 4 M Guanidiniumthiocyanat homogenisiert und über einem
Cäsiumchlorid-Polster
ultrazentrifugiert wurde. RNA (100 ng) aus jeder Probe wurde eine
Stunde lang bei 42 °C
mit AMV-Reverser-Transcriptase
inkubiert, und ein Fünftel
der Reaktionsprodukte wurde für
die PCR verwendet (30 Cyclen, 1-min-Schritte von 94 °C, 55 °C und 72 °C in 100 μM mit 2,5
Einheiten Taq-Polymerase (Cetus, USA)). Die Primer waren:
TAGGCGGTCTGGTGACTTCGTTG
(5') (SEQ ID ID.
2) und
ACATAGAGCTCCGTCAGGTTCCC (3') (SEQ ID ID. 3)
mit einem vorausgesagten
Amplifikationsprodukt von 163 bp (bezogen auf die Ratten-trkA-Sequenz
[6]).
-
5 eine
graphische Darstellung, die die Verhinderung des Todes von verletzten
sensorischen Neuronen in vivo durch p75NGFR-Rezeptor-Antisense-Oligonucleotide zeigt.
C8, zervikal; L5, lumbal.
-
6 eine
graphische Darstellung, die eine Überlebensreaktion neuronaler
Zellen aus DRG in vitro unter Verwendung von zwei p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
zeigt. Zum Vergleich verwendete Kontrollen beinhalten ein Nicht-Oligonucleotid und
ein Nonsense-Oligonucleotid (verwürfeltes Antisense-Oligonucleotid).
-
7 eine
photographische Darstellung von Schnitten von ipsilateralen (B)
und kontralateralen Hinterwurzelganglien (A), die mit Avidin-Peroxidase
angefärbt wurden,
um die Anwesenheit von biotinylierten Oligonucleotiden nach Injektion
derselben in einen Hüftnerv
nachzuweisen.
-
8A eine
photographische Darstellung von Schnitten von Hinterwurzelganglien,
die immunhistochemisch bezüglich
der Anwesenheit von p75NGFR angefärbt wurden.
Die Schnitte wurden von intakten (nichtaxotomierten) Hinterwurzelganglien
(links) und von Hinterwurzelganglien von Ratten nach der Axotomie
und in-vivo-p75NGFR-Antisense-Behandlung
(rechts) angefertigt.
-
8B eine
graphische Darstellung des Herunterregulierens von p75NGFR in
vivo nach der Antisense-Behandlung im Vergleich zu Kontrollen.
-
9 eine
graphische Darstellung der Todesrate in vitro nach NGF-Entzug bei
PC-12-Zellen mit unterschiedlichen Niveaus der p75NGFR-Expression.
-
10 eine
graphische Darstellung des Überlebens
in vitro nach NGF-Entzug bei PC-12-Zellen, die mit p75NGFR-Antisense
(SEQ ID Nr. 1)(5 μM)
oder -Nonsense (SEQ ID Nr. 9)(5 μM)
behandelt wurden.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von Oligonucleotiden
-
Sense-
und Antisense-Oligonucleotide wurden durch Standard-Syntheseverfahren
hergestellt. Wenn notwendig, wurden Oligonucleotide durch HPLC gereinigt,
in Acetonitril eluiert, lyophilisiert und in H2O
rekonstituiert, um flüchtige
Verunreinigungen zu entfernen, und dann vor der Verwendung weiter
durch Filtration über
Sephadox-G25-Gel gereinigt. Bevorzugte Oligonucleotide sind Phosphorothioat-Oligonucleotide.
-
Beispiel 2
-
Herunterregulation der
Expression des p75NGFR-Rezeptors
-
Die
Expression des p75NGFR-Rezeptors in sensorischen
Neuronen von DRG wurde in verschiedenen Stadien der Entwicklung
herunterreguliert, indem man p75NGFR-Antisense-Phosphorothioat-Oligonucleotide verwendete.
Phosphorothioate wurden anhand ihrer Resistenz gegenüber Nucleasen
gewählt,
was ihnen eine außergewöhnlich hohe
Stabilität
sowohl in vitro als auch in vivo verleiht (3). Um das Eindringen
von Oligonucleotiden in Zellen zu erleichtern, wurden die Zellen
nach der Bildung einer Einzelzellsuspension und vor dem Ausstreichen
in Gegenwart von Oligonucleotiden verrieben. Die autoradiographische
Analyse zeigte, dass Oligonucleotide in wenigstens 65% der Neuronen
eindrangen. 1A zeigt die Ergebnisse
der Autoradiographie von P2-Maus-DRG-Zellen, die mit 35S-5'-markierten Antisense-Oligonucleotiden
behandelt wurden. Der Marker wurde unter Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase
in die Oligonucleotide eingebaut. Kulturen wurden 2 Tage lang mit
Oligonucleotiden inkubiert, in Emulsion eingetaucht und 7 Tage lang
auf Röntgenfilm
einwirken gelassen. Die Mehrzahl der Neuronen nahm markierte Oligonucleotide
auf, während
dies für
nur wenige der Gliazellen galt. Die "Halo"-Wirkung
um markierte Zellen herum spiegelt die Verdünnung der Emulsion über den großen, abgerundeten
Neuronen wider.
-
Die
Wirksamkeit der p75NGFR-Antisense-Oligonucleotide
wurde durch Immunfärbung
von Kulturen von sensorischen Neuronen aus 2 Tage alten (P2) Ratten
mit einem Anti-p75NGFR-Antikörper und
2 Tage nach der Behandlung mit entweder Antisense-, Sense- oder
unspezifischen Oligonucleotiden bewertet.
-
Die
Ergebnisse sind in 1B gezeigt, die die entsprechenden
Phasenkontrast- und
Immunfluoreszenzphotos von Zellen aus einer Kontrollkultur (mit
Sense-Oligonucleotid
behandelt; obere Bilder) und aus einer Antisense-behandelten Kultur
(untere Bilder) zeigt. Während
die Kontrollkultur eine starke p75NGFR-Expression sowohl
am Zellrumpf als auch an den Fortsätzen zeigte, war die Expression
bei den Antisense-behandelten Zellen und ihren Fortsätzen zu vernachlässigen.
Die streifenförmige
Färbung,
die das Neuron in der Antisense-Kultur
umgibt, stellt die p75NGFR-Expression in
Gliazellen dar, die eine geringere Herunterregulation als bei Neuronen
zeigten. Obwohl die Mehrzahl der Überlebensassays in Mauszellen
durchgeführt
wurde, wurden hier Rattenzellen (deren Präparate im Unterschied zu Mauspräparaten
einen hohen Anteil an Gliazellen enthielten) verwendet, da der monoklonale
Antikörper
Maus-p75NGFR nicht nachweist. Einzelzellsuspensionen
von P2-Ratten-DRG-Zellen wurden so hergestellt, wie es zuvor beschrieben
wurde (4), und eine Minute lang in einer Gilson-Mikropipette in Gegenwart von Oligonucleotiden
verrieben, auf fibronektinbeschichteten Kunststoff-Objektträgern ausgestrichen
und zwei Tage lang in Gegenwart von 1 ng/ml NGF inkubiert. Dann
wurden sie gewaschen, bevor sie mit einem monoklonalen Antikörper gegen
p75NGFR (MC192, Boehringer, Deutschland)
und einem mit Fluoresceinisothiocyanat (FITC) konjugierten Schaf-Anti-Maus-Antikörper (Silenus,
Australien) inkubiert wurden. Dann wurden die Zellen gewaschen,
bevor sie in 4-Vol.-%igem Paraformaldehyd fixiert wurden. Der Strich
stellt 25 μm
dar. Die Ergebnisse zeigen, dass nach der Antisense-Behandlung eine große Zahl
von Neuronen ein sehr niedriges Niveau der Rezeptorexpression aufwiesen
(1B).
-
Dann
wurde eine quantitative Analyse der Expressionsniveaus durchgeführt. Die
Analyse wurde an 40 Zellen aus jeder Kategorie durchgeführt. Das
Anfärben
erfolgte unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers MC192 und eines biotinylierten
Schaf-Anti-Maus-Antikörpers
(Vector Laboratories, USA) sowie eines Peroxidase-Färbungs-Kits
(Vectastain Elite Kit, Vector Laboratories, USA) nach Fixierung
mit Paraformaldehyd. Die Färbeintensität wurde
unter Verwendung eines computerisierten Bildanalysesystems (Leading
Edge, Australien) quantifiziert, auf einer willkürlichen linearen Skala von
0 bis 100 ausgedrückt,
und die Zellen wurden entlang dieser Skala in eine von vier Kategorien
eingeteilt. Zellen in der untersten Kategorie (0-25) hatten eine Färbung, die
vom Hintergrund praktisch nicht zu unterscheiden war, und der Anteil
dieser Zellen nahm von 9% in Kontrollkulturen auf 48% in Antisense-Kulturen
zu. Die Ergebnisse sind in 1C gezeigt
und offenbaren eine erhebliche Reduktion der Expression des p75NGFR-Rezeptors in einem Anteil der Antisense-behandelten Neuronen
im Vergleich zu Sense-Kontrollen.
-
Die
Zahl der Neuronen, die p75NGFR auf Hintergrundniveau
exprimierten, nahm von < 10%
bei Sense-behandelten Kulturen auf > 45% bei den Antisensebehandelten Kulturen
zu. Eine empfindlichere Analyse unter Verwendung von kleineren Dichteunterteilungen
als in 1C würde ein geringeres Ausmaß der Herunterregulation
nachweisen und somit einen höheren
Prozentsatz an Zellen ergeben, die p75NGFR herunterregulieren.
-
Beispiel 3
-
Wirkung auf
das Überleben
von sensorischen Neuronen nach einer Antisense-Behandlung
-
Die
Wirksamkeit der Antisense-Behandlung wurde in Beispiel 2 festgestellt.
Dann wurde die Wirkung auf das Überleben
von sensorischen Neuronen bestimmt, die von Mäusen im Alter im Bereich von
E12 bis P2 abgeleitet waren. 2 zeigt
den Verlust von DRG-Neuronen nach 2 Tagen in Kultur in Gegenwart
von NGF (Boehringer, Deutschland) und des p75NGFR-Antisense-Oligonucleotids
(RAT AS, gezeigt in der Legende zu Tabelle 1), ausgedrückt relativ
zur Anzahl von Neuronen, die in Gegenwart des entsprechenden Sense-Oligonucleotids überlebten.
Man erkennt, dass die Antisense-Behandlung die NGF-abhängige Überlebensrate
in E12 und E15, aber nicht wesentlich in E19 oder P2 senkte. Einzelzellen
wurden hergestellt und mit dem geeigneten Oligonucleotid wie bei 1B behandelt
und in geringer Zelldichte (ungefähr 50 Zellen pro Napf für E15-P2, 300
für E12)
in Terasaki-Platten in Monomed (CSL, Australien) plus 10 Vol.-%
fetales Kälberserum
ausgestrichen. Die Zahl der Zellen wurde zu Beginn und am Ende der
Experimente bestimmt, und das Überleben
der Neuronen, das anhand von phasenmikroskopischen Kriterien der
neuronalen Morphologie, der Phasenhelligkeit, der cytoplasmatischen
Integrität
und der Nichtkörnigkeit
beurteilt wurde, wurde bestimmt. Um die Richtigkeit des Zählverfahrens
festzustellen, wurden die Zählungen
anfangs "blind" von 2 erfahrenen
Zellzählern durchge führt, in
fast allen Fällen
mit einer engen Übereinstimmung
der Ergebnisse. Dieser Vergleich der Zählergebnisse durch verschiedene
Beobachter wurde in Abständen
wiederholt, um zu gewährleisten,
dass die Genauigkeit beibehalten wurde. Balken und Fehlerbalken
stellen Mittelwerte und Standardabweichungen für 6 oder mehr individuelle
Assays dar. Die Oligonucleotidkonzentration betrug 10 μM bei E12
und 5 μM
in allen anderen Stadien (10 μM
erwies sich bei E12 als optimal).
-
Es
zeigte sich, dass die Überlebensrate
von sensorischen Neuronen im Stadium E12 und E15 in Gegenwart einer
hohen Konzentration (z.B. > 5
ng/ml) von exogen hinzugefügtem
NGF durch Behandlung mit Antisense-Oligonucleotiden im Vergleich
zu Neuronen, die mit Sense(oder Nonsense)-18mer-Oligonucleotiden
behandelt wurden, merklich gesenkt wurde (2). Es gab
jedoch keine wesentliche Abnahme der Überlebensrate von sensorischen
Neuronen im Stadium E19 und P2 nach der Antisense-Behandlung (2),
obwohl sich gezeigt hat, dass DRG-Neuronen bis wenigstens P2 in
hohem Maße
NGF-abhängig bleiben
(4, 5). Dieses Ergebnis zeigte, dass sensorische Neuronen im Stadium
der Zielfeldinnervation p75NGFR für das NGF-vermittelte Überleben
erfordern, während
sensorische Neuronen in späteren
Entwicklungsstadien unbeeinflusst scheinen, obwohl, wie oben gezeigt,
die Antisense-Behandlung die p75NGFR-Expression
in P2 erheblich reduzierte. Diese Ergebnisse zeigten auch, dass
die relative Häufigkeit
von p75NGFR-Molekülen auf P2-Neuronen für das NGF-vermittelte Überleben
nicht erforderlich war, was vermuten lässt, dass dieser Rezeptor vielleicht
eine andere Rolle in der Zellfunktion spielt.
-
Beispiel 4
-
Um
die Rolle von p75NGFR näher zu untersuchen, wurden
Antisense-behandelte Neuronen in Abwesenheit von zugesetztem NGF
kultiviert. Wie erwartet, führte
dies zum schnellen Tod von E12- und E15-Neuronen. Überraschenderweise
jedoch zeigten die sensorischen P2-Neuronen eine merkliche Erhöhung (> 50%) ihrer Überlebensrate
im Vergleich zu Sense-Kontrollen (3 und Tabelle
1). Die apoptotische Natur des DRG-Zelltods in P2 wurde durch die
Fähigkeit
von Cycloheximid bestätigt,
den Tod bei nicht mit NGF behandelten Zellen zu verhindern (3).
Bei einer Dosis-Wirkungs-Analyse wurde festgestellt, dass die Antisense-vermittelte Überlebensrate
bei einer Antisense-Konzentration von 5 μM optimal war. (Die Überlebensrate betrug
19 ± 4%
ohne Antisense, 29 ± 3%
bei 0,5 μM,
47 ± 5%
bei 2 μM,
50 ± 5%
bei 5 μM
und 31 ± 6%
bei 10 μM
Antisense). Diese Wirkung wurde in der vorliegenden Analyse ausgeschlossen,
indem man Sense- und Antisense-behandelte Kulturen anstelle von
nicht mit Oligonucleotiden behandelten Kontrollen als Kontrollen verwendete.
Eine erhöhte Überlebensrate
wurde bei allen sieben Antisense-Experimenten beobachtet, bei denen
sensorische Neuronen von P2-Mäusen
beteiligt waren, und ähnliche
Wirkungen wurden bei sensorischen Neuronen von Ratten und Hühnern beobachtet,
die in einem vergleichbaren Entwicklungsstadium entnommen wurden
(Tabelle 1). Weiterhin wurde insofern eine Spezies-Sequenzspezifität beobachtet,
als die Hühner-Antisense-Sequenz
keine Wirkung auf Rattenzellen, aber eine dramatische Wirkung auf
Hühnerzellen
hatte. Sowohl Hühner-
als auch Ratten-Antisense-Oligonucleotide
verstärkten
die Überlebensrate
bei Mäusen,
doch war die Wirkung bei der Rattensequenz ausgeprägter. Bei
mehreren Spezies erhöhte
das Herunterregulieren von p75NGFR also
die Überlebensrate
der Zellen, was impliziert, dass dieser Rezeptor in einem speziellen
Entwicklungsstadium den Zelltod fördert. Die Immunfärbung bestätigte, dass überlebende
Zellen in Antisense-Kulturen eine merkliche Herunterregulation von
p75NGFR zeigten. Um die Möglichkeit
auszuschließen,
dass diese Wirkung auf die Gegenwart eines unidentifizierten Liganden
im Serum zurückzuführen war,
wurde das Experiment in Abwesenheit von Serum wiederholt. Die Erhöhung der Überlebensrate
aufgrund der Antisense-Behandlung war in Abwesenheit von Serum nicht
reduziert. Weiterhin war der Überlebenseffekt
anscheinend unabhängig
von einer Kontamination durch Gliazellen, da die Kontamination durch
Gliazellen in Abwesenheit von Serum vernachlässigbar war. Selbst in Anwesenheit
von Serum trat der Überlebenseffekt
sowohl in Rattenkulturen (erhebliche Kontamination durch Gliazellen)
als auch in Mauskulturen (Kontamination durch Gliazellen kleiner
als 10%) auf. Die Fähigkeit
von Antisense-Sequenzen, die Überlebensrate
ohne Serum und unabhängig
vom Grad der Kontamination durch Gliazellen zu fördern, spricht gegen die Deutung,
dass es einen anderen Liganden gibt oder dass das Herunterregulieren
von p75NGFR die Überlebensrate dadurch fördert, dass
es die Bindung eines größeren Anteils
von hypothetischen Spurenmengen von NGF in den Kulturen an trkA
ermöglicht.
Die letztere Möglichkeit
wurde dadurch definitiv ausgeschlossen, dass gezeigt wurde, dass
die Zugabe von Anti-NGF-Antikörper den
Antisense-induzierten Überlebenseffekt
nicht reduzierte (Tabelle 1).
-
Beispiel 5
-
Analyse des Umschaltens
der p75NGFR-Funktion
-
Das
ungefähre
Stadium, in dem das Umschalten der p75NGFR-Funktion
erfolgt, wurde durch Experimente aufgeklärt, die an sensorischen Maus-Neuronen
im E19-Stadium durchgeführt
wurden. In diesem Fall verstärkte
die Behandlung mit Antisense-Oligonucleotiden in Abwesenheit von
NGF ihre Überlebensrate
nicht (Tabelle 1). Wenn sie jedoch anfangs in Gegenwart von geringen
Konzentrationen an NGF (1 ng/ml) kultiviert wurden, um ihre kurzfristige Überlebensrate
zu fördern,
verhielten sich die Antisense-behandelten Neuronen anschließend ähnlich wie
P2-Neuronen und zeigten eine signifikante Erhöhung der Überlebensrate im Vergleich
zu Sense-Kontrollen, was mit der Zeit in Kultur offensichtlicher
wurde (4). Diese Ergebnisse beweisen,
dass etwa im E19-Stadium eine fundamentale Veränderung der p75NGFR-Funktion
von einer Vermittlung der Neuronen-Überlebensrate zur Einleitung
des Zelltodes stattfindet. Die Fähigkeit,
den Zelltod in P2 zu fördern,
wurde nur in Abwesenheit einer hohen Konzentration von exogen hinzugefügtem NGF
beobachtet.
-
Beispiel 6
-
Der
p75NGFR-Rezeptor ist wichtig für die Übermittlung
des Überlebenseffekts
von NGF während
der Phase der neuronalen Zielfindung (ungefähr E13 bis E17). Da trkA während dieser
Zeit in hohem Maße
exprimiert wird (7), steht dieses Ergebnis im Einklang mit der Hypothese,
dass der hochaffine NGF-Rezeptor sowohl p75NGFR als
auch trkA erfordert. Die Rolle von p75NGFR bei
der Vermittlung der NGF-Reaktion zu diesem Zeitpunkt ist wahrscheinlich
nicht auf seine postulierte Lokalisierungs- oder Rekrutierungsrolle
zurückzuführen (9), da
die Zellen in diesen Experimenten in einer hohen Konzentration von
NGF schwammen, und eine Lokalisierungsrolle wäre überflüssig. Es zeigte sich, dass
p75NGFR in der frühen postnatalen Zeit eine entgegengesetzte Rolle
spielt, nämlich
die der Förderung
des Zelltods, aber nur in Abwesenheit von hohen NGF-Konzentrationen.
Die Umkehrung der Rolle von p75NGFR fällt mit
dem Herunterregulieren von trkA-mRNA in P2-DRG auf Niveaus, die
durch PCR nicht mehr nachgewiesen werden können, zusammen (4B).
Eine Hypothese, um diese Ergebnisse zu erklären, besteht darin, dass p75NGFR in Gegenwart von trkA mit diesem wechselwirkt
und einen hochaffinen Komplex bildet, der das NGF-Überlebenssignal übermitteln
kann, dass es aber in Abwesenheit von trkA als konstitutives Todessignal
wirkt. Es kann also sein, dass p75NGFR ein
Signal für
programmierten Zelltod vermittelt, aber nur wenn NGF fehlt oder
in geringer Konzentration vorhanden ist. Bei in-vitro-Experimenten
bedeutet "hohe Konzentrationen" an NGF höhere als
die endogenen Konzentrationen, wie > 3-5 ng/ml und vorzugsweise > 20 ng/ml. Eine "niedrigere Konzentration" bedeutet normale
endogene Konzentrationen. Die Anwesenheit von NGF kann verhindern,
dass p75NGFR die Apoptose induziert. Dies
würde auch
die NGF-Abhängigkeit
von P2-DRG-Neuronen trotz der Abwesenheit von trkA erklären. Die
Mechanismen, gemäß denen
p75NGFR die Apoptose einleiten kann und
NGF diesen Vorgang verhindert, sind unklar.
-
Beispiel 7
-
In-vivo-Modell
-
Junge
Wistar-Ratten beiderlei Geschlechts am 4. postnatalen Tag (P4) liefern
ein zweckmäßiges in-vivo-Modell
zum Testen der Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung. Die Jungtiere
wurden unter eisinduzierter Anästhesie
operiert. Die linken Hüft-
und Armnerven jedes Jungtiers wurden freigelegt und unter Verwendung
einer Iridektomieschere axotomisiert. Der proximate Stumpf des Hüftnervs
wurde mit einem 1 mm3 großen Stück mit Pluronic-Gel
(z.B. 20%) getränktem
Gelschaum (Upjohn), der Sense- oder Antisense-Oligonucleotide oder
PBS enthielt, umwickelt. Der kontralaterale Hüftnerv und DRG dienten als
intakte Kontrollseite. Eine Naht mit 5-0-Ethicon-Seide wurde verwendet,
um den Hauteinschnitt zu schließen.
Dann wurden die Jungtiere gewärmt,
bis sie voll bei Bewusstsein waren, und dann wurden sie zu ihren
Müttern
zurückgegeben. Die
Wirksamkeit der Hüftnerv-Axotomie
war anhand der postoperativen Ataxie des Hinterbeins zu erkennen, und
die Vollständigkeit
der Nervendurchtrennung wurde durch postmortale Sektion bestätigt.
-
Nach
5 Tagen wurden die Tiere tief anästhetisiert
und dann transkardial mit 4-Vol.-%igem
Paraformaldehyd und 0,5%igem (w/v) Glutaraldehyd in 0,1 M Natriumphosphatpuffer
bei pH 7,3 perfundiert. Unmittelbar nach der Perfusion wurde die
Wirbel, die über
den lumbalen DRGs liegen, entfernt, und das ganze Tier wurde über Nacht
in dasselbe Fixiermittel eingetaucht. Am nächsten Tag wurden das linke
(axotomisierte) und rechte (intakte) L5- oder C8-DRG entnommen und
weitere 24 h lang nachfixiert. Diese DRGs wurden dann dehydratisiert
und in Paraffin eingebettet. Serien von 8 μm dicken Schnitten wurden angefertigt
und auf gelatinisierten Objektträgern
montiert und in 0,1%igem (w/v) Kresylviolett angefärbt.
-
Neuronen,
die einen erkennbaren Nucleolus aufwiesen, wurden bei einer 400fachen
Endvergrößerung mit
einer Netzplatte gezählt,
die in das Okular eines Leitz-Mikroskops eingesetzt wurde. Zählungen
wurden an jedem fünften
oder zehnten Schnitt durchgeführt.
Die Rohzählergebnisse
wurden um mehrfache Nucleoli und dann um aufgespaltene Nucleoli
korrigiert, wobei man die Formel nach Abercrombie verwendete. Messungen des
mittleren Nucleolusdurchmessers zeigten, dass axotomisierte Neuronen
keine geschrumpften Nucleoli aufwiesen. Der Anteil der verlorenen
Neuronen wurde wie folgt als Prozentwert berechnet:
-
Um
eine genaue Abschätzung
des neuronalen Verlusts zu gewährleisten,
wurden zwei Schritte durchgeführt.
Erstens betrug die Schnittdicke etwa das Vierfache der größten Nucleolushöhe. Dieser
Faktor liegt weit oberhalb des kritischen Faktors von 1,5, der benötigt wird,
um zu gewährleisten,
dass der Abercrombie-Korrekturfaktor
zuverlässig
ist und kein schwerer systematischer Fehler auftritt (10). Zweitens
wurden stets kontralaterale Kontrollen verwendet, und alle Vergleiche
zwischen Tieren beruhten auf Verhältnis- und nicht auf Absolutwerten.
Wenn Verhältniswerte
verwendet werden, ist der Korrekturfaktor nach Abercrombie nicht notwendig,
da alle in das Zählergebnis
einfließenden
systematischen Fehler beiden Seiten gemeinsam sein sollten und sich
herauskürzen,
wenn das Verhältnis
berechnet wird.
-
Die
Mittelwerte und die Standardfehler des Mittelwerts (SE) wurden für jede Gruppe
berechnet, und statistische Unterschiede zwischen den Gruppen wurden
bestimmt, indem man den Student-t-Test verwendete.
-
Beispiel 8
-
Überlebensrate von Neuronen
in vitro in Gegenwart von p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
-
P2-Maus-DRG-Neuronen
wurden wie oben beschrieben präpariert
und kultiviert, und die Überlebensrate
wurde nach 4 Tagen in Gegenwart einer hohen Konzentration (etwa
50 ng/ml) NGF (ohne Oligonucleotide) oder eines von zwei verschiedenen
p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden (ohne
NGF) bewertet. Die Oligonucleotide waren 5'-ACCTGCCCTCCTCATTGCA-3' (SEQ ID Nr. 1),
das in 6 als "5-AS" bezeichnet ist,
und 5'-AGTGGACTCGCGCATAG-3' (SEQ ID Nr. 4),
das in 6 als "3-AS" bezeichnet ist.
-
Ein
Kontroll-Nonsense-Oligonucleotid (verwürfeltes Antisense-Oligonucleotid)
mit der Sequenz 5'-CTCCCACTCGTCATTCGAC-3' (SEQ ID Nr. 9) wurde
ebenfalls verwendet. Die Überlebensrate
wurde durch Anwendung von entweder NGF oder p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
verstärkt,
während
die Anwendung eines Kontrolloligonucleotids mit statistischer Sequenz
die Überlebensrate
im Vergleich zu der "kein-Oligo"-Gruppe nicht erhöhte (6).
-
Eine
26mer-Antisense-Sequenz zu Ratten-p75NGFR auf
der Grundlage der 5'-Bereiche (5'-CATTGCACGCCTCCGGCGTCAGCGCT-3', SEQ ID Nr. 8) wurde
in getrennten Experimenten versucht und erwies sich als wirksam,
aber weniger als das oben beschriebene 18mer.
-
Die
meisten der verwendeten Oligonucleotide wurden aus mehr als einer
Synthese über
die Dauer der Experimente hinweg erhalten, und in jedem Fall war
die Wirkung der Oligonucleotide aus verschiedenen Synthesen konstant.
Die Oligonucleotide wurden durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt, in
Acetonitril eluiert, zweimal Iyophilisiert und in H2O
rekonstituiert, um flüchtige
Verunreinigungen zu entfernen, und dann vor der Verwendung durch
Filtration auf Sephadex-G25-Gel weiter gereinigt.
- * p < 0,05, Student-t-Test.
- ** p < 0,05
für jedes
von 7 Experimenten.
-
Beispiel 9
-
Aufbau von neuronalen
Zelllinien, die definierte Mengen von p75NGFR exprimieren
-
Die
folgenden Zelllinien wurden erzeugt:
- 1) PC12-2CL:
Diese Linie wies eine sehr geringe p75NGFR-Expression
auf und stirbt dementsprechend nicht, wenn NGF entzogen wird.
- 2) PC12-2CH: Mäßiges Niveau
der p75NGFR-Expression, aber recht schneller
Tod, wenn NGF entzogen wird.
- 3) PC12-4A und PC12-4B: Hohes Niveau der p75NGFR-Expression
und rascher Tod nach NGF-Entzug.
- 4) PC12-4BS: Sehr hohes Niveau der p75NGFR-Expression
und sehr rascher Tod nach NGF-Entzug.
- 5) PC12-4BRS: Höchstes
Niveau der p75NGFR-Expression und äußerst rascher
Tod nach NGF-Entzug.
-
1)
PC12-4BRS: Sehr hohe p75NGFR-Expression.
-
PC12-Zellen
wurden durch Elektroporation stabil mit einem p75NGFR-Expressionskonstrukt
transfiziert. Die Zellen wurden durch Elektroporation mit der "geo"cDNA (die ein Neomycin-Resistenz-Gen
mit dem Gen für
beta-Galactosidase kombiniert) cotransfiziert. Kolonien wurden in
Gegenwart von Geneticin erhalten und kloniert, wobei man neue Zelllinien
erhielt, die dann charakterisiert wurden. Anfangs wurden die Zellen
unter Verwendung von Immunoperoxidase nach Fixierung auf p75NGFR angefärbt, und auf dieser Basis wurden
zwei Linien für
die weitere Entwicklung ausgewählt.
Diese wurden dann einer FACS-Sortierung und Amplifikation unterzogen,
und die oberen 15% der p75NGFR-exprimierenden
Zellen wurden zurückgehalten,
so dass man eine Linie mit hohem Expressionsniveau (PC12-4AS und
PC12-4BS) erhielt. Einige Zellen wurden zurückgehalten, in Kultur expandiert,
und der FACS-Sortierungsvorgang wurde dreimal wiederholt, so dass
man eine PC12-Variante erhielt, die p75NGFR auf
sehr hohem Niveau exprimiert (PC12-4BRS). In jeder Runde der FACS-Sortierung
wurden nur die oberen 15% der p75NGFR-exprimierenden
Zellen zurückgehalten.
Es war stets notwendig, die Zellen in hoher Serumkonzentration und
in Abwesenheit von NGF zu halten, um die Entwicklung eines neuronalen
Phänotyps
zu verhindern.
-
Nach
jeder Sortierung wurden Zellen im oberen 15%-Intervall der p75NGFR-Expression in Aliquoten eingefroren.
-
PC12-4AS-,
PC12-4BS- und PC12-4ARS-Zellen wurden aufgetaut, in Kultur gezüchtet, und
es wurde durch Anfärben
mit Immunoperoxidase gezeigt, dass sie p75NGFR-Expression
auf hohem Niveau beibehalten.
-
PC12-2C-Zellen
mit hoher und niedriger Expression wurden aus transfizierten Kontroll-PC12-Zellen erhalten,
d.h. Zellen, die mit dem geo-Gen, aber nicht mit p75NGFR transfiziert
waren. Sie exprimierten daher nur das endogene p75NGFR-Gen. Diese wurden
sortiert, und die 15% Zellen mit der höchsten Expression wurden isoliert
und sowohl sofort für
Experimente verwendet als auch in Aliquoten eingefroren. Diese Zellen
wurden PC12-2CH genannt. Ähnlich
wurden die 15% Zellen mit dem geringsten Expressionsniveau isoliert
und sowohl sofort für
Experimente verwendet als auch in Aliquoten eingefroren. Diese Zellen
wurden PC12-2CL genannt. Eine Northern-Blot-Analyse bestätigte die
Niveaus der p75NGFR-Expression in jeder
Linie. In absteigender Reihenfolge der p75NGFR-Expression: PC12-4BRS,
PC12-4B, PC12-2CH, PC12-2CL.
-
Beispiel 10
-
p75NGFR-induzierter
Zelltod und Rettung durch Herunterregulieren der p75NGFR-Expression
durch Antisense-Oligonucleotide
-
Bei
PC12-Zellen kann die Differenzierung zu Neuronen induziert werden,
indem man Serum entzieht und NGF hinzugibt. Sie werden dann NGF-abhängig und
sterben nach NGF-Entzug ab.
-
Um
die Rolle des p75NGFR näher zu analysieren, wurden
die in Beispiel 9 beschriebenen neuronalen Zelllinien analysiert.
Diese Zelllinien wurden so gestaltet, dass sie definierte Mengen
an p75NGFR exprimierten, aber in allen anderen
Aspekten identisch waren.
-
Ein
NGF-Entzugs-Experiment wurde durchgeführt, wobei man drei dieser
Zelllinien verwendete:
PC12-4BRS (höchste p75NGFR-Expression)
PC12-2CH
(hohe p75NGFR-Expression)
PC12-2CL
(niedrige p75NGFR-Expression)
-
Nach
dem Entzug von NGF überlebten
die Zellen mit niedriger p75NGFR-Expression,
während
diejenigen mit höheren
Niveaus starben. Weiterhin nahm die Todesrate mit steigender p75NGFR-Expression zu (7). Ab dem
Zeitpunkt des NGF-Entzugs (wenn der Zelltod beginnt) wurde Anti-NGF-Antikörper hinzugefügt, um die
Deutung auszuschließen,
dass p75NGFR als "NGF-Schwamm" wirkte.
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass p75NGFR den neuronalen
Tod in einer Zelllinie induziert, die normalerweise sowohl p75NGFR als auch trkA exprimiert. Überdies
ist es der Überschuss
an p75NGFR, der bei der Induktion des Todes
entscheidend ist. Wenn es im Überschuss
vorhanden war, induzierte p75NGFR den Tod,
und die Todesrate hing von der Menge an p75NGFR ab.
-
Ein
Antisense-Experiment wurde ebenfalls durchgeführt. Durch die Behandlung mit
p75NGFR-Antisense-Oligonucleotid wurde die Überlebensrate
von PC12-Neuronen (die p75NGFR auf normalem
Niveau exprimieren) in Abwesenheit von NGF erhöht (8).
-
Beispiel 11
-
In-vivo-Modelle
zum Testen von Antisense-Oligonucleotiden
-
Die
folgenden in-vivo-Modelle für
Nervenverletzungen können
verwendet werden, um das Antisense-Oligonucleotid der vorliegenden
Erfindung zu testen.
-
1) Verletzung durch Durchtrennung
von peripheren Nerven und Verletzung durch Zerquetschen von peripheren
Nerven
-
Diese
Läsionen
induzieren den Tod von sensorischen und motorischen Neuronen. Beide
Läsionen werden
bei Hüft-
und Armnerven erzeugt, und Neuronenzählungen werden bei spinalen
Neuronen auf dem L5- bzw. C8-Niveau unternommen. Die Wichtigkeit
dieser Läsionsmodelle
besteht darin, dass die betroffenen Neuronen p75NGFR exprimieren
und NGF-empfindlich sind.
-
2) Fimbria-Fornix-Läsion
-
Diese
wird durch stereotaktische Ablation durchgeführt, die spezielle Geräte und Fachkenntnisse
erfordert. Dies gilt als bestes Tiermodell, um Alzheimer-Krankheit bei Ratten
zu untersuchen: Die Fimbria-Fornix-Läsion induziert den Tod der
cholinergischen Vorderhirnneuronen, die die hauptsächlichen
p75NGFR-exprimierenden
Neuronen im Gehirn sind und die der primäre Brennpunkt der Alzheimer-Krankheit
sind.
-
Beispiel 12
-
Aufnahme und
Transport von Antisense-Oligonucleotiden durch Neuronen
-
Es
zeigte sich, dass biotinylierte Antisense-p75NGFR-Oligonucleotide
von axotomisierten sensorischen Neuronen retrograd transportiert
werden. Sensorische Neuronen in den lumbalen Hinterwurzelganglien
lassen sich normalerweise nicht auf Biotin anfärben. Nach der Injektion von
biotinmarkierten Antisense-p75NGFR-Oligonucleotiden
in den proximalen Stumpf des Hüftnervs
sind jedoch viele Neuronen biotinpositiv (7). In diesen
Experimenten wurden biotinylierte Oligonucleotide in den proximalen
Stumpf des durchtrennten Hüftnervs von
neugeborenen Ratten injiziert, und der Stumpf wurde abgebunden.
Die Injektionen wurden unter Verwendung einer Glasmikropipette mit
Spitzendurchmessern im Bereich von 50-100 mm durchgeführt, und
der Inhalt wurde mit pneumatischen Mitteln mit Hilfe eines Picospritzers
ausgestoßen.
Nach 7 Tagen wurden die Tiere schnell mit 2% Paraformaldehyd perfundiert,
und die ipsilateralen und kontralateralen L4- und L5-Hinterwurzelganglien
wurden entfernt. Die Ganglien wurden in Tissue-Tek gelegt und in
stickstoffgekühltem
Isopentan eingefroren. Schnitte in einer Dicke von 10 mm wurden
angefertigt und auf AES-beschichteten Objektträgern montiert und unter Verwendung
des Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplexes (Vectstain Elite Kit, Vector
Laboratories) angefärbt.
-
Beispiel 13
-
In-vivo-Herunterregulierung
von p75NGFR durch Antisense-Oliaonucleotide
-
Durch
die Behandlung mit Antisense-p75NGFR-Oligonucleotide
wurde die Expression von p75NGFR-Protein
in axotomisierten sensorischen Neuronen in den lumbalen Hinterwurzelganglien
reduziert. In intakten Hinterwurzelganglien (die nicht mit Antisense-Oligonucleotiden
behandelt wurden) gab es eine große Zahl von p75NGFR-positiven
Neuronen (8A), während es in den axotomisierten
Hinterwurzelganglien, die mit p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
behandelt wurden, eine merkliche Reduktion der Anzahl der p75NGFR-positiven Zellen gab. Der niedrigaffine
NGF-Rezeptor wurde nach Fixierung des Gewebes in Paraformaldehyd und
Methanol unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers MC 192 (Boehringer Mannheim)
sichtbar gemacht.
-
Die
Wirkung von p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
auf die Expression von p75NGFR wurde quantifiziert,
indem man p75NGFR-positive Hinterwurzelganglienzellen
nach Behandlung mit PBS, Sense- und Antisense-Oligonucleotiden zählte. Die
Prozentanteile der p75NGFR-positiven Neuronen
in lumbalen Hinterwurzelganglien sind in 8B gezeigt.
In den PBS- und Sense-Kontrollgruppen sind ungefähr 64% der sensorischen Neuronen
p75NGFR-positiv. Man beobachtet jedoch eine
drastische Reduktion der Anzahl von p75NGFR-positiven Zellen
bei Tieren, die mit Antisense-p75NGFR-Oligonucleotiden
behandelt wurden. Die Gesamtzahl der Neuronen, die pro Gruppe gezählt wurden,
betrug 224(PBS), 233(Sense), 163 (Antisense).
-
Beispiel 14
-
Die
Verhinderung des in-vivo-Verlusts von axotomisierten sensorischen
Neuronen wurde nach der Behandlung mit p75NGFR-Antisense-Oligonucleotiden
nachgewiesen (5). Der Armnerv (mediane oder
ulnare Nerven) oder der Hüftnerv
wurden bei 3 Tage alten Ratten durchtrennt und mit kleinen Gelfoam- Stücken von ungefähr 1 mm3 behandelt, die mit 20%iger Pluronic-Gellösung (BASF),
die PBS oder 50 μM
Oligonucleotid enthielt, getränkt
waren.
-
5 fasst
das Ausmaß des
Verlusts von axotomisierten sensorischen Neuronen bei zervikalen
(C8) und lumbalen (L5) Hinterwurzelganglien zusammen. Bei den Sense-
und PB5-behandelten Kontrolltieren betrug der Verlust etwa 40%.
Die Behandlung mit Antisense-Oligonucleotiden reduzierte den Verlust
jedoch drastisch in beiden Ganglien auf etwa 15%, was eine Rettung
von 70% der Neuronen, die ansonsten gestorben wären, darstellt.
-
Die
verwendeten Oligonucleotide waren wie folgt: Ratten-3'-AS (SEQ ID Nr. 4)
und Ratten-3'-Sense (SEQ
ID Nr. 5).
-
Nach
5 Tagen wurden die Tiere transkardial mit 2%igem Paraformaldehyd
perfundiert, das zervikale (C8) und das lumbale (L5) DRG wurden
herausgeschnitten, und die Neuronen wurden gezählt, wie es in Beispiel 7 beschrieben
ist. Statistische Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mit Hilfe
des Student-t-Tests abgeschätzt.
-
-
Legende zu Tabelle 1
-
Verstärkung der Überlebensrate
von Antisense-behandelten DRG-Neuronen nach 48-60 Stunden in Abwesenheit
von NGF. Experimente wurden in Anwesenheit von 10% FBS durchgeführt, wenn
nichts anderes angegeben ist. Lebensfähige Zellen wurden jeweils
für die
Antisense- und die Kontrollkultur nach dem Ausstreichen und nach
48-60 Stunden in einzelnen Terasaki-Näpfen gezählt. Die Ergebnisse sind als
Erhöhung der Überlebensrate
mit Antisense-Behandlung im Vergleich zu den Kontrollkulturen ausgedrückt (die
entweder Sense oder Nonsense-Oligonucleotide enthielten: In zahlreichen
Experimenten wurde festgestellt, dass es keinen Unterschied in der Überlebensrate
zwischen den Sense- (SEQ ID Nr. 5) und den Nonsense-Kulturen (SEQ ID
Nr. 7) (statistische Sequenz) gab), um die zusätzlichen Variationen auszuschließen, die
zwischen den Überlebensraten
bei Nicht-Oligonucleotid-behandelten Kulturen und Oligonucleotid-behandelten
Kontrollkulturen beobachtet wurden. Repräsentative absolute Überlebensraten
aus einem der P2-Maus-DRG-Experimente mit Serum waren 21,6% (unbehandelt),
28,9% (Nonsense), 51% (Antisense), 48% (NGF 5 ng/ml, kein Oligonucleotid)
und 64% (NGF 50 ng/ml). Antisense-Oligonucleotide (5 μM) gegen
Ratten-p75NGFR-mRNA (Ratten-AS (SEQ ID.
Nr. 4)) erhöhten
die Überlebensrate
von P2-Mausneuronen in 7 Experimenten um durchschnittlich 58%, obwohl
in einigen Experimenten auch Erhöhungen
von ungefähr
100% beobachtet wurden. Ein monoklonaler Anti-NGF-Antikörper (Boehringer,
Deutschland) wurde bei 4 der P2-Experimente hinzugefügt, und
es zeigte sich, dass er diesen Effekt nicht reduzierte. Eine Erhöhung der Überlebensrate
trat auch bei Mauskulturen auf, bei denen die Hühner-Antisense-Sequenz (Hühner-A5
(SEQ ID Nr. 6)) verwendet wurde, wenn auch in geringerem Maße als bei
der Ratten-AS. Bei P2-Ratten-Neuronen verursachte nur Ratten-A5
eine Erhöhung der Überlebensrate,
während
Hühner-AS
in der Lage war, die Überlebensrate
in Kulturen von E11-Hühner-DRG-Neuronen
zu erhöhen
(entwicklungsmäßig ähnlich dem
P2-Stadium bei der Ratte). Die Überlebensrate-verstärkende Wirkung
der p75NGFR-Antisense-Behandlung trat bei
Maus-DRG in E12, E15 oder E19 nicht auf. In allen Fällen wurden
18-mer-Phosphorothioat-Oligonucleotide verwendet, und die gewählten Sequenzen
waren gegen das 3'-Ende
des codierenden Bereichs gerichtet.
-
Der
Fachmann wird sich darüber
im Klaren sein, dass die hier beschriebene Erfindung auch anderen Variationen
und Modifikationen als den hier spezielle beschriebenen zugänglich ist.
Man sollte sich darüber
im Klaren sein, dass die Erfindung alle solche Variationen und Modifikationen
umfasst. Die Erfindung umfasst auch alle Schritte, Merkmale, Zusammensetzungen
und Verbindungen, auf die in dieser Beschreibung einzeln oder kollektiv
Bezug genommen oder hingewiesen wird, sowie beliebige und alle Kombinationen
von irgend zwei oder mehr der Schritte oder Merkmale.
-
Literatur
-
- 1. Levi-Montalcini, R. Ann. Rev. Neurosci 5:
341-362, 1982.
- 2. Lee, K.F. et al., Cell 69: 737-749, 1992.
- 3. Agrawal, S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7595-7599,
1991.
- 4. Murphy, M. et al., Neurosci 117: 1173-1182, 1993.
- 5. Yip, N. K. et al., Neurosci 4: 2986-2992, 1984.
- 6. Meakin, S.O. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 2374-2378,
1992.
- 7. Martin-Zanca, D. et al., Genes Dev. 4: 683-694, 1989.
- 8. Hempstead, B.L. et al., Nature: 350: 678-682, 1991.
- 9. Jing, S. et al., Neuron 9: 1067-1079, 1992.
- 10. Clarke, P.G.H., Trends Neurosci 15: 211-212, 1992.
- 11. Pollin, M.M. et al., Development 112: 83-89. 1991.
- 12. Klein et al., Cell 65: 189, 1991.
- 13. Svinarchuk et al., Biochemie 75: 49-54, 1993.
- 14. Ortigao et al., Biochemie 75: 29-34, 1993
- 15. Degols et al., Antisense Res Dev 2: 293-301, 1992.
- 16. Bunnell et al., Somat Cell Mol Genet 18: 559-569, 1992.
- 17. Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, USA.
1982.
-
-
-
-