DE4436231A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Dentalprothese - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer DentalprotheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Dentalprothese, insbesondere Krone, aus einem Roh
ling, der in ein Futter einer Bearbeitungsmaschine ein
gespannt und bearbeitet wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung von Dentalprothesen - Endoprothesen
oder Exoprothesen - werden Rohlinge aus Kunststoffen,
Keramiken oder Metallegierungen, beispielsweise Titanle
gierungen (TIAl6N, TiAl6N, TiAl6Nb), verwendet, die in
ein Futter einer Bearbeitungsmaschine eingespannt und
sodann in dieser maschinell bearbeitet werden. Bei die
ser Bearbeitung wird beispielsweise mittels eines Frä
sers eine Krone, Brücke, Inlay, Geschiebe oder Implan
tat nach den jeweils speziellen ärztlichen Vorgaben aus
dem Rohling herausgearbeitet.
Dazu muß die Außenabmessung des Rohlings wenigstens in
Einspannrichtung so groß gewählt werden, daß nicht nur
ein Kontakt des hochempfindlichen Bearbeitungswerkzeugs
mit dem Futter oder sonstigen Teilen der Bearbeitungsma
schine sicher ausgeschlossen bleibt, sondern darüberhin
aus ein sicherer Halt des Rohlings in dem Futter vor
allen in den Endphasen der Bearbeitung erhalten bleibt.
Diese Notwendigkeit hat zur Folge, daß nach fertigge
stellter Prothese ein hoher Anteil des Rohlings dem Ab
fall anheim fällt. Bei Rohlingen, die aus einem sehr
teuren Werkstoff, wie beispielsweise die erwähnten Me
tallegierungen oder Edelmetallen bestehen, entfällt ein
hoher Anteil der Rohlingskosten auf den verbleibenden,
für die Prothese nicht mehr verwendbaren Rückstand.
Edelmetallreste lassen sich zwar wieder einschmelzen
und einer Verwendung zuführen, was jedoch bei Metalle
gierungen nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung einer Dentalprothese und eine
dazu geeignete Vorrichtung anzugeben, bei welchem weni
ger Rohling-Abfall anfällt.
Dazu sieht die Erfindung vor, daß der Rohling in einen
Ring mittig eingebettet und Ring mit Rohling in das Fut
ter eingespannt wird. Damit kann jener Teil der bisheri
gen Rohlinge, der zur Aufnahme der Spannkräfte dient,
nach der Erfindung aus einem anderen preiswerteren Werk
stoff bestehen, so daß die Außenabmessung des Rohlings
wesentlich kleiner gehalten werden kann und damit weni
ger Abfall an wertvollem Dentalmaterial anfällt.
Für die Einbettung des Rohlings in den Ring empfehlen
sich mehrere Möglichkeiten. So kann der Ring auf den
Rohling aufgeschrumpft werden. Alternativ kann der Roh
ling in den Ring mittels eines Dentalklebers, eines aus
härtenden Kunststoffes, einer Keramikmasse, Zement oder
dergleichen eingebettet werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer
Dentalprothese besteht aus einem Rohling, dessen Außen
abmessungen nicht größer sind als zum Herausarbeiten
der Prothese erforderlich ist und der in einen Ring aus
Metall, Keramik oder hartem Kunststoff eingebettet ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beige
fügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel im
einzelnen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die Draufsicht auf ein Futter;
Fig. 2 die Draufsicht auf ein Futter mit eingesetztem
Rohling;
Fig. 3 eine Draufsicht, Seitenansicht und perspektifi
sche Darstellung eines Rohlings nach dem Stand
der Technik;
Fig. 4 eine Draufsicht, Seitenansicht und perspektifi
sche Darstellung eines Ringes;
Fig. 5 eine Schnittansicht eines in den Ring nach
Fig. 4 eingesetzten Rohlings;
Fig. 6 eine weitere Darstellung zur Erläuterung der Er
findung.
Das Futter 1 einer nicht dargestellten Bearbeitungsma
schine, beispielsweise einer rechnergesteuerten Fräsma
schine, besteht aus einer massiven Stahlplatte, welche
zwei weit auseinander liegende Positionierbohrungen 2,
3 aufweist. An der Aufnahmeplatte der Bearbeitungsma
schine sitzen an die Positionierbohrungen 2, 3 angepaß
te Stifte, die beim positionsgenauen Aufsetzen des Fut
ters 1 auf die Aufnahme der Bearbeitungsmaschine in die
Positionierbohrungen klemmend eindringen und das Futter
1 exakt positionieren. Ferner sind weitere Bohrungen 4, 5
in dem Futter 1 vorhanden, durch welche Bolzen zum
Festschrauben des Futters an der Bearbeitungsmaschine
durchdringen können.
Das Futter 1 besitzt eine mittige kreisrunde Aufnah
meöffnung 10 mit zwei radial einwärts vorstehenden und
in Umfangsrichtung beabstandeten Anlagenasen 11, 12, an
die sich ein noch zu beschreibender in die Aufnahmeöff
nung 10 eingesetzter Ring 20 anlegen kann. Ferner be
sitzt das Futter 1 ein radial verstellbares Andruck
stück 13, welches in dem Futter radial gegenüber den An
lagenasen 11, 12 radial beweglich gelagert ist und
durch Drehen eines Schraubkopfes 15 auf den Ring 20
zugestellt werden kann.
Der Ring 20, der im hier beschriebenen Ausführungsbei
spiel der Erfindung aus Werkzeugstahl besteht, aber
auch aus hartem Kunststoff oder einem anderen Werkstoff
bestehen kann, hat einen Außendurchmesser, der etwas
kleiner als die lichte Weite der Aufnahmeöffnung 10
ist. In die Innenfläche 22 des Ringes 20 ist eine endlo
se Ringnut 24 eingeschnitten.
Ein Rohling 30, aus dem eine Dentalprothese, beispiels
weise eine Krone hergestellt werden soll, besitzt
schlanke zylindrische Form, deren Durchmesser wesent
lich kleiner als die lichte Weite des Ringes 20 ist.
Der Rohling 30 kann aus einer Titanlegierung, aus einem
gesinterten Zirkonoxid oder einem anderen für Dentalpro
thesen geeigneten Material bestehen. Die Form der aus
dem Rohling 30 herauszuarbeitenden Krone ist durch die
in den Rohling 30 eingezeichnete Kurve 32 angedeutet
und bestimmt sich in ihrer Form nach den Vorgaben des
Zahnarztes.
Zur Herstellung einer derartigen Prothese ist bislang
ein Rohling 40 verwendet worden, der aus einem zylindri
schen Unterteil 42 und einem zylindrischen Oberteil 44
besteht. Der Außendurchmesser des Unterteils 42 ist
etwas kleiner als die lichte Weite der Aufnahmeöffnung
10, und das Oberteil 44 hat gegenüber dem Unterteil 42
einen wesentlich reduzierten Außendurchmesser. Zum Her
ausarbeiten einer Krone 32 aus dem Oberteil 44 des Roh
lings 40 wurde der Rohling 40 in die Aufnahmeöffnung 10
eingelegt und durch Anziehen des Schraubkopfes 15 mit
tels des Andruckstückes 13 in der Aufnahmeöffnung 10
mittig fixiert. Nach Herausfräsen der Krone 32 aus dem
Rohling 40 verbleibt vor allem das Unterteil 42 als
nicht mehr verwertbar zurück.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Krone 32 wird
der Rohling, dessen Außendurchmesser etwa demjenigen
des Oberteils 44 entspricht, mittig in die Durchgangs
öffnung des Ringes 20 eingesetzt und in der Öffnung
durch Einbringen eines Dentalklebers in den ringförmigen
Zwischenraum zwischen der Außenfläche des Rohlings 30
und der Innenfläche 22 sowie der Nut 24 des Ringes 20
fixiert. Nach Aushärten des Dentalklebers 34 wird die
aus Ring 20, Dentalkleber 34 und Rohling 30 bestehende
Einheit in die Aufnahmeöffnung 10 des Futters 1 in Anla
ge an die Nasen 11, 12 eingelegt und durch Anziehen der
Schraube 15 mittels des Andruckstückes 13 in der Aufnah
meöffnung 10 mittig eingespannt.
Als Dentalkleber eignet sich beispielsweise der von
Ciba-Geigy, Basel, Schweiz vertriebene Aralthitkleber.
Es können jedoch auch hart aushärtende Kunststoffe
sowie Keramikmassen oder Zement als Mittel zum Veran
kern des Rohlings 30 im Ring 20 eingesetzt werden.
Das Verhältnis des Außendurchmessers des zylinderförmi
gen Rohlings 30 zu dem Innendurchmesser (lichten Weite)
des Ringes 20 und damit die radiale Stärke des Dental
klebers 34 bestimmt sich nach den Erfordernissen der
Bearbeitung des Rohlings 30 durch die Bearbeitungsma
schine. Es muß sichergestellt sein, daß beispielsweise
bei der Bearbeitung des Rohlings 30 mittels eines Frä
sers zuverlässig vermieden wird, daß der empfindliche
Fräser den Ring 20 kontaktiert. Selbstverständlich kön
nen in einen Ring 20 mittels des Dentalklebers 34 auch
Rohlinge 30 eingesetzt werden, deren Außendurchmesser
viel kleiner ist als nach dem genannten Erfordernis zu
lässig wäre.
Die die Verankerung des Dentalklebers 34 im Ring 20 un
terstützende Ringnut 24 kann beispielsweise dadurch er
setzt werden, daß die glatte Innenfläche 22 des Ringes
20 mit einer haftverbessernden Beschichtung versehen
oder einfach nur aufgerauht ist. Es versteht sich fer
ner, daß der Rohling 30 mittels geeigneter Lehren genau
zentrisch in den Ring 20 und dieser mit dem eingebrach
ten Rohling 30 genau zentrisch in die Aufnahmeöffnung
des Futters eingefügt werden, um das rechnergestützte
Herausarbeiten der Krone 32 aus dem Rohling 30 sicherzu
stellen.
Nach vollendeter Herstellung der Krone 32 wird durch
Vergleich der Fig. 3 und 5, 6 deutlich, daß der ver
bleibende Abfall bei der erfindungsgemäßen Herstellung
relativ wertlos ist und aus dem Ring 20 mit Dentalkle
ber 34 besteht, so daß ein wesentlicher Teil des bisher
zu verwerfenden, teuren Rohlings, nämlich dessen unte
rer Abschnitt 42 eingespart werden kann.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer Dentalprothese, ins
besondere Krone, aus einem Rohling, der in ein Fut
ter eingespannt und bearbeitet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohling (30) in einen Ring (20)
eingebettet und Ring (20) mit Rohling (30) in das
Futter (1) eingespannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (20) auf den Rohling (30) aufge
schrumpft wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohling (30) in den Ring (20) mittels eines
Dentalklebers (34), eines Kunststoffs, Zements,
einer Keramikmasse oder dergleichen eingebettet
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Rohling (30) ein
Edelmetall, eine Titanlegierung, gesintertes Zirkono
xid oder dergleichen eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Ring (20) Werkzeug
stahl oder harter Kunststoff verwendet wird.
6. Vorrichtung zur Herstellung einer Dentalprothese,
insbesondere Krone, aus einem Rohling, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rohling (30), dessen Außenab
messungen nicht größer sind als zum Herausarbeiten
der Dentalprothese erforderlich ist, in einen Ring
(20) aus Metall, Keramik oder hartem Kunststoff ein
gebettet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Ring (20) auf den Rohling (30) aufge
schrumpft ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Rohling (30) in den Ring (20) mittels
eines Dentalklebers (34), eines Kunststoffes, Ze
ments oder dergleichen eingebettet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Rohling (30) aus
einem Edelmetall, einer Titanlegierung, einem gesin
terten Zirkonoxid oder dergleichen besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (22) des
Ringes (20) eine endlose Ringnut (24) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (22) des
Ringes (20) mit einer haftverbessernden Beschich
tung versehen oder aufgerauht ist.
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