DE102006018251A1

DE102006018251A1 - System zur parallelen Wiedergabe von mehreren Filmen

Info

Publication number: DE102006018251A1
Application number: DE200610018251
Authority: DE
Inventors: Wolfram Wagner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-04-15
Filing date: 2006-04-15
Publication date: 2007-10-18

Abstract

Die Erfindung betrifft ein System zur parallelen Wiedergabe von mehreren Filmen. Es werden mehrere Filme parallel, d.h. gleichzeitig gezeigt. Die Bildschirmfläche wird in mehrere, im Wesentlichen gleich große Flächen aufgeteilt. Die Filme werden gleichberechtigt wiedergegeben und sind so geschnitten, dass sie lediglich als ein einziger Film decodiert werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zur parallelen Wiedergabe von Filmen Bildwiedergabe wird heute unter anderem mit Fernsehern und Bildschirmen von Computern bewirkt. Aus technischer Sicht sind hierzu üblicherweise ein Encoder zur Codierung eines analogen Bildsignals in einen Film sowie einen Decoder zur Wiedergewinnung des analogen oder digitalen Bildsignals erforderlich, das im Anschluss dargestellt wird.
Die Bildwiedergabe insbesondere mit Fernsehern ist ein ausgereiftes technisches Gebiet, bei dem man nicht mehr erwartet, dass neue, unerwartete technische Problemstellungen auftreten.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, zumindest eine derartige Problemstellung zu erkennen und durch Angabe von zumindest einer Lehre zum technischen Handeln zu lösen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1/der unabhängigen Ansprüche gelöst. Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der Beschreibung.
Günstige Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung beruht auf folgenden Erkenntnissen:
Für bestimmte Schulungen könnte es sinnvoll sein, mehrere Filme gleichberechtigt parallel zu zeigen. So könnte z.B. bei endoskopischen Operationen ein Bild den Operateur mit den Instrumenten zeigen, ein weiteres die Aufnahme im Körper, ein drittes eine Animation, bei der die Operationsschritte schematisch dargestellt werden und ein viertes die wesentlichen Schritte als Schrift einblenden.
Zur Erleichterung beim nachträglichen Schnitt von Live-Aufzeichnungen eines Konzerts, das z.B. mit vier oder mehr Kameras gefilmt wird, könnten alle vier oder mehr Kameraeinstellungen parallel dargestellt werden, so dass eine Band ihr Konzert so mit allen Kameraeinstellungen gleichzeitig ansehen und z.B. bei Einblendung eines Timecodes sehr einfach eine Schnittliste erstellen kann. Eine typische Kameraeinstellung würde dabei z.B. die einzelnen Musiker sowie Schnittbilder von Publikum oder Nahaufnahmen von Händen an den Instrumenten zeigen.
Bei Messefilmen könnte man die Funktionsweise eines komplexen Bauteils/Baugruppe vielschichtiger erklären, indem man z.B. mehrere Filme gleichzeitig zeigt, die verschiedene Facetten des komplexen Bauteils aus unterschiedlichen Winkeln oder mit unterschiedlichem Fokus betonen und miteinander in Beziehung setzen. Beispielsweise könnte Film 1 ein fahrenden Auto, Film 2 den Motor im Inneren des Autos, Film 3 eine Animation des Zündvorgangs in dem Motor zeigen und Film 4 die technischen Daten als Schrift einblenden.
Auch im Bereich von auf Emotionen fokussierter Filmliteratur eröffnet eine parallele und gleichberechtigte Darstellung von Szenen aus verschiedenen Kameraeinstellungen interessante wirtschaftliche Perspektiven.
Fernseher oder DVD-Geräte sind bekannte Massenprodukte des Alltags und sind auf Grund ihres technischen Reifegrads meist wirtschaftlich optimierte Erzeugnisse/Produkte. Dies hat zur Folge, dass Fernseher einen einzigen Decoder aufweisen, weil dies zu besonders wirtschaftlichen Herstellungskosten führt. Als Konsequenz kann mit zeitgemäßen Fernsehern zu jedem Zeitpunkt genau ein Film angesehen werden. Die parallele Wiedergabe mehrerer Filme ist nicht vorgesehen.
Zur parallelen Wiedergabe mehrerer Filme sind demzufolge mehrere Decoder erforderlich, und zwar immer so viele, wie Filme gleichzeitig wiedergegeben werden sollen. Dies ist aber bei zeitgemäßen Fernsehern, wie vorstehend erörtert, gar nicht zu erwarten.
Hochauflösende moderne Filme und Medien (z.B. HD-DVD, Blue Ray Disc, HDCAM, DVCProHD, HDV, XDCAM) und die großen Bilddiagonalen der modernen Bildschirme und Wiedergabegeräte (z.B. LCD, Plasma, Rückprofernseher, DLP, LCOS, Beamer, Laser-N, LED-TV, OLED-Display) machen eine gleichzeitig Wiedergabe von Filmen möglich, ohne dass die einzelnen Filme dabei unscharf oder zu klein werden.
Damit ergibt sich nach Erkenntnis der Erfindung eine Darstellungsproblematik, da man bei den heutigen Fernsehern mehrere Filme nicht gleichzeitig wiedergeben kann.
Eine Lösung dieser Darstellungsproblematik sollte möglichst einfach sein. Lösungen, die schwer zu konfigurieren und/oder zu benutzen sind oder die spezielle Fernseher erforderlich machen, sind unerwünscht.
Besonders einfache Lösungen sind besonders schwer zu finden. Dies gilt bei einem technisch ausgereiften Gebiet in besonderem Maße. Es gilt der Lehrsatz, dass eine zwar funktionierende, aber komplexe Lösung schnell gefunden werden kann, eine gleich wirkende, aber dafür einfache jedoch nur mit Mühe, komplexen Überlegungen und einem weit über das übliche fachmännische Wissen hinausgehendem, umfassenden Verständnis des für die Lösung relevanten Umfelds.
Es gibt bekannte Techniken zur gleichzeitigen Wiedergabe von Filmen.
Beispielsweise wurde bei Fernsehern vereinzelt die parallele Wiedergabe von Filmen versucht. Dabei wurden zwei Decoder vorgesehen und ein Hauptbild wiedergegeben, das den ganzen Bildschirm ausfüllte, sowie ein zweites Bild, das als kleines, so genanntes Picture-in-Picture in das Hauptbild eingefügt wurde. Gedacht war dies dazu, bei Werbepausen auf ein anderes Programm umschalten zu können und in dem kleinen Picture-in-Picture das Ende der Werbepause mitzuverfolgen, um dann wieder rechtzeitig auf das bisherige Programm zurückschalten zu können, ohne einen Teil der Handlung zu verpassen. Diese spezialisierten Fernseher haben sich bislang nicht als Massenmarkt ausgebildet, so dass eine Lösung bevorzugt wird, die mit einem einzigen Decoder realisiert werden kann.
Eine Lösung für die erfindungsgemäß erkannte Problemsituation sowie vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung sind in den Patentansprüchen angegeben, die ebenfalls der Beschreibung der Erfindung dienen und mithin Teil der Beschreibung sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren weiter erläutert. Es sei betont, dass die aufgezeigten Ausführungen der Erfindung trotz ihrer teilweise sehr detailgetreuen Darstellung lediglich beispielhafter Natur und nicht einschränkend zu verstehen sind.
Es zeigen:
1 eine beispielhafte erfindungsgemäße parallele Wiedergabe von mehreren Filmen.
2 eine beispielhafte erfindungsgemäße parallele Wiedergabe von mehreren Filmen, die als unterschiedliche Kamerawinkel eines Films ausgebildet sind.
Wie in den Figuren dargestellt, werden auf einem Bildschirm mehrere Filme parallel, d.h. gleichzeitig gezeigt. Es können verschiedene Filme (z.B. Film 1-Film 4) oder auch verschiedene Kamerawinkel eines einzigen Films (z.B. Kamerawinkel 1-Kamerawinkel 4) oder auch Mischungen davon gezeigt werden. Es wird die Bildschirmfläche in mehrere, im Wesentlichen gleich große Flächen aufgeteilt. Optional sind diese Flächen durch horizontale und vertikale Balken voneinander getrennt.
Es handelt sich dabei um keine Picture-in-Picture-Anwendung, da die Filme gleichberechtigt laufen und so geschnitten sind, dass sie lediglich als ein einziger Film, d.h. als ein einziger Datenstrom, decodiert werden. Dieser Film wird im Weiteren auch als Split-Screen-Film bezeichnet. Die Ausführungen gelten sinngemäß auch für die Darstellung von verschiedenen Kamerawinkeln eines Films und für die Darstellung verschiedener Kamerawinkel mehrerer Filme.
Aufgrund der Abmessung zeitgemäßer Bildschirme ist die Aufteilung der Bildschirmfläche in vier gleich große Teile – wie in den Figuren dargestellt – mit besonders schönen Vorteilen verbunden.
Bei einem Standard-Fernseher mit einem einzigen Decoder können mehrere z.B. auf einer DVD gespeicherte unterschiedliche Kamerawinkel bislang nur alternativ, d.h. nicht parallel angesehen werden. Erfindungsgemäß werden nun mehrere Einzelfilme (beispielsweise vier) Einzelfilme mit Hilfe einer an sich bekannten Schnittsoftware zu einem Split-Screen-Film enkodiert und separat abgelegt, so dass dann die mehreren Einzelfilme als Split-Screen-Film auf einem zeitgemäßen Fernseher mit einem einzigen Decoder dargestellt werden können. Eine derartige Schnittsoftware ist von verschiedenen Herstellern erhältlich.
Dazu werden die Einzelfilme in der Schnittsoftware auf verschiedene Videospuren aufgeteilt und jeweils einer Position auf dem Bildschirm zugewiesen. Damit sich die Einzelfilme nicht vollständig überlagern, werden sie dabei zunächst bei z.B. vier Einzelfilmen auf 50% skaliert, bevor sie in eines der – in diesem Beispiel vier – imaginären Bildschirmfeldern zugewiesen werden.
Zur optisch sauberen Trennung kann in der Mitte noch jeweils ein horizontaler und ein vertikaler Balken eingefügt werden. Dies erleichtert es dem Zuschauer, die einzelnen Filme besser voneinander unterscheiden zu können.
Um aus den voneinander unabhängigen Filmen einen Split-Screen-Film zu erstellen, wird der Film aus dem Schnittprogramm exportiert. Eine besonders gute Qualität erhält man dabei, wenn das Exportformat mit dem Format der Einzelfilme identisch ist, weil in diesem Fall keine Formatkonvertierung stattfindet.
Nach dem Export kann ein durch Export erzeugter und beispielsweise in einer Datei hinterlegter Split-Screen-Film an ein so genanntes DVD-Authoring oder ein -Brennprogramm übergeben werden.
Nach der Enkodierung kann der Split-Screen-Film, der jetzt mehrere Filme zeigt, auch auf alle Bandformate ausgespielt werden. Dem Fachmann geläufig sind etwa MiniDV, DV, DVCAM, DVCPro, DVCPro 50, DVCPro HD, Betacam, Betacam SP, Betacam SX, IMX, Digital Betacam, D9, D-VHS, HDV, VHS, Video8, Hi8.
Ein besonders schöner Vorteil der Erfindung liegt darin, dass auf eine DVD-5 ein ungefähr 120 min langer Split-Screen-Film gespeichert werden kann, wenn dieser beispielsweise als MPEG-2-Datenstrom für die Wiedergabe von einer DVD encodiert wird, während bei gleichzeitiger Speicherung von beispielsweise vier Einzelfilmen jeder Film nicht länger als 30 min sein darf. So bietet die Erfindung einerseits den Vorteil, ein kompaktes Abspeichern von Informationen zu ermöglichen, andererseits aber auch für den Anwender, sich eine hohe Informationsdichte zuzuführen.
Beispiele für zeitgemäße Softwareprodukte zur Durchführung der Erfindung sind wie Avid Xpress DV, Avid Xpress Pro HD, Adobe Premiere Pro, Adobe Encore, Apple Final Cut Pro, Apple DVD Studio Pro oder Nero Vision.
Optional werden einige oder alle Einzelfilme zusammen mit dem Split-Screen-Film als integriertes Produkt angeboten, so dass entweder bei Einsatz eines einzigen Decoders die Einzelfilme wahlweise jeweils nacheinander oder aber mittels des Splits-Screen-Filmes parallel gezeigt werden können.
Dieses integrierte Produkt kann optional auch ein Menüsystem umfassen, in dem für jeden oder einen Teil der Einzelfilme und/oder den Split-Screen-Film eine Schaltfläche vorgesehen ist, denen jeweils ein Film zugeordnet und über die sodann die Filme angewählt werden können.
Bei einer weiteren Variante der Erfindung werden sind die Filme als verschiedene Kamerawinkel eines Films ausbildet, was z.B. einen Wechsel zwischen den einzelnen Filmen während des Abspielens ermöglicht.
Bei einer weitern Ausführung der Erfindung als Messefilm wird optional das gleichzeitige Anzeigen von mehreren Filmen über einen Zuspieler (z.B. DVD, DV, Beta) bewirkt.
Mit der Erfindung ist eine Vielzahl von weiteren Vorteilen verbunden:

– Eine Umsetzung der Erfindung erfordert keine prinzipiellen Änderungen des bisherigen Standes der Technik, sondern lässt sich grundsätzlich nachträglich als Baustein – insbesondere als modifiziertes oder zusätzliches Computerprogrammprodukt für eine zeitgemäße externe Festplatte – einfügen.
– Der Zeitpunkt der Realisierung ist unabhängig von dem Zeitpunkt der Realisierung anderer Funktionen.
– Mit der Erfindung wird sichergestellt, dass die einzelnen Komponenten des Gesamtsystems nur in geringem Maße belastet werden und damit die Stabilität des Gesamtsystems erhöht wird bzw. unverändert hoch bleibt.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Beschreibung der Erfindung und die Ausführungsbeispiele grundsätzlich nicht einschränkend in Hinblick auf eine bestimmte physikalische Realisierung der Erfindung zu verstehen ist. Für einen einschlägigen Fachmann ist insbesondere offensichtlich, dass die Erfindung teilweise oder vollständig in Software und auf mehrere physikalische Produkte – dabei insbesondere auch Computerprogrammprodukte – verteilt realisiert werden kann.

Claims

Erzeugnis, ausgebildet als Split-Screen-Film, der so encodiert ist, das bei Decodierung des Split-Screen-Films mehrere Filme gleichzeitig gezeigt werden.
Erzeugnis, ausgebildet als Split-Screen-Film, der so encodiert ist, das bei Decodierung des Split-Screen-Films mehrere Kamerawinkel eines Films gleichzeitig gezeigt werden.
Erzeugnis, ausgebildet als Split-Screen-Film, der so encodiert ist, das bei Decodierung des Split-Screen-Films mehrere Kamerawinkel mehrerer Filme gleichzeitig gezeigt werden.
Erzeugnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Filme und/oder Kamerawinkel so geschnitten sind, dass sie gleichberechtigt gezeigt werden.
Erzeugnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Split-Screen-Film so encodiert ist, dass bei Anzeige des Split-Screen-Film auf einem Bildschirm dessen Anzeigefläche in mehrere, im Wesentlichen gleich große Flächen aufgeteilt ist.
Erzeugnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Split-Screen-Film so encodiert ist, dass bei Anzeige des Split-Screen-Films die im Wesentlichen gleich großen Flächen durch horizontale und/oder vertikale Balken voneinander getrennt sind.
Erzeugnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filme und/oder Kamerawinkel so encodiert sind, dass sie bei Anzeige als der einzige Split-Screen-Film decodiert werden.
Erzeugnis, ausgebildet als Split-Screen-Film-System, umfassend einen Split-Screen-Film nach einem der vorstehenden Ansprüche sowie zumindest einen der vorstehenden Filme und/oder Kamerawinkel.
Erzeugnis nach Anspruch 8, umfassend ein Menüsystem zur Auswahl der Filme und/oder Kamerawinkel.
Verfahren zur Herstellung zumindest eines der vorstehenden Erzeugnisse, mit folgenden Schritten: – Bereitstellung der Filme und/oder Kamerawinkel; – Schneiden der Filme und/oder Kamerawinkel so, dass sie bei gleichzeitiger Anzeige gleichberechtigt gezeigt werden; – Encodierung der geschnittenen Filme und/oder Kamerawinkel in den Split-Screen-Film.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der encodierte Split-Screen-Film auf einen Datenträger gespeichert wird.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen Datenträger gespeichert wird, der bevorzugt eines der nachfolgenden Bandformate aufweist: MiniDV, DV, DVCAM, DVCPro, DVCPro 50, DVCPro HD, Betacam, Betacam SP, Betacam SX, IMX, Digital Betacam, D9, D-VHS, HDV, VHS, Video8, Hi8.
Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Speicherung von zumindest zwei Filmen und/oder Kamerawinkel zusätz lich ein Menüsystem zur Auswahl der Filme und/oder Kamerawinkel auf dem Datenträger gespeichert wird.
Erzeugnis, umfassend Mittel, die zur Durchführung aller Schritte eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche eingerichtet sind.