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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein zugehöriges Sprachdialogsystem zur
Ermittlung zumindest einer Transaktion zur Bedienung einer Hintergrundapplikation
unter Auswertung von in einer Benutzeräußerung enthaltenen Aktionsinformationen
in einem derartigen Sprachdialogsystem, wobei jeweils einer Hintergrundapplikation
eine endliche Menge auswählbarer
Transaktionen zugeordnet ist und bei dem über eine im Sprachdialogsystem
vorgesehene Eingabeeinheit zumindest eine Benutzeräußerung erfasst
und im Sprachdialogsystem gespeichert wird.
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Sprachdialogsysteme
für Datenbankzugriffe,
welche Informationszugriffe sowie eine Steuerung von Kommunikationsapplikationen
via Sprachkommunikation ermöglichen,
sind als Schnittstellen zu vielen computergestützten Anwendungen bekannt.
Anwendungen bzw. Hintergrundapplikationen, wie z.B. ein technisches
Gerät der
Unterhaltungselektronik, ein telefonisches Auskunftsystem (Bahn,
Flug, Kino, etc.), ein computergestütztes Transaktionssystem (Homebanking-System,
elektronische Warenbestellung etc.) sind in zunehmendem Maße über derartige
Sprachdialogsysteme als Zugangssysteme („User-Interfaces") bedienbar. Derartige
Sprachdialogsysteme können
in Hardware, Software oder in einer Kombination daraus realisiert
werden.
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Der
Dialogverlauf zur Erreichung von anwendungspezifischen Dialogzielen
wird über
ein derartiges Sprachdialogsystem gesteuert, welches die Interaktionen
zwischen einer Dialog-Management-Einheit
und dem einzelnen Benutzer verwaltet. Hierzu weist die Dialog-Management-Einheit
eine Eingabeeinheit sowie Ausgabeeinheit auf.
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Eine
von einem Benutzer erzeugte Benutzeräußerung beispielsweise in Form
eines Sprachsignals wird durch die Eingabeeinheit erfasst und in
der Dialog-Management-Einheit gespeichert. Der Eingabeeinheit kann
beispielsweise eine Spracherkennungseinheit nachgeschaltet sein, über welche
eine Ermittlung von in einer Benutzeräußerung enthaltenen Aktionsinformationen
durchgeführt
wird. Zur Ausgabe von Aktionsprompts in Form von Sprachsignalen
kann die Ausgabeeinheit als Sprachsyntheseeinheit ausgebildet sein.
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Über die
in der Dialog-Management-Einheit vorgesehene Spracherkennungseinheit
werden aus dem Sprachsignal Aktionsinformationen beispielsweise
in Form von einzelnen Wörtern
oder Wörterketten
gewonnen, welche durch Vergleich mit in einer Parsereinheit geladenen
Schlüsselbegriffen
bzw. Grammatiken ausgewertet werden. Abhängig von dem Auswerteergebnis
wird eine einem oder mehreren Schlüsselbegriffen zugeordnete Transaktion
zur Bedienung einer Hintergrundinformation gestartet. Abhängig von
den Transaktionen wird über
die Dialog-Management-Einheit
ein Dialogverlauf mit dem jeweiligen Benutzer zur Steuerung der
zugehörigen
Hintergrundapplikation aufgenommen.
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Derzeit
sind drei Ansätze
zur Realisierung von derartigen Sprachdialogsystemen bekannt, nämlich der „Finite-State-Based" Ansatz, der „Frame-Based" Ansatz und der „Agent-Based" Ansatz. Der „Frame-Based" bzw. rahmenorientierte
Ansatz findet derzeitig in der Praxis die weiteste Verbreitung.
Da der Dialogverlauf von rahmenorientierten Sprachdialogsystemen
nicht an einer hierarchischen Baumstruktur organisiert ist, ermöglichen
dieser eine große
Flexibilität.
Vielmehr ist jede Transaktion anhand eines Rahmens modelliert, welcher mehrere
Lücken
aufweist, die durch die Zuordnung von Transaktionsparameter gefüllt werden.
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Damit
ein Benutzer seine Anfragen in gesprochener natürlicher Sprache stellen kann,
ist die Verwendung von Spracherkennungsmodulen bzw. -einheiten erforderlich.
Derartige Sprach erkennungsmodule sind beispielsweise aus der
DE 197 19 381 C1 und
der
DE 199 56 747
C1 bekannt.
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Ferner
ist bereits ein Verfahren zur Aktionsermittlung (
DE 196 15 693 C1 ) bekannt,
bei dem ein Benutzer gezielte Befehle erteilt oder eine gezielte
Anfrage an ein Sprachdialogsystem stellt, ohne dass ihm die zur Verfügung stehenden
Auswahlalternativen langwierig aufgezählt werden. Hierdurch wird
ein direkter Zugriff auf eine Vielzahl von Funktionen eines Sprachdialogsystems
möglich,
der lediglich einen Dialog erfordert, sofern die Anfangsäußerungen
des Benutzers unvoll-ständig oder
mehrdeutig oder in Widerspruch zu einzelnen Möglichkeiten der Hintergrundapplikation
stehen. In dem beschrieben Fällen
greift das beschriebene Sprachdialogsystem mit der Bezeichnung DIANE
ein und führt
mit dem Benutzer einen Klärungsdialog
durch, um die Benutzerintension zu ermitteln und fehlende Informationseinheiten
zu erfragen. Dem beschriebenen Verfahren liegt das folgende abstrakte
Aufgabenmodell zugrunde:
Eine Hintergrundapplikation wird als
eine endliche Menge von Transaktionen (T1, T2, .... Tx) aufgefasst,
wobei jeder Transaktion eine endliche Menge (die auch leer sein
kann) von Transaktionsparametern (P1, P2, .....Px) zugeordnet sind.
Die Transaktionsparameter sind dem Sprachdialogsystem bekannt. Zu
jedem Transaktionsparameter ist eine Grammatik vorgesehen, die dazu
dient, den Transaktionsparameter im Dialog zu erfassen.
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Der
Benutzer kann die gewünschte
Transaktion und die zugeordneten Transaktionsparameter in einem
Satz benennen oder auch nicht. Im ersten Fall kann die Transaktion
sofort durchgeführt
werden, im zweiten Fall werden die noch unbekannten Parameter im
Dialog mit dem Benutzer erfasst. Falls durch die Benutzeräußerung keine
Transaktion eindeutig bestimmbar ist, führt das System automatisch
einen Klärungsdialog zur
Ermittlung der gewünschten
Transaktion durch. Gleiches gilt für unklare oder unvollständige Transaktionsparametereingaben.
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Aus
der
DE 101 10 977
C1 ist ein Verfahren und eine Anordnung zum Bereitstellen
von Hilfe-Informationen für
einen Benutzer eines Sprachdialogssystems zum Bedienen einer Hintergrundapplikation
bekannt, bei dem abhängig
von dem jeweils vorliegenden Dialogstatus vorgegebene Hilfeinformationen
ermittelt und an den Benutzer ausgegeben werden. Dem Benutzer werden
somit abhängig
von seinem jeweiligen Dialogsstatus kontextsensitive Hilfe-Informationen
durch das Sprachdialogssystem bereitgestellt.
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Ferner
sind „Unified
Messaging Systeme" bekannt,
durch welche verschiedene Nachrichten auf einer Kommunikationsplattform
gespeichert, verwaltet sowie der Zugriff auf diese über unterschiedliche
Zugriffsarten ermöglicht
wird. Beispielsweise können
Emails, SMS oder auch klassische Telefon-, Fax- und Anrufbeantworter-Funktionen
hierüber
verknüpft
werden, so dass beispielsweise über
ein derartiges „Unified
Messaging System" ein
Fax, eine Email oder per Email eine SMS-Botschaft an ein Handy geschickt
werden können.
Anrufbeantworter-Nachrichten
können
wie gewohnt abgehört
werden oder auch SMS und Emails mittels „Text-To-Speech" (TTS)-Verfahren
vorgelesen werden. Über
ein Sprachdialogsystem können
somit die einzelnen Nachrichten von unterwegs abgehört, beantwortet,
weitergeleitet oder gelöscht
werden. Insbesondere bei einer derartigen Vielzahl von Funktionen
der Hintergrundapplikation „Unified
Messaging System" ist
es für
einen Benutzer oft sehr mühsam,
sich von einer bestimmten Funktion zu einer anderen Funktion zu
bewegen.
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Damit
derartige Sprachdialogsystem auf Dauer von einem breiten Benutzerkreis
akzeptiert werden, ist neben einer sicheren Spracherkennung auch
der Einsatz von Sprachdialogsystemen erforderlich, die den Benutzer
nicht unnötige
Zeit damit verbringen lassen, auf die richtige Frage des Sprachdialogsystems
zu warten oder die richtige Frage durch etwaige Manipulationen zu
erzwingen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren
zur Ermittlung zumindest einer Transaktion zur Bedienung einer Hintergrundapplikation
sowie ein zugehöriges
Sprachdialogsystem anzugeben, bei dem eine eindeutige Identifizierung
der vom Benutzer gewünschten
Hintergrundapplikation schnell und benutzerfreundlich, insbesondere
auch bereits anhand von reduzierten Aktionsinformationen möglich wird.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie ein
Sprachdialogsystem gemäß Patentanspruch
16 gelöst.
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Der
wesentliche Gedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ermittlung
zumindest einer Transaktion zur Bedienung einer Hintergrundapplikation
und Auswertung von zumindest einer in einer Benutzungsäußerung enthaltenen
Aktionsinformation in einem Sprachdialogsystem, bei dem jeweils
einer Hintergrundapplikation eine endliche Menge auswählbarer
Transaktionen zugeordnet ist und bei dem über eine im Sprachdialogsystem
vorgesehene Eingabeeinheit zumindest eine Benutzeräußerung erfasst
und im Sprachdialogsystem gespeichert wird, besteht darin, dass
einzelnen in einem Sinnzusammenhang stehenden Transaktionen im Sprachdialogsystem
jeweils zumindest eine übereinstimmende
Kontextinformation zugeordnet wird und die Kontextinformation zumindest
der zuletzt ausgeführten
Transaktion im Sprachdialogsystem gespeichert wird. Bei der Ermittlung
einer Transaktion werden vorteilhaft bevorzugt diejenigen Transaktionen
berücksichtigt,
deren zugeordnete Kontextinformation mit der gespeicherten Kontextinformation übereinstimmt. Vorteilhaft
werden durch die Zuordnung zumindest einer Kontextinformationen
zu den in einem Sinnzusammenhang stehenden Transaktionen bevorzugt
diejenigen Transaktionen bei der Suche nach der aktuell durch den
Benutzer durch die Benutzeräußerung angesprochene
Transaktion berücksichtigt
und hierdurch der sowohl zeitintensive als auch rechenintensive
Ermittlungsaufwand deutlich reduziert. Weiterhin vorteilhaft können anhand
von kontextabhängigen
Grammatiken bereits verkürzte
Schlüsselbegriffe
ausreichen, um die vom Benutzer gewünschte Aktion zu bestimmen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere
ein Sprachdialogsystem zur Ausführung
des Verfahrens sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
anhand von Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
einem schematischen Blockschaltbild beispielhaft ein Sprachdialogsystem,
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2 in
einem weiteren Blockschaltbild beispielhaft die einzelnen Komponenten
einer Transaktion und
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3 in
einem Ablaufdiagramm beispielhaft die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahren.
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In 1 ist
in einem schematischen Blockschaltbild beispielhaft ein Sprachdialogsystem 1 dargestellt, über welches
ein Benutzer B zumindest eine Hintergrundapplikation HA bedienen
kann. Die Bedienung der Hintergrundapplikation HA erfolgt hierbei
beispielhaft anhand einzelner ausgewählter und im Sprachdialogsystem 1 hinterlegter
Transaktionen T1 bis Tx, welche einer oder mehrerer Funktionen der
Hintergrundapplikation HA zugeordnet sind. Das in 1 dargestellte
Sprachdialogsystem 1 umfasst hierzu eine Eingabeeinheit 2, eine
Dialog-Management-Einheit 3 und eine Ausgabeeinheit 4,
wobei die Dialog-Management-Einheit 3 jeweils mit der Eingabeeinheit 2,
der Ausgabeeinheit 4 sowie der Hintergrundapplikation HA
in Verbindung steht.
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In
der Dialog-Management-Einheit 3 ist eine Speichereinheit 5 zur
Speicherung der Transaktionen T1 bis Tx zur Bedienung der Hintergrundapplikation
HA sowie weiterer Parameter vorgesehen. Die Dialog-Management-Einheit 3 weist
ferner eine Spracherkennungseinheit 6, eine Sprachsyntheseeinheit 7,
eine Parsereinheit 8 sowie eine Steuereinheit 9 auf,
welche beispielsweise über
ein Datenbussystem DBS miteinander verbunden sind. An das Datenbussystem
DBS ist ebenfalls die Hintergrundapplikation HA angeschlossen, welche
in einer alternativen Ausführungsform über ein
Schnittstellenmodul (nicht in 1 dargestellt)
mit der Dialog-Management-Einheit 3 verbunden sein kann.
Die Eingabeeinheit 2 des Sprachdialogsystems 1 ist
mit der Spracherkennungseinheit 6 und die Ausgabeeinheit 4 mit
der Sprachsyntheseeinheit 7 verbunden.
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Durch
den Benutzer B wird eine Benutzeräußerung BE erzeugt, welche Aktionsinformationen
AI aufweist. Hierbei kann eine Benutzeräußerung BE eine oder mehrere
Aktionsinformationen AI aufweisen, welche innerhalb der Benutzeräußerung BE
in unterschiedlichen Reihenfolgen angeordnet sein können. Über die
Eingabeeinheit 2 wird eine Benutzeräußerung BE des Benutzers B,
vorzugsweise als Sprachsignal erfasst und in der Dialog-Management-Einheit 3 abgespeichert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Benutzeräußerung BE
digitalisiert bzw. in digitaler Form der Speichereinheit 5 zugeführt und über die
Spracherkennungseinheit 6 in an sich bekannter Weise die
in der Benutzeräußerung BE
enthaltenen Aktionsinformation(en) AI ermittelt sowie in der Speichereinheit 5 abgelegt.
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Über die
Ausgabeeinheit 4 können
darüber
hinaus dem Benutzer B Ausgabeprompts bzw. Informationsprompts AP
zur Verfügung
gestellt werden, welche beispielsweise in Form eines durch die Sprachsyntheseeinheit 7 erzeugtes
synthetisiertes Sprachsignal über
die Ausgabeeinheit 4 ausgegeben werden. Hierdurch wird
der Benutzer B beispielsweise über
den aktuellen Status der zu bedienenden Hintergrundapplikation HA bzw.
der vom System aufgrund der letzten Benutzeräußerung BE durchgeführten Aktionen
informiert oder der Benutzer B zur Abgabe zumindest einer weiteren
Benutzeräußerungen
BE veranlasst. Hierzu kann ein zwischen Ausgabeprompts AP und Benutzeräußerungen
BE wechselnder Klärungsdialog
durchgeführt
werden.
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In 2 sind
in einer schematischen Darstellung beispielhaft die einzelnen Komponenten
einer derartiger Transaktion T1 bis Tx dargestellt, welche zur Bedienung
der unterschied lichen Funktionen der Hintergrundapplikation HA in
der Dialog-Management-Einheit 3 vorgesehen sind. Einer
Hintergrundapplikation HA ist eine endliche Menge derartiger Transaktionen
T1 – Tx
zugeordnet, deren Auswahl über
eine jeweils einer Transaktion T1 – Tx zugeordneten Grammatikroutine
GR getriggert wird. Hierbei werden der Transaktion T1 eine oder
mehrere derartiger Grammatiken G1 – Gx zugeordnet, welche zur
Ermittlung der zur gespeicherten Aktionsinformation AI zugehörigen Transaktion
T1 bis Tx in die Parsereinheit 8 geladen werden. In der
Parsereinheit 8 werden die einzelnen für die jeweilige Transaktion
T1 charakterisierenden Schlüsselbegriffe
der Grammatiken G1 – Gx
mit den Aktionsinformationen AI verglichen. Hierbei können die
Grammatiken G1 – Gx beispielhaft
durch bzw. um kontextabhängige
Grammatiken G1* – Gx*
ersetzt bzw. erweitert werden, die unter Berücksichtigung des Sinnzusammenhangs
zwischen den einzelnen Transaktionen T1 bis Tx verkürzte Schlüsselbegriffe
aufweisen.
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Ferner
weist die in 2 beispielhaft dargestellte
erste Transaktion T1 eine Vorbedingungsroutine VBR auf, welche vor
der weiteren Ausführung
einer Transaktion T1 – Tx
in der Steuereinheit 9 ausgeführt wird, um das Vorliegen
von Vorbedingungen wie beispielsweise der erfolgreichen Ausführung einer
weiteren Transaktion T2 zu verifizieren. Hierzu weist die Vorbedingungsroutine
VBR einen oder mehrere Vorbedingungsparameter VBP sowie zugehörige Parameterprompts
PP auf. Durch die in der Steuereinheit 9 ausgeführte Vorbedingungsroutine
VBR wird beispielsweise die Aktivierung bzw. Deaktivierung einer
weiteren Transaktion T2 überprüft und abhängig vom
Ergebnis der zugeordnete Parameterprompt PP ausgewählt und über die
Sprachsyntheseeinheit 7 sowie die Ausgabeeinheit 4 an
den Benutzer B ausgegeben. Ist die anhand der Vorbedingungsparameter
VBP definierte Vorbedingung für
die Ausführung
der betrachteten ersten Transaktion T1 erfüllt, wird ohne eine Ausgabe
eines Parameterprompts PP die weitere Ausführung der ermittelten ersten
Transaktion T1 initiiert.
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Erfindungsgemäß wird den
in einem Sinnzusammenhang stehenden Transaktionen T1 – Tx im Sprachdialogsystem 1 jeweils
zumindest eine übereinstimmende
Kontextinformation KI zugeordnet und somit die einen Sinnzusammenhang
aufweisenden Transaktionen T2, T3 zu jeweils einer Transaktionsgruppe
TG1 – TGx
mit übereinstimmender
Kontextinformation KI zusammengefasst. In 1 sind beispielhaft
eine zweite und dritte Transaktion T2, T3 zu einer ersten Transaktionsgruppe
TG1 zusammengefasst.
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Insbesondere
eine Hintergrundapplikation HA wie beispielsweise ein „Unified
Messaging System" mit einer
Vielzahl von ähnlichen
Funktionen betreffenden Transaktionen T1 – Tx, so dass viele der Transaktionen T1 – Tx derartige Übereinstimmungen
aufweisen. Beispielsweise der ersten Transaktion T1 = „Email
lesen" und der zweiten
Transaktion T2 = „Email
löschen" kann durch die Zuordnung
der Kontextinformation KI = „Email
Verarbeitung" zu
einer ersten Transaktionsgruppe TG1 = „Email Verarbeitung" zusammengefasst
werden. Somit wird durch die Kontextinformation KI die kontextbedingte
Verknüpfung
unterschiedlicher Transaktionen T1 – Tx untereinander für die aktuelle
Ermittlung einer Transaktion T1 bis Tx ausgewertet und hierdurch der
Zeit- und Rechenaufwand für
die Durchführung
des Ermittlungsverfahrens deutlich reduziert.
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In
der Speichereinheit 5 wird die Kontextinformation KIletzt zumindest der zuletzt in der Dialog-Management-Einheit 3 ausgeführten Transaktion
Tletzt gespeichert und bei der aktuellen
Ermittlung einer Transaktion T1 – Tx berücksichtigt, und zwar derart,
dass bevorzugt diejenigen Transaktionen T2, T3 bei der Ermittlung berücksichtigt
werden, deren zugeordnete Kontextinformation KI mit der gespeicherten
Kontextinformtion KIletzt übereinstimmt.
Für die
Ermittlung der aktuellen Transaktion T1 – Tx wird somit zunächst diejenige
Transaktionengruppe TG1 – TGx
betrachtet, der die zuletzt ausgeführte Transaktion Tletzt angehört. Hierdurch
werden besonders vorteilhaft die Transaktionen T1 – Tx der
ermittelten Transaktionsgruppe TG1 – TGx im Auswahlverfahren priorisiert
und somit diejenigen Transaktionen T1 – Tx ausgeführt, die die größte „Trefferwahrscheinlichkeit" aufweisen.
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Zur Überprüfung der
Kontextinformation KI ist der Transaktion T1 – Tx jeweils eine Kontextinformationsroutine
KIR zugeordnet, die die Übereinstimmung
der der Transaktion T1 zugeordneten Kontextinformation KI mit der
in der Speichereinheit 5 gespeicherten Kontextinformation
KIletzt der zuletzt in der Dialog-Management-Einheit 3 ausgeführten Transaktion
Tletzt überprüft. Stimmen
die zuletzt gespeicherte Kontextinformation KIletzt und
die der ersten Transaktion T1 zugeordnete Kontextinformation KI überein,
so wird die betrachtete erste Transaktion T1 bei der Ermittlung
der aktuellen Transaktion bevorzugt berücksichtigt, d.h. die aus der
Benutzeräußerung BE
gewonnenen Aktionsinformationen AI über die in der Parsereinheit 8 ausgeführte Grammatikroutine
GR der betrachteten Transaktion T1 ausgewertet. Die Kontextinformation
KI kann beispielsweise den Parametertyp „String" aufweisen, der einen den Sinnzusammenhang
zwischen den Transaktionen T1 bis Tx wiedergebenden Oberbegriff
darstellt.
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Zusätzlich ist
jeder Transaktion T1 – Tx
eine Transaktionsparameterroutine TPR zugeordnet, die – neben
den ermittelten Transaktionsparametern P1 – Px – Transaktionsparameterprompts
TPP, eine Parametergrammatik PGR sowie eine Wertermittlungsinformation
WEI aufweist. Die Transaktion T1 wird durch ihre Transaktionsparameter
P1 – Px
inhaltlich spezifiziert, deren Werte über die Transaktionsparameterroutine
TPR ermittelt werden. Hierzu werden über die in Parsereinheit 8 ausgeführte Parametergrammatik
PGR aus den Aktionsinformationen AI die Werte der Transaktionsparameter
P1 – P1x
ermittelt. Die zur Ausführung
der Transaktion T1 – Tx
noch zu bestimmenden Transaktionsparameter P1 – Px werden durch Ausgabe des
jeweils zugeordneten Transaktionsparameterprompts TPP an den Benutzer
B und dessen in einer weiteren Benutzeräußerung BE enthaltenen Aktionsinformationen
AI im Rahmen eines Klärungsdialoges
abgefragt.
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Ferner
wird über
jeweils den einzelnen Transaktionsparametern P1 – Px zugeordnete Wertermittlungsinformationen
WEI festgelegt, auf welche Weise die Ermittlung der Transaktionsparameter
P1 – Px
erfolgen soll bzw. kann. Beispielsweise können zur Ermittlung der Transaktionsparameter
P1 – Px
neben der Durchführung
eines Klärungsdialogs
mit dem Benutzer B bereits im Sprachdialogsystem 1 vorliegende
Parameterwerte bzw. Statusinformationen ausgewertet werden. Hierzu
wird die Abhängigkeit
eines Transaktionsparameters P1 – Px von dem Vorliegen oder
Nicht-Vorliegen eines vorgegebenen Dialogstatus ausgewertet. Somit
können
mit Hilfe von Wertermittlungsinformationen WEI unterschiedliche
Wege zur Ermittlung des Wertes eines Transaktionsparameters P1 – Px vorgegeben
werden, wodurch unnötige
Benutzerabfragen im Rahmen eines Klärungsdialoges vermieden werden
können.
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Zur Überprüfung der
Gültigkeit
eines geänderten
Transaktionsparameters ist eine Constraint-Routine CR pro Transaktion
T1 – Tx
vorgesehen, welche Triggerparameter TR, logische Bedingungen LB
sowie Aktionsanweisungsprompts AA umfasst. Über die Contraint-Routine CR
wird somit der geänderte
Parameterwert eines Transaktionsparameters P1 – Px auf seine Gültigkeit
mit Hilfe der vorgegebenen Triggerparameter TR sowie der logischen
Bedingung LB ermittelt und bei einem Abweichen über Aktionsanweisungsprompts
AA an dem Benutzer B kommuniziert. Beispielsweise wird als logische
Bedingung LB vorgegeben, die Summe aus zwei Transaktionsparametern
P1, P2 zu bilden und zu überprüfen, ob
diese beispielsweise einen oberen Grenzwert Pmax überschreitet.
Beim Überschreiten
des oberen Grenzwertes Pmax wird der zugeordnete
Aktionsanweisungsprompt AA der Contraint-Routine CR ausgegeben.
Alternativ kann auch abhängig
von der Auswertung der logischen Bedingung LB eine vorgegebene Systemfunktion
initiiert werden.
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Über eine
Nachbedingungsroutine NBR wird überprüft, ob sämtliche
für die
Ausführung
der jeweiligen Transaktion T1 – Tx
erforderlichen Nachbedingungen NB, beispielsweise die für die Ausführung zumindest
erforderlichen Transaktionsparameter P1 – Px, nunmehr vorliegen, d.h.
die Lücken
der als Rahmen modellierten Transaktion T1 gefüllt sind und mit Hilfe der
ausgewählten
Transaktion T1 die zugeordnete Funktion der Hintergrundapplikation
HA nunmehr gestartet werden kann. Somit werden über die Nachbedingungsroutine
NBR diejenigen Nachbedingungen NB überprüft, welche am Ende des Dialoges
vorliegen müssen,
um eine Übergabe
sämtlicher
für die
Bedienung der Hintergrundapplikation HA erforderlichen Informationen über die
Transaktion T1 zu gewährleisten.
Vorteilhaft können
durch die Nachbedingungsroutine NBR unterschiedlich komplexe Nachbedingungen
NB für
unterschiedliche Transaktionen T1 – Tx individuell definiert
und abgeprüft
werden.
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Schließlich weist
eine Transaktion T1 – Tx
eine Systemaktionsroutine SAR auf, mit deren Hilfe die Ausgabe von
spezifischen Aktionsprompts AP bzw. Systemaktionen SA umgesetzt
wird. Die Systemaktionsroutine SAR umfasst hierzu beispielsweise
Systemtriggerparameter TRP sowie Vorbedingungsinformationen VBI
als auch vorgegebene Systemaktionen SA. Bei einer Änderung
der Systemtriggerparameter TRP wird über die Vorbedingungsinformationen
VBI die Initiierung der vorgegeben Systemaktionen SA verifiziert
und gegebenenfalls die zugeordneten Systemaktionen SA gestartet.
Mit Hilfe der Systemaktionsroutine SAR wird somit der Benutzer B über eine Änderung
des Dialogstatus oder des Status der Hintergrundapplikation HA informiert.
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In 3 ist
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Ermittlung zumindest einer Transaktion T1 – Tx im Sprachdialogsystem 1 in
einem Ablaufdiagramm beispielhaft dargestellt. Mittels einer in
der Steuereinheit 9 ausgeführten Auswahlroutine AR werden
die in 3 dargestellten fünf Verfahrensschritte S1 – S5 abgearbeitet.
Zunächst
wird in einem ersten Schritt S1 den in einem Sinnzusammenhang stehenden
Transaktionen T1 – Tx
jeweils eine übereinstimmende
Kontextinformation KI zugeordnet.
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Ferner
wird im Rahmen der Ausführung
einer Transaktion T1 – Tx
jeweils die dieser zugeordnete Kontextinformation KI als zuletzt
zugeordnete Kontextinformation KIletzt im
Sprachdialogsystem 1 bzw. der Speichereinheit 5 der
Dialog-Management-Einheit 3 gespeichert
(zweiter Schritt S2).
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Nach
der Ermittlung der Aktionsinformationen AI aus der jeweils erfassten
Benutzeräußerung BE
(dritter Schritt S3) werden diejenigen Transaktionen T1 – Tx ermittelt,
deren zugeordnete Kontextinformationen KI mit der zuletzt zugeordneten
Kontextinformation KIletzt übereinstimmen
(vierter Schritt S4).
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In
einem fünften
und letzten Schritt S5 werden aus der endlichen Menge der Transaktionen
T1 – Tx die
zuvor ermittelten Transaktionen T2, T3 für die Ermittlung der aktuellen
Transaktion T1 – Tx
bevorzugt herangezogen.
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Im
Folgenden wird an einem Ausführungsbeispiel
der Aufbau sowie die Parameter P1 – Px einzelner Transaktionen
T1 bis T4 innerhalb des Sprachdialogsystems 1 näher beschrieben.
Als Hintergrundapplikation HA wird beispielhaft ein „Unified
Messaging System" betrachtet,
welches in der Regel eine Telefonverbindung zwischen dem Benutzer
B und dem Sprachdialogsystem 1 besteht, d.h. die Eingabeeinheit 2 ist
als Mikrofoneinheit eines Telefons und die Ausgabeeinheit 4 als
Lautsprechereinheit desselben ausgebildet. Als Grundfunktionen eines
derartigen Unified Messaging System lassen sich folgende Funktionen
nennen:
- 1. Benutzeridentifizierung im Sprachdialogsystem
(Login)
- 2. Abfrage neuer Nachrichten
- 3. Abfrage neuer Nachrichten einer bestimmten Person
- 4. Senden von Nachrichten.
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Zur
Bedienung der genannten Grundfunktionen der Hintergrundapplikation
Unified Messaging System werden vier Transaktionen T1 – T4 auf
Dialoglevel modelliert, wobei beispielhaft jeweils eine Transaktion
T1 – T4
eine der genannten Grundfunktionen zugeordnet ist, d.h. anhand der
ersten Transaktion T1 wird die Benutzeridentifizierung, anhand der
zweiten Transaktion T2 das Abhören
von neuen Nachrichten, über
die dritte Transaktion T3 das Abhören von Nachrichten einer bestimmten
Person und mittels der vierten Transaktion T4 das Senden von Nachrichten über das
Sprachdialogsystem 1 gesteuert.
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Erste Transaktion T1: „Benutzeridentifizierung"
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Über die
Dialog-Management-Einheit 3 werden anhand der Grammatikroutine
GR die aus der Benutzeräußerung BE
gewonnenen Aktionsinformationen AI mit den zur Ausführung der
ersten Transaktion T1 erforderlichen Grammatiken G1 – Gx bzw.
deren Schlüsselbegriffe
verglichen und bei Übereinstimmung
die zugehörige
Transaktion T1 gestartet.
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Für die weitere
Ausführung
der ersten Transaktion T1 „Benutzeridentifizierung" ist es erforderlich,
dass der Benutzer B noch nicht im Sprachdialogsystem 1 angemeldet
ist. Dies entspricht zugleich dem Vorbedingungsparameter VBP für die Ausführung der
ersten Transaktion T1, welcher über
die Vorbedingungsroutine VBR überprüft wird.
Ist der Benutzer B bereits im Sprachdialogssystem 1 eingeloggt,
so wird die Ausführung der
ersten Transaktion T1 unterbrochen und dem Benutzer B ein entsprechendes
Aktionsprompt AP ausgegeben. Ist der Benutzer noch nicht im Sprachdialogssystem 1 angemeldet,
wird die erste Transaktion T1 weiter ausgeführt und anhand der Transaktionsparameterroutine
TPR die der ersten Transaktion T1 „Benutzeridentifizierung" zugeordneten Transaktionsparameter
P1 = "Benutzername" und P2 = "Passwort" ermittelt. Als Benutzername
wird im Folgenden beispielhaft die Telefonnummer des Benutzers B
angenommen.
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Der
Benutzer B gibt als Benutzeräußerung BE
seine Telefonnummer und das zugehörige Passwort in das Sprachdialogsystem 1 ein.
Die Benutzeräußerung BE
wird über
die Eingabeeinheit 2 erfasst und anhand der Spracherkennungseinheit 6 die
in der Benutzeräußerung BE
enthaltene Telefonnummer und das Passwort ermittelt sowie als Aktionsinformationen
AI in der Speichereinheit 5 gespeichert. Mittels der Transaktionsparameterroutine
TPR werden aus den gespeicherten Aktionsinformationen AI die zur
Ausführung
der ersten Transaktion T1 erforderlichen ersten und zweiten Transaktionsparameter
P1 = „Benutzername" und P2 = „Passwort" bestimmt.
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Über die
Nachbedingungsroutine NBR wird das Vorliegen der für die Ausführung der
der ersten Transaktion T1 „Benutzeridentifizierung" zugeordneten Funktion
der Hintergrundapplikation HA „Unified
Messaging System" erforderlichen
ersten und zweiten Transaktionsparameter P1, P2 überprüft und anschließend die
zugehörige
Funktion aufgerufen. Ferner wird ein den Status des Identifizierungsprozesses
anzeigender Aktionsprompt AP an den Benutzer B über die Ausgabeeinheit 4 ausgegeben.
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Abschließend oder
zu einem beliebig gewählten
Zeitpunkt während
der Transaktionsverarbeitung wird gegebenenfalls eine der ersten
Transaktion T1 zugeordnete Kontextinformation KI in der Speichereinheit 5 gespeichert.
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Die
geschilderte Dialogabfolge wird anhand der nachfolgenden schematischen
Tabellendarstellung nochmals kurz zusammengefasst:
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Zweite Transaktion T2: „Abfrage
neuer Nachrichten"
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Der
Benutzer B gibt hierzu beispielsweise folgende Benutzeräußerung BE
in das Sprachdialogsystem 1 ein: „Ich möchte meine neuen Nachrichten
abhören". Die Benutzeräußerung BE
wird über
die Eingabeeinheit 2 erfasst und anhand der Spracherkennungseinheit 6 die
in der Benutzeräußerung BE
enthaltene Aktionsinformationen AI ermittelt und in der Speichereinheit 5 gespeichert.
Mögliche
Aktionsinformationen AI können hierbei
die Begriffe „neue", „Nachrichten" und „abhören" sein.
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Über die
Kontextinformationsroutine KIR wird zunächst die jeweils einer Transaktion
T1 – Tx
zugeordnete Kontextinformation KI mit der der zuletzt abgespeicherten
Kontextinformation KIletzt verglichen und
bei einer Übereinstimmung
dieser die betrachtete Transaktion T2, T3 bevorzugt zur Ermittlung
der aktuellen Transaktion T2 herangezogen. Alternativ kann mittels
der in der Steuereinheit 9 ausgeführten Auswahlroutine AR die
zuletzt abgespeicherte Kontextinformation KIletzt geladen
werden und nach Abfrage der Kontextinformationen KI der einzelnen
Transaktionen T1 – Tx
diejenigen Transaktionen T2, T3 mit übereinstimmender Kontextinformation
KI für
die Ermittlung der aktuellen Transaktion T2, T3 bereitgestellt werden.
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Anschließend wird
die jeweilige Grammatikroutine GR der in einem Sinnzusammenhang
stehenden, d.h. dieselbe Kontextinformation KI aufweisenden Transaktionen
T2, T3 gestartet und die Übereinstimmung der
aus der Benutzeräußerung BE
gewonnenen Aktionsinformationen AI mit den zur Ausführung der
zweiten bzw. dritten Transaktion T2, T3 erforderlichen Grammatiken
G1 – Gx
bzw. deren Schlüsselbegriffe überprüft und bei Übereinstimmung
die ermittelte Transaktion T2 gestartet. Im vorliegenden Fall ist
der zweiten Transaktion T2 „Abfrage
neuer Nachrichten" beispielsweise
die Kontextinformation „Unified
Messaging System: Nachrichtenabfrage" zugeordnet, welche bei Ausführung der
zweiten Transaktion T2 wiederum in der Spei chereinheit 5 der
Dialog-Management-Einheit 3 als zuletzt zugeordnete Kontextinformation
KIletzt gespeichert wird.
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Bevor
die ermittelte zweite Transaktion T2 „Abfrage neuer Nachrichten" weiter ausgeführt wird,
wird analog zuvor anhand der zugeordneten Vorbedingungsroutine VBR überprüft, ob die
erste Transaktion T1 „Benutzeridentifizierung" erfolgreich durchgeführt wurde,
d.h. der Benutzer B im Sprachdialogsystem angemeldet bzw. eingeloggt
ist.
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Über die
Nachbedingungsroutine NBR der zweiten Transaktion T2 wird im Anschluss
die der zweiten Transaktion T2 zugeordnete Funktion („Abfragen
neuer Nachrichten")
der Hintergrundapplikation HA „Unified Messaging
System" aufgerufen
und der zugehörige
Informationsprompt AP zusammen mit den Nachrichten an den Benutzer
B über
die Ausgabeeinheit 4 ausgegeben.
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Die
der zweiten Transaktion T2 zugrundeliegende Dialogstruktur lässt sich
somit beispielhaft wie folgt schematisch darstellen:
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Dritte Transaktion T3: „Abfrage
neuer Nachrichten einer bestimmten Person"
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Die
abgegebene Benutzeräußerung BE „Ich möchte die
neuen Nachrichten von Herrn Maier abhören" wird wiederum über die Eingabeeinheit 2 erfasst
und anhand der Spracherkennungseinheit 6 die in der Benutzeräußerung BE
enthaltene Aktionsinformationen AI ermittelt, welche in der Speichereinheit 5 gespeichert wird.
In der Dialog-Management-Einheit 3 ist nach der Ausführung der
zweiten Transaktion T2 als zuletzt abgespeicherte Kontextinformation
KIletzt „Unified Messaging System:
Nachrichtenabfrage" gespeichert.
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Über die
jeweilige Kontextinformationsroutine KIR der Transaktionen T1 – Tx wird
die Übereinstimmung
mit der Kontextinformation „Unified
Messaging System: Nachrichtenabfrage" geprüft und aufgrund der Übereinstimmung
der Kontextinformation KI der dritten Transaktion T3 mit der zuletzt
abgespeicherten Kontextinformation KIletzt diese
bevorzugt herangezogen.
-
Anschließend wird
die jeweilige Grammatikroutine GR der dritten Transaktion T3 gestartet
und die Übereinstimmung
der aus der Benutzeräußerung BE
gewonnenen Aktionsinformationen AI mit den zur Ausführung der
dritten Transaktion T3 erforderlichen Grammatiken G1 – Gx bzw.
deren Schlüsselbegriffe überprüft und bei Übereinstimmung
dieser die dritte Transaktion T3 weiter ausgeführt.
-
In
analoger Weise wird anhand der Vorbedingungsroutine VBR auch im
Rahmen der dritten Transaktion T3 die erfolgreiche Ausführung der
ersten Transaktion T1 „Benutzeridentifizierung" überprüft und aus den gespeicherten
Aktionsinformationen AI über
die Transaktionsparameterroutine TPR als Transaktionsparameter P1
= „Name" der Name der Person
(„Herr
Maier") ermittelt,
dessen neue Nachrichten dem Benutzer B ausgegeben werden sollen.
Ebenso wird die Kontextinformation KI „Unified Messaging System:
Nachrichtenabfrage" in
der Speichereinheit 5 als zuletzt vorliegende Kontextinformation
KIletzt gespeichert.
-
Anhand
der folgenden Tabelle werden die beschriebenen Schritte der dritten
Transaktion T3 beispielhaft anhand einer Tabelle dargestellt:
-
Vierte Transaktion T4: „Senden
einer Nachricht"
-
Um
eine Nachricht über
das Unified Messaging System aufzuzeichnen und anschließend an
eine ausgewählte
Person zu versenden ist die vierte Transaktion T4 vorgesehen.
-
Diese
wird durch den Benutzer B mittels der Eingabe beispielsweise der
Benutzeräußerung BE
= „Ich möchte eine
Nachricht an Herrn Maier senden" initiiert.
Die Benutzeräußerung BE
wird wiederum über
die Eingabeeinheit 2 erfasst und anhand der Spracherkennungseinheit 6 die
in der Benutzeräußerung BE enthaltene Aktionsinformationen
AI ermittelt und in der Speichereinheit 5 gespeichert.
-
Unter
Berücksichtigung
der in der Dialog-Management-Einheit 3, nach der Ausführung der
dritten Transaktion T3 zuletzt gespeicherten Kontextinformation
KIletzt „Unified Messaging System:
Nachrichtenabfrage" werden
zunächst
die Grammatikroutinen GR der zweiten und dritten Transaktionen T2,
T3 auf Übereinstimmungen
mit den gespeicherten Aktionsinformationen AI überprüft und im Anschluss daran die
weiteren Transaktionen T4 – Tx
herangezogen.
-
Schließlich wird
die Grammatikroutine GR der vierten Transaktion T4 gestartet und
die Übereinstimmung
der aus der Benutzeräußerung BE
gewonnenen Aktionsinformationen AI mit den zur Ausführung der vierten
Transaktion T4 erforderlichen Grammatiken G1 – Gx bzw. deren Schlüsselbegriffe überprüft und aufgrund
deren Übereinstimmung
mit den gespeicherten Transaktionsinformationen die vierte Transaktion
T4 weiter ausgeführt.
-
Als
Vorbedingung ist hierbei wiederum die erfolgreiche Anmeldung des
Benutzers im System erforderlich, welche anhand der Vorbedingungsroutine
VBR verifiziert wird.
-
Um
eine Nachricht an den vorgegebenen Empfänger „Herrn Maier" zu senden, ist es
zunächst
erforderlich, dass der Benutzer BE die Nachricht in das Sprachdialogsystem 1 eingibt.
Die Nachricht wird über
die Dialog-Management-Einheit 3 als erster Transaktionsparameter
P1 = „Message" aufgezeichnet. Nachdem
der Benutzer die Nachricht eingegeben hat, hat dieser die Möglichkeit
die korrekte Eingabe durch Abhören
der aufgezeichneten Nachricht überprüfen zu können. Der
Benutzer B kann hierzu über
einen zweiten Transaktionsparameter P2 = „Listen" festlegen, ob er die aufgenommene Nachricht
abhören
will oder nicht.
-
Auch
sollte durch das Sprachdialogsystem 1 bei einer fehlerhaften
Aufnahme der Benutzer B dahingehend Unterstützung er fahren, dass eine erneute
Aufnahme der Nachricht initiiert wird. Ist die aufgezeichnete Nachricht
korrekt, so soll anhand eines dritten Transaktionsparameters P3
= „Confirm
Message" dem Sprachdialogsystem 1 angezeigt
werden, dass die aufgezeichnete Nachricht weiterbearbeitet werden
kann.
-
Alternativ
ist durch das Vorsehen der Wertermittlungsinformation WEI auch eine
indirekte Bestätigung der
korrekten Aufnahme der Nachricht, d.h. ohne Benutzereingriff möglich. Hierzu
wird die Abhängigkeit
zwischen dem zweiten und dritten Transaktionsparameter P2 = „Listen" und P3 = „Confirm
Message" verwertet, und
zwar derart, dass über
die Wertermittlungsroutine WEI automatisch der Wert des dritten
Transaktionsparameters P3 = "Confirm
Message" auf „Ja" gesetzt wird und
somit eine Weiterverarbeitung der aufgezeichneten Nachricht ohne
nochmaliges Abspielen umgesetzt wird, sofern der zweite Transaktionsparameter
P3 = "Listen" den Wert „Nein" aufweist.
-
Nach
erfolgter Bestätigung
der fehlerfreien Aufzeichnung der Nachricht wir mittels der Transaktionsparameterroutine
TPR der Wert des vierten Transaktionsparameters P4 = "Receiver", nämlich der
Empfänger der
aufgezeichneten Nachricht, ermittelt.
-
Schließlich wird
nochmals mittels einem fünften
Transaktionsparameter P5 = "Confirm
Sending" vom Benutzer
B die Bestätigung
zum Absenden der aufgezeichneten Nachricht an den im Dialog-Management-System 3 gespeicherten
Empfänger
(„Herrn
Maier") abgefragt.
-
Zusätzlich können noch
die Übermittlungsparameter
bzgl. der aufgezeichneten Nachricht als weitere Transaktionsparameter
P6 – Px
(„Special
Settings"), beispielsweise
die Vertraulichkeit, Dringlichkeit, Verschlüsselung etc., mittels eines
weiteren Klärungsdialogs
vom Benutzer B abgefragt werden.
-
Ferner
werden abhängig
von Systemtriggerparameter TRR bzgl. der vorliegenden Transaktionsparameter
P1 – Px
mittels der Systemactionroutine SAR zu den unterschiedlichen Systemtriggerparameter
TRR zugeordnete Systemactions SA ausgeführt. Beispielsweise wird bei
einem den Wert „Ja" aufweisenden zweiten
Transaktionsparameter P2 = „Listen" die Ausgabe der
aufgezeichneten Nachricht gestartet und bei einem den Wert „Nein" aufweisenden dritten
Transaktionsparameter P3 = „Confirm
Message" oder einem
den Wert „Nein" aufweisenden fünften Transaktionsparameter
P5 = "Confirm Sending" das Löschen der
aufgezeichneten Nachricht vorgenommen.
-
Über die
Kontextinformationsroutine KIR wird auch im Rahmen der vierten Transaktion
T4 die Kontextinformation KI „Unified
Messaging System: Nachrichtenversand" in der Speichereinheit 5 als
zuletzt vorliegende Kontextinformation KIletzt gespeichert.
-
Über die
Nachbedingungsroutine NBR der vierten Transaktion T4 wird die zugeordnete
Funktion („Nachricht
senden") innerhalb
des Unified Messaging Systems aufgerufen und der zugehörige Informationsprompt
AP erzeugt und über
die Ausgabeeinheit 4 ausgegeben.
-
Im
Folgenden wird anhand einer Tabelle die Modellierung der vierten
Transaktion T4 schematisch dargestellt:
-
Basierend
auf der erläuterten
Spezifizierung von vier Transaktionen T1 bis T4 wird im Folgenden
beispielhaft ein Dialog zwischen einem Benutzer B und dem Sprachdialogsystem
1 beschrieben.
| System
(AP1): | Willkommen
im Unified Messaging System. Bitte identifizieren Sie sich im System. |
| Benutzer
(BE1): | 123456 |
| System
(AP2): | Telefonnummer
123456, bitte geben Sie Ihr Passwort ein. |
| Benutzer
(BE2): | 333666 |
| System
(AP3): | Sie
sind im System eingeloggt. Was kann ich für Sie tun? |
| Benutzer
(BE3): | Ich
möchte
alle neuen Nachrichten von Herrn Maier abhören. |
| System
(AP4): | Nachrichten
von Herrn Maier ... einen Moment bitte ... |
| System
(AP5): | Sie
haben zwei neue Nachrichten von Herrn Maier: Erste Nachricht ...;
Zweite Nachricht ... |
| Benutzer
(BE4): | Ich
möchte
eine Nachricht an Herrn Maier senden. |
| System
(AP6): | Bitte
geben Sie Ihre Nachricht ein und drücken Sie nach Ihrer Eingabe
die #-Taste. |
| Benutzer
(BE5): | Sehr
geehrter Herr Maier, ich nehme ... (# gedrückt) |
| System
(AP7): | Wollen
Sie Ihre aufgenommen Nachricht abhören? |
| Benutzer
(BE6): | Nein |
| System
(AP8): | Wollen
Sie die Nachricht normal senden? |
| Benutzer
(BE7): | Ja |
| System
(AP9): | Ihre
Nachricht wurde gesendet. |
-
Anhand
der nachfolgenden tabellarischen Darstellung wird die Veränderung
der jeweiligen Transaktionsparameter P1 – Px im Rahmen des beschriebenen
Dialoges tabellarisch dargestellt:
-
BE4:
Ich möchte
eine Nachricht an Herrn Maier senden.
-
BE5:
Sehr geehrter Herr Maier, ich nehme ... (# gedrückt)
-
-
-
Über die
Vorbedingungsparameter VBP sowie die zugeordneten Kontextinformationen
KI wird somit eine schnelle Identifizierung der vom Benutzer B gewünschten
Funktion der Hintergrundapplikation bzw. der dieser zugeordneten
Transaktion T1 – Tx
realisiert. Insbesondere durch die Abspeicherung der zuletzt vorliegenden
Kontextinformation KIletzt in der Speichereinheit 5 der
Dialog-Management-Einheit 3 und die zunächst beschränkte Auswertung der mit den
erhaltenen Aktionsinformationen AI im Hinblick auf die eine übereinstimmende
Kontextinformation KI aufweisenden Transaktionen T2, T3 einer Transaktionsgruppe
TG1 wird die Nutzerfreundlichkeit sowie der Bedienkomfort des Sprachdialogsystems 1 deutlich
erhöht.
-
Die
Erfindung wurde voranstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es versteht sich von selbst, daß zahlreiche
Modifikationen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen
wird.
-
- 1
- Sprachdialogsystem
- 2
- Eingabeeinheit
- 3
- Dialog-Management-Einheit
- 4
- Ausgabeeinheit
- 5
- Speichereinheit
- 6
- Spracherkennungseinheit
- 7
- Sprachsyntheseeinheit
- 8
- Parsereinheit
- 9
- Steuereinheit
- AA
- Aktionsprompts
- AI
- Aktionsinformation
- AP,
AP1 – AP9
- Ausgabeprompt
- AR
- Auswahlroutine
- B
- Benutzer
- BE,
BE1 – BE7
- Benutzeräußerung
- CR
- Constraint-Routine
- DBS
- Datenbussystem
- G1 – Gx
- Grammatiken
- G1* – Gx*
- kontextabhängige Grammatiken
- GR
- Grammatikroutine
- HA
- Hintergrundapplikation
- KI
- Kontextinformation
- KIletzt
- zuletzt
gespeicherte Kontextinformation
- KIR
- Kontextinformationsroutine
- LB
- logische
Bedingungsparameter
- NBA
- Nachbedingungsaktionen
- NBP
- Nachbedingungsparameter
- NBR
- Nachbedingungsroutine
- P1 – Px
- Transaktionsparameter
- Pmax
- oberer
Grenzwert
- PGR
- Parametergrammatiken
- PP
- Parameterprompt
- S1 – S5
- erster
bis fünfter
Schritt
- SA
- Systemaction
- SAR
- Systemactionroutine
- T1 – Tx
- Transaktionen
- Tletzt
- zuletzt
ausgeführte
Transaktion
- TG
- Transaktionsgruppe
- TPP
- Triggerparameter
- TPR
- Transaktionsparameterroutine
- TRR
- Systemtriggerparameter
- VBI
- Vorbedingungsinformationen
- VBP
- Vorbedingungsparameter
- VBR
- Vorbedingungsroutine
- VBR
- Vorbedingungsroutine
- VB
- Vorbedingung
- WEI
- Wertermittlungsinformation