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Die
Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-,
Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur
Herstellung und/oder Veredlung derselben mit zumindest vier Pressspalten,
von denen mehrere verlängert
ausgeführt
sind, der erste Pressspalt von einer ersten Schuhpresswalze und
einer ersten Presswalze, der zweite Pressspalt von der ersten Presswalze
und einer glatten Zentralwalze und der dritte Pressspalt von der
Zentralwalze und einer zweiten Presswalze gebildet wird, wobei die
erste Schuhpresswalze und die erste sowie die zweite Presswalze
von wenigstens je einem endlos umlaufenden, wasseraufnehmenden Entwässerungsband umschlungen
sind.
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Derartige
Pressanordnungen sind relativ kompakt. Von Nachteil ist dabei jedoch
die ausgeprägte
Zweiseitigkeit, d.h. die einseitige Glättung der Faserstoffbahn durch
den Kontakt mit der glatten Zentralwalze.
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Außerdem kann
die Entwässerungsleistung noch
nicht befriedigen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine schonende und dennoch intensive
Entwässerung
bei möglichst
geringer Zweiseitigkeit der Faserstoffbahn zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Faserstoffbahn nach dem dritten Pressspalt von der Zentralwalze
zu einem endlos umlaufenden und wasseraufnehmenden Entwässerungsband
eines vierten Pressspaltes gelangt, wobei dieser vierte Pressspalt
von einer, von diesem Entwässerungsband
umschlungenen, letzten Schuhpresswalze und einer glatten Gegenwalze
gebildet wird und die Zentralwalze und die Gegenwalze auf verschiedenen
Seiten der Faserstoffbahn angeordnet sind.
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Dies
bietet eine sehr intensive und schonende Entwässerung bei wenig Platzbedarf.
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Um
die Entwässerung
in Richtung des Entwässerungsbandes
im ersten Pressspalt zu verstärken
und die Führung
der Faserstoffbahn zwischen dem ersten und zweiten Pressspalt am
Entwässerungsband
der ersten Presswalze zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn die
erste Presswalze als Saugpresswalze ausgebildet ist. Der von der
Saugpresswalze ausgehende Unterdruck wirkt auch einer Rückbefeuchtung
der Faserstoffbahn nach dem ersten Pressspalt von dem Entwässerungsband
her entgegen.
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Schuhpresswalzen
ermöglichen
die Bildung von verlängerten
Pressspalten und somit von höheren
Linienendrücken
und längeren
Verweilzeiten der Faserstoffbahn im Pressspalt. Im Ergebnis kommt
es zu einer verstärkten,
aber dennoch schonenden Entwässerung
der Faserstoffbahn.
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Im
allgemeinen besitzen Schuhpresswalzen einen Anpressschuh mit konkaver
Pressfläche,
welcher den flexiblen Walzenmantel der Schuhpresswalze zur Bildung
des Pressspaltes gegen eine zylindrische Presswalze drückt. Falls
jedoch zwei Schuhpresswalzen gegeneinander gedrückt werden, so ermöglicht dies
die Bildung eines ebenen, verlängerten Pressspaltes.
Die Bildung eines ebenen Pressspaltes kann insbesondere bei dem
vierten Pressspalt von Vorteil sein.
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Zur
Erhöhung
der Entwässerungsleistung der
Pressanordnung sollte auch die zweite Presswalze als Schuhpresswalze
ausgebildet sein.
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Da
die Zentralwalze glatt ausgebildet ist, haftet die Faserstoffbahn
nach dem dritten Pressspalt an dieser bis zur Weiterführung an
das Entwässerungsband.
Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Faserstoffbahn zwischen
der Zentralwalze und dem Entwässerungsband
des vierten Pressspaltes eine, vorzugsweise von diesen beiden Elementen
beabstandete, erste Führungswalze
umschlingt. Diese Führungswalze
stabilisiert den Lauf der Faserstoffbahn in diesem Bereich und ermöglicht durch
die Abstände die
Bildung freier Züge.
Die freien Züge,
d.h. Abschnitte, in denen die Faserstoffbahn ohne Stützung durch
ein Band, eine Walze o.ä.
läuft,
ermöglichen den
Ausgleich von Dehnungen der Faserstoffbahn durch Geschwindigkeitsunterschiede.
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Die
Gegenwalze des vierten Pressspaltes besitzt ebenfalls eine glatte
Mantelfläche,
so dass die von der Zentralwalze verursachte einseitige Glättung der
Faserstoffbahn durch den Kontakt mit der gegenüberliegenden glatten Mantelfläche der
Gegenwalze ausgeglichen wird. Im Ergebnis vermindert sich die Zweiseitigkeit
der Faserstoffbahn erheblich.
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Nach
dem vierten Pressspalt und einer Umschlingung der glatten Gegenwalze
gelangt die Faserstoffbahn zu einem endlos umlaufenden Band einer
folgenden Einheit. Dabei wird die folgende Einheit vorzugsweise
von einer Trockengruppe zur Trocknung der Faserstoffbahn gebildet.
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Auch
dabei sollte die Faserstoffbahn im Interesse einer guten Führung und
eines Dehnungsausgleichs zwischen der Gegenwalze und dem Band der folgenden
Einheit eine, vorzugsweise von diesen beiden Elementen beabstandete,
zweite Führungswalze umschlingen.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
In der beigefügten
Zeichnung zeigt die Figur einen schematischen Querschnitt durch
eine Pressanordnung.
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Die
Faserstoffbahn 1 wird von einer vorgelagerten Einheit,
im allgemeinen dem Formersieb eines Formers zur Blattbildung an
das oberhalb laufende, wasseraufnehmende Entwässerungsband 9 einer
ersten Presswalze 3 übergeben.
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Diese
erste Presswalze 3 bildet mit einer ersten, unteren Schuhpresswalze 2 den
ersten, verlängerten
Pressspalt der Pressanordnung zur Entwässerung der Faserstoffbahn 1.
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Dabei
läuft auch
ein unteres Entwässerungsband 8 der
Schuhpresswalze 2 durch den ersten Pressspalt.
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Die
Entwässerungsbänder 8,9,10,11 der Pressanordnung
werden außerhalb
der Pressspalte über
Leitwalzen 19 geführt,
sind als Pressfilze ausgebildet und dienen zur Aufnahme und dem
Abtransport des im Pressspalt aus der Faserstoffbahn 1 ausgepressten
Wassers. Da im ersten Pressspalt relativ viel Wasser im Pressspalt
anfällt,
werden hier auch zwei, d.h. ein oberes 9 und ein unteres 8 Entwässerungsband
durch diesen Pressspalt geführt.
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Die
erste Presswalze 3 ist als zylindrische oder bombierte
Saugpresswalze ausgebildet. Der von ihr ausgehende Unterdruck verstärkt nicht
nur die Haftung der Faserstoffbahn 1 am führenden
Entwässerungsband 9 zwischen
dem ersten und dem zweiten Pressspalt, sie behindert damit auch
die Rückbefeuchtung
der Faserstoffbahn 1 von diesem Entwässerungsband 9 während der
Führung.
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Die
erste Presswalze 3 bildet mit einer zylindrischen, glatten
Zentralwalze 4 den zweiten Pressspalt für die Faserstoffbahn 1.
Nach dem zweiten Pressspalt bleibt die Faserstoffbahn 1 an
der glatten Mantelfläche
dieser Zentralwalze 4 haften und wird so durch einen dritten
Pressspalt geführt,
den die Zentralwalze 4 mit einer zweiten Presswalze 5 bildet.
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Diese
zweite Presswalze 5 ist zur Intensivierung der Entwässerung über die
Bildung eines verlängerten
Pressspaltes ebenfalls als Schuhpresswalze ausgebildet und wird
von einem endlos umlaufenden Entwässerungsband 10 umschlungen.
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Nach
dem dritten Pressspalt führt
die Zentralwalze 4 die Faserstoffbahn 1 bis zum
Ablösepunkt.
Von diesem Ablösepunkt
gelangt die Faserstoffbahn 1 über eine erste Führungswalze 13 zu
einem unteren Entwässerungsband 11 eines
vierten Pressspaltes.
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Die Übernahme
der Faserstoffbahn 1 durch das Entwässerungsband 11 wird
dabei von einer vom Entwässerungsband 11 umschlungenen,
besaugten Leitwalze 17 unterstützt.
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Dabei
besitzt die erste Führungswalze 13 zur Zentralwalze 4 und
zur folgenden Leitwalze 17 einen geringen Abstand. Dieser
Abstand erlaubt den Ausgleich von Fertigungstoleranzen, Schwingungen
und Walzendurchbiegungen unter Vermeidung einer Beschädigung von
Elementen der Pressanordnung oder einer Beeinträchtigung der Faserstoffbahn 1. Außerdem kann
hier durch Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Zentralwalze 4,
Führungswalze 13 und
Leitwalze 17 ein Zug zum Ausgleich von Dehnungen der Faserstoffbahn 1 aufgebaut
werden.
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Das
untere Entwässerungsband 11 führt die Faserstoffbahn 1 durch
den vierten Pressspalt, der von einer unteren, letzten Schuhpresswalze 6 der Pressanordnung
sowie einer oberhalb angeordneten, glatten und zylindrischen Gegenwalze 7 gebildet wird.
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Nach
dem vierten Pressspalt bleibt die Faserstoffbahn 1 bis
zum Ablösepunkt
an der glatten Gegenwalze 7 haften.
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Da
die glatten Mantelflächen
der Zentralwalze 4 und der Gegenwalze 7 auf verschiedenen
Seiten der Faserstoffbahn 1 angeordnet sind, gleicht sich ihre
glättende
Wirkung auf die Faserstoffbahn 1 etwa aus, d.h. die Zweiseitigkeit
verringert sich.
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Von
der Gegenwalze 7 gelangt die Faserstoffbahn 1 über eine
zweite Führungswalze 14 zu
einem endlos umlaufenden Band 12 einer in Bahnlaufrichtung 20 folgenden
Trockengruppe.
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Auch
hier besteht zwischen der Gegenwalze 7, der Führungswalze 14 und
einer Leitwalze 18 des Bandes 12 eine Abstand.
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Das
Band 12 ist als Trockensieb ausgebildet und führt die
Faserstoffbahn 1 in der Trockengruppe zur Trocknung abwechselnd über beheizte
Trockenzylinder 15 und Leitwalzen.
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Zur
Reinigung der glatten Mantelflächen
sind der Zentralwalze 4 sowie der Gegenwalze 7 Schaber 16 zugeordnet.
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Die
besaugten Leitwalzen 17,18 und die Saugpresswalze
besitzen häufig
einen perforierten Walzenmantel, dessen Innenraum mit einer Unterdruckquelle
verbunden ist.
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Die
Schuhpresswalzen 2,5,6 haben einen flexiblen
Walzenmantel, der zur Bildung eines verlängerten Pressspaltes über einen
Anpressschuh mit konkaver Pressfläche zur gegenüberliegenden Pressfläche gedrückt wird.
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Da
die erste und letzte Schuhpresswalze 2,6 unten
liegen und somit auch weitestgehend identisch ausgeführt werden,
entfällt
die Vorratshaltung einer Reserve-Schuhpresswalze
hierfür.