DE10017336C2 - verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden Halbleiter-Wafern - Google Patents
verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden Halbleiter-WafernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden
Halbleiter-Wafern gemäß dem Patentanspruch 1.
Es sind strahlungsemittierende Dioden (LEDs) bekannt, die auf der Basis von
AlInGaP mittels MOVPE (Metal Organic Vapour Phase Epitaxy) auf GaAs
aufgebracht sind. Das GaAs-Halbleiter-Substrat ist jedoch bei der emittierenden
Wellenlänge absorbierend und weist eine schlechte thermische Leitfähigkeit mit
λ = 0,54 W/K.cm auf. Da insbesondere Leuchtdioden aufgrund ihrer hohen
Lebensdauer verstärkt bei Tageslichtanwendungen, insbesondere im
Kraftfahrzeug, bei den Bremsleuchten als Glühlampenersatz verwendet werden,
benötigt man hohe Lichtleistungen. Um hohe Lichtleistungen mit herkömmlichen
Technologien zu erzielen, müssen alle Absorptionsursachen beseitigt werden. Aus
diesem Grund werden beim Aufbau von strahlungsemittierenden Halbleiter-
Wafern zur Zeit zwei unterschiedliche Techniken angewendet. Zum einen kann ein
Braggreflektor zwischen Halbleiter-Substrat und strahlungsemittierenden
Schichten verwendet werden oder aber das absorbierende GaAs-Halbleiter-
Substrat wird durch ein transparentes GaP-Halbleiter-Substrat ersetzt.
Nachteilig hierbei ist es jedoch, dass die verwendeten Halbleiter-Substrate sehr
teuer sind und nicht immer alle benötigten Eigenschaften aufweisen.
Insbesondere leitet das GaP-Halbleiter-Substrat die Verlustleistung auch nur
schlecht ab und im Hochleistungsbetrieb erwärmt sich die LED stark. Die
thermische Leitfähigkeit von GaP beträgt auch nur λ = 1,1 W/K.cm. Dadurch
wird die Lichtleistung begrenzt und es kann bei einer zu starken Erwärmung eine
Wellenlängenverschiebung stattfinden. Auch werden große Schichtdicken (ca.
200-300 µm) des GaP-Substrats benötigt. Daher sind geringe Bauhöhen nicht
realisierbar. Durch die große Schichtdicke erhöht sich auch der thermische
Widerstand.
Aus der EP 0 616 376 A1 und EP 0 356 037 B1 sind Verfahren bekannt, die auf
der Oberseite eines Wafers, welcher auf seiner Unterseite das ursprüngliche
Substrat aufweist, ein weiteres Halbleiter-Substrat anbringen. Die Anbringung
erfolgt durch das sogenannte Waferbonden. Nach dem Waferbonden wird das
ursprüngliche Substrat entfernt.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass beim Waferbonden hohe Temperaturen und
vor allem ein hoher Anpressdruck benötigt werden. Dadurch werden im Wafer hohe
mechanische Spannungen erzeugt und die lichtemittierenden Schichten können
beschädigt oder zerstört werden. Auch sind die Prozesszeiten beim Waferbonden
sehr lang. Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch das aufwendige Justieren der
Kristallachsen beim Waferbonden.
Aus den IEEE Photonics Technology Letters, Vol. 10, No. 8, August 1998, page
1061; Grabherr, M. und andere: 'Bottom-Emitting VCSEL's for High-CW Optical
Output Power' ist ein Aufbau bekannt, bei dem auf einem GaAs-Substrat
lichtempfindliche Schichten gewachsen sind. Darauf befindet sich eine
Lötschicht. Hier ist das Bauteil an eine Wärmesenke angelötet, welche aus einer
Schicht Diamant und einer Schicht Kupfer besteht. Der Strahlungsaustritt erfolgt
über das GaAs-Substrat. Die lichtempfindlichen Schichten sind zum Teil in der
Lötschicht eingebettet.
Nachteile ergeben sich bei diesem Aufbau dadurch, dass der Aufbau sehr hoch
ist und mechanische Spannungen am Halbleiter beim Verlöten in die Wärmesenke
durch Krafteinwirkung an den Seitenwänden auftreten und der Wafer hohen
Temperaturen ausgesetzt ist, so dass die Degradation ansteigt.
Aus den Electronics Letters, Vol. 33, No. 13, 19th June 1997, page 1148-1149;
Matsuo, S. und andere: 'Use of polyimide bonding for hybrid integration of a
vertical cavity surface emitting laser on a silicon substrat' ist gleichfalls eine
Laseranordnung offenbart, bei der auf einem GaAs-Substrat lichtempfindliche
Schichten aufgebracht sind, die in Braggreflektoren eingebettet sind. Auf der
obersten Braggreflektorschicht befindet sich als mechanisches Puffer eine
Polyimid-Schicht. Mit dieser Schicht wird ein zusätzliches Silizium-Substrat, auf
dem partiell Goldkontakte ausgebildet sind, durch Bonden verbunden. Die
lichtempfindlichen Schichten mit den Braggreflektoren sind komplett in der
Polyimidschicht eingebettet. Das ursprüngliche GaAs-Substrat wird zum Schluss
entfernt.
Nachteilig hierbei ist, dass das Polyimid, das den Halbleiter ganz umgibt,
Spannungen auf diesen ausübt und dadurch die Degradation erhöht. Ein weiterer
Nachteil besteht in dem hohen Aufbau der Anordnung, wodurch der untere
Kontakt nicht bis ganz an die Oberfläche des Aufbaus geführt werden kann.
Ferner weist das Silizium-Substrat einen hohen thermischen Widerstand auf.
In der JP 8-88410 A wird ein Halbleiter-Element offenbart, dessen Unterseite
freigelegt ist, wodurch die Lichtausbeute verstärkt werden kann. Ferner weist die
Unterseite einen peripher angeordneten Unterseitenkontakt auf. Der Unterseiten
kontakt und seine unmittelbare Umgebung ist durch eine aufgeklebte Metallplatte
verstärkt.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die Verstärkung nur ringförmig angeordnet ist,
wodurch die mechanische Stabilität im Zentrum des Halbleiterbauelements
schlechter ist als im Außenbereich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art
aufzuzeigen, mit dem strahlungsemittierende flache, degradationsarme
Halbleiteranordnungen hergestellt werden können, die sowohl eine hohe
Lichtausbeute, als auch im Hochleistungsbetrieb eine gute Wärmeabfuhr
aufweisen und mit dem eine kostengünstige Herstellung gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1 gelöst. Hierbei wird ein Verfahren zur Herstellung von
strahlungsemittierenden Halbleiter-Wafern offenbart, bei dem das Trägersubstrat,
mit den gewünschten Eigenschaften, auf den Halbleiter-Wafer aufgeklebt wird.
Der Halbleiter-Wafer weist beim Zusammenkleben noch das ursprüngliche
Substrat auf, das sich auf der dem Trägersubstrat abgewandten Seite befindet.
Vor dem Verkleben von Halbleiter-Wafer und Trägersubstrat wird die Oberfläche
an der Oberseite der epitaxierten Schicht des Halbleiter-Aufbaus mit einer
ganzflächigen oder partiellen Metallisierung versehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen. In diesen wird der Halbleiter-Aufbau mit einer reflektierenden
Metallisierung versehen. Auch das Trägersubstrat wird an einer Seite mit einer
Metallisierung abgedeckt. Werden die beiden Teile an ihrer Metallisierung
miteinander verklebt, so wird die im aktiven Teil erzeugte Strahlung, die in die
obere epitaxierte Schicht gelangt, zurückreflektiert. Auch kann durch die
Metallisierung die Ausbildung von den Kontaktflächen vereinfacht werden, sofern
das Trägersubstrat nicht selbst bereits metallisch ist. Bei einer weiteren
Ausbildung wird als Trägersubstrat ein Material mit einer höheren thermischen
Leitfähigkeit λ < 1,1 W/K.cm insbesondere Keramik, Siliziumcarbid (SiC) oder
Saphir (Al2O3) verwendet, so dass die Halbleiter-Bauelemente mit höheren
Strömen betrieben und höhere Lichtleistungen erzielt werden können, ohne dass
unerwünschte Nebeneffekte wie Wellenlängenverschiebung, Stagnation der
Lichtausbeute und Verringerung der Lebensdauer zu erwarten sind.
Die Vorteile der Erfindung sind die einfache und kostengünstige Herstellung
flacher, heller und degradationsarmer, strahlungsemittierender Bauelemente.
Dadurch, dass das Trägersubstrat schon aufgebracht wird, bevor das
ursprüngliche Substrat entfernt wird, ist der Wafer für die Weiterverarbeitung sehr
stabil. Eine zusätzliche mechanische Pufferschicht wird nicht mehr benötigt. Auch
können für das Trägersubstrat verschiedenste Stoffe ausgewählt werden,
unabhängig davon, ob es sich um einen Leiter, Halbleiter oder Isolator handelt.
Hierbei sind die Eigenschaften wie thermische Leitfähigkeit,
Strahlungsleitfähigkeit, Reflexionsvermögen des Trägersubstrats und der
Verbindung zwischen Trägersubstrat und Fensterschicht so gewählt, dass höhere
Strahlungsleistungen erzielt werden können. Auch kann durch einen solchen
Aufbau die Lebensdauer der Bauelemente im Vergleich zu ähnlichen Aufbauten
vergrößert werden. Gleichfalls kann das Trägersubstrat flacher aufgebaut werden,
so dass sich mit diesem Verfahren besonders dünne Halbleiterbauelemente
herstellen lassen. Insbesondere erlaubt ein mechanisch stabiles Trägersubstrat
eine geringere Substratdicke als die bekannten strahlungsemittierenden Dioden
auf transparentem GaP-Substrat. Auch kann durch den dünneren Substrataufbau
der thermische Widerstand des Bauteils signifikant verkleinert werden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1: Schichtstruktur des strahlungsemittierenden Halbleiteraufbaus vor
der Montage auf einen Isolator;
Fig. 2a: Metallisieren von Halbleiter-Wafer und Trägersubstrat;
Fig. 2b: Verkleben von Halbleiter-Wafer und Trägersubstrat mit leitendem
Kleber;
Fig. 2c: Entfernen des ursprünglichen Substrats;
Fig. 2d: Strukturierung des lichtaktiven Teils;
Fig. 2e: Abtrennung der Vorder- und Rückseitenkontakte;
Fig. 2f: Passivierung;
Fig. 2g: Ausbildung der Kontakte;
Fig. 2h: Vereinzeln;
Fig. 3: Querschnitt durch ein strahlungsemittierendes
Halbleiterbauelement mit einem nachträglich aufgebrachten
Trägersubstrat;
Fig. 4: Draufsicht auf ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement
mit einem nachträglich aufgebrachten Trägersubstrat;
Fig. 5: Verkleben von Halbleiter-Wafer und Trägersubstrat mit
isolierendem Kleber.
Fig. 1 zeigt die Schichtstruktur des strahlungsemittierenden Halbleiteraufbaus
vor der Montage auf ein Trägersubstrat. Zur Herstellung eines solchen
Halbleiteraufbaus wird die Struktur mit den photoaktiven Schichten zunächst wie
bei konventionellen LEDs (Licht Emittierende Diode) auf ein GaAs-Substrat mittels
MOVPE oder eines anderen Verfahrens gewachsen. Die Dicke des GaAs-
Substrats 1 beträgt in etwa 350 µm. Auf dem Substrat wird nach geeigneten
Zwischenschichten, welche nicht eingezeichnet sind, eine sogenannte
Stoppschicht 2 gewachsen, die später ermöglichen soll, das Substrat 1 selektiv
von den darüber gewachsenen Schichten 3, 4, 5, 6, 7, 8 zu entfernen. Die Dicke
der Stoppschicht 2, die aus Al0.5Ga0.5As besteht, beträgt ca. 0,5 µm. Nachfolgend
wird eine hochdotierte, transparente Kontaktierungsschicht 3, insbesondere
n++Ga0.75In0.25P gewachsen, auf die später die Kontakte an der
strahlungsemittierenden Seite aufgebracht werden. Die Dicke dieser
Kontaktierungsschicht beträgt ca. 0,02 µm. Danach wird eine sogenannte
"spreading" Schicht 4, die nachfolgend als Stromverteilungsschicht bezeichnet
werden soll, aus hochdotiertem n++(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P aufgebracht, die für eine
günstige Stromverteilung sorgt und deren Schichtdicke im Bereich von ca. 1-2 µm
liegt. Darauf wird eine ca. 0,5 µm dicke Mantelschicht 5 aus n+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P
aufgebracht. Die daraufliegende Schicht ist die eigentliche photoaktive Schicht 6
aus AlGaInP. Auf dieser befindet sich die zweite 0,5 µm dicke Mantelschicht 7 aus
p+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P. Darüber wird als letzte Schicht aus technologischen
Gründen zur Verbesserung der Lichtauskopplung und zur mechanischen Pufferung
eine Fensterschicht 8 aus p++GaP mit einer Schichtdicke im Bereich von ca. 3-6 µm
gewachsen, auf die später eine reflektierende Metallisierung aufgebracht
wird, die gleichzeitig den Kontakt zum später anzubringenden Trägersubstrat
gewährleistet. Ein Halbleiter-Wafer mit einer solchen Schichtstruktur bildet die
Grundlage für das in den Fig. 2a-h dargestellte Verfahren.
Fig. 2a zeigt das Metallisieren von Halbleiterwafer und Trägersubstrat. Es stellt
den ersten Schritt für das Verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden
Halbleiterbauelementen mit einem gut thermisch leitenden Trägersubstrat dar.
Hierbei wird die Vorderseite eines zweiten Substrats 9, im folgenden als
Trägersubstrat bezeichnet, mit einer gut haftenden Metallisierung 10,
insbesondere Ti, Pd, Ag oder Mischungen daraus, versehen. Das Trägersubstrat
zeichnet sich dadurch aus, dass es beispielsweise eine bessere thermische
Leitfähigkeit als GaP mit λ < 1,1 W/K.cm aufweist. Auch seine Dicke beträgt nur
ca. 100 µm. Gleichfalls wird die epitaxierte Seite - also die Fensterschicht 8 - des
Halbleiter-Wafers, wie er in Fig. 1 abgebildet ist, mit einer reflektierenden
Metallisierung 11, aus beispielsweise Au, Zn, Ag, Ge, Ni oder Mischungen daraus,
versehen. Diese reflektierende Metallisierung 11 hat zwei Aufgaben. Zum einen
gewährleistet sie einen ohmschen Kontakt und eine hochreflektierende Fläche
und zum anderen eignet sie sich zum Verkleben mit dem metallisierten
Trägersubstrat 10 unter Verwendung eines geeigneten Klebers wie beispielsweise
Polyimid oder Silikon. Im Anwendungsbeispiel wird ein elektrisch leitender Kleber
wie z. B. Ag-gefülltes Polyimid verwendet, der zusammen mit den Metallisierungen
eine elektrisch leitende Verbindungsschicht bildet, dies ist jedoch nicht zwingend
der Fall.
Fig. 2b zeigt das Verbinden von Halbleiter-Wafer und Trägersubstrat. In diesem
zweiten Schritt erfolgt das Verkleben von Trägersubstrat 9 und Fensterschicht 8
des Halbleiter-Wafers, wie er in Fig. 1 abgebildet ist, an den beiden
metallisierten Seiten 10 und 11. Dieser Prozess soll bei niedrigen Drücken und
niedrigen Temperaturen erfolgen, um möglichst wenig Spannung zu induzieren.
Die Kleberschicht 13 verbindet den metallisierten Halbleiter-Wafer und das neue
Trägersubstrat 9. In diesem Anwendungsbeispiel wird als Kleber Ag-gefülltes
Polyimid verwendet. Dieser Klebstoff ist leitfähig und nicht transparent.
Danach wird, wie in Fig. 2c dargestellt, das bisherige GaAs-Substrat 1 selektiv
bis zur Ätzstoppschicht 2 entfernt. Durch die Entfernung der Ätzstoppschicht 2
wird die hochdotierte Kontaktschicht 3 freigelegt. Der dabei entstandene neue
Wafer besteht jetzt aus einem Träger 9, der eine sehr gute thermische Leitfähig
keit aufweist, einer Kleberschicht 13, die zwischen zwei Metallisierungsschichten
10, 11 angeordnet ist und einem strahlungsemittierenden Halbleiteraufbau 12.
Der strahlungsemittierende Halbleiteraufbau 12 wiederum setzt sich zusammen
aus einer Fensterschicht 8 aus p++GaP mit einer Schichtdicke im Bereich von ca.
3-6 µm. Auf dieser befindet sich eine 0,5 µm dicke Mantelschicht 7 aus
p+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P. Die daraufliegende Schicht ist die eigentliche photoaktive
Schicht 6 aus AlGaInP. Darauf ist eine weitere ca. 0,5 µm dicke Mantelschicht 5
aus n+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P vorhanden. Nach dieser ist die Stromverteilungsschicht
4 aus hochdotiertem n++(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P angeordnet, die für eine günstige
Stromverteilung sorgt und deren Schichtdicke im Bereich von ca. 1-2 µm liegt.
Ganz oben befindet sich jetzt die hochdotierte, transparente Kontaktierungs
schicht 3, insbesondere aus n++Ga0.75In0.25P. Die Dicke dieser Kontaktierungs
schicht beträgt ca. 0,02 µm.
Im nachfolgenden vierten Schritt, wie in Fig. 2d dargestellt, wird durch eine
Mesaätzung die aktive Fläche des Aufbaus festgelegt. Der strahlungsemittierende
Halbleiteraufbau 12 mit allen Schichten (3, 4, 5, 6, 7, 8) wird partiell bis hin zur
Metallisierung 10 abgetragen, da die elastische leitfähige Kleberschicht 13 und
die darüber angeordnete reflektierende Metallisierung 11 des Halbleiteraufbaus
für das spätere Bonden des Bauelements nicht geeignet sind. Dadurch wird der
verbleibende strahlungsemittierende Halbleiteraufbau 12 strukturiert und die
aktive Fläche der später entstehenden Einzelbauelemente 21 festgelegt.
Die in Fig. 2e schematisch dargestellte Ätzung führt zur galvanischen Trennung
von Vorderseiten- 14 und Rückseitenkontakt 15. Hierbei wird die
Metallisierungsschicht 10 durchstrukturiert, das heißt die Metallisierung des
Trägersubstrats 10 wird partiell bis hin zum Trägersubstrat 9 abgetragen. Die
verbleibende Metallisierung 10 bildet die unelastischen Kontaktflächen für den
Vorder- 14 und Rückseitenkontakt 15 aus. Auch werden in diesem Schritt
Trennungsspalten 19 für die spätere Vereinzelung eingeätzt.
In Fig. 2f wird die Passivierungsschicht 16 aufgebracht. Dabei wird der Graben
zwischen Vorderseiten- 14 und Rückseitenkontakt 15 in der Metallisierung 10
und die Seitenfläche des strahlungsemittierenden Halbleiteraufbaus 12 passiviert.
Gleichfalls wird rahmenförmig um die obere Kontaktierungsschicht 3 herum
passiviert.
In Fig. 2g erfolgt die Metallisierung zur Herstellung der Kontakte 17, 20, an
denen das später vereinzelte Bauteil an eine Schaltung angeschlossen werden
kann. Der gesamte metallische Vorderseitenkontakt verläuft von der Oberfläche,
auf der er fingerförmig 18 angeordnet ist, entlang der Passivierungsschicht 16 bis
hin zur Trägermetallisierung 10, wo er den Vorderseitenkontakt 20 auf der
Vorderseitenkontaktfläche 14 ausbildet. Am Vorderseitenkontakt 20 kann das
Bauteil elektrisch verbunden werden. Die Metallisierungen können unter anderem
mittels Lift-off Verfahren realisiert werden.
In Fig. 2h erfolgt als letzter Schritt die Vereinzelung der strahlungsemittierenden
Halbleiterbauelemente 21. Hierbei wird das Trägersubstrat 9 am Spalt 19
durchtrennt und damit die letzten Verbindungsstücke von Bauelement 21 zu
Bauelement 21 abgetrennt.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt durch ein strahlungsemittierendes
Halbleiterbauelement 21 mit einem thermisch gut leitenden Trägersubstrat 9. Auf
der Unterseite befindet sich das Trägersubstrat 9, welches eine im Vergleich zum
GaP-Substrat höhere thermische Leitfähigkeit λ < 1,1 W/K.cm aufweist. Als
Materialien für das Trägersubstrat 9 eignen sich besonders Keramik, Saphir (Al2O3)
und Siliziumcarbid (SiC) mit Werten im Bereich von
2 W/K.cm bis 4 W/K.cm. Das Trägersubstrat 9 hat in diesem
Ausführungsbeispiel eine Dicke von 100 µm und ist metallisiert. Darauf folgt die
Kleberschicht 13, die das Trägersubstrat und den strahlungsemittierenden
Halbleiteraufbau 12 miteinander verbindet. Die Metallisierung 11 ist
reflektierend, so dass das Licht aus dem strahlungsemittierenden
Halbleiteraufbau 12 in diesen zurückreflektiert wird und nicht im Falle eines
absorbierenden Trägersubstrats 9 oder Klebers dort verloren geht. Auch ist die
Trägermetallisierung 10 auf dem Trägersubstrat 9 in zwei Teilbereiche aufgeteilt.
Der eine bildet die Vorderseitenkontaktfläche 14 und der andere Teil bildet die
Rückseitenkontaktfläche 15 aus. Auf der Rückseitenkontaktfläche ist der
strahlungsemittierende Halbleiteraufbau 12 angeordnet. Dieser besteht aus einer
Fensterschicht 8 aus p++GaP mit einer Schichtdicke im Bereich von ca. 3-6 µm.
Auf dieser befindet sich eine 0,5 µm dicke Mantelschicht 7 aus
p+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P. Die daraufliegende Schicht ist die eigentliche photoaktive
Schicht 6 aus AlGaInP. Darauf ist eine weitere ca. 0,5 µm dicke Mantelschicht 5
aus n+(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P vorhanden. Nach dieser ist eine Stromverteilungsschicht
4 aus hochdotiertem n++(Al0.6Ga0.4)0.5In0.5P angeordnet, die für eine günstige
Stromverteilung sorgt und deren Schichtdicke im Bereich von ca. 1-2 µm liegt.
Ganz oben befindet sich jetzt die hochdotierte, transparente Kontaktierungs
schicht 3, insbesondere n++Ga0.75In0.25P. Die Dicke dieser Kontaktierungsschicht
3 beträgt ca. 0,02 µm. Der strahlungsemittierende Halbleiteraufbau 12 ist von
einer Passivierungsschicht 16 umgeben, die auch rahmenförmig die Oberfläche
der Kontaktierungsschicht 3 umschließt und im Graben zwischen Vorderseiten
kontaktfläche 14 und Rückseitenkontaktfläche 15 angeordnet ist. Auf dem ver
bleibenden Teil der Rückseitenkontaktfläche 15 der Trägermetallisierung 10 wird
eine weitere Metallisierung aufgebracht, die dann den Rückseitenkontakt 17 des
Bauelements darstellt. Die Bezeichnung Rückseitenkontakt 17 wird deshalb
gewählt, weil sie mit der Unterseite des strahlungsemittierenden Halbleiterauf
baus 12 verbünden ist und nicht, weil sie sich auf der Rückseite des gesamten
Bauelements 21 befindet. Der Vorderseitenkontakt 20 wird an der gegenüberlie
genden Seite gleichfalls durch eine Metallisierung ausgebildet. Diese Metallisie
rung verläuft entlang der Vorderseitenkontaktfläche 14 der Trägermetallisierung
10 an der Seite hinauf entlang der Passivierung und dann oben von der Passivie
rungsschicht fingerförmig 18 auf der Kontaktschicht 3 des Halbleiteraufbaus 12.
Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement
mit einem thermisch gut leitenden Trägersubstrat. Hier befindet sich in der Mitte
der Abbildung die Kontaktierungsschicht 3 des strahlungsemittierenden
Halbleiteraufbaus 12. In diese Kontaktierungsschicht ragt der fingerförmige Teil
18 des Vorderseitenkontakts 20. Die fingerförmige Anordnung dient hierbei zur
Verteilung der Stromdichte und Erhöhung der Strahlungsausbeute. Gegenüber
des Vorderseitenkontakts 20 befindet sich der Rückseitenkontakt 17, der in
dieser Abbildung nicht sichtbar über die Trägermetallisierung 10 mit der
Rückseite, also der Fensterschicht 8 des strahlungsemittierenden
Halbleiteraufbaus 12, verbunden ist. Vorderseiten- 20 und Rückseitenkontakt 17
dienen als Anschlüsse für das Bauelement 21. Auch ist bei dieser Darstellung die
Passivierungsschicht 16 dargestellt, die zwischen den Kontakten 17, 20 und dem
strahlungsemittierenden Halbleiteraufbau 12 angeordnet ist und die auf der
Metallisierung 10 des Trägersubstrats angeordnet ist.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel analog zur Fig. 2b. Auch hier ist
als zweiter Schritt der mit dem Trägersubstrat 9 verklebte metallisierte Halbleiter-
Wafer dargestellt. Jedoch wurde in diesem Anwendungsbeispiel kein leitfähiger
Kleber 13, sondern ein isolierender, wie beispielsweise Silikon, verwendet. Auch
ist die Oberseite 22 des Halbleiteraufbaus nicht leitend, so dass der elektrische
Kontakt von einer darunterliegenden Schicht 7 herausgeführt werden muss. Aus
diesem Grund weist die Oberfläche der obersten Schicht 22 Kerben 23 auf, die
sich bis an die nächstgelegene Schicht 7 erstrecken. Die partielle Metallisierung
11 auf der Oberfläche an der Oberseite 22 ist derart angebracht, dass sie die
Kerben 23 ausfüllt und überragt. Auf der obersten Schicht 22 ist zwischen den
Kerben 23 partiell der isolierende Kleber 13 angebracht, der zusammen mit der
Metallisierung 11 eine Ebene ausbildet. Beim Verkleben wird dadurch erreicht,
dass zum einen der elektrische Kontakt zur Trägermetallisierung 10, die später
die Kontaktflächen ausbildet, und zum anderen die Klebeverbindung 13 zwischen
dem Halbleiteraufbau und dem Trägesubstrat 9 ausgebildet wird. Ist das
Trägersubstrat absorbierend, so sollte die Trägermetallisierung reflektierend sein.
Auch kann als Trägersubstrat nicht nur Kunststoff, Glas, Keramik oder ein
Halbleiter verwendet werden, sondern es könnte auch ein Metall Verwendung
finden. Ein derartiges Trägersubstrat müsste dann nicht noch zusätzlich
metallisiert werden, um später die Kontaktflächen auszubilden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden Halbleiter-Wafern, bei
dem zuerst auf einem Halbleiter-Substrat (1) mehrere Schichten (2, 3, 4, 5, 6,
7, 8) epitaxiert werden, auf der obersten epitaxierten Schicht (8) ein
Trägersubstrat (9) angeordnet und anschließend das Halbleiter-Substrat (1)
entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Verbinden der obersten Schicht (8) mit dem Trägersubstrat (9) auf der Oberfläche der obersten Schicht (8) eine zumindest partielle Metallisierung (11) aufgebracht wird und
diese zumindest partiell metallisierte oberste Schicht (8) mit dem Trägersubstrat (9) zumindest partiell verklebt wird.
vor dem Verbinden der obersten Schicht (8) mit dem Trägersubstrat (9) auf der Oberfläche der obersten Schicht (8) eine zumindest partielle Metallisierung (11) aufgebracht wird und
diese zumindest partiell metallisierte oberste Schicht (8) mit dem Trägersubstrat (9) zumindest partiell verklebt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden Halbleiter-Wafern nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
auf die Oberfläche der obersten Schicht (8) eine reflektierende Metallisierung
(11) aufgebracht wird.
3. Verfahren zur Herstellung von strahlungsemittierenden Halbleiter-Wafern nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Verkleben mit der obersten Schicht (8) auf die der obersten Schicht
(8) zugewandte Oberfläche des Trägersubstrats (9) eine Metallisierung (10)
aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Trägersubstrat (9) verwendet wird, dessen thermische Leitfähigkeit größer
ist als die von GaP mit 1,1 W/K.cm.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Trägersubstrat (9) aus Siliziumcarbid, Saphir oder Keramik verwendet
wird.
6. Zweipoliges, strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement hergestellt gemäß
dem Verfahren nach Patentanspruch 1, bestehend aus dem Trägersubstrat
(9) und einem Halbleiteraufbau (12), dadurch gekennzeichnet, dass auf der
Metallisierung (10, 11) zwischen dem Trägersubstrat und dem
Halbleiteraufbau (12) zumindest ein Pol (17, 20) ausgebildet ist.
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