"Die ungesundeste Zeit meines Lebens": Mit diesem legendären Serienkiller-Thriller überwand Brad Pitt seine größte Schaffenskrise
Björn Schneider
Björn Schneider
-Freier Autor
Seit Björn als Kind „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Hook“ gesehen hat, ist er vom Medium Film und seinen (audio-)visuellen Möglichkeiten fasziniert. Am liebsten schaut er Horror, Western, Mystery und Thriller. Musicals und romantische Komödien kosten ihn allerdings Überwindung.

Brad Pitt, seit 30 Jahren einer der größten Hollywood-Stars, befand sich im Jahr seines Durchbruchs in einer tiefen Krise. Erst ein legendärer Neo-Noir-Klassiker gab ihm neue Kraft: der vielleicht pessimistische, düsterste Killer-Thriller der 90er.

Einer der brutalsten Serienkiller der Filmgeschichte, der sich bei seinen Bluttaten von den sieben Todsünden inspirieren lässt. Der nicht enden wollende Regen, der den gesamten Film in eine schauderhafte Düsternis kleidet. Und die ebenso unnachgiebige wie unerwartete finale Sequenz, die einen geschockt zurücklässt. Ganz klar: Das mit allerlei Horror-Elementen ausstaffierte Thriller-Drama „Sieben“ von David Fincher zählt zu den einflussreichsten Werken überhaupt.

Die Grundstimmung des Films, der für die FILMSTARTS-Community der beste Thriller aller Zeiten ist, ist alptraumhaft und durchgehend negativ. Wie positiv sich jedoch die Beteiligung an diesem Meisterwerk für seine weitere Filmkarriere auswirkte, bestätigte nun einer der Hauptdarsteller. Denn für Brad Pitt, der in „Sieben“ an der Seite von Morgan Freeman den jungen Cop David Mills spielt, bedeutete der Film gar das Ende einer schweren beruflichen Schaffens- und Sinnkrise Mitte der 90er-Jahre.

"Die ungesundeste Zeit meines Lebens"

„Sieben“ habe ihn aus diesem Tief herausgeholt, sagte der Schauspieler kürzlich im Podcast Armchair Expert von Dax Shepard. Der Hollywood-Star, dessen Rennfilm-Actioner „F1“ am 26. Juni 2025 in Deutschland startet, befand sich nach eigener Aussage zu jener Zeit in einer Sackgasse.

Es war der Sommer 1994 und Pitt war sich nicht sicher, wie seine Karriere weitergehen sollte. „Was mache ich als Nächstes? Was tue ich als Nächstes?“, erinnert er sich an jene konfuse Zeit in seinem Leben. Das komplette Video könnt ihr euch hier anschauen, los geht's bei etwa Minute 41:22:

Zu Erinnerung: Pitt war 1994 längst kein Neuling mehr in der Filmbranche. In jenem Jahr war er äußerst gefragt und hatte ambitionierte Filme wie das Horror-Drama „Interview mit einem Vampir“ und „Legenden der Leidenschaft“ gedreht. Zuvor hatte er bereits Nebenrollen in Filmen wie „True Romance“ und dem Roadmovie-Klassiker „Thelma und Louise“ gespielt.

„Dennoch war ich mir danach einfach nicht sicher, was ich tun sollte“, so Pitt weiter. „Ich musste einfach mal abschalten. Ich wachte auf, zog mir eine Bong rein und trank vier Coca-Colas auf Eis, ohne etwas zu essen.“ Für den später mehrfach Oscar-nominierten Star („12 Monkey“) sei es demnach „die ungesundeste Zeit überhaupt“ gewesen.

Finchers ansteckende Begeisterung

Erst als Pitt das Drehbuch zu „Sieben“ las, änderte sich allmählich etwas in seinem Leben. Schuld daran war vor allem Regisseur Fincher, der den Schauspieler für das Projekt begeistern konnte. Pitt: „Er hat über Filme gesprochen, wie ich noch nie jemanden über Filme sprechen gehört habe.“ Danach stieg in Pitt wieder die Lust auf neue Projekte – und speziell auf „Sieben“. „Ich hatte einfach wieder das Verlangen danach. Ich hatte etwas gefunden... [‚Sieben‘] gab mir neuen Antrieb“.

Eine gute Entscheidung: Der Film entwickelte sich zu einem der stärksten, nachdrücklichsten Thriller der gesamten Dekade inklusive zahlreicher schockierender Details. Und Pitts Karriere nahm in der Folge erst so richtig an Fahrt auf. Ebenso wie die fruchtbare Zusammenarbeit mit Fincher, mit dem Pitt bis heute noch zwei weitere Arbeiten realisiert hat („Fight Club“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“).

Spannend ist, dass Pitt aber noch nicht einmal Finchers erste Wahl für die Rolle des unerfahrenen Cops Mills war. Lest hier, welche Hollywood-Legende, der seine Absage an das Projekt heute schmerzlich bereut, dem Regisseur eigentlich vorschwebte:

"Ich habe es vermasselt!": Denzel Washington bereut bis heute, dass er einen der besten Thriller aller Zeiten abgelehnt hat

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren