Auch im zweiten Band der famosen Neuauflage der Edition Phantasia, erleben die beiden Antihelden unzählige spannende Abenteuer und haben dabei mehr Glück als Verstand.
Die "Wolke des Hasses" ist eine relativ kurze Actiongeschichte, in der unsere Helden, derweil sie sich über die Vor- und Nachteile des Abenteuererdaseins auslassen, sich eben mit der namensgebenden, mysteriösen Macht und ihrer Auswirkungen tatkräftig zur Wehr setzen müssen. Stilistisch ist die Geschichte recht einfach und wodurch sie sich perfekt als Einstieg in den Band eignet.
"Schwere Zeiten in Lankhmar" sind derweil für unsere Freunde angebrochen, in der sie sich trennten und jeder auf seine Weise versucht damit zurechtzukommen. Diese Geschichte lässt sich schon wesentlich schwerer lesen, da Leiber hier einen sehr fabulierenden und schwülstigen Stil anschlug, der oftmals in elend langen Sätzen ausartete und die Geschichte trotz ihrer vergleichsweise geringen Seitenzahl, etwas streckt. Nichtsdestotrotz weiß der ironische Wortwitz und die beißenden Seitenhiebe auf Religionen zu gefallen und machen die schweren Zeiten gleich zu Beginn zu einem ersten Höhepunkt, dem noch weitere folgen werden.
"Ihre Herrin das Meer" ist eine recht witzige, wenn auch sehr kurze Zeit (vier Seiten) Brückengeschichte, die wohl dazu dient die nachfolgende Geschichte "Im Abwesenheit des Königs der Meere" einzuläuten. Dies ist eine weitere Geschichte, in der unsere (Anti-)Helden versuchen ihrer größten Leidenschaften neben dem Kämpfen(Frauen) zu frönen, dabei jedoch nicht sonderlich erfolgreich sind. Stilistisch liest sich die Geschichte ebenfalls ein wenig anspruchsvoller, aber sie ist auch recht schnell zu Ende, was je nach Fason gut oder schlecht sein kann.
"Die falsche Abzweigung" ist eine weitere Brückengeschichte, die ebenfalls dient eines der Herzstücke des Bandes einzuläuten.
Dieses hat den Namen "Adepten Gambit" und spielt tatsächlich auf der guten, alten Erde zu Zeiten der Antike! Es ist Fritz Leibers erste Geschichte, in der auf jeder Seite zu spüren ist wieviel Spaß der gute Mann damit hatte sie aus seinem Kopf auf's Papier zu bringen. Die ganze Geschichte wird von einer großen Prise Ironie getragen, der sich perfekt zur schelmischen Geschichte um eine Odysse der beiden Abenteuerer zur Loswerdung eines Fluches kreist. Wie gesagt ist "Adepten Gambit" eines der Herzstücke des Bandes und wie "Schwere Zeiten in Lankhmar" schon alleinstehend ein Grund über den Kauf des Bandes zumindest nachzudenken.
Über "Im Zelt der Hexe" bleibt nur zu sagen, dass es sich hierbei um eine weitere recht kurze, aber witzige Brückengeschichte handelt, aber durchaus übersprungen werden kann um sich gleich darauf der großartigen Geschichte "Sternenrampe" zu widmen.
In dieser längeren Geschichte erklimmen Fafhrd und der graue Mausling den höchsten Berg der Welt Newhon, die namensgebende Sternenrampe und müssen sich dabei mit mehr auseinandersetzen als Eis und Kälte. Hier stimmt einfach alles. Fritz Leiber erzeugt auf den Seiten eine besondere Atmosphäre, die ihresgleichen sucht, die Handlung schreitet recht flott voran und weiß durchaus noch ein paar Überraschungen aufzuwarten, die keineswegs gekünselt wirken, sondern sich perfekt in das Gesamtkonzept hineinpassen. Hier werden auch kurz(wenn auch nur im winzigen Details) nochmal die persönlichen Unterschiede zwischen den beiden Gefährten ein wenig hervorgehoben, was gut zur runden Charakterisierung der beiden passt.
"Die besten Diebe von Lankhmar" spielt nach "Sternenrampe" und ist eine weitere, wenn auch längere Brückengeschichte die in die Titel gegebenden Geschichte "Herren von Quarmall" mündet. Stilistisch liest sich das Ganze recht flott und weiß durchaus durch eine augenzwinkernde Pointe zum Schluss zu gefallen, allerdings ist die Auflösung recht verwirrend und nur vage zu verstehen, was einen erheblichen Qualitätsverlust seitens der Geschichte bedeutet und sie somit zur Schwächsten des ganzen Bandens macht. Sehr schade, denn die eben erwähnte Schlusspointe zündet durchaus.
"Die Herren von Quarmall" stellt das Finale des Bandes dar und ist schon alleine wegen ihrer Ursprünge(Fritz Leibers Freund Harry Otto Fischer, der mit ihm zusammen Newhon und ihre beiden Helden entworfen hatte, leistete hier im Form von 10.000 Worten seinen ersten und einzigen Beitrag in der ganzen Serie) etwas Besonders, kann aber mit desweiteren mit einem originellen Szenario(sie spielt bis zum Schluss ausschließlich in einer unterirdischen Stadt) und einer verhältnismässig komplexen Handlung(für eine Kurzgeschiche) begeistern und lässt die beiden Abenteurer nochmal zu Hochtouren aufkommen. Stilistisch lest sie sich trotz etwas Größeren Anspruchs sehr flott und enthält eine gute Mischung aus düsterer Atmosphäre und schwarzen Humor und beweist so damit, dass sie ihren Platz als Titelgeschichte nicht zu Unrecht verdient hat!
Man mag mir als Rezensenten jetzt durchaus Oberflächlichkeit vorwerfen, was aber daran liegen dass ich der Ansicht bin, dass man Fafhrd und den grauen Mausling für sich entdecken sollte. Sie sind bis heute eine Ausnahmeerscheinung im Fantasygenre und dürften nicht jedem gefallen, denn trotz ihrer zahllosen Siege sind sie nicht vollkommen unbesiegbar, durch ihre ausgeprägten Triebe recht lüstern, auch ein wenig versoffen und goldgierig, halt sehr von ihren menschlichen Schwächen beseelt und im Gegensatz zur Figur Conan(als dessen Parodie Fafhrd eigentlich zu Beginn geplant war) bestimmt nicht die edelsten Recken die gerade zu haben sind, sondern schlichtweg die Einzigen. Die Ironie in ihren Texten wird nicht jedermanns Sache sein, genau wie Leibers Hang zum ausführlichen falbulieren oder der manchmal abstrusen Plotwendungen(die gibt es, dass muss man einwenden) aber wer sich alles damit anfreunden kann, bekommt meisterliche Fantasy diee ihren Status als Klassiker immer wieder auf's Neue zu beweisen weiß, was woll auch der das Vorwort schreibende, Midekemia-Autor Raymond Feist bestätigen dürfte - auch wenn er sich etwas anders ausdrücken mag als der Rezensent -.
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About the author
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Jan-Niklas BersenkowitschReviewed in Germany on 22 August 2008
Durch die verwinkelten Gassen Lankhmars, über das Meer, durch Raum und Zeit hinweg, zurück und schlußendlich unter die Erde
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